Unsere Ehemaligen...

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Glarona
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Glarona » 22.12.19 @ 12:06

Guäti Reis Ziger Fritz.
"Bei uns sind die Höhen halt höher und die Tiefen dafür richtig tief."
Zitat Ussersihl


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starman
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon starman » 22.12.19 @ 12:51

Lausanne-Trainer Laurent Roussey: «In Basel werden von den Schiedsrichtern gewisse Entscheidungen schon vor Spielanpfiff getroffen.»
Quelle Blick 29.7.2013

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alpo
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon alpo » 22.12.19 @ 15:48

Gueti Reis Himmelstürmer und dankä für alles. rip fritz

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roliZ
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon roliZ » 22.12.19 @ 18:41

Liebe Fritz, jetzt bisch Himmelsschtürmer Nr. 1.
Mach's guet, bliibsch immer unvergässe.

Hey Petrus, häsch jetzt Dini Wunschmannschaft zämme? Sucht chönsch au mal in Basel luege.
ME13TER 2022 !!! Puck Futin !!

yellow
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon yellow » 22.12.19 @ 19:48

Blerim_Dzemaili hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:R.I.P Fritz Künzli

Trauriges FCZ Jahr bezüglich Todesfälle.. :( zuerst Grob dann Kuhn und jetzt Künzli. Ein ganz grosser Teil unserer Geschichte ist dieses Jahr von uns gegangen :( für Fritz war es sicher eine Erlösung. Wünsche allen Frieden und mögen sie den FCZ im Himmel glorreich vertreten. Danke für alles!!!


Da kann ich nur zustimmen.
Allerdings musst du leider auch noch Jure Jerkovic hinzufügen. Viele Fussballhelden meiner Jugendzeit sind nicht mehr unter uns. So gesehen war 2019 wirklich ein trauriges Jahr für den FCZ.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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MetalZH
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon MetalZH » 23.12.19 @ 13:01

Der Fritz lacht nicht mehr

Fritz Künzli war beim FCZ ein Mittelstürmer, wie ihn die Schweiz bis heute selten gesehen hat – und er war ein Lebemann, bis er das Gedächtnis verlor. Jetzt ist er 73-jährig gestorben.

Bild
Der Captain des FC Zürich Fritz Künzli hält nach dem 1:0-Sieg beim Cup-Final zwischen dem FCZ und dem FC Basel am 22. Mai 1972 im Wankdorfstadion in Bern den Siegerpokal in die Höhe. Insgesamt viermal wurde Künzli Cup-Sieger. Bild: Str

Es gab den Karli, den Jure, den Köbi, und es gab den Fritz. Es ­waren die Helden alter Zeiten, als Vornamen noch genügten, um Spieler zu erkennen. Vornamen waren wie Statussymbole.

Karli war Karl Grob, der ewige Torhüter des FCZ, Jure war ­Jurica Jerkovic, der Künstler, wie ihn der FCZ sonst kaum einmal gehabt habt, Köbi war Köbi Kuhn. Alle sind sie in diesem Jahr gestorben.

Und jetzt gibt es auch den Fritz nicht mehr, diesen wunderbaren Torjäger aus den Zeiten, als der FCZ gross wurde. Lange schon ist er krank gewesen, Demenz mit Beginn von Alzheimer war die ärztliche Diagnose, die seine Frau, die Entertainerin Monika Kaelin, im April 2017 öffentlich machte. An diesem verregneten vierten Adventssonntag ist Fritz Künzli im Spital Hirslanden gestorben, am 8. Januar wäre er 74 geworden. Künzli war das Leben und ­Lachen, und wenn sich Daniel ­Jeandupeux, so etwas wie der Philosoph unter den früheren Schweizer Fussballern, an seinen alten Mitspieler erinnert, fällt ihm eine Formulierung ein, die so gar nichts Philosophisches an sich hat, die aber den Kern trifft: Fritz sei «ein liebe Siech» gewesen.

Fritz war der Bub aus der Provinz, der Sohn des Sonnen-Wirts in Glarus. Und dass es die Sonne war, war bedeutend für seine Karriere und für den FCZ. 15 war er, als er dank einer Spezialbewilligung für die 2.-Liga-Mannschaft des FC Glarus stürmen durfte. Zwei Jahre später, im Herbst 1963, durfte er erstmals im Letzigrund vorspielen, er ­gehörte zu einem der beiden Auswahlteams, die das Vorspiel des Europacup-Matchs des FCZ gegen Galatasaray bestritten. Kein Jahr später wechselte er zum FCZ.

Der Anfang in der «Sonne»

Eigentlich wollten ihn die Grass­hoppers verpflichten. Die Geschichte dazu erzählte Künzli viele Jahre später, es war im Frühjahr 1998, als er sich vor einem Derby zwischen GC und dem FCZ nach Witikon aufmachte, um mit Roger Berbig über alte Zeiten zu reden. Berbig war die GC-Legende, inzwischen Arzt und weiter gut in Form, und Künzli brachte das Lachen mit. Das Hemd spannte über dem Bauch, als er sich an 1964 ­er­innerte und «einen Herrn ­Keller», der im Namen von GC vorgefahren war. In Glarus gab es drei, vier Beizen, Künzlis ­Eltern führten die Sonne, gegenüber war die Krone. Der Herr Keller traf den Vater des ­jungen Fritz auf der Strasse und sagte ihm, er wolle mit Fritz ­reden, er warte in der Krone. «Meinem Vater ging natürlich ­sofort ‹de Lade abe›», wusste Künzli, «und der Transfer zu GC war geplatzt.»

Dann fuhr Edi Naegeli vor, als Präsident des FCZ so etwas wie ein Goldschürfer auf der Suche von Talenten, Naegeli ging in die Sonne und sagte Vater Künzli: «Herr Künzli, holen Sie die beste Flasche Wein aus dem ­Keller.» Der Vater freute sich, es wurde geprostet und getrunken, und der Wechsel des jungen Fritz ging über die Bühne. 8000 Franken betrug die Transfersumme, und Fritz bekam auch so viel an Handgeld. Vor allem war er da, wo er unbedingt hinwollte: in Zürich.

Bild
Fritz Künzli, da wo er unbedingt hin wollte: beim FCZ. (Bild: RDB/Dukas)

Er spielte noch einmal für ­seinen FC Glarus. Eine Woche später debütierte er beim FCZ. Er schoss gleich das Tor zum 1:1. Gegner war GC. Und der Gegner behauptete, Künzli sei noch nicht spielberechtigt gewesen. Der ­Rekurs wurde abgewiesen.

So begann die Karriere eines Spielers, wie es ihn selten ge­geben hat, vielleicht nie mehr. Künzli war nicht nur der beste Mittelstürmer seiner Zeit, einer der besten überhaupt bis zum heutigen Tag, er war eben auch das Leben und das Lachen. Die Mischung hat ihn einmalig und unvergessen gemacht.

Im FCZ-Buch «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte» steht über Künzli: «Heute würde man Künzli einen Popstar nennen. In den Sechzigerjahren war er das, was Cristiano Ronaldo 40 Jahre später in Manchester und Madrid wurde. Die Herzen flogen ihm zu.» Daniel Jeandupeux sagt heute: «Er war nicht nur ein Spieler. Er war viel mehr. Er war ein Posterboy.»

Die Bars und der Porsche

Von Künzli gibt es ein Bild, das ikonenhaft ist. Die Schweiz ­spielte im November 1967 gegen Italien, das Wankdorf war ­randvoll, als sich Künzli in eine Flanke stürzte und mit seinem Flugkopfball das 2:1 erzielte. Der grosse Giacinto Facchetti kam mit seinem ausgestreckten Bein zu spät. 21 war Künzli damals, ein solches Tor würde heute schon fast für einen Transfer ins ­Ausland reichen. Damals war das anders, Künzli hat das nie bedauert. Es ging ihm auch in Zürich gut. «Ich ging sicher gerne und häufig ‹uf d Gass›», erzählte er im Haus Berbig. Er kannte das Mascotte am Bellevue und die Bars der Langstrasse, die er mit seinem grünen Porsche regelmässig ansteuerte.

Bild
Den legendären Giacinto Facchetti alt aussehen lassen: Künzli köpfelt ein für die Schweiz. (Bild: RDB/Dukas)

Künzli wurde mit dem FCZ zweimal Meister und viermal Cupsieger, er war dreimal Torschützenkönig, bis Edi Naegeli, sein Präsident, eines Tages ­sagte: «Wo der Wille zur Leistung fehlt, kann wohl nur noch ein Wechsel der Umgebung helfen.» Künzli musste 1973 den FCZ verlassen. Zum Abschied bekam er noch eine Busse von 2000 Franken, er hatte sich mehr fürs Jassen als für die Ausheilung seiner Verletzung interessiert. Der FC Winterthur nahm ihn auf, Künzli war froh, weil er dann weiterhin in Zürich leben konnte. Von Winterthur zog er weiter nach Lausanne, später landete er auch noch in San Diego und Houston. 1979, mit 33, beendete er seine Karriere. Sie war gross, aber nie so gross, wie sie hätte sein können.

Künzli wurde Wirt und führte zusammen mit seiner Frau den Ochsen hinter der Langstrasse. Er stieg in den Champagner- und Weinhandel ein. Irgendwann begann er sein Gedächtnis zu verlieren. Sein Lachen hat er erst jetzt verloren.

https://m.tagesanzeiger.ch/articles/21180863
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Tschik Cajkovski
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Tschik Cajkovski » 23.12.19 @ 14:31

es starben in diesem jahr nicht nur legenden der grössten aller fcz zeiten weg. mit ihnen wird eine zeit, die so nieder wieder kommen wird, zu grabe getragen.
im heutigen fussballgeschäft sind karrieren, bei fast nur einem klub - erfolgreich und mit titeln bestückt - gespielt zu haben, zumindest im schweizer fussball leider nicht mehr möglich
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk


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