Unsere Ehemaligen...

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1896_
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon 1896_ » 08.08.17 @ 23:17

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Könnte durchaus unser Oli sein... :-)) Krasse Ähnlichkeiten.
Libanese Blonde hat geschrieben:min coiffeur isch übrigens dä einzig typ uf däm planet woni s'oke gib wänners mir am schluss no schnäll vo hine zeigt.


CT
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon CT » 09.08.17 @ 2:39

Rosa Martini hat geschrieben:
gelbeseite hat geschrieben:Für mich wird Urs Fischer immer einer der ganz grossen FCZler bleiben...


...und ich frage mich immer wieder, weshalb Urs Fischer dermassen vergöttert wird.
Fischer hat den Grossteil seiner Karriere bei St. Gallen verbracht, wo er fussballerisch seine beste Zeit verbrachte.
Der m.E. grösste FCZ-ler ever ist Köbi Kuhn. Dies wird er auch für immer bleiben.
aber Fischer? sorry, für das war er zu lange Zeit weg.
ausserdem ist er für mich ein durchschnittlicher Trainer. nicht mehr - nicht weniger.


naja, köbi kuhn hat mal bei GC unterschrieben. präsident nägeli hat dann aber sein veto eingelegt (damals behielt ein verein die spielerlizenz für glaubs ein jahr, auch wenn der vertrag mit dem spieler abgelaufen war, sprich: auch nach ablauf des vertrags konnte ein transfer nur mit zustimmung des abgebenden vereins geschehen, ansonsten der spieler ein jahr gesperrt blieb) und kuhn kam "zurück". verglichen mit fischer, der vom hof gejagt wurde, finde ich kuhns verhalten eher ein bisschen problematisch...

(ich frage mich manchmal, warum diese episode nicht mehr beachtung findet - bei allen verdiensten köbi kuhns, die ich leider auch nur aus dem FCZ-museum kenne.)
Zanni hat nicht aufgepasst!

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Don Ursulo
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Don Ursulo » 09.08.17 @ 5:08

CT hat geschrieben:
Rosa Martini hat geschrieben:
gelbeseite hat geschrieben:Für mich wird Urs Fischer immer einer der ganz grossen FCZler bleiben...


...und ich frage mich immer wieder, weshalb Urs Fischer dermassen vergöttert wird.
Fischer hat den Grossteil seiner Karriere bei St. Gallen verbracht, wo er fussballerisch seine beste Zeit verbrachte.
Der m.E. grösste FCZ-ler ever ist Köbi Kuhn. Dies wird er auch für immer bleiben.
aber Fischer? sorry, für das war er zu lange Zeit weg.
ausserdem ist er für mich ein durchschnittlicher Trainer. nicht mehr - nicht weniger.


naja, köbi kuhn hat mal bei GC unterschrieben. präsident nägeli hat dann aber sein veto eingelegt (damals behielt ein verein die spielerlizenz für glaubs ein jahr, auch wenn der vertrag mit dem spieler abgelaufen war, sprich: auch nach ablauf des vertrags konnte ein transfer nur mit zustimmung des abgebenden vereins geschehen, ansonsten der spieler ein jahr gesperrt blieb) und kuhn kam "zurück". verglichen mit fischer, der vom hof gejagt wurde, finde ich kuhns verhalten eher ein bisschen problematisch...

(ich frage mich manchmal, warum diese episode nicht mehr beachtung findet - bei allen verdiensten köbi kuhns, die ich leider auch nur aus dem FCZ-museum kenne.)


das war so:
in der Saison 69/70 wurden 3 weitere zentrale Mittelfeldspieler beim FCZ verpflichtet, und Koebi hatte
Angst, dass er als polyvalenter Spieler auf den Fluegeln oder gar in der Abwehr spielen muesste ... somit
war er offen fuer einen Wechsel. Es kamen Angebote aus Belgien (Bruegge und Anderlecht) - Naegeli
verlangte minimum 500'000 Franken Abloese fuer den "besten" Schweizer Spieler. GC bekam davon Wind,
und wollte ebenfalls 500'000 Franken (was damals eine irrsinnige Summe war) bezahlen, und gleichzeitig
gab GC dem Kuhn unter dem Tisch sofort noch ein Handgeld von mehreren Tausend Franken. Kuhn
unterschrieb. Der clevere Naegeli sagte dann: An GC wird kein Kuhn verkauft, die halbe Kiste koennen
sie sich in den A.... schieben! Fuer kein Geld der Welt wird Kuhn an GC verkauft!
Edi war der groesste
Hool in Sachen GC-Hass. An Koebi sagte er: ich werde dich 2 Jahre sperren, solltest du nicht zurueck-
kommen!
(dies war laut Statuten moeglich).
Ende gut alles Gut. Koebi musste das Handgeld zurueckgeben, und kam zurueck. Ihm wurde verziehen,
weil man ihn eigentlich verkaufen wollte, aber eben nicht an GC.
An der offiziellen Medienkonferenz sagte Edi Naegeli diplomatisch:
"Der FC Zurich lehnt einen Transfer von Koebi Kuhn zu GC aus grundsaetzlichen Ueberlegungen ab, die
Summe spielt ueberhaupt keine Rolle!"


PS: wenn ihr mal den Roger Kundert treffen sollt, bitte fragt ihn was Edi Naegeli mit ihm gemacht hat
als 12jaehriger Junior. als er zu GC wechseln wollte :-) EDI war der Beste! :-)
EDI NAEGELI - G.O.A.T. - #TBE
Don&Don - Thunder Buddies for Life !!!
Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muß entweder als König
oder als Narr geboren sein.
(Römisches Sprichwort)

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon yellow » 09.08.17 @ 7:03

Don Ursulo hat geschrieben:
CT hat geschrieben:
Rosa Martini hat geschrieben:
gelbeseite hat geschrieben:Für mich wird Urs Fischer immer einer der ganz grossen FCZler bleiben...


...und ich frage mich immer wieder, weshalb Urs Fischer dermassen vergöttert wird.
Fischer hat den Grossteil seiner Karriere bei St. Gallen verbracht, wo er fussballerisch seine beste Zeit verbrachte.
Der m.E. grösste FCZ-ler ever ist Köbi Kuhn. Dies wird er auch für immer bleiben.
aber Fischer? sorry, für das war er zu lange Zeit weg.
ausserdem ist er für mich ein durchschnittlicher Trainer. nicht mehr - nicht weniger.


naja, köbi kuhn hat mal bei GC unterschrieben. präsident nägeli hat dann aber sein veto eingelegt (damals behielt ein verein die spielerlizenz für glaubs ein jahr, auch wenn der vertrag mit dem spieler abgelaufen war, sprich: auch nach ablauf des vertrags konnte ein transfer nur mit zustimmung des abgebenden vereins geschehen, ansonsten der spieler ein jahr gesperrt blieb) und kuhn kam "zurück". verglichen mit fischer, der vom hof gejagt wurde, finde ich kuhns verhalten eher ein bisschen problematisch...

(ich frage mich manchmal, warum diese episode nicht mehr beachtung findet - bei allen verdiensten köbi kuhns, die ich leider auch nur aus dem FCZ-museum kenne.)


das war so:
in der Saison 69/70 wurden 3 weitere zentrale Mittelfeldspieler beim FCZ verpflichtet, und Koebi hatte
Angst, dass er als polyvalenter Spieler auf den Fluegeln oder gar in der Abwehr spielen muesste ... somit
war er offen fuer einen Wechsel. Es kamen Angebote aus Belgien (Bruegge und Anderlecht) - Naegeli
verlangte minimum 500'000 Franken Abloese fuer den "besten" Schweizer Spieler. GC bekam davon Wind,
und wollte ebenfalls 500'000 Franken (was damals eine irrsinnige Summe war) bezahlen, und gleichzeitig
gab GC dem Kuhn unter dem Tisch sofort noch ein Handgeld von mehreren Tausend Franken. Kuhn
unterschrieb. Der clevere Naegeli sagte dann: An GC wird kein Kuhn verkauft, die halbe Kiste koennen
sie sich in den A.... schieben! Fuer kein Geld der Welt wird Kuhn an GC verkauft!
Edi war der groesste
Hool in Sachen GC-Hass. An Koebi sagte er: ich werde dich 2 Jahre sperren, solltest du nicht zurueck-
kommen!
(dies war laut Statuten moeglich).
Ende gut alles Gut. Koebi musste das Handgeld zurueckgeben, und kam zurueck. Ihm wurde verziehen,
weil man ihn eigentlich verkaufen wollte, aber eben nicht an GC.
An der offiziellen Medienkonferenz sagte Edi Naegeli diplomatisch:
"Der FC Zurich lehnt einen Transfer von Koebi Kuhn zu GC aus grundsaetzlichen Ueberlegungen ab, die
Summe spielt ueberhaupt keine Rolle!"


PS: wenn ihr mal den Roger Kundert treffen sollt, bitte fragt ihn was Edi Naegeli mit ihm gemacht hat
als 12jaehriger Junior. als er zu GC wechseln wollte :-) EDI war der Beste! :-)


Kann deinen letzten Satz absolut bestätigen.
Allerdings muss man das Ganze schon etwas einschränken, da damals -wie von dir erwähnt- die Zeiten ganz anders waren. Damals lag "alle" Macht beim Verein und die Spieler mussten gehorchen. Heute haben sich die Verhältnisse diesbezüglich ja total verschoben.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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laissa
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon laissa » 09.08.17 @ 14:30

Hey, hier kommt Fredy
Seit Januar ist Fredy Bickel Geschäftsführer Sport bei Rapid Wien – es geht ihm gut mit dem Fussball, dem Leben und der Musik.

Thomas Schifferle

Die Toten Hosen röhren aus den Lautsprechern: «Hey, hier kommt Alex! / Vorhang auf – für seine Horrorschau!» In der Kurve der hartgesottenen Rapid-Fans steht auf einem Transparent: «Wir wollen die Veilchen leiden sehen.» Auf der Trainerbank sitzt Fredy Bickel und ist angespannt. Eine Beruhigungszigarette hat er hinter sich.

Es ist Derbytag in Wien, Rapid gegen Austria, Grosskampftag in Hütteldorf, dem alten Arbeiterquartier im Westen der Stadt. Hinter dem Stadion erhebt sich einer der grössten Gemeindebauten Wiens für 3500 Menschen. Zum 322. Mal spielen die Hütteldorfer und die Veilchen gegeneinander, nur in Glasgow sind zwei Stadtrivalen häufiger aufeinandergetroffen. «Ein Derbysieg kommt knapp hinter dem Meistertitel», sagt ­Bickel.

«Unsere Stadt – unser Verein» steht über der Tür, die auf den Platz führt. ­Bescheidenheit tönt anders. Rapid besitzt auch viel Geschichte. Eine neue Imagestudie sagt, 45 Prozent aller Fussballinteressierten in Wien seien Rapid-Fans, nur 14 Prozent würden zur Austria halten. Rapid hat seine Anhänger im ganzen Land. Ist Rekordmeister mit 32 Titeln. Und seit Anfang Januar der Arbeitgeber von Fredy Bickel als ­Geschäftsführer Sport.

Bickel spürte schnell sein Wiener Blut

Im vergangenen September musste Bickel bei YB gehen, vertrieben vom ­damaligen Verwaltungsrat Urs Siegen­thaler, der allerhand zum Gerede beitrug, Bickel habe eine zu teure Mannschaft ­zusammengestellt. (Es ist nahezu jene Mannschaft, die jetzt in Bern von Presse und Fans gefeiert wird.)

Eigentlich wollte Bickel nach der ­Vertreibung aus seinem Berner Paradies nicht gleich wieder arbeiten. Der 52-Jährige wollte sich nach aufreibenden dreieinhalb Jahren bei YB erholen.

Dann aber kam Rapid und liess beim Werben um seine Dienste nicht locker. Bickel war schnell der Favorit der Verantwortlichen, und er selbst spürte schnell sein Wiener Blut, das er dank einer Grossmutter hat. Bei ihm ist es ­irgendwie auch kein Zufall, dass er nun in einem Haus lebt, in dem während des Zweiten Weltkrieges ein jüdisches Flüchtlingslager untergebracht wurde. Seine Grossmutter war Jüdin. So etwas versteht Bickel als Zeichen.

Hier, im 2. Wiener Bezirk, lässt es sich hervorragend leben. Der Augarten, ein Park, liegt Bickel zu Füssen. Einen Stock unter ihm wohnt Josef Hickersberger, ein alter Rapidler und früherer Nationaltrainer Österreichs.

Der dritte Mann an der Wand

Am Tag vor dem Derby sitzt Bickel auf dem Sofa, schaut sich im Fernsehen den Linzer ASK gegen St. Pölten an und vergisst vor lauter Begeisterung eine Flasche Wein im Gefrierfach. Auf einem Büchergestell stehen kleine Souvenirs aus seiner Berner Zeit, «Merci, Fredy», steht unter einem Bild von ihm. An der Wand hängt ein grosses Filmplakat von «Der dritte Mann», dem Film von Carol Reed.

Das Derby ist noch eine heiss-feuchte Nacht weg, und Bickel macht, was er so gerne macht: Er lässt Lieder laufen, die er auswendig kennt, von Georg Danzer, von S. T. S. (Steinbäcker, Timischl und Schiffkowitz), er fühlt sich wohl in Wien, mit dieser Musik, so wohl wie einst in Bern mit Patent Ochsner oder Züri West. S. T. S. singen: «Der hat wolln sei Glück probiern in der grossen fremden Stadt / Aus der Traum – zerplatzt wia Seifenblosn – nix is bliebn.» Bickel singt mit. Die paar Zeilen müssen für seine Zeit bei Rapid nichts bedeuten.

Sein erstes halbes Jahr war schwer. Die Mannschaft spielte nicht gut, die Angst vor dem möglichen Abstieg wuchs, gerade nach dem 0:3 Anfang ­April beim Tabellenletzten Ried. «Wir müssen mit der Mannschaft reden», forderten die aufgebrachten Fans, welche die Schmach miterlebt hatten, «wo geht das?» Es ging während der Heimfahrt auf einem Autobahnrastplatz, 400, vielleicht 500 warteten da. Drei sprachen in ihrem Namen und «lasen der Mannschaft die Leviten», berichtet Bickel. Sie sagten: «Es kann nicht sein, dass ihr als schlechteste Mannschaft Rapids in die Geschichte eingeht. Ihr dürft niemals absteigen.» Zeitungen schrieben, der Verein habe sich bei dieser Aktion unter Druck setzen lassen.

Rapid pflegt die Tradition

Zurück in Wien, entliess Bickel umgehend Trainer Damir Canadi. Das hatte nichts mit dem Auftritt der Fans zu tun, sondern mit dem Beschluss der Vereinsleitung, der wegen der wachsenden Kluft zwischen Trainer und Mannschaft schon vorher gefasst worden war. ­Canadi war der zweite Trainer in der letzten Saison, nach Mike Büskens, der sich ebenfalls nur fünf Monate gehalten hatte. Auf Canadi folgte sein Assistent Goran Djuricin, der Vater von Marco, dem heutigen GC-Stürmer. Bickel erzählt von ihm, seiner Herkunft aus einer Familie mit 13 Kindern, von den Tränen, die ihm, Djuricin, bei der Beförderung zum Cheftrainer kamen.

Rapid ist ein Verein, der die Tradition pflegt. Tradition heisst: Er lebt auch in der Vergangenheit. Gerhard Hanappi hiess das alte Stadion, bis es vor zwei Jahren als Allianz-Stadion neu erbaut wurde. Hanappi ist das, was in Zürich Köbi Kuhn ist oder in Basel Karl Odermatt. Der Platz vor der neuen Arena ist nach ihm benannt, in Zürich oder Basel käme es keinem in den Sinn, auf diese Art eine alte Legende zu ehren.

25 700 füllen das Stadion beim Derby. Es regnet. Im ersten Stock gibt es einen Logenraum für 1000 Gäste, im zweiten einen für 700 und im dritten einen für 600. Da hat sich Österreichs Teamchef Marcel Koller niedergelassen. Die Fussballgäste werden in Österreich zuvorkommend behandelt, auch an kleinen Standorten wie Mattersburg. Da gibt es zwar kein Dach über der Tribüne und hinter einem Tor gleich die Kuhwiese, aber dafür auch ein Zelt für 1500 VIPs.

Rapidler bleibt einer, solange das Auge sieht und ein Tropfen Blut durch die Adern fliesst.
Rapids Museum hatte im ersten Jahr nach seiner Eröffnung 20 000 Besucher. Die neuen Spieler erhalten das Leitbild des Vereins in die Hand gedrückt. Darin steht: «Seit jeher erkämpfen wir uns mit vollem Einsatz den ­Erfolg und geben nie auf. In guten wie in schlechten Zeiten leben wir unsere Leidenschaft und sind stolz, uneigennützig zum Ruhm Rapids beizutragen.» Das tönt fast so dramatisch wie die alte ­Rapid-Hymne, wo einer Rapidler sein will, solange das Auge sieht und ein Tropfen Blut durch seine Adern fliesst.

Nur Hans Krankl fehlt beim Derby, eine Ikone des Vereins wie Hanappi oder auch Ernst Happel. Er fläzt sich derweil auf einem Stuhl, als er beim TV-Sender Sky seinen Auftritt hat. Er ist nie mehr bei Rapid gewesen, seit er, heisst es, einen Kandidaten fürs Präsidentenamt unterstützte, der mit dem Auszug ­Rapids aus Hütteldorf spielte. Für alle Rapidler ist nur schon der Gedanke daran eine Todsünde.

Rapid geht nach 39 Minuten 1:0 in Führung. Torschütze ist Louis Schaub, einer der jungen, hoch talentierten ­Rapidler. Zu seiner Geschichte gehört der Tag im April 2003. Er sass im Auto, als sein Vater, der frühere Frankfurt- und Dortmund-Spieler Fred Schaub, tödlich verunfallte. Lange wurde er damit konfrontiert. Nach diesem Derby gibt es andere Themen: seine Tore, ­Austrias Aufstand, der Spielunterbruch, das 2:2.

Ein lautes und feuriges Derby

Die Hütteldorfer haben alles unter Kontrolle gehabt. Durch Schaub gehen sie nach knapp einer Stunde mit zwei Toren in Führung, sie haben danach drei Chancen für weitere Treffer. «Wenn wir das 3:0 machen, geht das Spiel 5:0 aus», ­behauptet Trainer Djuricin und fragt: «Warum kann man den Gegner nicht mal wegschiessen?» Die Wortwahl ist zweifelhaft, steht aber für seine Verärgerung, das Spiel nicht gewonnen zu haben.

Es ist ein lauter und feuriger Nach­mittag im Stadion. Auf dem Platz gibt es Provokationen, fliegende Ellbogen und sonstige Grobheiten, «ein richtiges Derby», bilanziert Austrias Trainer Thorsten Fink, «alles ist drin». Seine Mannschaft verkürzt um ein Tor. Gleich danach klatschen die Rapid-Fans stehend die «Rapid-Viertelstunde» ein. Im Leitbild heisst es: «Sie ist Ausdruck unseres immerwährenden Siegeswillens. Wir treten mutig und selbstbewusst auf.»

Dummerweise für Rapid ist davon an diesem Sonntag in den letzten 15 Minuten nichts zu sehen. Die Mannschaft verkrampft sich und verliert einen Spieler durch Platzverweis. Austria gleicht aus. Die Rapid-Kurve tobt, Feuerzeuge und eine Fahnenstange fliegen auf den Platz. Die «Kronen Zeitung» wird anderntags von einem «Pulverfass» berichten. Der Schiedsrichter unterbricht für sieben Minuten. Austria vergibt danach sogar das Siegtor. «Es wäre des Guten zu viel gewesen», gibt Fink zu.

Bickel sitzt später mit Freunden im Businessclub, lässt sich von seiner Tochter Marillenknödel holen und von einer Kellnerin ein letztes Glas Weissen reichen. In einer ersten Aufwallung ­redet er davon, sie seien die Dümmsten. Im zweiten Moment sagt er: «Es ist das Schlimmste, so gegen Austria nicht zu gewinnen.»

(Tages-Anzeiger)

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon schwizermeischterfcz » 09.08.17 @ 16:07

Gar nicht gewusst, dass Bickel raucht :-)
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Don Ursulo
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Don Ursulo » 10.08.17 @ 0:23

yellow hat geschrieben:Kann deinen letzten Satz absolut bestätigen.
Allerdings muss man das Ganze schon etwas einschränken, da damals -wie von dir erwähnt- die Zeiten ganz anders waren. Damals lag "alle" Macht beim Verein und die Spieler mussten gehorchen. Heute haben sich die Verhältnisse diesbezüglich ja total verschoben.


ja, der Klub war damals am laengeren Hebel. Ab Juni 1976 aenderte sich dies jedoch, als das Bundes-
gericht diese Praxis als rechtswidrig auslegte. Ein Servette-Spieler hatte den Mut einzuklagen. Dies
wurde in der Saison 77/78 umgesetzt.
Peter Risi war der erste FCZ-Spieler. der dann gegen den eigentlichen Willen vom FCZ und Naegeli
verkauft wurde.
Wer nicht mehr weiss wer Risi war: In insgesamt 370 Nationalliga-A-Partien hat er 216 Tore erzielt,
was bis heute unerreicht ist. Der zweite (in der gleichen Saison 79/80) war Fredi Scheiwiler, den man
nicht am Wechsel hindern konnte. Doch Naegeli handelte wie immer mit seiner guten Spuerrnase und
holte Walti Seiler und den Turbo-Ruedi als Ersatz, die wichtige Stuetzen waren fuer den Meistertitel
im 1981. Naegeli starb bekanntlich im Dezember 1979 - die Meistermannschaft 81 bestand aus
"90%-Naegeli-Spieler". Ein bisschen aehnlich wie mit dem Favre-Effekt im 2009.

Peter Risi (* 16. Mai 1950 in Buochs; † 11. Dezember 2010)
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