Stams hat geschrieben:... ich wundere mich allerdings über die Naivität gewisser Leute hier drin; habt ihr gedacht, der FCZ sei eine Insel und hier geschieht nichts in Richtung Hooligan-Gesetz?
Auf die Umsetzung dieser Verbote per Gesichtskontrolle bin ich ja mal gespannt, wird sicher zu grotesken Szenen bei den Eingängen kommen...
Ich glaube nicht, dass die Leute hier drin notwendigerweise naiv sind. Den meisten ist wohl klar, dass die Autoritäten mit dem Hooligan-Gesetz ziemlich vielfältige und willkürliche Mittel in der Hand haben, um bei Fussballspielen die 'unerwünschten Elemente' auszusortieren.
Einerseits ist aber das Gesetz noch nicht in Kraft - und damit kann sie niemand beim Kollektivausschluss darauf berufen. Andererseits muss die Wirksamkeit der Mittel erst noch aufgezeigt werden. Ein Klub macht sich total unglaubwürdig, wenn er mit dem grossen Besen durch seine eigene Fanszene fahren will, sich dabei aber so ungeschickt anstellt, dass zwar die Fanszene gegen ihn aufgebracht ist, das Ziel der Massnahme aber trotzdem nicht erreicht wird. Genau dies muss ja wohl im vorliegenden Fall befürchtet werden: Identifikation aufgrund von Gesichtskontrollen - dazu vermutlich noch gestützt auf Videomaterial von Kameras im Stadion - wird schwierig genug. Wenn die Leute, die von der Massnahme betroffen sein könnten, noch im voraus davon wissen, wird es umso schwieriger.
Dazu kommt eine juristische Frage: Die K4 und Prolls haben ja anscheinend noch kein Stadionverbot, da das wohl bloss geht, wenn deren Namen bekannt sind. Faktisch kommt die Massnahme aber einem SV gleich, wenigstens im Heimstadion (resp Kiesgrube), da man ja nicht mehr im Stadion auftauchen darf. Muss ein SV irgendwie begründet werden? Mitgliedschaft in den Gruppen ist ja nicht nachweisbar. Und das Auftauchen im Stadion selber kann wohl nicht als Landfriedensbruch geahndet werden, da der Tatbestand doch erst nach Erlass eines SV bestehen kann.
