Beitragvon züri-latino » 21.09.06 @ 15:59
Katalanisch-Pflicht für Barça-Stars
21.09.2006 | 16:16:23
BARCELONA – Einige der Stars des FC Barcelona haben in ihren Verträgen eine ungewöhnliche Klausel: Nach einer gewissen, festgelegten Zeit müssen sie auch Interviews auf Katalanisch geben können.
Der FC Barcelona, spanischer Meister und Champions-League-Sieger, gilt als heimliche Nationalmannschaft Kataloniens. Eine solche existiert zwar, ist jedoch nicht an offiziellen Turnieren zugelassen.
In der nordspanischen Stadt sind denn auch die meisten Leute glühende Lokal-Patrioten: Zuerst sind sie Katalanen, dann erst Spanier.
So ist auch zu erklären, weshalb einige Stars des FC Barcelona eine höchst ungewöhnliche Klausel in ihrem Vertrag haben: Sie müssen nach einer festgelegten Zeit fähig sein, katalanisch zu sprechen.
Bekannt wurde diese merkwürdige Klausel wegen Barças kamerunischem Topskorer Samuel Eto´o. Nach dem 3:0 seines Klubs gegen Santander wollte ihn ein Journalist von «Catalunya Ràdio» interviewen. Natürlich auf katalanisch.
Eto’o musste den Reporter zuerst bitten, die gestellte Frage nochmals auf spanisch zu stellen. Doch statt zu antworten lief Eto´o danach davon. Die Sache war ihm offenbar peinlich, und in Barcelona sorgte dies für einigen Wirbel.
Um die Wogen zu glätten besuchte Eto’o den Radiosender. «Wenn ihr langsam sprecht, verstehe ich euch», erklärte er dem Moderator. Auch Barças Präsident Laporta spreche ausschliesslich katalanisch mit ihm.
Ausserdem, so gestand der Stürmerstar eben, stehe in seinem Vertrag, dass er nach einer gewissen Zeit katalanisch verstehen muss. Und fügte hinzu, dass er dies durchaus könne.
Die Situation mit dem Reporter von «Catalunya Ràdio» erklärte Eto’o anders: «Ich bin nicht wegen dem katalanisch weggegangen, sondern aufgrund der Frage.»
Dem Aussenstehenden bleibt die Frage, ob auch Ronaldinho, Messi und Co. der Lokalsprache bereits mächtig sind – lange genug weilen sie bereits in der katalanischen Metropole.