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@Victor Jara

Als Amateur-Fussballtrainer kann ich dir grundsätzlich recht geben.

Hast du qualitativ nicht das beste Kader, dann kannst du vieles Wett machen, indem deine Jungs konditionell gegnüber den qualitativ höher einzuschätzenden Teams einen Vorsprung haben. Dass deine Jungs spriziger sind, keinen Zweikampf scheuen, gedankenschnell sind, einfache Automathismen vorhanden sind. Dass die Jungs auch in der Schlussphase eines intensiven Spiels in der Lage sind, den Ball über mehrere Stationen punktgenau zirkulieren zu lassen.

Attribute, welche ich beim FCZ seit längerer Zeit vermisse.

eifachöppis hat geschrieben:@Victor Jara

Als Amateur-Fussballtrainer kann ich dir grundsätzlich recht geben.

Hast du qualitativ nicht das beste Kader, dann kannst du vieles Wett machen, indem deine Jungs konditionell gegnüber den qualitativ höher einzuschätzenden Teams einen Vorsprung haben. Dass deine Jungs spriziger sind, keinen Zweikampf scheuen, gedankenschnell sind, einfache Automathismen vorhanden sind. Dass die Jungs auch in der Schlussphase eines intensiven Spiels in der Lage sind, den Ball über mehrere Stationen punktgenau zirkulieren zu lassen.

Attribute, welche ich beim FCZ seit längerer Zeit vermisse.

du hast noch einen Punkt vergessen:
"und einen Rückstand in der 2. HZ "kehren" können ...
dies haben wir glaubs nur einmal gesehen während der Saison. Wobei ich nicht sicher bin, ob dies nicht auch mit
dem Spielsystem zu tun hat, und weniger mit der Kondition, aber in der Theorie sollte es nützlich sein, wenn man einem Rückstand "hinterher rennt".

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Hmm, ich erinnere mich in den vergangenen Tagen, weiss aber auch nicht mehr wo, gelesen zu haben, dass Sami Hyypiä eben gerade keinen Erfolg hatte, weil er auf veraltete Trainingsmethoden setzte und z.B dachte dass der heutige Fussballer einen Waldlauf bei Kälte und Regen in Rekordzeit absolvieren muss. Der ging ja immer mit dem Team go seckle. Auch Schönbi äusserte sich im Ehrenrunden-Podcast dahingehend, dass er staunte über Hyypiäs Trainingsmethoden, selbst wenn er es nur aus der Ferne beobachtete aufgrund seiner Verletzung. Zudem nannte Schönbi ja in diesem Podcast Ludo nicht unter seinen Favoriten von den Trainern, die er beim FCZ erlebte. Aber wie gesagt, ich verstehe zu wenig vom Fach und kann daher auch nicht mitdiskutieren, wenn es darum geht welche Trainingsmethode richtig ist. Grundsätzlich wäre ich jedoch froh, wenn Ludos Trainingsmethoden nicht mit Samis verglichen würden, denn sonst könnte es bitter enden. Man muss auch sagen, dass wir in der Vergangenheit am meisten Erfolg hatte unter Trainer, bei denen gesagt wurde, dass die Trainings eher lockerer sind z.B. Meier oder Forte. Dann gingen manchmal Spieler und erzählten wie viel strenger die Trainings beim Verein XY sind und hier wurde gemotzt. Dann kam Sami, die Spieler mussten seckle bis es nicht mehr geht und besser wurde es auch nicht.
Ich denke hier müsste jemand wie ZüriLive, der etwas mehr versteht, uns vielleicht auf die Sprünge helfen/aufklären...

Hyypiä war ein viel besserer Trainer als viele in hier sehen. Denn irgendwie müssen wir ja ins Cupfinale gekommen sein mit Auswärtssiegen gegen Thun, YB und Sion! Auch lief es nach der Winterpause extrem gut bis zum 2:2 in Basel. Hätten wir da den Sieg geholt und wäre der Schiri nicht auf die Schauspieleinlage von Embolo reingefallen, so hätten wir uns wohl nach oben orientieren können. Stattdessen der totale Bruch im nächsten Spiel gegen Luzern. Keine Spritzigkeit mehr, keine kämpferische Leistung mehr, Flasche leer...und über die Spiele danach den Mantel der Barmherzigkeit gelegt...aber das lag nicht an Hyypiä. Wenn es z.B. einem technisch sehr begabten Spieler erst mit Hyypiä dämmert, dass man mit einem Pastabauch im Profifussball nichts zu suchen hat und sich vielleicht auch privat einmal bewegen sollte (und zwar nicht nur zum Auto), dann ist wohl alles gesagt über den körperlichen Zustand unseres wunderbaren Kaders. Bei der entscheidenden 4:0 Niederlage in Thun haben sich genau zwei Spieler überdurchschnittlich schnell bewegt. Alain Nef und Sangoné Sarr. Turkes z.B. pomadig wie 35jähriger. Koch? Schweigen wir lieber...beim 0:4 gegen Lugano ebenso.

Bei der Auswahl von Spielern ist die körperliche Fitness wahrscheinlich mit das wichtigste Kriterium. Das hat auch Lucien Favre in einem Interview mit der Sonntags-NZZ vor ein paar Wochen bestätigt (ich muss schauen, ob ich das Interview irgendwie noch kriege). Lulu meinte, ein Auswahlkriterium für Inler wäre gewesen, dass er dreimal hintereinander die 1000 m in 3:15 gerannt wäre (mit jeweils 2 Minuten Pause dazwischen). Ich weiss nicht, ob Du Dir vorstellen kannst, was das für eine Leistung ist. Meine Rekordzeit auf 1000 m war 2:46. Ich bin also immer so um 3 Minuten gerannt. Aber immer nur einmal! Und danach hätte ich nicht einmal auf's WC rennen mögen...

Lulu hat auch gesagt, dass die Spieler früher 4 km pro Spiel rannten und heute im Durchschnitt 13 km rennen würden. Da holst Du mit "locker" nichts, keinen Blumentopf. lockere Sprüche ja und da musst Du dann als Spieler locker antworten können, auch wenn Du Dich gleich übergeben möchstest...locker kann das Training nur dann sein, wenn alles, aber wirklich alles in der Mannschaft stimmt. Wie bei Barça auf dem Höhepunkt. Jetzt gibt es ein 8:2 gegen die Bayern. Und die trainieren sicher mit lockeren Sprüchen, aber ansonsten knallhart. Nur dann kriegst Du die Mannschaft dazu, sich wie eine Maschine zu verhalten.

Training ist keine Beschäftigungstherapie, sondern die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Nur wenn das Training fordernd ist, ist man nachher auf der Höhe des Gegners.
Es wurde auch notiert, dass Goretzka im Oberkörper an Muskeln zugelegt hat. Auch das gibt es nicht locker und gratis. Aber der erfolg gibt den Bayern leider verdammt recht. Und bei Barça werden sie wahrscheinlich ganz schnell umstellen müssen...

eifachöppis hat geschrieben:@Victor Jara

Als Amateur-Fussballtrainer kann ich dir grundsätzlich recht geben.

Hast du qualitativ nicht das beste Kader, dann kannst du vieles Wett machen, indem deine Jungs konditionell gegnüber den qualitativ höher einzuschätzenden Teams einen Vorsprung haben. Dass deine Jungs spriziger sind, keinen Zweikampf scheuen, gedankenschnell sind, einfache Automathismen vorhanden sind. Dass die Jungs auch in der Schlussphase eines intensiven Spiels in der Lage sind, den Ball über mehrere Stationen punktgenau zirkulieren zu lassen.

Attribute, welche ich beim FCZ seit längerer Zeit vermisse.

Da sind wir uns in diesem Punkt völlig einig, denn ich vermisse diese Fertigeiten auch schon sehr lange. Ich weiss nur nicht, ob man das am jeweiligen Trainer festmachen kann (ohne jetzt in eine pro / contra LM Diskussion eintreten zu wollen). Ich mache das eher am sportlichen Gesamtkonzept im FCZ fest und am Selbstverständnis. Wenn man ein ambitionierter Ausbildungsverein ist, sollten Ambition und Ausbildung gleichgewichtig sein. Warum haben unsere Eigengewächse nur bei ihrem neuen Verein Erfolg? Wenn man diese Frage beantworten kann, dann geht es mit dem FCZ wieder aufwärts.

Ich meine, dass in der Ausbildung unserer Jungs das Gewicht zu sehr auf Technik liegt. Die ist aber nicht Alles im Fussball.

Don Ursulo hat geschrieben:

eifachöppis hat geschrieben:@Victor Jara

Als Amateur-Fussballtrainer kann ich dir grundsätzlich recht geben.

Hast du qualitativ nicht das beste Kader, dann kannst du vieles Wett machen, indem deine Jungs konditionell gegnüber den qualitativ höher einzuschätzenden Teams einen Vorsprung haben. Dass deine Jungs spriziger sind, keinen Zweikampf scheuen, gedankenschnell sind, einfache Automathismen vorhanden sind. Dass die Jungs auch in der Schlussphase eines intensiven Spiels in der Lage sind, den Ball über mehrere Stationen punktgenau zirkulieren zu lassen.

Attribute, welche ich beim FCZ seit längerer Zeit vermisse.

du hast noch einen Punkt vergessen:
"und einen Rückstand in der 2. HZ "kehren" können ...
dies haben wir glaubs nur einmal gesehen während der Saison. Wobei ich nicht sicher bin, ob dies nicht auch mit
dem Spielsystem zu tun hat, und weniger mit der Kondition, aber in der Theorie sollte es nützlich sein, wenn man einem Rückstand "hinterher rennt".

Wo siehst Du das Problem? Wir erlauben doch immer dem Gegner, das Spiel noch zu kehren :-)

Im Ernst: Ich glaube, dass es weniger mit dem Spielsystem, als mit dem Selbstverständnis zu tun hat. Wenn das Selbstverständnis da ist, kannst du auch jedes Spielsystem spielen. und jedes Spiel kehren. Aber Grundlage dafür ist die Kondi. Damit Du noch in den letzten Minuten was d'rauflegen kannst. Und dennoch die Nerven behältst. Dafür muss das Gehirn gut genug durchblutet werden, sprich Du brauchst Kondi...

Ich denke es ist wichtiger denn je, dass unsere Jungs ab dem 1. Spiel physisch und psychisch bereit sind. Basel und YB hatten ein Mammutprogramm 19/20.. verkürzte Ferien / Vorbereitung.
Auch die Nationalmanschafts-Einsätze der einzelnen Spieler muss man beachten. Mit diesem Program geht es für sie gleich weiter wenn sie die EL-Quali spielen. Das sollte uns eigentlich massiv entgegen kommen.
Wenn unsere Jungs auch dann schlechter aussehen (Spritzigkeit / Mental / Motivation / Kondition) dann sollte man sich ernsthaft hinterfragen wo das Problem liegt...

PASCOLO1896 hat geschrieben:Ich denke es ist wichtiger denn je, dass unsere Jungs ab dem 1. Spiel physisch und psychisch bereit sind. Basel und YB hatten ein Mammutprogramm 19/20.. verkürzte Ferien / Vorbereitung.
Auch die Nationalmanschafts-Einsätze der einzelnen Spieler muss man beachten. Mit diesem Program geht es für sie gleich weiter wenn sie die EL-Quali spielen. Das sollte uns eigentlich massiv entgegen kommen.
Wenn unsere Jungs auch dann schlechter aussehen (Spritzigkeit / Mental / Motivation / Kondition) dann sollte man sich ernsthaft hinterfragen wo das Problem liegt...

Und genau da liegt das Problem. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal vom Handicap einer anderen Mannschaft profitiert und dementsprechend gewonnen haben. Bei Mannschaften wie Basel und YB sowieso...
Ich lasse mich sonst gerne eines Besseren belehren.