
verdammt nochmal bei diesem Artikel:
Teenie-Hooligans: Immer jünger, immer härter
Die «Schande von Basel» kann sich jederzeit wiederholen. Die Behörden vermelden eine massive Zunahme des Hooligan-Tourismus. Jugendliche Schläger werden auch an der Euro 2008 erwartet.
Was am 16. Mai nach dem Fussballmatch zwischen Basel und Zürich der Öffentlichkeit drastisch vor Augen geführt worden war, wird durch die Erkenntnisse des Bundesamts für Polizei untermauert: Die Gewalt an Sportanlässen nimmt zu und wird immer intensiver. Rund 90 Personen, darunter auch Polizisten, Sicherheitsangestellte der Stadienbetreiber und Unbeteiligte, wurden bei Schlägereien im 2004/2005 verletzt.
Kontakte zu Rechtsextremen
Verschärft hat sich das Problem vor allem im Fussball, während sich im Eishockey die Lage im Vergleich zu den Vorjahren leicht beruhigte.
Die Hooligans sind gut organisiert, wie der Bericht weiter festhält. Zehn bis 15 Prozent der Szene unterhalten ausserdem Kontakte zum rechtsextremen Milieu. Zum Teil gebe es aber auch Überschneidungen zwischen jungen unorganisierten Hooligans und den Mitläufern bei linksextremen Demonstrationen.
Gewalttäter immer jünger und brutaler
Ganz generell hat nach Beobachtungen der Polizei die Intensität der Gewalt zugenommen. Gleichzeitig sank das Alter der Täter, von denen zahlreiche jünger waren als 16 Jahre. Ebenfalls beobachtet wurde ein eigentlicher Krawalltourismus. So wurden in Deutschland und Dänemark im vergangenen Jahr über 120 Schweizer Fussballfans festgenommen. Zugenommen hat aber auch die Zahl ausländischer Gewalttäter, die in die Schweiz einreisen.
Euro 08: Tausende von Hooligans
Nach Ansicht der Staatsschützer ist vorerst kein Abflauen der Gewalt bei Sportanlässen in Sicht. Im Gegenteil werde eine Zunahme des Phänomens beobachtet, heisst es in dem Bericht. Es sei zudem davon auszugehen, dass während der EURO 2008 Hunderte bis Tausende gewaltbereite ausländische Fussballfans versuchen würden, in die Schweiz zu reisen.
Rechtsextreme Bedrohung
Neben den Hooligans bereiten der Polizei auch die Rechtsextremen zunehmend Bauchschmerzen. Die rechtsextreme Szene intensiviere ihre Rekrutierungsversuche, wie es im Bericht weiter heisst. In den Kantonen Aargau, Luzern, Bern und Glarus verteilten Personen aus dem rechtsextremen Umfeld Musik-CDs auf Pausenplätzen oder legten sie anonym in Briefkästen.
Öffentliche Sicherheit in Gefahr
Auftritte der Szene wie am 1. August auf dem Rütli oder bei Auseinandersetzungen mit gegnerischen Gruppen erforderten zunehmend den Einsatz stärkerer Polizeikräfte und gefährdeten die öffentliche Ruhe und Ordnung.
Insgesamt bestätigte sich auch die Entwicklung der letzten Jahre, dass Rechtsextreme teilweise den Einstieg in die institutionelle Politik suchen, wie der Bericht weiter feststellt. Wahlerfolge hätten etwa das Selbstvertrauen der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) gestärkt.
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