Neues stadion

Diskussionen zum FCZ

Wie stimmt ihr beim neuen Stadion ab?

Ja
85
30%
Nein
56
20%
JA kein Stadtzürcher
107
38%
NEIN kein Stadtzürcher
32
11%
 
Abstimmungen insgesamt: 280

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LuisCypher
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Re: Neues stadion

Beitragvon LuisCypher » 14.11.18 @ 15:05

Aus der NZZ:
Michael von Ledebur
14.11.2018, 05:00 Uhr

Der Auszug von GC und FCZ aus dem Letzigrund würde die Stadt nichts kosten
Würde im Hardturm ein neues Stadion gebaut, hätte dies finanziell keine Auswirkungen auf den Betrieb des Letzigrunds.
Doch an einer klaren Zukunftsstrategie für das Leichtathletikstadion fehlt es.

An spielfreien Tagen erinnert das Letzigrundstadion an einen Badestrand im Winter. Hinter dem rostbraunen Zaun liegt das Fussballfeld ungewohnt still da.
Es hallen keine Gesänge und keine Fan-Parolen durch das Rund, niemand bevölkert die Traminsel mit der Bierbüchse in der Hand.
Sollten die Stimmberechtigten am Sonntag in knapp zwei Wochen der Stadionvorlage zustimmen, könnte die Ruhe zum Dauerzustand werden.

Finanziell hätte der Wegfall der beiden wichtigsten Mieter GC und FCZ erstaunlicherweise wenig Auswirkungen.
Die beiden Vereine zahlen heute, abhängig vom Erfolg, zwischen einer halben und einer Million Franken Miete pro Jahr,
in Ausnahmefällen wie dem Erreichen der Champions League wird die Millionengrenze überschritten.
Die Spiele verursachen aber auch Kosten in etwa derselben Höhe, wie das Sportamt auf Anfrage mitteilt.
Genaue Zahlen zu den Aufwendungen für den Spielbetrieb sind indes nicht zu erhalten.
Der Auszug von GC und FCZ ist für die Stadt laut Sportamt kostenneutral. Die Frage nach der Daseinsberechtigung eines Stadions ohne Fussballbetrieb,
das die Stadt jährlich mit fast zehn Millionen Franken alimentiert, stellt sich trotzdem.

Nutzniesser des Auszugs der Fussballklubs wären die Zürcher Leichtathleten. Heute sind sie durch deren Spielplan eingeschränkt. Das gilt längst nicht nur für die Wiese und die Tartanbahn, sondern auch für die Infrastruktur im Stadionbauch. Dort befinden sich zwei Krafträume, eine Turnhalle sowie ein 110 Meter langer Lauftunnel. Am Spieltag wird in der Turnhalle das VIP-Catering aufgebaut, im Tunnel wird das Sicherheitspersonal stationiert. An einem Samstagsspiel müssen die Leichtathleten spätestens um 14 Uhr weichen. Trägt einer der Klubs Euro-League-Spiele aus, wie dieses Jahr der FC Zürich, ist bereits am Mittwoch vor dem Spieltag um 14 Uhr Trainingsschluss.

Endlich flögen wieder Speere
Marco Aeschlimann, Präsident des Leichtathletik-Clubs Zürich, ist bewusst, dass der Leichtathletikbetrieb die Stadioninfrastruktur nur zu einem Teil nutzt.
«Wir brauchen für unseren Trainingsbetrieb nicht Platz für 25 000 Zuschauer.» Aber die Einschränkungen für die Leichtathleten würden bisweilen unterschätzt.
«Es handelt sich nicht um Hobbysportler, sondern um EM- und WM-Teilnehmer.» Gut hundert Athleten trainieren täglich im Letzigrund.

Hochzeitsfoto vor leeren Rängen
Zur Generierung von Zusatzeinkommen könnten auch kleinere Anlässe beitragen. Davon gibt es heute bereits zwischen 250 und 300 in den Räumlichkeiten des Letzigrunds: Generalversammlungen von Vereinen, Firmenjubiläen, Trainingscamps, Hochzeitsfoto-Shootings oder Schulanlässe. Darunter fallen auch Veranstaltungen wie der jährliche Pink Ribbon Charity Walk oder Fussball-Länderspiele. Wie einträglich diese Anlässe sind und ob sich die Einnahmen daraus steigern lassen, vermag das Sportamt nicht zu beantworten. Man erhalte aber immer wieder Anfragen, die man aus terminlichen Gründen negativ beantworte.
Klar ist, dass Steigerungspotenzial vorhanden wäre, weil ohne Spielbetrieb deutlich mehr freie Termine zu Verfügung stünden. Angaben über konkrete Anlässe könne man aber keine machen. Der politische Auftrag sei bisher, in erster Linie Sport zu fördern, nicht kommerzielle Anlässe, sagt Manuela Schläpfer vom Zürcher Sportamt. Es gibt keinen politischen Auftrag, sich um die Akquisition von Anlässen zu bemühen.
Eine Strategie, wie das Letzigrundstadion dereinst besser genutzt und rentabler gemacht werden könnte, fehlt also weitgehend. Dies sei ein Umstand, der laut SP-Gemeinderat Davy Graf im Abstimmungskampf bisher zu wenig beachtet worden sei. Es sei aber an den Befürwortern des Stadionprojekts auf dem Hardturm, auf die Frage nach der Zukunft des Letzigrunds Antworten zu geben. Klar sei für ihn, dass eine Steigerung der Anzahl Konzerte nicht infrage komme, denn dies bedeute mehr Lärm für die Anwohner.

Doppelt so viele Konzerte
FDP-Präsident Severin Pflüger macht sich keine Sorgen um die Zukunft des Letzigrunds: Er sei überzeugt, dass man das Stadion vielfältig werde nutzen können. Man dürfe auch nicht vergessen, dass das Volk das Letzigrundstadion angenommen habe im Wissen um die wirtschaftlichen Voraussetzungen. Dennoch sei klar, dass die Stadt aktiver werden und das Defizit reduzieren müsste, sollten die Klubs ausziehen, sagt Pflüger. Für ihn ist es durchaus denkbar, dass man die Zahl der Konzerte erhöhe oder gar verdopple. Die Bedürfnisse der Anwohner seien zwar zu beachten, aber der Wegzug des Fussballbetriebs brächte ihnen ja auch eine gewisse Entlastung.
Wollte man mehr Konzerte veranstalten, wäre eine Gestaltungsplanänderung durch den Gemeinderat Voraussetzung. Ob dieses Mittel tauglich wäre, um das Defizit zu reduzieren, ist aber so oder so fraglich. Denn die Nachfrage nach Grosskonzerten ist beschränkt. Das Sportamt musste nach eigenen Angaben noch nie eine Absage erteilen, weil die maximale Anzahl Konzerte ausgeschöpft gewesen wäre.


Stehen Fussballspiele an, müssen sie ins Sihlhölzli ausweichen, das aber bereits durch die Verein TV Unterstrass und LC Turicum belegt sei. Man sei dort geduldet, aber die Platzverhältnisse seien eng. Ein reines Leichtathletikstadion würde Befreiung vom Korsett des Fussballspielplans bringen. Und womöglich könnte man auch wieder Speer- oder Diskuswerfen im Letzigrund trainieren. Das ist heute verboten.
Für volle Ränge sorgen die Leichtathleten nur einmal im Jahr, wenn «Weltklasse Zürich» ansteht. Bevölkert ist das Stadion auch bei den Open-Air-Konzerten. Sie sind für die Stadt ein einträgliches Geschäft: Sie spülen ihr einige hunderttausend Franken in die Kasse. Anders gesagt: Mit zwei Konzerten zusätzlich liesse sich die Miete der Fussballverein beinahe schon ausgleichen.
Die Zahl der Konzerte ist heute aber beschränkt. Sie liegt gemäss Gestaltungsplan bei jährlich vier Open-Air-Konzerte, zudem ist alle drei Jahre maximal ein fünftes Konzert möglich. Dieses Kontingent wurde in den letzten beiden Jahren allerdings bereits ausgeschöpft, ohne dass das Defizit geschrumpft wäre. 2017 waren es vier Konzerte, 2016 deren fünf; 2015 drei und 2014 ein Konzert.
Die dicksten Eier hat der nicht darauf herumreitet denn am end ist das End zu End


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Sektor D
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Re: Neues stadion

Beitragvon Sektor D » 14.11.18 @ 15:40

Habe mich in den letzten Tagen intensiv mit den Pros und Contras beschäftigt, obwohl ich ja leider nicht abstimmen darf als Nicht-Städter. Aber ich würde mittlerweile voller Überzeugung ein JA einwerfen.

Ein Umzug aus dem hübschen, aber seelenlosen Eisschrank über die Geleise ist für den Moment sicher nicht schön, die nächste FCZ-Generation würde davon aber kaum etwas wissen. Und darum geht es in dieser Abstimmung: Die sportliche Zukunft des Spitzenfussballs (inkl. den beiden Teams) auf dem Platz Zürich. GC kann ja trotzdem absteigen... :)
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

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Re: Neues stadion

Beitragvon Mr Mike » 14.11.18 @ 15:52

War lange auch auf der NEIN Seite, aus nostalgischen Gründen. Mittlerweile unentschlossen.
Kollege letztens, was würde aus all den Songs die mit dem Letzi zu tun haben? Schlussendlich will man als Fan ja das Beste für seinen Verein und das würde mich wohl veranlassen ein JA einzuwerfen. Aber da ich halt romantisch nostalgisch veranlagt bin, wirds wohl ein leerer Stimmzettel werden. Ist irgendwie wie wenn man Jessica Alba zur Linken und Jessica Alba zur Rechten zur Auswahl hat. :)
«In Basel finde ich den Bahnhof sehr schön», sagt Hannu Tihinen bei der Begrüssung trocken. Der Journalist ist etwas verwirrt und der Finne grinst schelmisch: «…weil es dort einen direkten Zug nach Zürich gibt.»

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Sektor D
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Re: Neues stadion

Beitragvon Sektor D » 14.11.18 @ 15:58

Mr Mike hat geschrieben:Kollege letztens, was würde aus all den Songs die mit dem Letzi zu tun haben?


Meint er damit die Kurvenlieder? Die kann man glaube ich an einer Hand abzählen...

Mr Mike hat geschrieben:Ist irgendwie wie wenn man Jessica Alba zur Linken und Jessica Alba zur Rechten zur Auswahl hat. :)


Dachte ich zuerst auch. Aber ich glaube wirklich es ist eher die Wahl zwischen einer neuen, fussballfreundlichen Jennifer Lawrence (finde ich nicht ganz so scharf wie Alba) und Ueli Maurer's getragenen Socken... :)
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Re: Neues stadion

Beitragvon Gha_Züri » 14.11.18 @ 16:12

Sektor D hat geschrieben:Habe mich in den letzten Tagen intensiv mit den Pros und Contras beschäftigt, obwohl ich ja leider nicht abstimmen darf als Nicht-Städter. Aber ich würde mittlerweile voller Überzeugung ein JA einwerfen.

Ein Umzug aus dem hübschen, aber seelenlosen Eisschrank über die Geleise ist für den Moment sicher nicht schön, die nächste FCZ-Generation würde davon aber kaum etwas wissen. Und darum geht es in dieser Abstimmung: Die sportliche Zukunft des Spitzenfussballs (inkl. den beiden Teams) auf dem Platz Zürich. GC kann ja trotzdem absteigen... :)


Ich war bei der Stadionfrage eigentlich immer hin und her gerissen, seit einigen Wochen jedoch, würde ich eher zu einem JA tendieren. Natürlich, "dä Letzi läbt ewig und isch oisi Heimat" und auf dem Areal "ännet dä Gleis" ist verbrannte Erde, jedoch: Falls es wirklich, bei einem NEIN, für den FCZ finanziell so dramatisch wäre wie Canepa behauptet (Anliker würde sich sogar überlegen kein Profifussball bei gc zu betreiben), dann müsste man über seinen eigenen Schatten springen und zu Gunsten des FCZ stimmen. Falls das Stadion gebaut wird, würde es sowieso nicht "Hardturm" heissen, somit wäre dieser so oder so begraben. Des Weiteren sind die Zeiten vorbei andem es mehr Hoppers in dieser Region gibt, heute dominiert eigentlich der FCZ die ganze Stadt.
Aber ja, wie schon mal erwähnt, auch wenn JA gestimmt werden würde, stünden die Gegner mit ihren Rekursen bereits in den Startlöchern und somit wird es nie gebaut werden.
In diesem Sinne: Dä Letzi läbt ewig!
"You can't find the sun in a locked room" - Ghassan Kanafani

Cillo: "...da bekomme ich Vögel. Da bekomme ich VÖGEL!!!"

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K 6 M
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Re: Neues stadion

Beitragvon K 6 M » 14.11.18 @ 16:14

Sektor D hat geschrieben:Dachte ich zuerst auch. Aber ich glaube wirklich es ist eher die Wahl zwischen einer neuen, fussballfreundlichen Jennifer Lawrence (finde ich nicht ganz so scharf wie Alba) und Ueli Maurer's getragenen Socken... :)

Oder die Wahl zwischen einer kühlen, klassischen Hollywood-Diva und einer neumodischen Plastik-Bachelor-Teilnehmerin, welche auch mit jedem Hopper ins Bett steigt.
Nein zum neuen Stadion!

Zhyrus
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Re: Neues stadion

Beitragvon Zhyrus » 14.11.18 @ 18:48

K 6 M hat geschrieben:
Sektor D hat geschrieben:Dachte ich zuerst auch. Aber ich glaube wirklich es ist eher die Wahl zwischen einer neuen, fussballfreundlichen Jennifer Lawrence (finde ich nicht ganz so scharf wie Alba) und Ueli Maurer's getragenen Socken... :)

Oder die Wahl zwischen einer kühlen, klassischen Hollywood-Diva und einer neumodischen Plastik-Bachelor-Teilnehmerin, welche auch mit jedem Hopper ins Bett steigt.

Dis Stadion... Schafft bi ois... Ade Langstrass!

Ich halte das Stadion für eine Wundertüte, kann ein Hallenstadion-ähnlicher Stimmungssarg aus Plastik werden oder ein ganz passables 08/15 Stadion. Ich bin sehr skeptisch, was die urplötzliche Flexibilität - Doppelrang - kein Doppelrang - betrifft. Das kann auch böse in's Auge gehen. Stichwort: Anpassungen aus Sicherheitsgründen usw.

Ich bin im Letzigrund glücklich. Wenn die Stimmbürger ein neues Stadion wollen, dann gehe ich halt dahin, wegen dem geht die Welt nicht unter.

P.S.: Die Lawrence finde ich übelst aufgesetzt und unsympathisch!


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