Neues stadion

Diskussionen zum FCZ

Wie stimmt ihr beim neuen Stadion ab?

Ja
85
30%
Nein
56
20%
JA kein Stadtzürcher
107
38%
NEIN kein Stadtzürcher
32
11%
 
Abstimmungen insgesamt: 280

Zhyrus
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Re: Neues stadion

Beitragvon Zhyrus » 20.10.18 @ 19:03

Tschik Cajkovski hat geschrieben:
fischbach hat geschrieben:«Tages-Anzeiger»

Verwirrung um Derby-Konzept fürs neue Stadion

Die Information scheint definitiv: Auf der Website des Stadionprojekts Ensemble heisst es, die Fankurve der Gastmannschaft umfasse 900 Sitzplätze. Spielt GC zu Hause, befinden sich die Gästefans im Süden des Stadions, spielt der FCZ daheim, sind sie im Norden. So weit, so gut. Für Verwirrung sorgte aber der Satz, dass dieses Konzept auch gelte, wenn FCZ und GC aufeinandertreffen. Im Letzigrund stehen jeweils mehrere Tausend Fans bei einem Derby in den Fansektoren. Ein Sprecher der Totalunternehmerin HRS räumt ein, die Formulierung sei missverständlich, sie werde korrigiert. Die Fans können aufatmen. Derzeit seien an Derbys für die Auswärtsmannschaft mindestens 3350 Sitzplätze in der angestammten Kurve geplant, so der Sprecher. Man sei aber an einem Konzept, bei dem die Sitzplätze durch Stehplätze ersetzt werden. Somit erhielten die FCZ-wie die GC-Fans an einem Derby 4400 Stehplätze. (sip)


das wäre dann wirklich ein zusätzliches zückerchen. somit käme bei derby spielen und gemäss aufstellung die florian oben posted, zusätzlich eine kapazität von 1'900 hinzu (da beide kurven 4'400 stehplätze plus 850 sitzplätze hätten (und nicht eine kurve mit lediglich 3'350 sitzplätze). somit wäre die maximalkapazität bei derbyspielen tatsächlich 19'900. das sommerderby (juli 2017, 20k zuschauer) hätte somit ebenfalls knapp aufgefangen werden können.

Wenn man der urplötzlichen Planungsfreiheit wirklich Glauben schenken möchte, kämen 850 Plätze hinzu (auf der Heimseite wurde schon immer mit den 4400 Stehplätzen gerechnet).


schwizermeischterfcz
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Re: Neues stadion

Beitragvon schwizermeischterfcz » 24.10.18 @ 18:59

Schawinski gegen Badran, wer für euch der Gewinner?

https://www.telezueri.ch/talktaeglich/h ... 1_fcybqhe1
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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bluesoul
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Re: Neues stadion

Beitragvon bluesoul » 25.10.18 @ 10:48

Jacqueline hat immer recht! :-)

Wer will, dass kein Stadion kommt, stimmt ja. Die Einsprachen werden es richten.

Zum Glück bin ich unentschieden in der Frage. :-)

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johnny
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Re: Neues stadion

Beitragvon johnny » 25.10.18 @ 14:53

Fand beide schwach.
Baurecht, 92 Jahre, Luxuswohnungen in den Silos, Schattenwurf, Hobbygärtner, interessiert mich alles einen Scheissdreck. Für mich gibt‘s nur 2 Argumente:
Pro: Steile Ränge nah am Spielfeldrand.
Contra: Letzi läbt ewig!
Schwanke ständig hin und her und werde mich wohl am Abstimmungssonntagmorgen verkatert spontan entscheiden.
Der ganze SVP Scheisshaufen ist die Bremsspur im Schlüpfer von Helvetia. (Zhyrus, 2023)

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tadaeus
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Re: Neues stadion

Beitragvon tadaeus » 29.10.18 @ 13:58

Aus der NZZ online:


https://www.nzz.ch/zuerich/ein-sp-stadion-wollen-wir-nicht-und-werden-wir-nicht-unterstuetzen-ld.1431620

INTERVIEW
FCZ-Präsident: «Ein SP-Stadion, das vom Steuerzahler finanziert wird, wollen wir nicht»
Die Zürcher Fussballklubs stehen vor einer Schicksalsabstimmung. FCZ-Präsident Ancillo Canepa und GC-Präsident Stephan Anliker weibeln für das geplante Stadion auf dem Hardturm. Der SP werfen sie «Fake-News» vor.
Daniel Fritzsche
29.10.2018, 05:00 Uhr
Die sportlichen Konkurrenten Ancillo Canepa (links) und Stephan Anliker ziehen für einmal am gleichen Strang. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Die sportlichen Konkurrenten Ancillo Canepa (links) und Stephan Anliker ziehen für einmal am gleichen Strang. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Herr Anliker und Herr Canepa, Sie sagen, für die Zürcher Fussballklubs gehe es bei der bevorstehenden Stadionabstimmung um alles oder nichts. Malen Sie da nicht zu schwarz?

Stephan Anliker: Leider nein. Seit über fünfzehn Jahren haben wir gegenüber unserer Konkurrenz einen riesigen Wettbewerbsnachteil. Wir spielen in einem Stadion (im Letzigrund, Anm. d. R.), das nicht primär für den Fussball, sondern für die Leichtathletik konzipiert wurde.

Ancillo Canepa: Ein Leichtathletikstadion, das wir notabene nicht selber betreiben können! Wir zahlen eine hohe Miete, können aber nur sehr beschränkt an den Einnahmen teilhaben. Kein anderer Profiklub in der Schweiz hat derart schlechte Rahmenbedingungen. Immer wieder schreiben wir deswegen hohe Defizite.

Bitte werden Sie konkret.

Canepa: Bei uns sind es strukturell bedingt 5 bis 7 Millionen Franken im Jahr. Das ist Geld, das uns fehlt. Nicht etwa weil wir es wegen überhöhter Saläre oder dergleichen aus dem Fenster werfen würden, sondern weil wir bis heute auf ein echtes Fussballstadion warten, das die entsprechenden Einnahmen generieren kann.

Anliker: Bei uns sieht es ähnlich aus.

Canepa: Als ich 2006 zum Präsidenten gewählt wurde, teilte man mir mit: In drei Jahren hat der FCZ ein neues Fussballstadion. Unterdessen sind zwölf Jahre vergangen. In der Zwischenzeit mussten Privatpersonen laufend hohe Beträge einschiessen; insgesamt einen beträchtlichen zweistelligen Millionenbetrag. Irgendwann ist der Wille zum einseitigen Mäzenatentum erschöpft.

Ihnen geht es also vor allem um das eigene Portemonnaie, wenn Sie für das neue Stadion kämpfen?

Ancillo Canepa. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Ancillo Canepa. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Canepa: Der FCZ ist ein KMU. Eines, das nicht gewinnorientiert wirtschaftet – aber eben auch nicht verlustorientiert. Wir wären nur schon froh, wenn wir die hohen Kosten, etwa für unsere 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einigermassen selber finanzieren könnten.

Anliker: Unsere strukturellen Defizite können wir heute bloss durch Erfolge in den europäischen Wettbewerben decken – wie derzeit der FCZ – oder dann durch gute Transfers und private Einschüsse. Gerade die privaten Geldgeber brauchen aber eine Perspektive. Fällt das neue Stadion weg, dann fehlt diese. Wir brauchen ganz klar bessere Rahmenbedingungen mit einem Fussballstadion. Das ist in jeder anderen grösseren Stadt so, zum Beispiel in Basel, Bern, St. Gallen und Luzern.

Und mit dem neuen Stadion würde dann auf einen Schlag alles besser?

Canepa: Es ergäben sich neue Einnahmequellen für uns – sei es durch das Catering, Business-Seats, den Biervertrag oder die Vergabe der Namensrechte für das Stadion. Zudem fielen Kosten weg, die wir heute beim Letzigrund haben, zum Beispiel die Stadionmiete. Insgesamt rechnen wir mit einem Plus von mindestens 5 Millionen Franken pro Jahr und Klub. Auch gehen wir davon aus, dass die Zuschauerzahlen steigen werden. Ich rechne für die FCZ-Spiele mit einem Schnitt von 15 000 Besuchern.

«Wir würden nie leichtfertig budgetieren, glauben Sie mir. Sonst würden wir uns selber betrügen.» (Stephan Anliker)

Das ist aber sehr optimistisch. Letzte Saison waren es bei Ihnen knapp 11 000 Zuschauer, bei GC rund 7000.

Canepa: Ein modernes Stadion bringt automatisch mehr Fans. Das zeigen alle Vergleiche im In- und Ausland.

Anliker: Und mehr Fans, mehr Atmosphäre, mehr finanzielle Möglichkeiten bringen dann auch bessere sportliche Leistungen. Bei GC gehen wir neu von 9000 bis 10 000 Zuschauern pro Heimspiel aus. Ich betone: Unsere Klubs sind nicht gewinnorientiert. Jeder überzählige Franken wird in den Sport reinvestiert, zum Beispiel in den Nachwuchs.

Canepa: Ein reines Fussballstadion würde uns dank der Akustik und der Nähe der Fans zum Spielfeld zu 10 bis 15 Punkten mehr in der Meisterschaft verhelfen.

Dann müssten sich YB und der FC Basel aber warm anziehen . . .

Anliker (lacht): Ja, klar. Es wäre viel mehr möglich als heute.

Aber ernsthaft: Ihre Prognosen scheinen doch stark vom Prinzip Hoffnung geleitet zu sein. Wenn die Zürcher Klubs schlecht spielen, bleiben die Zuschauer weg – tolles Stadion hin oder her.

Stephan Anliker. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Stephan Anliker. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Anliker: Wir brauchen den sportlichen Erfolg, das ist klar. Aber mit einem neuen Stadion – einem echten Hexenkessel – ist dieser leichter zu erreichen als mit einem Leichtathletikstadion.

Canepa: Unsere Budgets sind eher konservativ und ausgesprochen realistisch erstellt.

Anliker: Wir sind beide Unternehmer und müssen genau rechnen. Wir würden nie leichtfertig budgetieren, glauben Sie mir. Sonst würden wir uns selber betrügen.

Garantieren Sie heute, dass die Stadt künftig im Zusammenhang mit dem Stadion keine finanziellen Verpflichtungen mehr haben wird?

Canepa: Bau und Betrieb des Stadions kosten die Stadt keinen einzigen Rappen.

Anliker: Zudem bekäme der Leichtathletik-Club Zürich das Stadion, das man ihm vor Jahren versprochen hat – für Trainings unter der Woche und Veranstaltungen. Der Letzigrund könnte endlich seinen ursprünglichen Zweck erfüllen.

Und auf dem Hardturm würde dann der Kommerz regieren. Für einen tiefen Millionenbetrag sollen zum Beispiel die Namensrechte für das neue Stadion vergeben werden. Kommt in einer CS-Arena oder einem HRS-Tempel wirklich Stimmung auf?

Anliker: Auch unseren Fans ist bewusst, dass man für eine gute Mannschaft und eine gesunde Entwicklung stabile Einnahmen braucht. Die Nutzung der Namensrechte trägt dazu einen wichtigen Anteil bei.

Canepa: Einerseits verstehe ich die Fussballromantiker. Ich bin ja selber einer. Wenn es aber heutzutage darum geht, einen Profifussballklub am Leben zu erhalten, muss man Kompromisse eingehen. Ein gewisses Mass an kommerziellem Denken ist nötig, um den Spitzenfussball inklusive Nachwuchs finanzieren zu können.

Was, wenn das Projekt an der Urne scheitert? Ziehen Sie sich dann aus Ihren Klubs zurück?

Canepa: Ich habe keinen konkreten Plan B. Allenfalls gibt es einen Plan C, den ich hier aber nicht kommentieren möchte. Sicher käme es zu einem strategischen Marschhalt. In welche Richtung die Weichen gestellt werden, ist aus heutiger Sicht ungewiss.

Anliker: Die Lage würde sehr, sehr ungemütlich.


Zürichs Traum vom Fussballstadion – was bisher geschah
Irène Troxler / Daniel Fritzsche 24.8.2018, 09:00
Wäre ein Plan C die Fusion Ihrer Klubs zu einem «Zürich United»?

Canepa: Das ist kein Thema. Natürlich gäbe es finanzielle Argumente, die für eine Fusion sprechen würden. Aber GC und der FCZ haben ihre eigene Geschichte und Tradition. Wir sind keine seelenlosen Firmen, sondern Emotionsträger. Das ist eine grosse Qualität, an der ich nicht rütteln möchte. Zürich ist übrigens nicht die einzige Stadt der Welt, in der zwei Klubs nebeneinander existieren.

Anliker: Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Eine Fusion ist gegenwärtig nicht denkbar. Zudem würde dann ja einer von uns beiden arbeitslos, das wollen wir nicht (beide lachen).

Ein Plan C könnte ja auch die Initiative der SP sein, die ein steuerfinanziertes Stadion für 130 Millionen Franken vorsieht.

Canepa: Das ist eine Schlaumeierei. Die SP stand am Anfang klar für das Stadionprojekt ein, wie es nun aufgegleist ist und Ende November zur Abstimmung kommt. Dass sie kurz vor Spielschluss die Spielregeln ändert, ist unsportlich. Ein SP-Stadion, das vom Steuerzahler finanziert wird, wollen wir nicht und werden wir nicht unterstützen.


«Milliarden-Abzocke»?: Der Faktencheck zur Stadion-Initiative der Zürcher SP
Daniel Fritzsche 23.8.2018, 20:59
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, heisst es doch.

Canepa: Vor fünf Jahren hat die Zürcher Stimmbevölkerung ein öffentlich finanziertes Stadion abgelehnt. Das haben wir damals respektiert. Das neue Projekt ist komplett privat finanziert und kostet die Stadt nichts. Es bringt 299 gemeinnützige Wohnungen und 600 weitere Wohnungen. Und dank den beiden Hochhäusern entsteht ein echtes Stadttor für Zürich. Heute hat man das Gefühl, irgendwo in einer Provinzstadt in Rumänien anzukommen, wenn man an der Hardturm-Brache entlangfährt. Mit der SP-Initiative gewinnen wir gar nichts. Es würde zu einer weiteren Verzögerung von mindestens acht Jahren kommen. Das ist für uns definitiv keine Alternative.

Anliker: Die Perspektive für unsere Fussballklubs wäre dahin. Ausserdem sind die Berechnungen und Argumente, welche die SP vorbringt, um im Jargon von Jacqueline Badran zu bleiben, schlicht «Bullshit».

Canepa: Oder Fake-News. Das angedachte SP-Stadion dürften wir ja wieder nicht selber betreiben. Damit fehlten uns Einnahmen, und wir hätten wieder dieselbe Situation wie heute auf dem Letzigrund. Das funktioniert einfach nicht. Das Projekt «Ensemble», das in einem Monat zur Abstimmung kommt, ist das letzte Stadionprojekt, das es in Zürich auf absehbare Zeit geben wird.


«Feindesland» und ewiges Exil: Warum nicht alle FCZ-Fans für das neue Stadion sind
Nils Pfändler 29.10.2018, 05:00
Gerade FCZ-Fans sind aber nicht nur begeistert vom «Ensemble». Für sie ist der Hardturm historisches GC-Territorium und damit verbrannte Erde.

Canepa: Ich kann diese Argumentation nicht wirklich nachvollziehen. Im alten Letzigrundstadion hatten wir tatsächlich schöne Momente. Aber im neuen sehe ich keinerlei Vorteile, keinerlei Identität für den FCZ. Wir spielen dort Fussball, fühlen uns aber auch nicht daheim. Dann sind mir die Erinnerungen an das alte Hardturmstadion, wo wir 2007, ein Jahr vor dem Abriss, nicht zuletzt dank der tollen Atmosphäre Schweizer Meister wurden, viel lieber.

Anliker: Von unserer Basis höre ich nichts Negatives. Man hofft schlicht darauf, endlich wieder in einem echten Fussballstadion spielen zu dürfen.

Sie sprechen jetzt von Ihren Fans. Der grossen Mehrheit der Zürcherinnen und Zürcher ist der Fussball aber herzlich egal. Anders als Basel ist Zürich nun einmal keine Fussballstadt.

Anliker: Die Konkurrenz durch andere Sport-, Kultur- und Freizeitangebote ist in Zürich tatsächlich gross. Aber natürlich ist Zürich auch eine ausgesprochene Fussballstadt. Das zeigt die lange, erfolgreiche Tradition unserer Vereine und der vielen Quartierklubs der Stadt.

Canepa: Das Interesse am Zürcher Fussball ist ausgesprochen gross. Allein schon das Einzugsgebiet von 1,5 Millionen Menschen zeigt das grosse Potenzial. Ausserdem ist Zürich die Wirtschaftsmetropole der Schweiz. Heute ist der Anreiz, sich Spiele im Letzigrund anzuschauen, aus atmosphärischen Gründen gering. Mit einem neuen Stadion, einem neuen Zuhause, wäre dies anders. Vergessen Sie zudem nicht das Wertschöpfungsvolumen, das wir generieren. Diverse Wirtschaftszweige, von der Gastronomie über die Hotellerie bis zur Werbewirtschaft, profitieren von Umsätzen in der Höhe von jährlich 50 Millionen Franken – allein dank dem Spielbetrieb des FCZ.


Dem Zürcher Fussball fehlt die Lobby
Irène Troxler 22.6.2018, 07:57
Anliker: Erwähnen muss man auch unser Engagement für die Jugend, die Integration und soziale Aspekte. Das kommt der ganzen Gesellschaft, nicht nur den Fussballfans zugute.

Canepa: Alle sehen immer nur den Profifussball. Aber die tausend Juniorinnen und Junioren, die wir gemeinsam ausbilden und betreuen, gehen vergessen. Diese Förderung kostet uns noch einmal mehrere Millionen jährlich.

Aber sind es nicht die kleinen Vereine, die für die Nachwuchsförderung viel wichtiger sind als die elitären Klubs FCZ und GC?

Anliker: Wir sind ganz sicher nicht elitär. Dennoch: Ohne Spitze der Pyramide gibt es auch keine Breite weiter unten. Dessen muss man sich bewusst sein.

Sie streichen die positiven Seiten heraus. In der Öffentlichkeit sind andere Bilder präsenter, wenn es um den Zürcher Fussball geht: Saubannerzüge von Hooligans, Strassenschlachten, Verletzte.

Canepa: Leider. Aber all dies hat nichts mit dem neuen Stadion zu tun. Diese Art der Gewalt ist ein Problem unserer Gesellschaft und muss als solches behandelt werden.

Anliker: Die Stadt Zürich hat dies erkannt. Und wir unterstützen alles, um gemeinsam Fortschritte erzielen zu können.

Trotzdem könnten Sie mehr tun. Die Polizei geht von 100 bis 200 gewaltbereiten FCZ- und GC-Fans aus. Ihnen müssen diese doch bekannt sein.

Anliker: Eben nicht. Wir tappen genauso im Dunkeln wie die Polizei.

Canepa: Darum prüfen wir zusammen mit der Stadt neue Möglichkeiten der Identifikation, etwa mittels Videoüberwachung.


«GC oder FCZ?» – Dann fliegt Dominik die Faust ins Gesicht
Nils Pfändler, Fabian Baumgartner 1.6.2018, 05:30
Verbessert oder verschärft das neue Hexenkessel-Stadion die Sicherheitslage?

Anliker: Bei allen neuen Stadien hat die Sicherheit oberste Priorität. Auch in diesem Bereich gäbe es klare Verbesserungen.

Canepa: Gerade das Letzigrundstadion ist bezüglich Sicherheit problematisch. Wegen der durchlässigen Stadionwand ist es heute ein Leichtes, Pyros hineinzuschmuggeln. Das wird im neuen Stadion nicht mehr möglich sein.

Bis auf weiteres bleibt Ihnen der ungeliebte Letzigrund erhalten. Herr Anliker, am Abstimmungssonntag tritt Ihr GC gegen St. Gallen an. Werden Sie sich dann überhaupt auf das Spiel konzentrieren können?

Anliker: Ich werde sicher wie auf Nadeln sitzen. Das Abstimmungsresultat wird für die Zukunft unseres Klubs wichtiger sein als das Matchresultat gegen St. Gallen. Als Präsident muss ich langfristig denken. Aber natürlich wäre ein doppelter Sieg am 25. November das Allerschönste.

Canepa: Ich werde im Stadthaus sein und die Abstimmungsresultate vor Ort verfolgen. Und hoffentlich können wir dann gemeinsam auf eine positive Zukunft anstossen.

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tadaeus
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Re: Neues stadion

Beitragvon tadaeus » 29.10.18 @ 13:59

Und auch:

https://www.nzz.ch/zuerich/feindesland-und-ewiges-exil-warum-nicht-alle-fcz-fans-fuer-das-neue-stadion-sind-ld.1431426

«Feindesland» und ewiges Exil: Warum nicht alle FCZ-Fans für das neue Stadion sind
Die Klub-Präsidenten der Stadtzürcher Fussballklubs weibeln für das Stadionprojekt. Doch nicht alle Fans werden der Stadionvorlage Ende November zustimmen. Auf Besuch in der Zipi-Bar im Kreis 4.
Nils Pfändler
29.10.2018, 05:00 Uhr
Am Ort der ehemaligen GC-Heimstätte soll eine neue Fussball-Arena für beide Zürcher Stadtklubs entstehen. Für einige FCZ-Fans ist das ein Problem. (Bild: Ennio Leanza / Keystone)
Am Ort der ehemaligen GC-Heimstätte soll eine neue Fussball-Arena für beide Zürcher Stadtklubs entstehen. Für einige FCZ-Fans ist das ein Problem. (Bild: Ennio Leanza / Keystone)
Weiss auf blauem Grund prangt das Logo des FC Zürich über dem Eingang. Im Innern der Bar scheppern alte Hits aus den Lautsprechern. Unter der Glasscheibe des Tresens liegen vergilbte Tickets von längst vergangenen Spielen. Ein kleines Skelett aus Plastik sitzt auf dem Zapfhahn und wackelt mit dem Kopf. Zwei Südkurve-Sticker kleben auf dem Chromstahl. Ein Flipperkasten und eine Dartscheibe blinken im Hintergrund. Die Strassen rund um das Lokal tragen kurze Frauennamen. In der Zipi-Bar sitzen an diesem Abend aber ausschliesslich Männer.


INTERVIEW
FCZ-Präsident: «Ein SP-Stadion, das vom Steuerzahler finanziert wird, wollen wir nicht»
Daniel Fritzsche 29.10.2018, 05:00
Am runden Stammtisch streiten zwei. Der eine trägt einen FCZ-Pullover, der andere eine FCZ-Kappe. Ungefragt stellt die Kellnerin ein Bier und einen Kafi Luz vor die beiden. Der Streit verstummt. Das Lokal hier mitten im Kreis 4, nur wenige Schritte vom Letzigrund entfernt, ist eine FCZ-Hochburg. Jede Partie wird auf Grossleinwand übertragen, am Stammtisch über Fussball und die Welt diskutiert. Wenn es um das neue Stadion geht, sind sich die Streithähne einig: Sie sind dagegen.

Gespaltener Anhang
Mit dieser Meinung sind sie nicht allein. Das bestätigt auch Markus Imbach, Präsident des Fanklubs Letzi. Die FCZ-Anhänger sind gespalten. «Unser Fanklub ist der Meinung, dass man das Stadion bauen muss», sagt Imbach. Einige Fangruppierungen sähen das aber anders. Das Hauptargument der Gegner ist der Ort des neuen Stadions. Bis 2007 war das Industriequartier die Heimstätte des Erzrivalen GC. 78 Jahre lang spielten die Grasshoppers im alten Hardturmstadion, ehe dieses abgerissen wurde. Noch heute ist das Areal zwischen Limmat und Autobahnzufahrt mit Emotionen beladen. Die eingefleischten Anhänger versammeln sich vor den Heimspielen dort, um gemeinsam zum Letzigrund zu marschieren. Vonseiten der GC-Fans ist nicht mit Gegenwehr zu rechnen. Für sie wäre ein Umzug ins neue Stadion wie eine Heimkehr.

«Es ist ein Wermutstropfen, dass das neue Stadion auf dem ehemaligen Hardturmareal liegt», sagt auch Imbach. Für ihn überwiegen aber die Vorteile. Der Letzigrund sei als Fussballstadion untauglich und seit dem Neubau für die Europameisterschaft 2008 auch kein echtes Heimstadion mehr. «Im heutigen Letzi sind wir genauso Gast wie GC.» Die Klubfarben sind daraus verschwunden, die roten Sitze erinnern mehr an die EM als an die eigene Vergangenheit. Beim Stadionprojekt gelte es nun, realistisch zu bleiben. «Am besten wäre ein eigenes Stadion, eine Canepa-Arena zum Beispiel», sagt Imbach und lacht. «Aber wir müssen aufhören zu träumen.»

Feindesland und Exil
In der Zipi-Bar ist man anderer Meinung. Er sei hier aufgewachsen, sagt ein bärtiger Mann an der Bar. «Was soll ich da drüben?», poltert er und macht eine solch abfällige Bewegung Richtung Industriequartier, dass er fast sein Bier verschüttet. «Das ist Feindesland.» Ausserdem sei das geplante Stadion zu klein, pflichtet ihm einer mit Lederjacke und langen Haaren bei. 18 000 Plätze reichten nicht aus, um ein Länderspiel auszutragen. «Das Stadionprojekt ist eine absolute Fehlplanung.» Ein junger Mann in Kapuzenpullover wünscht sich ein echtes Fussballstadion ohne Tartanbahn am Standort des Letzigrunds. Für ihn steht fest: «Ich stimme Nein.»

In den Online-Foren der FCZ-Fans wird oft ein ähnlicher Ton angeschlagen. Längst hat sich eine Diskussion mit Hunderten Beiträgen entfacht, viele sprechen sich dezidiert gegen das Stadionprojekt aus. «Für immer ins Exil? Nein zum Hoppers-Stadion!», lautet die Parole eines Fans. «Ich bin nicht bereit, 93 Jahre Letzigrund-Geschichte und unzählige eigene Erlebnisse aufzugeben für ein seelenloses Plastikstadion von der Stange, das eigentlich nur gebaut wird, um zwei Wohntürme zu ermöglichen», schreibt ein Anhänger. Der neue Letzigrund sei zwar scheusslich, mit hässlichen roten Sitzen und Kühlschrankatmosphäre, schreibt ein User. «Aber der Standort kann nicht übertroffen werden.» Ein anderer pflichtet ihm bei: «De Letzi isch öisi Häimet, Phunkt. Niemals möchte ich ein anderes Stadion.»

Nostalgie geht vor
Die Argumente der Stadion-Gegner aus der Fankurve gleichen sich. Sie nähren sich aus der Abneigung gegen den Erzrivalen, Quartierpatriotismus und Nostalgie. Diese liegt auch in der Zipi-Bar in der Luft. Poster von ehemaligen Stars hängen an der Wand. Eine Tafel preist Chäschüechli für 4 Franken 50 an. Die holzige FCZ-Uhr über dem Ausgang geht zwar eine Viertelstunde vor, doch die Zeit scheint hier irgendwann vor dem Rauchverbot stehen geblieben zu sein. Eine Zigarette qualmt in der Hand des FCZ-Pullovers. Der Raumspray über der WC-Türe kommt nicht an gegen den Geruch von abgestandenem Rauch.

Die Kellnerin kassiert die letzte Runde ein. Auf den Kassenzetteln hat sie die Vornamen der Stammgäste notiert. Was denn ihre Meinung zum neuen Stadion sei, fragt einer und hält ihr eine Zwanzigernote hin. «Ich», antwortet sie, «ich interessiere mich nicht für Fussball.»

ted mosby
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Re: Neues stadion

Beitragvon ted mosby » 29.10.18 @ 14:33

Canepa sagt hat geschrieben:Gerade das Letzigrundstadion ist bezüglich Sicherheit problematisch. Wegen der durchlässigen Stadionwand ist es heute ein Leichtes, Pyros hineinzuschmuggeln. Das wird im neuen Stadion nicht mehr möglich sein.

Ich bin ja auch ein klarer Stadion-Befürworter. Aber bitte, Cillo, lass doch nicht solchen Bullshit raus.
tehmoc hat geschrieben: Leute mit Allianznamen können mich kreuzweise.
...
Anstand bedeutet für mich auch, dass man Leute nicht mit seinem Kacknamen nervt.


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