Beitragvon tehmoc » 10.07.18 @ 11:55
Mir ist es völlig egal, wo irgendeiner meiner Mitbürger spielt. Solange er kein Niederhasler ist.
Finde die ganze Diskussion mehr als lächerlich und entlarvend.
Es gibt kein Menschenrecht, wonach man andere dafür einspannen kann, sein diffuses und kindliches Wohlgefühl von Nationalität erfüllen zu müssen. Kein Mensch hat darüber hinaus moralisch oder juristisch eine Bringschuld, für den Verband in seinem jeweiligen Land zu spielen. Denn genau das tun Fussballer an der WM: Sie spielen für einen Sportverband, der wiederum einer der korruptesten Organisationen weltweit angehört.
Wenn Xhaka nun die Hymne mitsingt und Shaqiri das Schweizerkreuz beim Jubeln macht,
ändert das auch nichts daran. Es ändert auch nichts daran, dass der SFV eine Ansammlung von alten Furzfressen ist, die sonst offenbar woanders keinen Platz fanden und die mitnichten gewählte Repräsentanten dieses Landes sind. Denn dann müsste man sich ernsthaft schämen.
Es ändert schon mal gar nichts daran, dass Fähnchenschwingen und Singen nicht darüber bestimmen, wer ein guter Bürger ist.
Ich singe den Scheiss-Schweizerpsalm auch nie mit, weil das Lied eben einfach dämlich ist
und dieses Pseudo-Wir-Gefühl namens Nationalität mich obendrein peinlich berührt. Ausserdem
glaube ich nicht an Gott, also warum sollte ich einen Text runtersingen, der schon
vor 200 Jahren veraltet und verblödet war.
Der Generalsekretär, der die Äusserung mit den Doppelbürgern gemacht hat, war übrigens mal ein ganz passabler Schwimmer. Für den Schweizer Fussballverband reicht das als Leistungsausweis. Für viele erwachsene und gebildete Menschen reicht das offenbar auch, um sich eine Nonsense-Diskussion in den Medien aufzwingen zu lassen und von anderen Menschen zu fordern, sich wie Marionetten zu verhalten.