Schweizer Nati

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
Zhyrus
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Zhyrus » 09.07.18 @ 22:14

Tschik Cajkovski hat geschrieben:
Zhyrus hat geschrieben:
Tschik Cajkovski hat geschrieben:vergleiche mit anderen ausländern bzw. fachkräften hinkt ohnehin; diese messen sich ja nicht unter einer bestimmten länderflagge. bei sportanlässen, wo sich nationen messen, geht es jedoch nun mal um die vertretung des entsprechenden landes. ich würde nicht die doppelbürgschaften per se in frage stellen, aber ein früheres verbandswechselverbot wäre schon überprüfenswert. bei mehrfachbürgern könnte man den cut mit 15 jahren machen. d.h. bei dem nationalteam wo man bis U16 spielte, bleibt man bzw. später gibt es keine wechsel mehr.

Mit 15 ist man nicht mündig! Jugendliche in diesem Alter zu einer solch schwerwiegenden Entscheidung zu drängen, halte ich für verwerflich und rechtlich wohl auch nicht umsetzbar. Zudem wäre Drmic nach der Regel Kroate, weil er erst später die Schweizer Staatsbürgerschaft bekommen hat.

die eltern könnten ja mitentscheiden. drmic wäre nach dieser regel eben genau gleich für die ch nati spielberechtigt. er hatte ja nie für kroatien in einer u auswahl gespielt sondern immer nur für die schweiz. da liegt kein verbandswechsel vor. rakitic, wäre das beispiel, wo kein wechsel mehr möglich gewesen wäre bzw. der entscheid mit 15 gefällt worden wäre (ps: rakitic war ein spieler, der erst kürzlich meinte, man würden den jungen mehrfachbürgern helfen, wenn ihnen der entscheid quasi in jüngeren jahren abgenommen würde).

Der Entscheid wird ihnen aufgedrängt und nicht abgenommen!

Keine Ahnung, was Rakitic genau mit seiner Aussage meint, oder inwiefern es nun besser gewesen wäre, wenn er diese Entscheidung nicht mit 18/19/was-weiss-ich-was fällen hätte müssen sondern mit 15.

Ich habe meine Probleme, dass man einen 15-Jährigen zwingen will, diesbezüglich eine verbindliche Entscheidung zu treffen. Gut, vielleicht happerts bei meinem Verständnis schon daran, dass ich in einem 15-Jährigen nicht nur ein Investitionsobjekt sehe, gegen dessen finanziellen Verlust ich mich versichern muss.

Grundsätzlich hat der Verband etwas falsch gemacht, wenn er ein Talent, das in der Schweiz aufgewachsen und die U-Mannschaften durchlaufen hat nicht davon überzeugen kann, für die Schweiz aufzulaufen. Ich glaube nämlich nicht, dass es sonderlich cool ist, plötzlich für ein Land aufzulaufen, dass man nur vom Urlaub kennt und in dessen Kader man Keinen persönlich kennt.

Die Doppelbürger sollen die Entscheidung fällen, wann sie wollen (bis ein konkretes Aufgebot vorliegt)! Sie sollen sich aus freien Stücken für die Schweiz entscheiden, und nicht weil die Eltern 4 Jahre zuvor vorschnell einen Fackel unterschrieben haben! Und für die Rakitics, Petrics, Kuzmanovics: Bonne Voyage!


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Ostler
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Ostler » 10.07.18 @ 11:13

Ist doch auch so ein typisches Schweizer Ding, dieses angesäuert sein, wenn man sich für die anderen entscheidet. Wieso können wir nicht einfach unsere Nati geil finden und die Leute feiern, die sich dafür entscheiden? Es kommt mir vor als müssen wir immer irgendwelche Vorbehalte haben. Entweder weil jemand für Kroatien spielen will, oder weil er zu lange zögert um für die Schweiz zu spielen, oder weil er für die Schweiz spielt, aber seine Wurzeln nicht vergisst.

Scheiss Minderwertigkeitskomplexe
Krönu hat geschrieben:Bei uns ist das Niveau im Forum deshalb so hoch, weil sich die FCZ-Fans, grob gesagt, in 2 Gruppen aufteilen:
- Akademiker/Studenten
- Solche, die eh kein Compi bedienen können

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komalino
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon komalino » 10.07.18 @ 11:20

Ein Kranz Servelatwürste essen pro Woche sollte reichen als Bekenntnis zur Schweiz.Meine Güte!
So alt wie sie bin ich schon lange,auch wenn ich früher viel jünger war.

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tehmoc
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon tehmoc » 10.07.18 @ 11:55

Mir ist es völlig egal, wo irgendeiner meiner Mitbürger spielt. Solange er kein Niederhasler ist.
Finde die ganze Diskussion mehr als lächerlich und entlarvend.

Es gibt kein Menschenrecht, wonach man andere dafür einspannen kann, sein diffuses und kindliches Wohlgefühl von Nationalität erfüllen zu müssen. Kein Mensch hat darüber hinaus moralisch oder juristisch eine Bringschuld, für den Verband in seinem jeweiligen Land zu spielen. Denn genau das tun Fussballer an der WM: Sie spielen für einen Sportverband, der wiederum einer der korruptesten Organisationen weltweit angehört.

Wenn Xhaka nun die Hymne mitsingt und Shaqiri das Schweizerkreuz beim Jubeln macht,
ändert das auch nichts daran. Es ändert auch nichts daran, dass der SFV eine Ansammlung von alten Furzfressen ist, die sonst offenbar woanders keinen Platz fanden und die mitnichten gewählte Repräsentanten dieses Landes sind. Denn dann müsste man sich ernsthaft schämen.
Es ändert schon mal gar nichts daran, dass Fähnchenschwingen und Singen nicht darüber bestimmen, wer ein guter Bürger ist.

Ich singe den Scheiss-Schweizerpsalm auch nie mit, weil das Lied eben einfach dämlich ist
und dieses Pseudo-Wir-Gefühl namens Nationalität mich obendrein peinlich berührt. Ausserdem
glaube ich nicht an Gott, also warum sollte ich einen Text runtersingen, der schon
vor 200 Jahren veraltet und verblödet war.

Der Generalsekretär, der die Äusserung mit den Doppelbürgern gemacht hat, war übrigens mal ein ganz passabler Schwimmer. Für den Schweizer Fussballverband reicht das als Leistungsausweis. Für viele erwachsene und gebildete Menschen reicht das offenbar auch, um sich eine Nonsense-Diskussion in den Medien aufzwingen zu lassen und von anderen Menschen zu fordern, sich wie Marionetten zu verhalten.

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Sektor D
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Sektor D » 10.07.18 @ 11:58

tehmoc hat geschrieben:Mir ist es völlig egal, wo irgendeiner meiner Mitbürger spielt. Solange er kein Niederhasler ist.
Finde die ganze Diskussion mehr als lächerlich und entlarvend.

Es gibt kein Menschenrecht, wonach man andere dafür einspannen kann, sein diffuses und kindliches Wohlgefühl von Nationalität erfüllen zu müssen. Kein Mensch hat darüber hinaus moralisch oder juristisch eine Bringschuld, für den Verband in seinem jeweiligen Land zu spielen. Denn genau das tun Fussballer an der WM: Sie spielen für einen Sportverband, der wiederum einer der korruptesten Organisationen weltweit angehört.

Wenn Xhaka nun die Hymne mitsingt und Shaqiri das Schweizerkreuz beim Jubeln macht,
ändert das auch nichts daran. Es ändert auch nichts daran, dass der SFV eine Ansammlung von alten Furzfressen ist, die sonst offenbar woanders keinen Platz fanden und die mitnichten gewählte Repräsentanten dieses Landes sind. Denn dann müsste man sich ernsthaft schämen.
Es ändert schon mal gar nichts daran, dass Fähnchenschwingen und Singen nicht darüber bestimmen, wer ein guter Bürger ist.

Ich singe den Scheiss-Schweizerpsalm auch nie mit, weil das Lied eben einfach dämlich ist
und dieses Pseudo-Wir-Gefühl namens Nationalität mich obendrein peinlich berührt. Ausserdem
glaube ich nicht an Gott, also warum sollte ich einen Text runtersingen, der schon
vor 200 Jahren veraltet und verblödet war.

Der Generalsekretär, der die Äusserung mit den Doppelbürgern gemacht hat, war übrigens mal ein ganz passabler Schwimmer. Für den Schweizer Fussballverband reicht das als Leistungsausweis. Für viele erwachsene und gebildete Menschen reicht das offenbar auch, um sich eine Nonsense-Diskussion in den Medien aufzwingen zu lassen und von anderen Menschen zu fordern, sich wie Marionetten zu verhalten.


DANKE für diese Zeilen!!
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

«Ich kann das alles nicht fassen; ich google "Sophie Scholl" und finde Jana aus Kassel...» by Nic Knatterton, DJ Spice 23, Nordmonopol

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Re: Schweizer Nati

Beitragvon popper » 10.07.18 @ 12:14

Wenn schon Doppelbürger, dann für alle!

Ist doch unfair dass zB Doppelbürger mit EU-Pass den bei Gelegenheit zücken können, zB bei Studiengebühren in der EU. (Daraus hats sich ein Businessmodel entwickelt..)

Das mit der emotionalen Bindung, Wurzeln, etc. ist doch völlig nebensächlich. Die Doppelbürger, die ich kenne behalten oder geben einen Pass ab aus rein praktischen Gründen.. Nützt er was behält man ihn, wird er lästig (Militärdienst, etc.) gibt man ihn ab ..

Ps. die meisten Länder dieser Welt kennen keine Doppelbürgerschaft

Psps. Sorry für Offtopic.
bring da ruckus

pluto
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon pluto » 10.07.18 @ 14:08


Ps. die meisten Länder dieser Welt kennen keine Doppelbürgerschaft


Dies sollten einige mal in ihre Überlegungen einfliessen lassen.
Kann mir auch vorstellen das Rakitic dies so meinte, man sollte mit diesen Voraussetzungen den Jungen die Entscheidung abnehmen.

Aber eben, kann die Doppelbürger auch verstehen, wenn sie ihre Vorteile behalten möchten, wenn es diese gibt.
US-Bürger werden dies iM anders sehen. :-)


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