Über die Personalia ist schon genügend diskutiert worden. Da kann ich mich nur den Vorrednern anschliessen. Ich möchte nur einen Aspekt hervorheben, der in der ganzen Euphorie über den "historischen Sieg" über Serbien untergegangen ist:
Die Vorrundenspiele unserer Mannschaft waren weit weniger überzeugend als die der Schweden. Wie unaufgeregt sie ihr Spiel gegen D durchgezogen haben, sagt auch etwas über deren mannschaftliche Qualität aus.
Uns haben die Schiris vor einem frühen Aus bewahrt. Niemand hätte sich beklagen dürfen, wenn beide Partien gegen Brasilien und Serbien 0:2 ausgegangen wären. Besonders das Halten von Lichtseteiner war so augenfällig, dass...naja lassen wir es. In diesen beiden Partien war die Niederlage gegen Schweden schon vorgezeichnet. Unsere Spieler sind zu wenig beweglich und in Strafraumnähe kaum anspielbar. Unser Spiel wird kaum in den gegnerischen Strafraum getragen, da wo es für den Gegner wirklich gefährlich wird. Bestes Beispiel Riro. Ich fand ihn gestern als einen der wenigen Aktivposten. Er hat zum Schluss häufig versucht, flach hineinzugeben. Dass seine Flanken immer wieder abgefangen wurden, hat nicht nur mit der aufmerksamen schwedischen Verteidigung, sondern auch damit zu tun, dass ihm keiner entgegenlaufen ist. Niemand hat ihnunterstützt hat, z.B. durch Gassenbildung. Alle haben gewartet und die Schweden sind dazwischengegrätscht.
Irgendwie hatte man nie das Gefühl, dass die Schweizer Mannschaft für die KO-Spiele parat ist. Dass sie wirklich einen Plan hat, wie sie zum Torerfolg kommen soll und entsprechende Automatismen geübt hat. Dabei war es klar, wie die Schweden spielen würden. Entweder fehlt die Spielintelligenz in der Mannschaft, einen Plan umzusetzen oder der Staff hat seine Arbeit nicht richtig gemacht. Letzteres scheint mir auf jeden Fall zuzutreffen und zwar nicht erst seit der Ära Petkovic sondern mindestens schon seit 0:3 gegen Spanien im 1/8 Final der WM von 1994.
BTW Der Zustand des Schweizer Teams erinnert mich stark an den Zustand des FCZ in zurückliegenden Zeiten (nicht solange her...)