Pescadito hat geschrieben:Weidende Kühe empfinde ich als Landschaftsverunstaltung. Ich finde, Bauernhöfe stinken. Ich verstehe nicht, wozu man einen Fünfliber in einer Salatschüssel herumschwingen soll. Ich hasse Guggenmusik und bei Francine Jordi bekomme ich Brechreiz. Aber glücklicherweise ist die Schweiz eben mehr, als nur diese Bilderbuchidylle, die sich manche wünschen. Glücklicherweise steht die Schweiz auch für Werte wie Vielfalt und Grundrechte. Es gibt nicht nur Interlaken oder Kemmeriboden, sondern auch Spreitenbach, Pratteln oder den Kreis 9. Hierzulande beansprucht (leider praktisch unwidersprochen) die SVP das Monopol, festzulegen was schweizerisch sei und was nicht. Und obwohl ich selbst Schweizer bin, kann ich mich kaum je darin wiedererkennen. Krasses Gegenbeispiel dazu stellt unsere Nationalmannschaft dar. Da stecken tatsächlich elf Typen in einem Trikot mit Schweizerkreuz, denen ich an der Busstation, im Ausgang oder auf dem Kinderspielplatz in unserer Wohnsiedlung begegnen würde, wären sie nicht Profifussballer geworden. Also an all diesen Orten, an denen Herr Butzenberger noch nie war. Und genau aus diesen zwei Gründen freue ich mich über jeden Erfolg der Schweiz: Erstens weil ich mich sehr wohl mit dem Team identifizieren kann und zweitens weil es die selbsternannten Eidgenossen genau nicht können. Hoffentlich wachsen wir in Russland über uns hinaus und hoffentlich genau dank einem Dzemaili oder Seferovic. Auf dass die Deppen auf ewig verstummen mögen.
Schade dass du deinen grundsätzlich guten Post mit billiger Polemik "aufwerten" musst. Wie kann man allen Ernstes gegen weidende Kühe und Bauernhöfe sein? Klar wahrscheinlich werden die Hamburger und Pommes in den mittlerweile an jeder Ecke betriebenen Hipsterbuden im 3D-Drucker produziert. Keine Ahnung wieso sich beide "Seiten" immer für etwas besseres halten müssen.
Und wieso holt das SRF den (seit 20 Jahren in der Versenkung verschwundenen) Josip Drmic vors Mikrophon, der im Stadion eine Jacke mit überdimensionalem Pelz spazieren führt? Schade hat ihm niemand das Fell über die Ohren gezogen.