Folgendes hat absolut nichts mit dem Thema zu tun, da ihr aber eh alle nur hier im Forum wartet bis ihr ab in die Flachpass dürft hier was zu lesen aus Polen. ;-)
Die Bustouristen können ja dann später erzählen wie die Strassen denn wirklich so sind.
Quelle: tagi
Auf Polens A1 starten die Bulldozer
Ab 2011 füllen zwei polnische Autobahnen eine gravierende Infrastrukturlücke in Osteuropa.
Von Gabriele Lesser, Warschau
Polens Strassen- und Schienennetz ist in einem erbärmlichen Zustand. Die Schienen sind so alt, dass selbst Intercitys nur durchs Land zuckeln können. Zudem werden immer mehr Strecken stillgelegt, da der Polnischen Bahn Investitionen ins Regionalschienennetz zu teuer erscheinen.
Noch schlimmer ist der Zustand der Strassen. Da es kaum Autobahnen und erst recht keine Umfahrungsstrassen gibt, quält sich der gesamte Lkw- Verkehr durch Dörfer und Städte. Selbst Polens Hauptstadt Warschau hat keinen Autobahnanschluss und kann nur über Landstrassen erreicht werden. Damit soll nun endgültig Schluss sein.
Am letzten Wochenende wurde mit grossem Pomp der Grundstein zu einem Teilstück der A 1 von Danzig nach Graudenz gelegt. Die Autobahn soll Danzig mit Wien verbinden und führt über Thorn, Lodz, Kattowitz bis zur Grenze nach Tschechien. Die fast 600 Kilometer lange Nord- Süd- Trasse Polens soll 2011 fertig sein. Mit ihr erhalten die skandinavischen Länder über Tschechien und Österreich Anschluss an Südeuropa.
Zwischen Berlin und Moskau
Auch der Ausbau der A 2, die im europäischen Autobahnnetz ein wichtiges Teilstück auf der Strecke Berlin – Moskau bildet, ist in der Strassenbau- Prioritätenliste nach oben gerückt. Die 630 Kilometer lange Autobahn wird von Frankfurt an der Oder über Posen, Konin, Lodz und Warschau bis zur Grenze nach Weissrussland führen.
Die erste Grossinvestition auf der A 1 im Wert von über 500 Millionen Euro wäre ohne eine staatliche Kreditgarantie für das Konsortium Gdansk Transport Company ( GTC) nicht möglich geworden. Das polnische Infrastrukturministerium hatte zunächst die von der Firma veranschlagten Kosten von 5,6 Millionen Euro pro Kilometer in Frage gestellt. Acht Jahre zogen sich die Verhandlungen hin.
Denn 1997, als die GTC die Konzession zum Bau dieser Mautautobahn erwarb, ging das Ministerium noch davon aus, dass sich das Konsortium die Kredite auf dem freien Mark besorgen würde. Doch keine Bank wollte ohne Staatsgarantien einen Kredit von immerhin einer halben Milliarde Euro geben.
Zudem zeigten Erfahrungen mit ersten Mautautobahn- Teilstücken, dass die Gebühren offenbar zu hoch waren und die Masse der Autofahrer weiterhin über die Landstrassen fuhr. Die erwarteten Gewinne der privaten Autobahnbauer blieben weit unter den Erwartungen.
Auch die Lastwagen rattern weiter durch Dörfer und Städte, da sie eine staatliche Jahresvignette kaufen müssen, für die Autobahnbenutzung aber zusätzlich eine Maut bezahlen sollen. Auch dieses Problem wurde letzte Woche gelöst. Das polnische Abgeordnetenhaus beschloss, die Lastwagen von der Maut zu befreien und die privaten Autobahnbetreiber für den entgangenen Gewinn zu entschädigen.
Mit Zuschüssen der EU finanziert
Ein starkes Argument für den Verhandlungsendspurt waren die für die Jahre 2004 bis 2006 zugesagten EU- Zuschüsse für Strassen- und Schieneninvestitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro. Damit sollen insgesamt 17 Projekte mitfinanziert werden, darunter der Ausbau der Autobahnen A 2 und A 4 ( von Görlitz über Breslau nach Kattowitz) und der Bau der polnischen Nord- Süd- Achse bis zur tschechischen Grenze.
Die Bahn profitiert von den umfangreichen EU- Zuschüssen ebenfalls. Zwar zuckelt der Berolina, das einstige Prestigeprojekt Polens, zwischen Warschau und Berlin noch immer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 91 Kilometern pro Stunde durch die Landschaft.
Doch demnächst sollen zumindest zwei wichtige Strecken so modernisiert werden, dass 200 Kilometer pro Stunde möglich sind.