Dieter hat geschrieben:trellez hat geschrieben:Don Ursulo hat geschrieben:Schwizermaischter FCZ hat geschrieben:Ach Deutsch mit holländischem Akzent wirkt immer überzeugend, kann er erzählen was er will.
Ja, das war schon bei Rudi Carrell so. Ich glaube wir haben die Lösung gefunden :-)
Anfangs der 90er-Jahren hatten wir ja schon einmal einen mit diesem Akzent.
Wilco Hellinga und war eine ziemlich coole Socke.
Hätte gesagt, das war eher Ende der 90er oder Anfang Nullerjahre
Zur Erinnerung aus der NZZ vom 3. März 2021:
Der FCZ-Haudegen Wilco Hellinga nahm es einst mit einem Stier auf und trug die Trainingssachen im Plastiksack
In einer Serie präsentieren wir wöchentlich eine Legende aus dem Schweizer Fussball. Wir erinnern uns an Wilco Hellinga, der im FCZ und beim FC St. Gallen alles abräumte, was sich dem eigenen Tor näherte.Christine Steffen
Als Chilla, der weisse Schweizer Schäferhund des FCZ-Präsidenten-Paars Canepa, während der Partie gegen Sion über den Letzigrund-Rasen trabte, drängten sich unweigerlich Bilder von anderen Tieren auf. Denn die Zürcher kennen sich aus mit Invasionen: 2013 rannte ein Marder minutenlang im Zickzackkurs über das Spielfeld, als der FCZ in Thun antrat - bis Loris Benito beherzt zugriff, was der Marder nicht mochte. Er biss Benito humorlos in den Finger. Erst der Goalie David Da Costa konnte ihn vom Feld tragen, dicke Handschuhe sei Dank.
1999 verbreitete Maradona im Letzigrund Angst und Schrecken. Wir erinnern uns: So hiess der Stier, der zum Zürcher Maskottchen ernannt wurde, weil er ein paar Wochen zuvor aus dem benachbarten Schlachthof ausgebrochen war und man im FCZ fand, dieser Mut müsse belohnt werden. Und hier kommt die Legende ins Spiel.
Es gab einen Mann, der es wagte, sich dem wilden Stier zu nähern: Wilco Hellinga, Defensiv-Haudegen der Gäste aus St. Gallen. Der eher kleingewachsene Hellinga warf dem Stier einen Ball zu, den dieser nicht annehmen konnte. Stattdessen wandte sich das Tier verärgert dem Fussballer zu, der nun vernünftigerweise die Flucht ergriff.
Old School statt Louis-Vuitton-TäschchenAuch wenn der Grund von Hellingas Intervention bis heute unklar ist, erstaunt es nicht, dass er es war, der irgendetwas tat. Der Niederländer stand gewissermassen für Furchtlosigkeit, was gegnerische Stürmer oft schmerzhaft zu spüren bekamen. Hellinga war kein Schönspieler; er räumte mit Herz und Unerbittlichkeit ab, was sich dem eigenen Tor näherte.
In der Schweiz spielte er zuerst im FC St. Gallen, wo er mit Erik Regtop ein erfolgreiches Mittelfeld-Duo bildete, und nach einem kurzen Abstecher nach Nürnberg ab dem Jahr 2000 für drei Saisons im FCZ. In Zürich liebten ihn die Fans nicht nur für seine Einsatzbereitschaft, sondern auch für seine Bodenständigkeit, die sich zum Beispiel darin ausdrückte, dass Hellinga seine Trainingssachen oft in einem Plastiksack mittrug.
Nie war er einem Gespräch mit den Anhängern abgeneigt; er zeichnete sich durch einen trockenen Humor aus, eine Qualität, die Jahre später Hannu Tihinen in den FCZ zurückbrachte. Hellinga blieb Old School, als die Fussballer auch hierzulande anfingen, sich mit Louis-Vuitton-Täschchen zu befassen.
2003 verliess er Zürich und liess seine Karriere in der zweithöchsten Liga in den Niederlanden ausklingen. Nach drei Jahren im BV Veendam trat Hellinga im Sommer 2006 zurück. In letzter Zeit war der 50-Jährige bei Heerenveen im Nachwuchs als Trainer tätig.