Der FC Thun hat es abgelehnt, 5 weitere Jahre mit dem chinesischen Oligarchen Chien Lee zusammenzuarbeiten. Im Sommer 2025 muss sein Lakaie den Sitz im Verwaltungsrat räumen. Noch offen ist, was mit den (nur noch) 7 Prozent der Aktien des Chinesen wird.
Vertrag mit Investor gekündigt
Gleichzeitig mit dem Einstieg von Visana kündigt sich das Ende der Partnerschaft des FC Thun mit der Pacific Media Group (PMG) an. Der amerikanisch-chinesische Investor war im November 2019 beim Oberländer Verein eingestiegen. Der Geldgeber stellte damals in Aussicht, rund 3 Millionen Franken nach Thun zu überweisen – teilweise als Darlehen mit Rangrücktritt.
Rund 1,5 Millionen sind unterdessen geflossen, wie FCT-Präsident Andres Gerber bestätigt. Im Gegenzug erhielt die PMG einen Sitz im Verwaltungsrat, den Paul Conway einnimmt. Zudem wurde ihr Aktienkapitalanteil schrittweise auf 10 Prozent erhöht.
Nun hat sich der Verwaltungsrat entschlossen, den Vertrag auf Ende Jahr hin zu kündigen. Wäre dies nicht passiert, hätte sich der Kontrakt um fünf Jahre verlängert. Gewichtiger Grund für die Kündigung war die Aktienkapitalerhöhung, die der FC Thun in den letzten Wochen durchgeführt hat.
Die Pacific Media Group versuchte dabei, die Aktienmehrheit zu übernehmen. Zu einem Preis, den die Verantwortlichen aber nicht akzeptieren wollten. Lediglich an einem Kauf weiterer Aktien war die PMG indes nicht interessiert.
Nach der Aktienkapitalerhöhung beträgt der PMG-Anteil am FC Thun noch 7 Prozent. Ob die Firma die Wertpapiere behält oder verkauft, ist offen. Klar ist, dass Conway spätestens im Sommer 2025 seinen Sessel im VR räumen muss. Es ist deshalb denkbar, dass er an der anstehenden Generalversammlung vom 13. Juni nicht mehr antritt.
«Die Medaille hat zwei Seiten», sagt FCT-Präsident Andres Gerber. Einerseits sei er dankbar dafür, dass die PMG vor fünf Jahren Geld in den Verein eingeschossen habe. «Das brauchten wir dringend.» Andererseits sei das Engagement auch immer kritisch betrachtet worden. «Schliesslich soll der FC Thun eigenständig und in der Region Thun verankert bleiben.»
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