din Vater hat geschrieben:Zhyrus hat geschrieben:Züri Live hat geschrieben:Zhyrus hat geschrieben:Züri Live hat geschrieben:Auch einen 100m-Läufer kann man bewerten, obwohl der Lauf nur 10 Sekunden dauert.
Nicht Alles, was hinkt, ist ein Vergleich!
Und Kalauer haben den Vorteil, dass sie ohne Argumente auskommen... ;-)
Es ist schlicht hanebüchen, die Leistung eines Athleten, der 100% der Zeit seiner Disziplin absolviert, mit einem Reservisten, der ca. 1/30 der Spieldauer aktiv in’s Geschehen eingreifen darf, vergleicht, aber das weisst du ja auch.
Oder wenn wir beim hinkenden Vergeich bleiben wollen, kann man doch nicht 3.3 Meter eines 100m-Sprints bewerten.
Es sind eben nicht 3,3 Meter eines 100m-Sprints. Es ist ein 3,3m-Sprint. Einwechselspieler können gleich viel Energie auf weniger Zeit verteilen, darum kann und muss man läuferisch von Einwechselspielern mehr erwarten, beispielsweise im Pressing.
Wie soll man in einem Zehnkampf die verschiedenen Disziplinen vergleichen? Warum gibt 2,20m im Hochsprung gleich viele Punkte wie 21,5 Sekunden im 200m-Lauf? Das hat man auch hingekriegt. Nach bestem Wissen und Gewissen hat man über jede Disziplin die gleiche Punkteskala gestülpt. Und wenn es die IAAF gut macht, dann passen sie diese Punkteskala mit der Zeit an, wenn sich die allgemeinen Leistungen der Weltspitze in gewissen Disziplinen mit neuen Techniken stärker verbessern, als in anderen.
Man kann sehr wohl bei einem Dreiminuten-Einsatz sagen, ob es ein guter, sehr guter, schlechter oder sehr schlechter Dreiminuteneinsatz war. Dasselbe gilt für einen 87 Minuten-Einsatz.
In der Schule wird für Mathematik, Deutsch und Sport die gleiche Notenskala verwendet. Kann man all diese Dinge vergleichen? Man muss. Und man tut es.
Ist es perfekt? Nein, nie. Aber der Fetisch mit der Perfektion ist der Feind des Guten. Beziehungsweise häufig auch einfach eine Ausrede. "Das kann man nicht vergleichen" steht in der Regel eher für "es ist mir zu mühsam, das zu vergleichen".
Was soll denn ein Sportchef sagen, der die Wahl hat, einen jungen Stürmer aus der Lettischen Liga zu holen oder einen aus dem Nachwuchs eines Premier League-Teams? Soll er sagen: "die Ligen kann man nicht vergleichen, ich würfle". Oder soll er vielleicht doch mit bestem Wissen und Gewissen und all seinem Erfahrungsschatz die beiden Spieler bestmöglich vergleichen und eine möglichst fundierte Entscheidung fällen, wohlwissend, dass ein "perfekter" Vergleich nicht möglich ist?