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spitzkicker hat geschrieben:

Zhyrus hat geschrieben:Haha, Spitzkicker im Huus! Bo an’s Bein gepisst. ZL an’s Bein gepisst. Läuft.

Sei froh, habe ich dir noch nicht ans Bein gepisst. Gründe gäbe es mehr als genug. Aber bei dir gibt's einen Artenschutz, denn du spielst dich ja auf, als hättest du den Fussball erfunden.

Da konnte er ja nur bis zum ersten Satz froh sein. ;-)

Kiyomasu hat geschrieben:

Zhyrus hat geschrieben:Haha, Spitzkicker im Huus! Bo an’s Bein gepisst. ZL an’s Bein gepisst. Läuft.

Eigentlich hat Marchesano genau die gleiche Position gespielt wie auch schon unter Breitenreiter - im Doppelsturm mit Okita oder dazumal Ceesay. Allerdings gab es in Henriksens System eine falsche Neun bzw. ein Zehner, wohingegen wir unter Breitenreiter mit zwei Achtern und einem Sechser gespielt haben. Ich kann Spitzkicker deshalb so weit nachvollziehen, als dass Marchesano in diesem System eher auf die 9 und Afriyie als rechter Stürmer hätte aufgeboten werden sollen.

Inwiefern er aber, wie von Zuerilive vorgeschlagen, als rechter Mittelfeldspieler eingesetzt werden soll, erschliesst sich mir ebenfalls nicht ganz. Dasselbe gilt für Conceicaos und Afriyies Nominations als Linksverteidiger respektive Achter. Damit schiesst er sich aber auch unnötig ein wenig selbst ins Bein…

- Die Aufstellungen in den Vorschau-Artikeln sind Vorschauen - sowohl diejenigen des FCZ wie auch des Gegners. Es sind also keine "Vorschläge von Züri Live", sondern vermutete / mögliche / wahrscheinliche Aufstellungen, aus der Sicht der beiden Trainer gedacht. Es werden dafür also die Aufstellungen, Einwechslungen und taktischen Formationen der letzten Wochen bei beiden Teams analysiert. Bei den taktischen Formationen wird dabei das Videomaterial der letzten Spiele (speziell beim Gegner) nochmal detailliert angeschaut, denn die diesbezüglichen Informationen auf der SFL-Seite stimmen manchmal nicht (bei transfermarkt ist es noch häufiger falsch). Wie hat der Trainer aufgestellt und warum? Anpassung auf den Gegner? Formkurve der Spieler? Ausfälle?

- Marchesano ist in keiner der zwei Varianten als Rechter Mittelfeldspieler eingezeichnet

- Unter Breitenreiter hat Marchesano auf verschiedenen Positionen gespielt. Am häufigsten auf der 10er-Position hinter einem Zweimannsturm (idR. Ceesay plus Tosin, Kramer oder Gnonto). In einzelnen Spielen war er auch selbst im Zweimannsturm. Zu Beginn der Saison hat er zudem auf einer der beiden 8er-Positionen gespielt, die es in dieser Phase gab (man spielte zu Beginn in einem 3-3-2-2, später pendelte es sich für den grössten Teil der Saison auf das erfolgreiche 3-4-1-2 ein).

- Unter Henriksen hat der FCZ in der Defensiven Phase im gleichen 3-4-1-2 gespielt. Marchesano dabei jeweils auf der rechten Halbposition im "Zweimannsturm", wo er phasenweise auch unter Breitenreiter gespielt hat. Afriyie auf der 10er-Position, auf welcher Marchesano unter Breitenreiter zum grössten Teil gespielt hat. In der Offensiven Phase hingegen ist es ein 3-4-3, Afriyie rückt dann vor auf eine Linie mit den Stürmern der Halbpositionen. Dieses System hat in der Schweiz übrigens möglicherweise als erster vor rund 15 Jahren Vladimir Petkovic mit Bellinzona und YB spielen lassen. Beide Teams haben in dieser Phase einen Sprung nach vorne gemacht, auch wenn es zu keinen Titeln gereicht hat.

- Warum unter Henriksen Afriyie in der Mitte und Marchesano sowie Okita auf den Halbpositionen? Erstens aufgrund der Defensiven Phase: Afriyie ist gut darin, sich an den gegnerischen spielmachenden 6er zu ketten und diesen aus dem Spiel zu nehmen. Marchesanos Stärken in defensiver Hinsicht liegen hingegen eher darin, das Hohe Pressing zu initiieren. Er hat ein sehr gutes Gefühl für das richtige Timing, den richtigen Anlaufwinkel und die richtige Intensität. Derjenige, der das Hohe Pressing initiiert, muss zuvorderst positioniert sein. Zweitens macht es auch offensiv zumindest teilweise Sinn. In diesem System sind die beiden Spieler auf den Halbpositionen hauptsächlich fürs Toreschiessen zuständig, also Okita und Marchesano. Okita erzielt viele Tore von einer halblinken Position vor dem Strafraum mit seinem Drehschuss mit Rechts. Marchesano hingegen erzielt seine Tore in der Regel im Strafraum. Und zwar auf ganz unterschiedliche Arten, ganz im Stile eines klassischen Mittelstürmers - elegante Abschlüsse, hereingewürgte Treffer wie in Winterthur oder Kopfballtore wie auf der Pontaise, dazu ein Direkter Freistoss in Luzern. Mit Penaltys treffen beide.

- Afriyie scheint offensiv allerdings gefährlicher zu sein, wenn er nach rechts ausweichen kann. Im neuen 4-3-3 spielt er auf der rechten der beiden 8er-Positionen, was ihm gut zu liegen scheint. Dies bereits seit den Testspielen im Winter-Trainingslager. Afriyie hatte auf dieser Position im ersten Testspiel Anlaufschwierigkeiten, aber danach fand er schnell in diese Rolle rein.

- Conceição wurde sicherlich gerade auch deshalb geholt, weil er (im Gegensatz zu Guerrero und Boranijasevic) als Alternative auf beiden Seiten spielen kann. Hat er beim FCZ ja auch schon gemacht.

- Marchesano auf dem Rechten Flügel in einem 4-3-3: in dieser taktischen Formation spielen die Seitenstürmer nicht auf einer Halbposition, sondern auf dem Flügel. Aber auch auf dieser Position hat Marchesano beim FCZ schon unter mehreren Trainern gespielt. Henriksen war da bei weitem nicht der Erste mit dieser Idee. Es gibt im Fussball viele Stereotypen oder "Bauernregeln". Eine dieser Stereotypen lautet: "ein Spielertyp wie Marchesano sollte nicht auf dem Flügel spielen. Da gehören schnelle und kräftige Spieler hin". Und dann gibt es Trainer, die sich nicht an den Muotathaler Wetterschmöckern orientieren, sondern nach neuen Lösungen suchen - und zum Beispiel einen Bernardo Silva (ähnlicher Spielertyp wie Marchesano) auf den Rechten Flügel stellen (und mit Jack Grealish gleich noch einen zweiten Spielmacher-Typ auf den LInken Flügel). Es gibt viele verschiedene Varianten im Positions- / Ballbesitzspiel, wie man über den Flügel gefährlich werden kann. Aufgrund erhöhten Tempos des modernen Fussballs sind die Spielmacher zunehmend nicht mehr in zentralen Positionen zuhause sondern auf der Flügel- oder gar Aussenverteidigerposition. Da haben sie immer noch ein bisschen mehr Platz und Zeit für ihre genialen Zuspiele. Die kommen dann einfach von der Seite, aber das kann genauso effektiv sein. Und um diese Spieler in die entsprechende Position für den entscheidenden Pass zu bringen, müssen diese nicht zwingend super-schnell sein. Das geht auch anders. Natürlich kann man weiterhin das Spiel über die Seiten mit Flanken und Cutbacks hauptsächlich über die Aussenverteidiger spielen, wie klassischerweise Real, Barcelona oder YB - wenn man die Qualität auf dieser Position dafür hat (à la Blum, Garcia).

- Unter Breitenreiter hatte der FCZ zusammen mit Sion am wenigsten Ballbesitz, weil man schnell und direkt durch die Mitte nach vorne spielte / umschaltete. Marchesano hatte die Aufgabe, als Nr. 10 immer in der direkten Linie zwischen Ball und gegnerischem Tor zu stehen, um direkt von hinten nach vorne gespielte Bälle möglichst ebenso direkt auf die beiden Stürmer weiterzuleiten. Da derart schnell gespielt wurde, wurde Marchesano viel weniger in Zweikämpfe verwickelt. Heute werden eher spielerische Lösungen gesucht und mehr über die Halbpositionen und Seiten gespielt. Letztendlich sollen die beiden besten Schützen Okita und Marchesano in Abschlussposition gebracht werden. Einer der Nachteile der aktuellen Spielweise ist: Marchesano, Okita und Afriyie kommen häufig in Situationen, wo sie mit dem Rücken zum gegnerischen Tor einen Gegenspieler direkt im Nacken haben. Alle drei sind nicht wirklich gut in diesen Situationen. Marchesano und Afriyie werden aufgrund ihrer geringen Grösse / Körpergewicht schlicht ''überfahren'', und Okita ist nicht der Typ für Zweikämpfe. Er braucht Bewegungsfreiheit, um in seinen Flow zu kommen. Siehe dazu auch der ''Quo Vadis''-Artikel vom Dienstag: https://www.zuerilive.ch/2024/02/quo-vadis-fcz/