Quo Vadis FCZ

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Sektor D
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Sektor D » 05.02.24 @ 10:45

Es ist aktuell nur noch traurig anzuschauen, wie absolut unnötig und grobfahrlässig eine sehr, sehr gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Saison an die Wand gekarrt wurde. "Der FCZ professionalisiert sich." Davon ist nichts zu sehen.
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

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CH-Simon
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon CH-Simon » 05.02.24 @ 11:10

Sektor D hat geschrieben:Es ist aktuell nur noch traurig anzuschauen, wie absolut unnötig und grobfahrlässig eine sehr, sehr gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Saison an die Wand gekarrt wurde. "Der FCZ professionalisiert sich." Davon ist nichts zu sehen.


+1

Zhyrus
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Zhyrus » 05.02.24 @ 11:54

Wir kennen die internen Vorgänge Alle nicht. Einzelne Akteure haben intern allenfalls andere Lösungen vorangetrieben als sie öffentlich im Plenum getragen haben.

Es begann im letzten Sommer mit einer unüblichen Transition der Sportchefposition vom spät abtretenden Jurendic zu Malenovic, der über eine beratende Funktion schrittweise zum FCZ fand. Der Sommer war - mindestens nach öffentlichen Informationen - geprägt von einem schwebenden Übergabe der sportlichen Leitung: Irgendwie sollte Jurendic noch gewisse Aufgaben übernehmen, irgendwie war Henriksen in Doppelfunktion verantwortlich, irgendwie hielt zunehmend Malenovic die Zügel in der Hand. Es mag nur zeitlich ohne echten Kausalzusammenhang korrelieren, aber die dänischen Gerüchte, dass Henriksen seine Fühler nach einer Trainerposition in seinem Heimatland umsah, entstanden als sich die Übernahme der Sportchefposition durch Malenovic konkretisierte. Auf jeden Fall war das Verhalten von Henriksen und/oder seinem Umfeld höchst unprofessionell. Es brachte ihn früh in eine Scheisssituation, von der er sich nie richtig erholt hat.

Der FCZ hielt sich trotz des drohenden Trainerabgangs im Sommer 24 wacker, bis zu jener dunklen Woche vor der Winterpause. Erst blieben uns die zwei zusätzlichen Punkte gegen Luzern verwehrt, weil Santini einen Schritt im Abseits stand, dann lieferten wir zwei uninspirierte Auftritte gegen Winterthur und St. Gallen ab. Gegen St. Gallen wütete Malenovic zuerst in der Halbzeit in der Kabine und danach liess er sichtlich angefressen seinem Unmut vor den Kameras freien Lauf. Er drückte damit vor allem Eines aus: Das Vertrauen, dass der Trainer die Mannschaft wieder auf Kurs bringt, war angekratzt. Henriksen musste dann auch zur Kopfleerete antraben, eine weitere öffentliche Anzählung des Trainers. Nun, wir wissen nicht, was dort vorgefallen ist, bspw. ob Malenovic schon damals die Entlassung angestrebt hat und von den Canepas überstimmt worden ist. Es wäre konsequent gewesen. Auf jeden Fall war man nach dem Gespräch um Harmonie bemüht. Die Reise soll gemeinsam weitergehen.

Der angezählte Henriksen leitete das Wintertrainingslager. Man wollte taktisch versatiler sein, wirklich sitzen scheinen die neuen Systeme nicht. Wir kamen dann gegen Basel zwar sehr gut aus der Winterpause heraus. Leider erwiesen sich die ersten 45 min als kurzes Strohfeuer. Schon gegen Basel verloren wir mit zunehmender Zeit den Faden und das Selbstvertrauen tendierte schnell wieder gegen Null. Noch extremer wurde es gegen GC, dort erlitten wir den nächsten heftigen Nackenschlag. Gegen Lausanne und Yverdon war es ein Offenbahrungseid. Die Mannschaft liess Alles zu vermissen. Die Spiele ein einziges Ärgernis. Der einst feurige Henriksen schien von seinem Team entkoppelt und absent - geistig und zweimal auch physisch. Das Feuer scheint erloschen, beim Trainer, bei der Mannschaft.

Wie weiter? Die Entlassung von Henriksen scheint eine Frage der Zeit. So kann es nicht lange weitergehen. Ich zweifle mittlerweile daran, dass Henriksen das Ruder herumzureissen vermag. Es riecht nach Abschied in Raten. Das liegt in der Natur der Sache und er vermochte die Mannschaft nicht gestärkt aus der Winterpause herauszuführen.

Wie ist Malenovic zu bewerten? Als Erstes muss man verstehen, dass Malenovic zwei grosse Aufgabenfelder hat: Den Umbau und die Professionalisierung der Jugendabteilung, die er massiv vorangetrieben hat, und den Aufbau einer kompetitiven ersten Mannschaft. Man sollte ihn also nicht nur am Letzteren messen. Abhängig vom Charakter seiner Beraterfunktion im letzten Sommer hatte er auch nur eine Winterpause für Neuverpflichtungen. Für die unausgewogene Mannschaft ist er maximal nur teilweise verantwortlich (wobei ich diesbezüglich irgendwie schon Input von einem externen Berater erwartet hätte). Der Prüfstein kommt im Sommer, dann muss der Umbruch eingeleitet werden. Meine Kritik an Malenovic bezieht sich auf das meiner Meinung nach unklugen Verhalten bei der Niederlage in St. Gallen. Es war "erst" die zweite Niederlage! Es untergräbt die Authorität des Trainers vor der Mannschaft, wenn der Sportchef die Pausenansprachen übernimmt, und es nährt die Gerüchteküche, wenn der Sportchef seinen Unmut im Fernsehen Ausdruck verleiht und den Trainer kurz danach medienwirksam zum Gespräch vorlädt. So giesst man Öl in's Feuer. Das nächste Mal sollten wir Nägel mit Köpfen machen, wenn man nicht von einem Trainer überzeugt ist, oder die Zwietracht intern behandeln.

Die FCZ-Reise geht weiter. In guten und schlechten Zeiten!

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eifachöppis
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon eifachöppis » 05.02.24 @ 13:36

Zhyrus hat geschrieben:Wir kennen die internen Vorgänge Alle nicht. Einzelne Akteure haben intern allenfalls andere Lösungen vorangetrieben als sie öffentlich im Plenum getragen haben.

Es begann im letzten Sommer mit einer unüblichen Transition der Sportchefposition vom spät abtretenden Jurendic zu Malenovic, der über eine beratende Funktion schrittweise zum FCZ fand. Der Sommer war - mindestens nach öffentlichen Informationen - geprägt von einem schwebenden Übergabe der sportlichen Leitung: Irgendwie sollte Jurendic noch gewisse Aufgaben übernehmen, irgendwie war Henriksen in Doppelfunktion verantwortlich, irgendwie hielt zunehmend Malenovic die Zügel in der Hand. Es mag nur zeitlich ohne echten Kausalzusammenhang korrelieren, aber die dänischen Gerüchte, dass Henriksen seine Fühler nach einer Trainerposition in seinem Heimatland umsah, entstanden als sich die Übernahme der Sportchefposition durch Malenovic konkretisierte. Auf jeden Fall war das Verhalten von Henriksen und/oder seinem Umfeld höchst unprofessionell. Es brachte ihn früh in eine Scheisssituation, von der er sich nie richtig erholt hat.

Der FCZ hielt sich trotz des drohenden Trainerabgangs im Sommer 24 wacker, bis zu jener dunklen Woche vor der Winterpause. Erst blieben uns die zwei zusätzlichen Punkte gegen Luzern verwehrt, weil Santini einen Schritt im Abseits stand, dann lieferten wir zwei uninspirierte Auftritte gegen Winterthur und St. Gallen ab. Gegen St. Gallen wütete Malenovic zuerst in der Halbzeit in der Kabine und danach liess er sichtlich angefressen seinem Unmut vor den Kameras freien Lauf. Er drückte damit vor allem Eines aus: Das Vertrauen, dass der Trainer die Mannschaft wieder auf Kurs bringt, war angekratzt. Henriksen musste dann auch zur Kopfleerete antraben, eine weitere öffentliche Anzählung des Trainers. Nun, wir wissen nicht, was dort vorgefallen ist, bspw. ob Malenovic schon damals die Entlassung angestrebt hat und von den Canepas überstimmt worden ist. Es wäre konsequent gewesen. Auf jeden Fall war man nach dem Gespräch um Harmonie bemüht. Die Reise soll gemeinsam weitergehen.

Der angezählte Henriksen leitete das Wintertrainingslager. Man wollte taktisch versatiler sein, wirklich sitzen scheinen die neuen Systeme nicht. Wir kamen dann gegen Basel zwar sehr gut aus der Winterpause heraus. Leider erwiesen sich die ersten 45 min als kurzes Strohfeuer. Schon gegen Basel verloren wir mit zunehmender Zeit den Faden und das Selbstvertrauen tendierte schnell wieder gegen Null. Noch extremer wurde es gegen GC, dort erlitten wir den nächsten heftigen Nackenschlag. Gegen Lausanne und Yverdon war es ein Offenbahrungseid. Die Mannschaft liess Alles zu vermissen. Die Spiele ein einziges Ärgernis. Der einst feurige Henriksen schien von seinem Team entkoppelt und absent - geistig und zweimal auch physisch. Das Feuer scheint erloschen, beim Trainer, bei der Mannschaft.

Wie weiter? Die Entlassung von Henriksen scheint eine Frage der Zeit. So kann es nicht lange weitergehen. Ich zweifle mittlerweile daran, dass Henriksen das Ruder herumzureissen vermag. Es riecht nach Abschied in Raten. Das liegt in der Natur der Sache und er vermochte die Mannschaft nicht gestärkt aus der Winterpause herauszuführen.

Wie ist Malenovic zu bewerten? Als Erstes muss man verstehen, dass Malenovic zwei grosse Aufgabenfelder hat: Den Umbau und die Professionalisierung der Jugendabteilung, die er massiv vorangetrieben hat, und den Aufbau einer kompetitiven ersten Mannschaft. Man sollte ihn also nicht nur am Letzteren messen. Abhängig vom Charakter seiner Beraterfunktion im letzten Sommer hatte er auch nur eine Winterpause für Neuverpflichtungen. Für die unausgewogene Mannschaft ist er maximal nur teilweise verantwortlich (wobei ich diesbezüglich irgendwie schon Input von einem externen Berater erwartet hätte). Der Prüfstein kommt im Sommer, dann muss der Umbruch eingeleitet werden. Meine Kritik an Malenovic bezieht sich auf das meiner Meinung nach unklugen Verhalten bei der Niederlage in St. Gallen. Es war "erst" die zweite Niederlage! Es untergräbt die Authorität des Trainers vor der Mannschaft, wenn der Sportchef die Pausenansprachen übernimmt, und es nährt die Gerüchteküche, wenn der Sportchef seinen Unmut im Fernsehen Ausdruck verleiht und den Trainer kurz danach medienwirksam zum Gespräch vorlädt. So giesst man Öl in's Feuer. Das nächste Mal sollten wir Nägel mit Köpfen machen, wenn man nicht von einem Trainer überzeugt ist, oder die Zwietracht intern behandeln.

Die FCZ-Reise geht weiter. In guten und schlechten Zeiten!


Gute Zusammenfassung.
Henriksen hat was von Forte. beide waren sehr gut für den FCZ im richtigen Moment, auf lange Dauer scheint ihre Art jedoch nicht zu funktionieren.

Malenovic messe ich frühestens im Sommer.
Und ich hoffe, er bekommt die notwendigen Millionen, um entsprechend auf dem Transfermarkt zu agieren.
Noch eine Anmerkung zu "Nägel mit Köpfen". Auch wenn er Sportchef (oder wie auch immer seine aktuelle Funktion "intern" genannt wird) ist... er und auch die Canepa's haben schon mehrfach durchblicken lassen, dass im Kollektiv entschieden wird.

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Sektor D
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Sektor D » 05.02.24 @ 13:54

eifachöppis hat geschrieben:
Gute Zusammenfassung.
Henriksen hat was von Forte. beide waren sehr gut für den FCZ im richtigen Moment, auf lange Dauer scheint ihre Art jedoch nicht zu funktionieren.

Malenovic messe ich frühestens im Sommer.
Und ich hoffe, er bekommt die notwendigen Millionen, um entsprechend auf dem Transfermarkt zu agieren.
Noch eine Anmerkung zu "Nägel mit Köpfen". Auch wenn er Sportchef (oder wie auch immer seine aktuelle Funktion "intern" genannt wird) ist... er und auch die Canepa's haben schon mehrfach durchblicken lassen, dass im Kollektiv entschieden wird.


Und was "im Kollektiv" bedeutet, dürfte ja auch klar sein... Malenovic kann Vorschläge bringen, entscheiden tun die mit der Kohle (zurecht).

Ich finde einfach einmal mehr, die Diskrepanz zwischen Worten und Taten ist wieder einmal gross beim FCZ.
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon roliZ » 05.02.24 @ 13:56

Sektor D hat geschrieben:Es ist aktuell nur noch traurig anzuschauen, wie absolut unnötig und grobfahrlässig eine sehr, sehr gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Saison an die Wand gekarrt wurde. "Der FCZ professionalisiert sich." Davon ist nichts zu sehen.

Sehe eher, dass die Canepas nicht in die Pleite schlittern wollen. Anders kann ich es mir nicht vorstellen, warum nicht gehandelt wird an der Sturmfront. Auch das Gschiss mit Bo lässt darauf schliessen. Ihn entlassen kostet Geld. Kein einziger SL Klub war so inaktiv wie der FCZ. Sogar der arme Volksklub Winti reagierte auf Abgänge.
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon sub » 05.02.24 @ 14:26

Zhyrus hat geschrieben:Wie ist Malenovic zu bewerten? Als Erstes muss man verstehen, dass Malenovic zwei grosse Aufgabenfelder hat: Den Umbau und die Professionalisierung der Jugendabteilung, die er massiv vorangetrieben hat, und den Aufbau einer kompetitiven ersten Mannschaft. Man sollte ihn also nicht nur am Letzteren messen. Abhängig vom Charakter seiner Beraterfunktion im letzten Sommer hatte er auch nur eine Winterpause für Neuverpflichtungen. Für die unausgewogene Mannschaft ist er maximal nur teilweise verantwortlich (wobei ich diesbezüglich irgendwie schon Input von einem externen Berater erwartet hätte). Der Prüfstein kommt im Sommer, dann muss der Umbruch eingeleitet werden. Meine Kritik an Malenovic bezieht sich auf das meiner Meinung nach unklugen Verhalten bei der Niederlage in St. Gallen. Es war "erst" die zweite Niederlage! Es untergräbt die Authorität des Trainers vor der Mannschaft, wenn der Sportchef die Pausenansprachen übernimmt, und es nährt die Gerüchteküche, wenn der Sportchef seinen Unmut im Fernsehen Ausdruck verleiht und den Trainer kurz danach medienwirksam zum Gespräch vorlädt. So giesst man Öl in's Feuer. Das nächste Mal sollten wir Nägel mit Köpfen machen, wenn man nicht von einem Trainer überzeugt ist, oder die Zwietracht intern behandeln.


Danke, dieser Abschnitt nimmt mir einen grossen Teil des Schreibens ab.

Trotzdem noch meine Sicht der Dinge:

Für mich ist das Problem grösser als Bo.
Bo wurde verpflichtet, um den FCZ nach der Foda-Zeit zu neuem Leben zu erwecken, die erste Mannschaft war zu dieser Zeit klinisch tot. Diese Aufgabe hat Bo absolut grandios hingekriegt. Dass wir dabei teilweise fussballerische Magerkost zu sehen bekamen war entschuldbar und vor dem Hintergrund Fodas gut hinnehmbar. Wir alle, Präsi und Sportkommission erwarteten dann im Sommer wohl den nächsten Schritt, trotz oder zumindest im Wissen, dass Jurendic geht und ein neuer externer Berater kommt, der uns einen neuen Sportchef aus dem Hut zaubern sollte.
Unklar war im Sommer, welche Ambitionen der externe Berater genau verfolgte. Einige im Umfeld des Clubs waren seiner Person gegenüber (sehr) kritisch eingestellt und Vorbehalte wurden vorgebracht. Bo wusste da noch nicht, was von ihm gefordert wird. Er hatte das Team stabilisiert, es lief, die Resultate stimmten. Gerne hätte er wohl Tosin ersetzt erhalten, leider aber passierte nichts. Irgendwann im Herbst zauberte der externe Berater, mit einem Taschenspielertrick, einen neuen Sportchef aus dem Hut. Die Reaktionen waren wie bereits beim externen Berater gemischt. Ajax-Geschichten, Hopper-Geschichten, alles Schnee von gestern für die einen, für die anderen eine Ahnung für die Zukunft, wo es mit dem Neuen hingehen könnte.
Der neue Sportchef wirbelte in den ersten Wochen alles gehörig durcheinander. Vieles davon geschah meines Erachtens zu Recht. Der Präsi gab ihm grünes Licht. Plötzlich wurde von Bo gefordert, dass er gefälligst auf die Jungen zu setzen habe und wohl auch, dass er seine Spielphilosophie der neuen übergeordneten Clubphilosophie anpassen sollte. Hier liegt m.E. ein grosser Teil des aktuellen Problems. Jemandem (Bo) etwas überzustülpen was er nicht umsetzen mag oder kann ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Hier hat die Sportkommission versagt. Grundsätzlich aber ist der Entscheid in Zukunft wieder vermehrt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen absolut nachvollziehbar und von vielen im und um den FCZ herum auch gewünscht. Bledian wurde von Bo wohl nur auf Druck hin wirklich Vertrauen geschenkt und ist einer der wenigen Gewinner seit die neue Konstellation am werken ist. Guerrero, Bora und leider auch Marchesano passen nicht mehr ins neue Konzept, daher lässt man deren Verträge auslaufen, die Motivation dieser dreien scheint im Keller. Rohner forderte von Bo mehr Spielzeit, blieb in seinen Einsätzen damals aber das meiste schuldig also wurden Konsequenzen gezogen. Bei allen vieren ist dies aber die richtige Entscheidung möchte man im Sommer wirklich einen Schritt in die angedeutete Richtung gehen.
Bo ist nun eigentlich der falsche Trainer für die neue Idee. Er hat kein (grosses) Vertrauen in unsere Jungen. Teilweise wohl zurecht (Hodza, Wallner), bei anderen Jedoch würde ich mir mehr Mut wünschen (Ligue, Walker, Bajrami, evtl. Fischer). Bo sitzt zwischen Stuhl und Bank. Er merkt, dass man nicht an ihn glaubt, weil man ihm ungefragt irgendwelche «Assistenten» welche teilweise eigene Agenden verfolgen zur Seite stellt und weil sein Fussball nicht das ist, was die Verantwortlichen suchen. Er vertraut «seinen» Spielern, die haben aber auslaufende Verträge und liefern seit geraumer Zeit nicht mehr. Bo würde aber gerne bleiben, sein Bekenntnis kam nicht, weil er zusätzliche Spieler wollte. Insofern verspekulierte er sich, in dem er dachte, dass er mit seinem Nicht-Bekenntnis seine Forderung durchbringen könne. Nun ist der Scherbenhaufen angerichtet, ein vernünftiger Ausweg scheint schwierig.
Ich denke der Rest der Saison kann nur unter dem Motto Schadensbegrenzung laufen. Im Sommer erfolgt dann der grössere Umbruch. Ich hoffe, bis dann hat man in der Teppichetage bezüglich Kommunikation hinzugelernt und schwadroniert nicht mehr über alles gleichzeitig. CL, Einbau der Jungen und Club-Philosophie á la Ajax sind zu viel auf einmal. Besser wäre gewesen, man hätte Bo seinen Fussball weiterspielen lassen, gewisse Punkte angesprochen z.B. das Fördern gewisser Jungs die in den Augen vieler Beobachter grosses Potenzial haben und hätte zuerst nur die Academy umgebaut. Wenn dann in 2-3 Jahren die ersten Spieler bereit sind, würde die Anpassung ans Nachwuchskonzept auch für die erst Mannschaft zur Bedingung.
Für die kurzfristige Zukunft und das Spiel gegen die aus Niederhasli wünsche ich mir eine Aufstellung nur mit Spielern, deren Verträge nicht auslaufen. Und in der Innenverteidigung würde ich jemanden bringen, der weiss was es heisst für den FCZ zu spielen.
Dä chunnt no!


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