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CT
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Re: Medien

Beitragvon CT » 10.12.23 @ 13:58

Demokrit hat geschrieben:Aber es war ein Hechtchöpfler?! Oder?

kein van-persie-memorial-mässiger, würd ich sagen, mehr so ein überraschender, aus dem getümmel herausstechender, auf eine durchgerutschte eckballflanke reagierender, ich-will-den-ball-versenken-motivierter, einfach gestreckter chöpfler. so ungefähr. aber ich kann mich natürlich auch täuschen.
Zanni hat nicht aufgepasst!


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johnny_dzemaili
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Re: Medien

Beitragvon johnny_dzemaili » 10.12.23 @ 14:34

Kann mir jemand diesen Tagi-Artikel hierhin kopieren? https://www.tagesanzeiger.ch/corinne-br ... 0303406729

Oder alternativ den Link zur Website, mit der man darauf zugreifen kann, hierhin kopieren? Danke!
"In meiner Karriere habe ich neun Titel geholt. Wenn ich jetzt einen zehnten Titel mit dem FCZ holen könnte, wäre das ein sehr schöner Abschluss." B.D. (11.01.2021)

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Every Defense's Nightmare
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Re: Medien

Beitragvon Every Defense's Nightmare » 10.12.23 @ 14:52

johnny_dzemaili hat geschrieben:Kann mir jemand diesen Tagi-Artikel hierhin kopieren? https://www.tagesanzeiger.ch/corinne-br ... 0303406729

Oder alternativ den Link zur Website, mit der man darauf zugreifen kann, hierhin kopieren? Danke!


"Sogar" der Reeto von Gunten hat heute auf DRS 3 darauf verwiesen:


Corinne Brecher im Interview
«In einer Beziehung, gerade mit einem Fussballer, muss eine Frau extrem eigenständig sein»
Die zweifache Mutter und Betriebsökonomin ist die starke Partnerin von FCZ-Goalie Yanick Brecher – ein Gespräch über Klischees im Fussball, Kinder, Aktien, den Kampf für Frauen und eine Handtasche.
Thomas Schifferle


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Ihr Mann hat vorgewarnt …

… okay …

… man dürfe Sie nicht als sein Anhängsel bezeichnen.

(lacht) Hat er Sie vorgewarnt? Und ohne Vorwarnung: Wie hätten Sie das Gespräch dann angefangen?

Keine Ahnung. Er hat auch gesagt, dass Sie in Ihrem Beruf selbst sehr erfolgreich und mit ihm auf Augenhöhe seien.

Ich sehe das auch so. Es ist aber schön, das von Ihnen zu hören. Die Zahlen sprechen für sich. Wir sind seit vierzehn Jahren zusammen und seit sechs Jahren verheiratet. Ich glaube auch, langfristig funktioniert es nur auf Augenhöhe. Dazu habe ich eine lustige Anekdote von unserer Hochzeit. Die Trauzeugen machten ein Spiel: Ich oder du? Eine Frage war: Wer hat den besseren Fang gemacht? Yanick und ich waren uns einig, dass ich den besseren Fang gemacht habe. Grosses Gelächter im Saal. Heute würde ich sagen: Beide haben einen guten Fang gemacht.

Ihr Mann war damals schon der Goalie des FCZ. Wie war das bei Ihnen?

Er stand im Rampenlicht, und ich studierte nach meiner Lehre in der Gastronomie noch Betriebswirtschaft und wusste nicht so recht, was ich längerfristig arbeiten wollte.

Wir wollen ja über das Leben einer Spielerfrau reden, über das Klischee, das damit schnell einmal verbunden ist.

Ich habe mich nie als das gesehen. Ganz einfach, weil ich Yanick in erster Linie nicht als Fussballer sehe, sondern als Mann. Ja, der Fussball ist in unserem Leben präsent und damit der Rummel. Und es ist sicher so, dass es für die eigene Karriere helfen kann, «die Frau von» zu sein. Man denkt ja gern, die klassische Frau eines Spielers ist Model und kann dank ihm Aufträge generieren. Bei mir ist das nie so gewesen. Zudem bin ich kein Model.

Sondern?

Ich bin eine ganz normale Frau, ich bin nicht über 1,80 m gross und gehe nicht durchgestylt an ein Spiel. Aber ich bin sehr zufrieden mit mir.

Wie lernt man einen Fussballer kennen?

Wir wohnten fast in der gleichen Gemeinde, ich in Meilen, er in Uetikon am See. Um zu unseren Lehrstellen zu kommen, nahmen wir den gleichen Bus, zwanzig nach fünf Uhr am Morgen. Dann sieht man noch nicht so gut aus. (lacht) Trotzdem fiel er mir auf. Zu der Zeit, so 2008, 2009, kam Facebook auf, da sah ich, dass wir gemeinsame Freunde haben, ich fügte ihn hinzu – aber noch ohne Hintergedanken. Eines Tages stand er am Opernhaus und wartete auf den Bus, den ich auch nehmen musste. Da ist dann der Groschen gefallen. Das erste Mal, als wir uns trafen, redeten wir über drei Stunden. Bis dahin konnte ich das noch nie mit einem Mann …

… und darum wussten Sie: Das ist er.

Das ist jemand Spezielles. Und das nicht wegen des Fussballs. Ich wusste ja nicht, dass er Fussballer ist. Ich wusste nur: Er ist gross und gut aussehend.

Was lernt man, wenn man mit einem Fussballer zusammen ist?

Disziplin. In seinem Sport ist alles getaktet, organisiert, es gibt keinen Raum für spontane Sachen. Als ich ihn damals treffen wollte, mussten wir gezielt etwas abmachen, weil sein Tag so ausgefüllt war, mit der Lehre, mit dem Training. Und was man auch lernt: verzichten, ganz viel verzichten.

Auf was?

Bemitleiden ist das falsche Wort. Aber ich fragte mich, ob ihn das nicht stört: Er war nie im Ausgang, trank keinen Alkohol, und wenn ich an eine Party ging, kam er grundsätzlich nicht mit, weil er am nächsten Tag ein Spiel hatte. Darum habe ich schon seit Anfang unserer gemeinsamen Zeit meine eigenen Freunde.

Nervte Sie das nicht, immer allein irgendwo zu sein?

Mich störte es nicht, weil wir nicht den gleichen Freundeskreis hatten. Sagen wir es so: Heute stört es mich mehr als früher. Die einzige Hochzeit, an der wir zusammen waren … (überlegt) Ja, das war unsere eigene.

Zum Glück waren beide da.

Zum Glück, ja. Und die von meinem Cousin. Da tauchte Yanick nach einem Spiel vor Mitternacht noch auf. Dieses Jahr hatten wir eine schöne Einladung an eine Hochzeit in der Toskana. Da hätte ich allein hingehen müssen. Das sind dann Momente, wo ich es schade finde.

Er arbeitet in einem hochemotionalen Umfeld. Wie sehr verlagert sich das ins private Leben?

Heute weniger als früher. Früher war es wirklich extrem. Als wir frisch zusammen waren, wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte, wenn er hochexplosiv nach Hause kam. Er war hässig und redete nichts mit mir. Ein paarmal rief ich sein Mami unter Tränen an, weil ich nicht wusste, was los ist. Teilweise stürmte er wieder aus der Wohnung und schlug die Tür zu. Da dachte ich noch, das hänge mit mir zusammen. Bis ich merkte …

… dass er wegen einer Niederlage aufgebracht ist.

Genau. Das ist je länger, desto besser geworden, ich habe auch verstanden, dass das nicht an mir liegt. Wobei auch Aussagen von mir ihn triggern können.

Das hat er in einem Interview bei uns erzählt. Dass es ihn nach einer Niederlage eher noch hässiger macht, wenn Sie ihm sagen würden, aber er habe doch wenigstens gut gespielt.

Das las ich, kam heim und sagte ihm: Das hast du mir noch nie gesagt. Ich bin eben der Meinung: Wenn man selbst gut spielt, hat man trotz einer Niederlage eine Grundzufriedenheit. Aber er sagt: «Nein, ich bin trotzdem hässig!» Das ist für mich jetzt die neueste Erkenntnis. (lacht) Das sage ich nicht mehr.

Als Yanick vor eineinhalb Jahren Meister wurde, wie war er da? Machte er die Türen ganz leise zu?

Die Türen schlägt er nicht mehr zu, nein, nein. Wir haben ja auch zwei kleine Kinder daheim. Das hilft ohnehin. Wenn die Kinder kommen und ihn quasi schon an der Wohnungstür überfallen, ist er gleich in einer anderen Welt.

Wie ist der Umgang mit dem Druck?

Er ist da, sowohl oben in der Tabelle als auch unten. Unten ist es unangenehmer für die Familie, weil die Abstiegsgefahr da ist. Der Druck ist dann negativ. Oben ist er auch da, weil du auch da bleiben willst. Ich habe es schon lieber, wenn der FCZ oben ist als unten. Aber das Spannende ist, er ist nie in der Mitte. Ich habe Yanick auch schon gefragt: Könnt ihr nie in der Mitte sein?

Der FCZ ist eben kein guteidgenössischer Kompromiss, sondern sehr emotional, ob oben oder unten.

Genau. Und für Yanick verschärft sich das noch. Als Goalie bist du top oder flop. Wenn ein Stürmer eine Chance vergibt, dann hat er das Tor nicht gemacht. Aber wenn Yanick neben den Ball greift, ist der drin. Das ist schon noch einmal eine andere Herausforderung. Wenn der FCZ in der Tabelle gut steht, wenn er ein gutes Spiel macht und auch Yanick gut ist, bin ich maximal entspannt. Aber wenn Yanick kein gutes Spiel macht, obschon der FCZ oben steht und gewonnen hat, geht es mir auch schlecht. So leide ich mit. Das mache ich auch ligaübergreifend. Ich schaue nicht so viel Bundesliga, aber wenn da irgendwo einem Goalie ein Flop passiert, zieht es mir alles zusammen, und ich denke an seine Familie, wie es ist, wenn er heimkommt.

Sie müssen verzichten und seine Launen ertragen. Ist das Leben mit einem Fussballer nicht auch spannend, weil es selten gleich ist?

Ja, das schon. Aber in einer Beziehung, gerade mit einem Fussballer, muss eine Frau extrem eigenständig sein. Sie muss ihr eigenes Leben haben. Was bei uns jetzt die Challenge ist, sind die Kinder. Sie bringen eine ganz andere Dynamik rein. Yanick hat seinen Plan, und der kann jede Woche ändern. Wir müssen darum zusammensitzen und jede Woche planen. Sobald aber ein Kind krank ist, fällt alles auseinander.

Wie lösen Sie das dann?

Zum Glück haben wir unsere Familien in der Nähe, die uns sehr unterstützen. Ohne sie wäre es mit zwei Kindern auch sonst nicht möglich, mein Unternehmen zu führen, während er als Fussballer so erfolgreich unterwegs ist.

Während wir jetzt reden, ist er im Training. Und die Kinder …

… sind in der Kita. Vier Tage sind sie da, einmal den ganzen Tag, dreimal bis um 14 Uhr. Heute hole ich sie um 14 Uhr ab, die beiden anderen Male ist es mein Mami.

Haben Sie nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn die Kinder so oft in der Kita sind?

Was ich vermisse, ist die Zeit als Familie, also alle vier zusammen, wenn man klassisch am Wochenende etwas unternimmt. Wir haben ein bis zwei Nachmittage pro Woche. Wenigstens sind die Kinder mit ihren vier und zweieinhalb Jahren so alt, dass ich sie zu den Spielen mitnehmen kann. Und sie sind sehr glücklich in der Kita. Man liest ja immer vom afrikanischen Sprichwort, dass es ein ganzes Dorf brauche, um Kinder grosszuziehen. Klar, bei der Kita ist es auch immer eine finanzielle Frage. Aber ich finde es so schön, dass unsere Kinder so viele Bezugspersonen haben. Einmal schlafen sie bei Yanicks Eltern, einmal bei meinen, und das ist nie ein Drama.

Wie sieht jetzt Ihr Leben als berufstätige Frau aus?

Irgendwann habe ich mich entschieden, im Berufsleben zu bleiben, im Minimum zu 60 Prozent. Ich merke, ich habe mehr Energie und Nerven für die Kinder, wenn ich am Morgen arbeiten kann und sie danach wiedersehe. Ich bin drei, dreieinhalb Tage mit ihnen allein, und das geniesse ich. Dann bin ich voll für sie da.

Sie haben mit 19 Ihre erste Aktie gekauft. In Ihrem Beruf befassen Sie sich mit Geld. Was reizt Sie daran?

Für mich war es normal, mein erstes gutes Geld, das ich als Lehrling in der Gastronomie verdiente, zu investieren. In meiner Familie war das Geld nie ein Tabuthema. Ich konnte schon früh meinem Vater beim Ausfüllen der Steuererklärung über die Schultern schauen.

Das hat Sie wirklich interessiert?

Ja. Mich nahm wunder, wieso er sonst keine Zeit für mich hatte. Ich durfte ihm helfen, Papiere zu lochen und einzuordnen. Er erklärte mir alles. Und je besser sein Jahr an der Börse war, desto länger konnten wir im Sommer in Spanien in die Ferien. (lacht) Darum wusste ich: Ich will auch Aktien haben. Als ich das meinen Bekannten erzählte, fragten sie erstaunt: Hast du überhaupt eine Ahnung davon?

Was war Ihre erste Aktie?

Von der Swisscom. Im ersten Jahr gab es 20 Franken Dividende. Dafür konnte ich im Dosenbach super Schuhe kaufen. Ich sagte mir: Wenn das so weitergeht, kann ich mir jedes Jahr ein Paar Schuhe holen. So hat das angefangen.

Heute beraten Sie mit Ihrer Investique GmbH Frauen in Geldfragen, gerade wenn es um die Vorsorge geht. Sie bieten dafür Onlinekurse an. Und einer Ihrer Sätze ist: «Frauen müssen ihr Geld aktiv investieren und langfristig planen. Nur so können sie gegen die Altersarmut ankämpfen, die sonst vielen droht.»

Ja.

Sie sagen damit ganz einfach, dass jede Frau eine Aktie kaufen kann. Aber wie soll sie sich das als Alleinerziehende mit einem Monatslohn von 4000 Franken leisten?

Um investieren zu können, muss man den Kopf dafür frei haben. Man muss Geld zur Verfügung haben, das man mindestens drei bis fünf Jahre nicht braucht. Wenn das nicht der Fall ist, kann eine Frau bei mir nicht teilnehmen. So schade das auch ist.

Sie versprechen also nicht, jemanden vor einer drohenden Altersarmut zu bewahren?

Nein. Das darf man auch nicht. Aber man muss Lösungen suchen, um die Lücke schliessen zu können.

Was machen Sie denn genau?

Ich mache keine direkte Anlageberatung. Ich gebe die Anleitung dazu, wie man zum Beispiel 5000, 10’000 oder 100’000 Franken investieren kann – basierend auf einer unabhängigen Ausgangslage. Ich sage immer: Ich berate die Frauen nicht, ich befähige sie. Das heisst: Nach dem Kurs wissen sie, welche Möglichkeiten es gibt, und sie können selbst entscheiden, was sie mit dem Geld machen.

Plakativ sagen Sie darum: «Auch eine Frau mit null Ahnung kann eine Cash-Heldin werden.» Haben Sie sich das selbst ausgedacht?

Ja, das ist von mir. (lacht) Wir schauen die Vorsorge an. Viele Paare machen den Fehler, dass sie nur gemeinsame Konten haben. Denn was ist, wenn ein Partner stirbt? Dann ist das Konto schon einmal blockiert. Nach meinem Kurs wissen die Frauen, welche Szenarien sie alle berücksichtigen müssen.

Ist es also im Haushalt Brecher die Frau, die beim Geld die Chefin ist?

Wir sind auch hier auf Augenhöhe. Yanick ist mittlerweile selbst sehr interessiert an Anlagefragen. Mir ist wichtig, dass wir unsere gemeinsamen Investitionen haben, aber jeder auch sein eigenes Depot besitzt, bei dem er «chnüble» kann. Das ist auch ein Tipp, den ich für Paare habe, die schon lange zusammen sind und sich nichts mehr zu sagen haben: Macht eigene Depots, dann ist für Gesprächsstoff gesorgt.

Haben Sie auch schon Geld in den Sand gesetzt?

Diesen Punkt sprechen wir im Kurs gleich am Anfang an, den psychologischen Teil, wie es ist, Geld zu verlieren. Darum stelle ich den Teilnehmerinnen die Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass sie ihr ganzes Geld verlieren?

Und wie ist es?

Wenn man es breit anlegt, ist es sehr schwierig, alles zu verlieren.

Und wie war das bei Ihnen, als Sie Geld verloren?

Im Devisenhandel brachte ich ein Konto von 5000 auf 30’000 oder 35’000 Franken hoch. Ich meinte schon, ich sei die Königin. Aber innerhalb von sechs, sieben Monaten brachte ich das auf null runter. Ich verlor am Ende also auch noch die eingesetzten 5000 Franken.

Es ist sicher auch schon anders gewesen …

2016 kaufte ich 1000 Aktien für 30 Rappen pro Stück, und sie stiegen auf 3 Franken. Ich verkaufte sie und ging erstmals in ein Geschäft an der oberen Bahnhofstrasse. (lacht)

Es gab keine Schuhe mehr für 20, sondern für 200 Franken.

Nein, nein, eine Handtasche für 2500 Franken. Diese hätte ich mir damals mit meinem Salär niemals leisten können.

Sehen Sie, jetzt entsprechen Sie dem Klischee der Fussballerfrau.

Genau, genau. (lacht laut) Jetzt schliesst sich der Kreis. Heute würde ich das Geld anders ausgeben und mehr an die Kinder denken.

Die Tasche haben Sie wenigstens noch?

Mit ihr bin ich emotional verbunden.
Wozu nach Mekka, wenn der Letzigrund so nah ist?

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Demokrit
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Re: Medien

Beitragvon Demokrit » 11.12.23 @ 7:45

kein van-persie-memorial-mässiger, würd ich sagen, mehr so ein überraschender, aus dem getümmel herausstechender, auf eine durchgerutschte eckballflanke reagierender, ich-will-den-ball-versenken-motivierter, einfach gestreckter chöpfler. so ungefähr. aber ich kann mich natürlich auch täuschen.

Ich mag mich erinnert, dass es im Tagi damals ein geiles Foto hatte.....wie er flog....zu diesem Tor.
Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. Noël Coward, britischer Dramatiker (1899 - 1973)

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Re: Medien

Beitragvon Dave » 11.12.23 @ 9:12

Nicht viel neues aus der NZZ.

Dauert die Ehe zwischen Bo Henriksen und dem FC Zürich länger als bis im Juni? Die Brautleute zieren sich noch
Beim 1:1 gegen den FC Luzern verschenkt der FCZ trotz Überlegenheit zwei Punkte. Aber anderes beschäftigt hinter den Kulissen mehr: Soll es mit dem Trainer auch nach der Saison weitergehen?

Stephan Ramming, Zürich
10.12.2023, 20.45 Uhr 3 min

Pokerface? Bo Henriksen während des Spiels gegen den FC Luzern.
Michael Buholzer / Keystone
Kann dieser FC Zürich Meister werden? Ja, er kann. Aber nachdem der FCZ in den letzten Wochen mit lauter positiven Nachrichten auf sich aufmerksam gemacht hatte, fehlte der Mannschaft von Trainer Bo Henriksen beim 1:1 gegen Luzern für einmal das Glück, um die gute Strähne zu verlängern.


Als die Zürcher in der Nachspielzeit über das vermeintliche 2:1 jubelten, griff der Videoassistent wegen einer Abseitsposition von Ivan Santini ein. «Schade, vielleicht warten wir beim nächsten Mal etwas länger mit dem Jubel», sagte Henriksen. Er lobte seine Mannschaft trotz den zwei verlorenen Punkten über den grünen Klee.

Am Mittwoch nun wird der Match in Winterthur folgen, am Samstag wartet der FC St. Gallen. Und spätestens nach jenem letzten Spiel vor der Weihnachtspause wird es im FCZ um die Frage gehen müssen, ob Henriksens Vertrag im Juni endet. Es gibt drei Möglichkeiten: Zu verlängern, per Ende Saison die Zusammenarbeit zu beenden, zu schweigen. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Am meisten Nachteile hat Schweigen und auf Gespräche im Frühling vertrösten.

Das gilt weniger für Henriksen und die Mannschaft als vielmehr für den FCZ und seine Planung für die nächste Saison. Die FCZ-Führung wäre gut beraten, nicht mehr allzu lange zu mauern, wie sie die Trainerfrage bearbeitet. Der Präsident Ancillo Canepa und der Sportchef Milos Malenovic wollen sich zurzeit nicht äussern. Für kurz vor Weihnachten ist immerhin eine Medienkonferenz angekündigt. Dann wird die Trainerfrage wieder im Raum stehen.


Ancillo Canepa ist ein gebranntes Kind, was erfolgreiche Trainer angeht
Die Verlängerung mit Henriksen wäre ein Zeichen für die grundsätzliche Einigkeit zwischen Trainer und Klub über den mittelfristigen Plan. Wie dieser aussieht, ist aber nicht so klar. Das liegt auch daran, dass mit Malenovic ein Mann die strategischen Geschicke im Tagesgeschäft verantwortet, der erst seit Oktober im Amt ist (nachdem er drei Monate «externer Berater» gewesen war). Sein Verhältnis zu Henriksen hat nach aussen noch keine Kontur. Die Leistungen und die Resultate zeigen, dass die Zusammenarbeit offenbar funktioniert. Aber wie geht es weiter?


Malenovic ist ein Mann mit Weitsicht, mit Plänen und Beziehungen. In seiner Agenda gibt es eine lange Liste von Trainern, die er je nach Ausgangslage als mögliche Kandidaten dem Präsidenten Ancillo Canepa und dessen Frau vorschlagen könnte. Welche Namen in Malenovics Agenda stehen, ist Spekulation.

Der Assistent Murat Ural gilt als Trainertalent, er hat bereits die Uefa-Pro-Lizenz erworben, die für eine hauptamtliche Tätigkeit in der Super League erforderlich wäre. Diese fehlt Dennis Hediger noch, aber er soll den Vertrag im FC Basel als U-21-Coach nicht ohne Hintergedanken an einen Job im FCZ aufgelöst haben. Über den internationalen Markt ist Malenovic als weitgereister Berater ohnehin gut informiert.

Canepa ist ein gebranntes Kind, was erfolgreiche Trainer angeht. Es fing mit Lucien Favre an, als der zweifache Meistertrainer 2007 den Klub verliess. Es ging weiter mit Urs Fischer, als sich Canepa im März 2012 an einer Bar auf dem Üetliberg von damaligen Verwaltungsräten überreden liess, den Coach wegzuschicken. Es hörte 2021 auf mit André Breitenreiter, dessen Abgang wochenlang in der Luft lag. Als der Deutsche dann im Meistertrubel ging, führte Zeitnot zum Missverständnis mit Franco Foda.


Henriksen grinst wie ein Pokerspieler, der seine Freude daran hat, dass ihn sein Gegenüber nicht lesen kann
Angesprochen auf seine Pläne, sagte Henriksen am letzten Donnerstag, was er bereits im Oktober verlautbarte: «Meine Person ist nicht wichtig. Wichtig ist der Klub, die Mannschaft, wichtig sind die Resultate.» Schon im letzten Frühling soll er Berater beauftragt haben, den internationalen Markt ein wenig zu sondieren. Henriksen grinst beim Termin wie ein Pokerspieler, der die Karten verdeckt und dabei seine Freude daran hat, dass ihn sein Gegenüber nicht lesen kann.


Nachfrage: Wenn er zurückdenke, auch an seine Zeit als Spieler, ist es Vor- oder Nachteil, wenn man weiss, ob der Trainer bleibt oder geht? «Netter Versuch», sagt Henriksen und denkt kurz nach. «Bei meinem ersten Klub als Trainer beschlossen wir vorzeitig, dass wir uns Ende Saison trennen.» Pause. «Danach gewannen wir acht Spiele in Serie.» Henriksen ist nicht ungeschickt mit versteckten Hinweisen und Andeutungen. Klar ist: Er will Meister werden.
"Wenn jemand sagt, der FCZ sei kein Spitzenclub, habe ich Mühe, weiter zu diskutieren."
Ancillo Canepa


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Valderrama
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Re: Medien

Beitragvon Valderrama » 05.01.24 @ 12:38

Aus der NZZ:

Der FC Zürich wird rasant umgebaut
Der Abgang des unbeliebten Geschäftsführers Nick Gast ist die späte Korrektur eines Missgriffs. Der Personalwechsel passt ins Bild, dass beim FC Zürich kein Stein auf dem anderen bleibt.

Ende August weilt Ancillo Canepa in den Ferien, als er sich vor dem Fernsehgerät nicht nur über das späte Ausgleichstor des FC St. Gallen zum 1:1 ärgert. Ein weiterer Grund für die schlechte Laune des Präsidenten sind die Banner in der Südkurve, die den Abgang des Geschäftsführers Nick Gast fordern. Flugs setzt Canepa eine Medienmitteilung auf. Er und seine Frau würden «voll und ganz hinter Nick Gast stehen», sie seien mit seiner Arbeit «äusserst zufrieden». Vier Monate später verabschiedet Canepa persönlich den Geschäftsführer mit warmen Worten.

Gast und die Schneise der Verwüstung
Was wie eine Fussnote im Geschäftsgang eines mittelständischen Betriebs wirkt, passt ins grössere Bild eines Fussballklubs, der sich gerade in einem gröberen Umbau befindet. «Optimieren, Synergien nutzen, die Zukunft wirtschaftlich erfolgreich gestalten»: Das sind die Schlagwörter der Klubführung. Die Fussnote um den Abgang von Gast zeigt, dass bei diesem Umbau einiges Geschirr kaputtgegangen ist. Die Scherben von Gast hat nun der neue Geschäftsführer Roger Herzog zusammenzukehren.


Herzog, wie Canepa ein Wirtschaftsprüfer, wird es nicht darauf anlegen, namentlich auf Protestbannern der Fankurve zu prangen. Gast schaffte das innert zwei Jahren, in denen der Berner eine Schneise der Verwüstung auf der neuen Geschäftsstelle im Heerenschürli hinterliess: Rund 15 von 40 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen kündigten. Von einem vergifteten Arbeitsklima, von Respektlosigkeiten bis hin zu Mobbing war zu hören. Als Gast im Sommer auch den Job als Sicherheitsverantwortlicher übernahm, den Preis der Auswärts-Tickets erhöhte und verschiedene soziale Engagements strich, eskalierte der Unmut. Canepa gab sich erstaunt.

Die Korrektur in der Leitung des Geschäftsalltags liess zwar lange auf sich warten. Doch sie geht einher mit den Veränderungen, die Milos Malenovic mit viel Energie vorantreibt – zunächst als Berater, seit Oktober offiziell als Sportchef. Malenovic dürfte beim «Durchleuchten des Betriebes» nicht entgangen sein, dass sich das Präsidentenpaar mit Gast einen Fehlgriff geleistet hatte, der dem FCZ nicht guttut. Malenovic braucht eine geräuschlos funktionierende Geschäftsstelle für den Umbau im sportlichen Bereich.

Wie weiter mit dem Trainer Henriksen?
Von «ein paar Mutationen» sprach der ehemalige Spielerberater vor Weihnachten. Unterdessen sind elf Positionen im Staff verändert worden, zum grossen Teil mit neuem Personal. Dennis Hediger, David Da Costa, Johan Vonlanthen und Gianluca Frontino sind neu im Trainerstab. Ricardo Moniz, seit Sommer Chef Nachwuchsentwicklung, übernimmt die U 21. Mit dem Österreicher Matthias Ringler kommt von Rapid Wien ein neuer «Chefscout international». Das sind mehr als «ein paar Mutationen». Das gleicht eher einem tüchtigen Hausputz.

Offenbar hat Malenovic vom Besitzerpaar ziemlich freie Hand bekommen, im FCZ nach seinen Plänen zu schalten und zu walten. Wohin das führen wird? Etwa gar zur Übernahme des FCZ durch Malenovic?

Als Nächstes aber werden sich Malenovic und Canepa mit der Frage beschäftigen müssen, wie und ob es mit dem Trainer Bo Henriksen weitergeht. Im Trainingslager in Spanien wollen die beiden mit dem Dänen über eine Vertragsverlängerung sprechen. Jüngst soll Henriksen beim 1. FC Köln im Gespräch gewesen sein, der in Basel entlassene Timo Schultz machte schliesslich das Rennen.

Es kann schnell gehen. Oder lang, wie mit dem Geschäftsführer Gast


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