züri hat geschrieben:i eusere wältstadt chönd es paar öko-wixer di halb stadt lahmlegge, und stapi, kantonsrat,SFV etc. müend sich das gfalle laa... ich checke das nöd!
Das ist doch völlig logisch! Gerade in einer Grosstadt wie Zürich gibt es nunmal keine einheitliche Elite, die gemeinsam etwas durchziehen könnte. Zürich ist sehr stark segmentiert, weist politische Extreme nach links und rechts auf, die es sonst in der Schweiz nirgends gibt. Medien, Wirtschaft, Politiker und Kulturschaffende sind alle in ihrer je eigenen Szene zuhause, die kaum gemeinsame Schnittmengen aufweist. Jede dieser Szenen ist darum relativ rücksichtslos, wenn es um die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen geht.
Im kleineren Basel kennt man sich und will sich nicht auf die Füsse treten, weshalb alle wichtigen Parteien, die allenfalls etwas verhindern könnten, von vornerein mit einbezogen werden. So können architektonische Schmuckstücke praktisch am Fliessband hergestellt werden, weil der Zusammenhalt der Beteiligten da ist. In der Referendums- und Einsprachekultur der Schweiz ist es natürlich fatal, wenn dieser Zusammenhalt fehlt. Zürich ist darum mehr oder weniger unregierbar und vielleicht ist das ja sogar gut so. Aber das ist der Grund, weshalb es hier auch kaum interessante, zeitgenössische Architektur gibt, sondern nur gesichtslose Kompromissbauten.
Oder anders gesagt: die Probleme des Stadions Zürich sind halt die Schattenseite dieser grossen und an sich ja wunderbaren schweizweit einmaligen Individualität und Vielfalt verbunden mit sehr weit gehenden Rechtsmitteln. Man kann halt nicht alles haben.