Beitragvon Mushu » 12.01.23 @ 7:16
Der FC Sion vor dem Aus? - Tagi von heute
Constantin verliert vor Gericht – und will den FC Sion fallen lassen
Mit einem angeblichen Sponsoring-Deal wollte der Präsident des Walliser Super-League-Clubs Steuern sparen. Finanziert wurden unter anderem Flüge mit seinem Privatjet.
Wenn es darum geht, seinen FC Sion zu finanzieren, ist Christian Constantin kreativ. Am legendären Sauerkrautessen sammelt der Präsident gern singend für seinen Club. Jetzt hat das Bundesgericht geurteilt, Constantins Geldströme zugunsten seines Fussballclubs seien manchmal etwas gar kreativ. Er muss Steuern nachzahlen.
Das wird von Constantin flugs als weiteres Argument dafür verwendet, warum er den Club im Sommer 2024 verlassen wird. «Es wird noch schwieriger, Firmen zu finden, die mit Sponsoring einen Club unterstützen», sagt er dem «Walliser Boten».
Dabei hat das eine mit dem anderen vermutlich nur bedingt zu tun: Constantin hat schon vor längerem angekündigt, dass er den FC Sion auf den Sommer 2024 hin verlassen will. Laut seiner Rechnung wird der Verein ohne ihn höchstens noch ein Budget für die Challenge League aufbringen können.
Klar ist, dass der FC Sion am Tropf seines Besitzers hängt. Und wie dieser den Club unter anderem finanziert, kann in einem aktuellen Bundesgerichtsurteil nachgelesen werden. Constantin hat im Jahr 2018 seine Immobilienfirma Christian Constantin SA 3,7 Millionen Franken an seine Olympique des Alpes SA bezahlen lassen. Das ist die Aktiengesellschaft des FC Sion.
Kein Sponsoring, sondern eine Gewinnausschüttung
Angeblich handelte es sich dabei um Sponsoring. So gab es Constantin bei den Walliser Steuerbehörden an, als er die 3,7 Millionen von den Steuern abziehen wollte. Und so haben es diese auch akzeptiert. Blöd für Constantin – und etwas peinlich für die Walliser Beamten, dass das Bundesgericht nun feststellt: Das war kein Sponsoring, sondern eine «verdeckte Gewinnausschüttung». Etwas, das das Amt eigentlich selbst hätte merken sollen.
Das Geld wurde beim FC Sion für Miete ausgegeben, für Kost und Logis für Spieler, für Anwaltskosten und – besonders neckisch – für Flüge von Constantins Privatjet. Ausserdem flossen von den 3,7 Millionen deren 2 als «Vorschüsse» direkt an den Sittener Präsidenten.
Aufgeflogen ist das Ganze, weil neben dem Wallis auch der Kanton Freiburg Anrecht auf einen Teil der Steuern hat. Im Gegensatz zu ihren Walliser Kollegen hatten die Freiburger Beamten kein Herz für den FC Sion. Wie hoch die Steuernachzahlung für Constantin wird, muss noch berechnet werden.
Es gibt Menschen, die mögen mich nicht für das, was ich sage.
Jetzt stellt euch mal vor, die wüssten, was ich denke.