Unsere Ehemaligen...

Jedem Spieler ein Thema
Benutzeravatar
riot666
Döner-petzer
Beiträge: 9376
Registriert: 04.07.06 @ 10:12
Wohnort: 4057

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon riot666 » 17.10.22 @ 15:55

PASCOLO1896 hat geschrieben:
Blerim_Dzemaili hat geschrieben:AB war heute nach dem Match mit dem gesamten alten Staff etc. im DaCono. Einfach ein toller Typ.


Schade nur, dass er sich nicht noch offiziell verabschiedet hat oder in der Pause kurz vor die Kurve kam..

Das hätte ich jetzt eher als Anbiederung wahrgenommen. Finde es schön war er da, aber mehr muss auch nicht sein.
Burt hat geschrieben:Ich bin so schlecht da gibts gar kein stöhnen :)


yellow
Beiträge: 6177
Registriert: 08.10.02 @ 20:01

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon yellow » 17.10.22 @ 16:05

riot666 hat geschrieben:
PASCOLO1896 hat geschrieben:
Blerim_Dzemaili hat geschrieben:AB war heute nach dem Match mit dem gesamten alten Staff etc. im DaCono. Einfach ein toller Typ.


Schade nur, dass er sich nicht noch offiziell verabschiedet hat oder in der Pause kurz vor die Kurve kam..

Das hätte ich jetzt eher als Anbiederung wahrgenommen. Finde es schön war er da, aber mehr muss auch nicht sein.


+1
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

laberspace
Beiträge: 800
Registriert: 28.10.17 @ 21:51

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon laberspace » 17.10.22 @ 17:08

ZüriAlain hat geschrieben:Urs Fischer‘s Union nach dem Sieg gegen Dortmund weiterhin TOP OF THE LEAGUE! Wow!


Auch Gögi läufts in der Türkei.
Uufpasse jetzt!

Benutzeravatar
Valderrama
Beiträge: 1176
Registriert: 26.07.20 @ 15:12

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Valderrama » 19.10.22 @ 9:43

Schöner Artikel über Dwami in der NZZ:
https://www.nzz.ch/sport/wenn-ich-sterb ... ld.1707418

Schon unglaublich dieser Karriereverlauf. Angeblich war sein Zusammenbruch in Linz kein Herzinfarkt sondern eine Fehlfunktion des Herzschrittmachers....

Benutzeravatar
Don Ursulo
König der Narren
Beiträge: 10024
Registriert: 07.02.06 @ 18:03
Wohnort: San José, Costa Rica

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Don Ursulo » 19.10.22 @ 10:08

Valderrama hat geschrieben:Schöner Artikel über Dwami in der NZZ:
https://www.nzz.ch/sport/wenn-ich-sterb ... ld.1707418

Schon unglaublich dieser Karriereverlauf. Angeblich war sein Zusammenbruch in Linz kein Herzinfarkt sondern eine Fehlfunktion des Herzschrittmachers....


Bitte posten! Danke!
EDI NAEGELI - G.O.A.T. - #TBE
Don&Don - Thunder Buddies for Life !!!
Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muß entweder als König
oder als Narr geboren sein.
(Römisches Sprichwort)

Benutzeravatar
tadaeus
Beiträge: 286
Registriert: 27.02.04 @ 18:04
Wohnort: Wehntal

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon tadaeus » 19.10.22 @ 12:30

Don Ursulo hat geschrieben:
Valderrama hat geschrieben:Schöner Artikel über Dwami in der NZZ:
https://www.nzz.ch/sport/wenn-ich-sterb ... ld.1707418

Schon unglaublich dieser Karriereverlauf. Angeblich war sein Zusammenbruch in Linz kein Herzinfarkt sondern eine Fehlfunktion des Herzschrittmachers....


Bitte posten! Danke!


«Wenn ich sterbe, ist das der Wille Gottes»: Raphael Dwamena und sein Kampf um die Karriere
Vor fünf Jahren hätte Raphael Dwamena für 15 Millionen Franken vom FC Zürich zu Brighton wechseln sollen. «Mit deinem Herzen stimmt etwas nicht», sagten die Ärzte. «Mir fehlt nichts», sagt Dwamena bis heute. In der 2. Liga interregional will er Anlauf für eine Rückkehr in den Profifussball holen.

Nicola Berger (Text), Annick Ramp (Fotos), Basel
19.10.2022, 05.30 Uhr

«Du kannst keinem Menschen wirklich trauen»: Raphael Vani Dwamena auf der Tribüne der Basler Schützenmatte.
Ein älterer Mann betritt den Sportplatz Margelacker in Muttenz und fragt aufgeregt in die Runde: «Spielt Damian?» Er erhält nur Blicke zur Antwort, sie sagen: Man möchte hier bitte ungestört den SV Muttenz schauen, jetzt aber mal Ruhe.

Der Mann sagt: «Damian! War mal beim FCZ . . .» Er meint Raphael Dwamena, das einstige Kronjuwel des FC Zürich. Dwamena, 27, steht tatsächlich auf dem Platz, im Oktober 2022, an diesem achten Spieltag der 2. Liga interregional, für die Old Boys Basel in der fünfthöchsten Spielklasse. Neben ihm verströmen einzig die Rauchtöpfe einiger jugendlicher Zuschauer das Flair des grossen Fussballs.


Es kommt vor, dass ihn selbst im Klub Menschen fragen, wie das eigentlich möglich sei, dass er hier gelandet sei. Dwamena entgegnet dann manchmal, wie viel Zeit das Gegenüber denn habe. Denn wo soll man nur beginnen, bei seiner Geschichte?

Sie beginnt in Nkawkaw, einer Kleinstadt in Ghana. Raphael wächst bei seiner Grossmutter auf, seine Eltern lernt er erst sehr viel später kennen, als er im Land als Nationalspieler gefeiert wird. Als sie sich treffen, erkundigt sich die Mutter, wie alt er eigentlich sei, sie wisse es nicht mehr. Er hat nie gefragt, warum die Mutter und der Vater ihn weggegeben haben, er wollte gegenüber der Grossmutter nicht undankbar erscheinen.

Sie ist eine strenge, gläubige Frau, die Leiterin der lokalen Schule. Um das Einkommen aufzubessern, lässt sie Raphael selbstgemachte Glace verkaufen. Fussball hält sie für Zeitverschwendung, Raphael stiehlt sich aus der Wohnung, sobald sie eingeschlafen ist, um mit den Kindern der Nachbarschaft auf der Strasse zu spielen.

Ihre Meinung revidiert sie lange nicht. Als Raphael von einem Talentspäher entdeckt und zu einem Probetraining eingeladen wird, verbietet sie ihm die Teilnahme – es war an einem Montag angesetzt, und die Schule geht vor. Der Bub verzweifelt fast und bittet Bezugspersonen, die Grossmutter telefonisch umzustimmen. Eine von ihnen ist Patrick, ihr Sohn.

Als Raphael 14 ist, schenkt ihm dieser seine ersten Fussballschuhe, ein Paar gelbe Diadora. Sie werden seine bestgehütete Kostbarkeit, Dwamena sagt: «Als ich sie erhielt, konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich musste sichergehen, dass die Schuhe am Morgen noch da sind.»

Patrick gelingt es, die Patronin zu überreden. Und Raphael wird tatsächlich in die lokale Akademie von Red Bull aufgenommen. Sein erster Vertrag ist mit 100 Euro im Monat dotiert. Dwamena sagt, er habe nicht gewusst, was er mit so viel Geld anstellen solle.

Der schnelle Aufstieg im FC Zürich
Nach drei Jahren schickt ihn Red Bull nach Österreich. Er empfindet Europa als faszinierend, aber auch seltsam, doch es gefällt ihm, er lebt den Traum. Es geht stetig aufwärts auf der Karriereleiter, Dwamena gilt als fleissig und pflegeleicht. Ein einziges Mal fällt er mit einer für ihn uncharakteristischen Aktion auf: Gegen St. Pölten lässt er sich zu einem Kopfstoss hinreissen. Später wird klar, dass er rassistisch beleidigt wurde. Es ist die einzige rote Karte seiner Laufbahn.

Im Januar 2017 landet Dwamena in Zürich und schiesst den FCZ sofort zum Aufstieg in die Super League. Er spielt so unwiderstehlich, dass der Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion ihn kaufen will, für mehr als 15 Millionen Franken. Am 22. August erhält Dwamena einen Anruf: Er solle seine Sachen packen, es müsse jetzt schnell gehen, am Abend starte das Flugzeug nach England. Sein Agent Philipp Degen lädt auf Instagram ein Selfie mit Dwamena hoch und schreibt: «Lass uns deinen Kindheitstraum erfüllen.»


Ein Vierjahresvertrag liegt bereit, der Dwamena enormen Reichtum gebracht hätte. Einen Tag später platzt der Transfer: Dwamena besteht den Medizincheck nicht, es werden Herzrhythmusstörungen diagnostiziert, verursacht von einer Narbe, die auf den Scans zu sehen ist. Die Diagnose lässt Dwamenas Leben aus den Fugen geraten. Als er am späten Abend wieder in Zürich landet, bricht er in Tränen aus. England, das gelobte Fussballland, war so nah. Und nun wird er behandelt wie ein Aussätziger, ein Kranker.

Dwamena fühlt sich ohnmächtig, weil sich nicht verhindern lässt, dass sich die Schlagzeilen rasend schnell um den Globus verbreiten. Als Degen ihn in Zürich an der Haustüre verabschiedet, sagt er ihm: «Egal, was passiert, wir lassen dich nicht fallen.»

Bevor Dwamena wieder für den FCZ spielen konnte, wurde er in der Schulthess-Klinik erneut untersucht. Die Ärzte gaben grünes Licht, der damalige Sportchef Thomas Bickel sagte: «Aus Sicht des Klubs ist Dwamena gesund.»

«Kollaps» und «Herzstillstand», schreiben die Medien –Dwamena spricht von einer Fehlfunktion des Defibrillators
Er beweist das in den darauffolgenden Monaten: In der Super League gelingen ihm in 32 Spielen neun Treffer und acht Vorlagen zu Toren. Im August 2018 kauft ihn der spanische Erstligist Levante für knapp 7 Millionen Franken. Die Mediziner haben nichts zu beanstanden. Nach einer Saison wird Dwamena nach Saragossa ausgeliehen. Dort sagen die Ärzte: «Wir lassen dich nur spielen, wenn du einen Defibrillator einsetzen lässt.»

Dwamena willigt ein. Zwei Mal fällt er wegen eines durch den Herzschrittmacher ausgelösten Stromschlags zu Boden, einmal in Saragossa und einmal bei Blau-Weiss Linz, dem österreichischen Zweitligisten, dem er sich 2021 anschliesst. Die Medien schreiben von einem «Herzstillstand», einem «Kollaps». Dwamena sagt, es habe sich um eine Fehlfunktion gehandelt.

Er misstraut seinem Internal Cardiac Defibrillator (ICD) nun so sehr, dass er sich entscheidet, ihn entfernen zu lassen. Praktisch alle in seinem Umfeld raten davon ab, auch die Ärzte. Als er sich dem Eingriff in Zürich unterzieht, muss er unterschreiben, dass er alle Risiken fortan selber trägt. Es kommt sehr selten vor, dass ein ICD-Implantat herausoperiert wird, auch fernab des Spitzensports. Dwamena sagt, die Angst vor einer neuerlichen Unregelmässigkeit sei zu gross gewesen, sie habe ihn fast verrückt gemacht: «Ich wusste nicht, wann der nächste Schlag kommt. Dieses Gefühl wünsche ich niemandem auf der Welt.»


Die Furcht ist jetzt weitergewandert, zu seinen engsten Vertrauten. Sie haben ihm fast ausnahmslos dazu geraten, die Karriere zu beenden, manche haben ihn inständig angefleht. Der Berater Degen, einer von Dwamenas engsten Freunden, sagt: «Dwamena ist wie ein Sohn für mich. Er ist ein unglaublich wunderbarer Mensch, ich liebe ihn. Aber er will einfach nicht zur Vernunft kommen. Er hätte viele Möglichkeiten: Agent werden, Botschafter, Trainer. Wir haben die besten Ärzte der Welt. Alle sagen ihm: ‹Hör bitte auf, es ist zu gefährlich.› Sein Herz wird schwächer. Es ist eine tickende Zeitbombe. Aber man kann ihn nicht zwingen.»

«Ich richte mein Leben nicht danach, Menschen zufriedenzustellen»: Raphael Dwamena in der Garderobe der Old Boys.
«Jeder normale Mensch hätte Angst» – doch Dwamena vertraut Gott mehr als den Ärzten
Ein paar Tage nach dem Spiel in Muttenz sitzt Dwamena in Sissach in einer Dorfbeiz. Es ist seine derzeitige Wohngemeinde, er ist bei Gilles Yapi untergekommen, seinem ehemaligen Teamkollegen im FCZ, der heute die Old Boys coacht. Dwamena lächelt, als er gefragt wird, was die Worte Degens bei ihm ausgelöst hätten. Er sagt, in Degens Büro bei der SBE Management AG stehe ein Spruch an der Wand: dass aufgeben nie eine Option sei. «Ich habe mit dem Finger darauf gezeigt. Ich befolge seinen Rat. Doch Philipp hat Angst. Das verstehe ich, jeder normale Mensch hätte Angst. Aber ich gebe nicht auf.»

Dann sagt er: «Ich war bei so vielen Ärzten. Jeder sagt etwas anderes. Ich respektiere die Meinungen, die Diagnosen. Aber ich nehme sie nicht ernst, manchmal muss ich lachen. Nur einer kann mir sagen, dass es Zeit ist, aufzuhören: der Herr.»

Der Glaube spielt in Dwamenas Leben eine noch grössere Rolle als der Fussball. Er betet jeden Tag und fährt mit Yapi sonntags nach Frankreich zur Messe. Bei den fünf am häufigsten verwendeten Applikationen auf seinem iPhone finden sich neben Whatsapp nur Bibel-Apps. Fährt er mit dem Zug von Sissach auf die Schützenmatte ins Training, verliert er sich in den Versen und Schriften. Wenn man ihn nach seinem liebsten Bibelzitat fragt, bittet er erst um etwas Bedenkzeit und schreibt dann per SMS:

Suchet den Herrn, weil er zu finden ist; rufet ihn an, weil er nahe ist!

So steht das in Jesaja 55, Vers 6, und Dwamena schreibt zur Erklärung: «Der Tod ist nicht das Unheimlichste, was einer Person widerfahren kann. Es ist viel schlimmer, von deinem Schöpfer in alle Ewigkeit getrennt zu sein. Nur wer an Jesus glaubt, wird mit ihm sein.» Dwamena hat eine eigene Sicht auf die grossen Fragen der Menschheit, auf das Leben und den Tod. Er sagt: «Wenn ich sterbe, ist das der Wille Gottes. Dann bin ich weg. Und bald vergessen. So ist der Lauf der Dinge. Die Leute um mich herum werden traurig sein. Für ein paar Stunden oder vielleicht sogar für ein paar Wochen. Aber sie werden darüber hinwegkommen und weitermachen, weiterarbeiten. Ich richte mein Leben nicht danach, Menschen zufriedenzustellen. Sondern nur Gott.»

Die Old Boys sind Dwamenas vierter Klub seit 2020, normale Spieler erhalten hier eine Spesenentschädigung zwischen 200 und 400 Franken. Yapi, seit Sommer hier Trainer, hat den Kontakt hergestellt, neben Dwamena war Yapis Sohn Giovani einer der Zuzüge.

Auch Yapi ist Christ, sie verbindet eine ähnliche Denke, die gleichen Werte. Einen Medizincheck brauchte es nicht, Dwamena hat ein Papier unterschrieben, dass er die Risiken kennt und die Verantwortung bei ihm liegt. Der Klub will aufsteigen, Dwamena soll dabei helfen, zumindest bis zum Winter – und er selber hofft, den Rhythmus und die Form der alten Tage wiederzufinden. In sieben Spielen hat er vier Tore erzielt. Der Präsident Christian Schmid sagt: «Er hat sich hervorragend integriert und ist in der Kabine mit seiner aufgestellten Art sehr beliebt. Für uns ist er ein Glücksfall, und er kommt immer besser in Form.»

Lieber Basel statt Indien oder Bosnien-Herzegowina
Zumindest sechs Partien wird Dwamena für die Old Boys noch bestreiten, dann ist Winterpause. Und Dwamena zurück im Profifussball, das ist zumindest seine Hoffnung. Im Sommer hätte er nach Bosnien-Herzegowina oder Indien wechseln können, doch er lehnte ab. Transfers in die Ukraine und nach Griechenland scheiterten. Sind das nicht Zeichen, die sich so deuten lassen, als möchte das Universum ihm sagen, dass er aufhören solle? Dwamena lächelt und sagt: «Nein. Das ist einfach eine von Gottes Prüfungen für mich.»

Kurz redet er über Dämonen, einen unsichtbaren Kampf zwischen Gut und Böse, ehe er sagt: «Ich bin nicht dumm. Wenn ich herzkrank wäre, würde ich ganz sicher nicht mehr Fussball spielen. Aber mir fehlt nichts. Wie kann es sein, dass ich immer wieder einen neuen Klub finde, wenn es mir so schlecht gehen soll?» Auch jetzt, beim geplatzten Wechsel nach Luhansk, habe er den Medizincheck bestanden. Das Problem sei das fehlende Visum gewesen.

Doch was, sollte sich im Winter und im Sommer 2023 nichts ergeben? Er sagt: «Wenn es so kommt, wäre das perfekt, dann höre ich auf.» Und schiebt nach: «Aber daran will ich heute nicht denken. Negative Gedanken sind Gift für die Seele. Wenn man lange genug an etwas glaubt, wird es irgendwann wahr.» Vielleicht ist das nicht die schlechteste Metapher für diese Geschichte.

Sieben Spiele, vier Tore. Und die Ambition, schnellstmöglich in den Profifussball zurückzukehren: Raphael Dwamena im Dress der Basler Old Boys.
Dwamena nippt in Sissach an seinem Sinalco und sagt: «Sei nicht überrascht, dass ich in einer grossen Liga spiele, wenn wir uns in ein paar Jahren wiedersehen. Ich glaube an Wunder, mein ganzes Leben ist eines.» Ein bisschen erstaunt ihn das selber – schliesslich sagt sein Glaube, dass seine Geburt eine Sünde gewesen sei: Sein Vater und seine Mutter waren nicht verheiratet. Gott vergebe alles, sagt Dwamena.

Er zum Beispiel habe seinen Eltern vergeben. Sie hätten bestimmt ihre Gründe gehabt, sich so zu verhalten, arbeiten und Geld verdienen müssen. Geprägt hat ihn seine Kindheit trotzdem. Er sagt: «Du kannst keinem Menschen wirklich trauen.»

Kein Selbstmitleid, kein Hadern – und ein Lächeln im Gesicht
Dwamena sagt manchmal harte Sätze. Aber er tut es fast immer mit einem Lächeln. Er hadert nicht, Selbstmitleid ist ihm fremd. Seine lebensbejahende Art hat er sich bewahrt, auch jetzt, wo er fussballerisch ganz unten angelangt ist. Er erzählt, wie sein Umfeld kleiner geworden ist, dass das Telefon jetzt öfter stumm bleibt, nun, da er nicht mehr im Rampenlicht steht: «Man merkt schnell, wer die wahren Freunde sind».

Dwamena weilt momentan allein in der Schweiz – seine Frau hat in Accra gerade ein Restaurant eröffnet. Bei allen Treffen wirkt er fröhlich, voller Zuversicht. Er sagt, das Leben sei eine Frage der Perspektive. Als er den ICD entfernen liess, teilte er sich das Spitalzimmer mit einem Patienten, der künstlich beatmet werden musste und nicht mehr gehen konnte. Er sagt: «Worüber soll ich klagen? Es gibt so viele Menschen, denen es schlechter geht. Schon nur in Ghana würden viele alles dafür geben, in meiner Position zu sein.»

In Muttenz, wo die Leute ihren Fussball lieber in Ruhe geniessen, verlieren die Old Boys 1:2, Dwamena erhält kaum verwertbare Bälle zugespielt. Gibt es auf dem Margelacker eigentlich einen Defibrillator? «Ich glaube schon», sagt einer, «wieso?»

Benutzeravatar
Don Ursulo
König der Narren
Beiträge: 10024
Registriert: 07.02.06 @ 18:03
Wohnort: San José, Costa Rica

Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Don Ursulo » 19.10.22 @ 13:38

Danke Tadaeus! Ein Kämpfer ist er! Wir haben dich nicht vergessen Rapha!

EDI NAEGELI - G.O.A.T. - #TBE
Don&Don - Thunder Buddies for Life !!!
Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muß entweder als König
oder als Narr geboren sein.
(Römisches Sprichwort)


Zurück zu „Spielerthreads“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 363 Gäste