King hat geschrieben:Die Medien haben manchmal schon ein Rad ab.
Tagi hat geschrieben:Die Qualifikation für die Sechszehntelfinals ist für den Schweizer Meister damit bereits nicht mehr möglich.
Haben die bei dieser Gruppe ernsthaft mit den 16-Finals gerechnet?
Beim Blick musst du schon gar nicht schauen, die haben immer noch nicht kapiert, dass ein holländischer Topverein die ganze Super League abschlachtet und die Krise vom FCZ nur wenig mit dem Resultat zu tun hat.
Die NZZ kann ich leider nicht lesen, denke jedoch, dass dort nicht so ketzerisch geschrieben wird.
Ab dem 23. Oktober erhoffe ich mir langsam einen Bo-Effekt, gegen YB und Basel wird es wohl nochmals ganz schwer.
stelle den NZZ bericht somit hier rein:
Bo du Fröhliche: Auch unter dem neuen Trainer Henriksen gibt es beim FCZ noch keine Seligkeit – 0:5 in EindhovenNeuer Trainer, alte Sorgen: Wieder verliert der FC Zürich in der Europa League gegen PSV Eindhoven hoch. Bereits am Sonntag geht es für den FCZ unter dem neuen Trainer Bo Henriksen in der Super League gegen den Leader YB weiter.
Fabian Ruch
14.10.2022, 02.23 Uhr
Die rasante Talfahrt des FC Zürich hält an. Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Bo Henriksen unterlag der Schweizer Meister am Donnerstagabend in der Europa League bei PSV Eindhoven 0:5. Nach der vierten Niederlage im vierten Gruppenspiel hat der FCZ zwar theoretisch noch die Möglichkeit, Rang 3 zu erreichen und 2023 in der Conference League weiterzuspielen – realistisch ist diese Aussicht nicht.
Es war für den FC Zürich in jeder Beziehung ein missglückter Ausflug nach Holland. Die rund 2000 mitgereisten Anhänger verzichteten auf den Besuch der Begegnung und blieben draussen vor der Arena, um gegen das Vorgehen der Polizei in Eindhoven zu protestieren. Vor dem Spiel war es in der Innenstadt zu Ausschreitungen zwischen den Fangruppen gekommen, wobei die Polizei nach Ansicht der FCZ-Supporter willkürlich Verhaftungen vorgenommen und übertriebene Gewalt angewendet hatte.
Die Zürcher Fans verpassten einen erneut kläglichen Auftritt ihrer Mannschaft. Bo Henriksen war nach der Kanterniederlage bestrebt, positive Ansätze hervorzuheben: «Ich bin zufrieden mit der Einstellung der Spieler, aber der Gegner war klar besser. Und man spürte, dass dem Team das Vertrauen und der Glaube fehlen.»
Gakpo und Simons: Zwei PSV-Spieler mit sehr hoher Qualität
Anfang Woche war Bo Henriksen als neuer FCZ-Trainer vorgestellt worden. Er präsentierte sich fröhlich, witzig, schlagfertig, der Boulevard taufte ihn gleich mal «Gute-Laune-Bär». Der 47-Jährige betonte mehrmals, er habe als Trainer auf allen Stationen die Erwartungen übertroffen, er werde wie immer positive Energie vermitteln, der FCZ werde unter ihm garantiert Erfolg haben.
Bei Henriksens Premiere war der FCZ weit davon entfernt. In Eindhoven fehlte es den Zürchern an der Klasse, um auch nur annähernd mithalten zu können. Es war sogar noch das Glück der Gäste, dass bei PSV einige starke Offensivspieler verletzt ausfielen – zudem wechselte Eindhovens Trainer Ruud van Nistelrooy zur Pause beim Spielstand von 3:0 seine zwei besten Spieler aus.
Der Stürmer Cody Gakpo hatte in der ersten Halbzeit erneut ein Zeugnis seiner herausragenden Fähigkeiten abgelegt, der 23-Jährige dürfte bald zu einem europäischen Topklub wechseln. Xavi Simons wiederum, Jahrgang 2003, galt in seiner Jugend beim FC Barcelona und bei Paris Saint-Germain als kommender Weltstar. Seit diesem Sommer spielt der Holländer in seinem Heimatland – und Simons hat unter Beweis gestellt, warum er einst als Wunderkind gefeiert worden war.
Niemand erwartet vom FCZ derzeit, PSV Eindhoven und Topspielern wie Gakpo oder Simons Paroli bieten zu können. Doch es war erschreckend, wie tölpelhaft sich die Zürcher anstellten, wie einfach sie sich düpieren liessen, wie wenig sie sich wehrten. Nach halbwegs ansprechenden Startminuten fiel der FC Zürich beim ersten Widerstand auseinander. Der Torhüter Yanick Brecher wurde von seinen zögerlichen Teamkollegen immer wieder im Stich gelassen.
Und so durften sich die PSV-Spieler wie im Training zu ihren Toren kombinieren. Es war wie im Hinspiel eine Woche zuvor, als der FC Zürich zu Hause gegen den holländischen Spitzenverein 1:5 verloren hatte. Bo Henriksen dürfte am Donnerstagabend realisiert haben, wie schwierig die Aufgabe werden wird, diese verunsicherte Mannschaft wieder aufzurichten.
Der FCZ steht vor einer Woche mit drei schwierigen Spielen
Der FC Zürich hatte sich erstaunlich viel Zeit gelassen, einen Nachfolger für den am 21. September freigestellten Franco Foda zu finden. Womöglich wäre es zielführender gewesen, dem bereits dritten Trainer in dieser Saison zumindest in der Liga einen etwas angenehmeren Einstieg zu ermöglichen.
Beispielsweise mit dem Heimspiel am letzten Sonntag gegen den Aufsteiger FC Winterthur (0:0). Für Bo Henriksen geht es in der Super League nun mit drei komplizierten Begegnungen innerhalb einer Woche los: am Sonntag gegen den souveränen Leader YB, am nächsten Donnerstag in Basel, drei Tage später das Derby gegen GC. Zeit für Trainings bleibt dem nach zehn Runden immer noch sieglosen FCZ kaum. Auch deshalb sagte der Captain Yanick Brecher nach dem 0:5 in Eindhoven: «Das wird ein langer, langer Weg für uns, um aus diesem Tief zu kommen.»
Dieser Weg führt den FC Zürich über einen «hohen Berg» – so beschrieb Bo Henriksen nach der heftigen Niederlage in Holland die Situation. Er wird sehr viel Energie benötigen, um diesen angeschlagenen FCZ wieder in die Spur zu bringen.