Medien

Diskussionen zum FCZ
schwizermeischterfcz
Beiträge: 8188
Registriert: 21.01.16 @ 16:35

Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 21.09.22 @ 13:22

Thomas Schifferle
Kommentar zum FCZ-Trainerentscheid: Doch noch zur Vernunft gekommen
https://www.tagesanzeiger.ch/fcz-franco ... 8704138810
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


Benutzeravatar
Sektor D
Beiträge: 5150
Registriert: 21.07.10 @ 12:30

Re: Medien

Beitragvon Sektor D » 21.09.22 @ 13:23

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Thomas Schifferle
Kommentar zum FCZ-Trainerentscheid: Doch noch zur Vernunft gekommen
https://www.tagesanzeiger.ch/fcz-franco ... 8704138810


Wäre dankbar für den Text hier drin, merci.
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

«Ich kann das alles nicht fassen; ich google "Sophie Scholl" und finde Jana aus Kassel...» by Nic Knatterton, DJ Spice 23, Nordmonopol

Benutzeravatar
chuk
Beiträge: 813
Registriert: 24.04.05 @ 18:33
Wohnort: Alt-Wiedikon

Re: Medien

Beitragvon chuk » 21.09.22 @ 13:32

Sektor D hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:Thomas Schifferle
Kommentar zum FCZ-Trainerentscheid: Doch noch zur Vernunft gekommen
https://www.tagesanzeiger.ch/fcz-franco ... 8704138810


Wäre dankbar für den Text hier drin, merci.


Doch noch zur Vernunft gekommen
Der abgestürzte Meister FC Zürich beendet mit der Entlassung von Trainer Franco Foda ein Missverständnis, das ihm viel Schaden zugefügt hat.

Also hat es der FCZ doch noch geschafft, sich von seinem Trainer zu trennen. Ohne salbungsvolle Worte verabschiedet er ihn in einem Communiqué, das nur 13 Zeilen lang ist. Dass er dafür drei Tage gebraucht hat, ist nach den jüngsten Ereignissen und gerade dieser Cup-Niederlage am Sonntag in Lausanne erstaunlich, sicher. Entscheidend ist in diesem Fall nur das: Da haben sich zwei Adieu gesagt, die nicht wirklich zusammengepasst haben.

Der FCZ und Franco Foda irrten sich beide, als sie sich im Sommer aufeinander einliessen. Der FCZ, weil er glaubte, keine Kopie von Meistermacher André Breitenreiter verpflichten zu dürfen, sondern einen knorrigen Fachmann mit deutschem Pass holen zu müssen. Foda, weil er glaubte, Zürich sei bereit für einen Trainer, der die Mannschaft im Schnelltempo neu ausrichtete.

Zürich bekam einen Coach, der einiges an fachlicher Kompetenz mitbrachte, aber keine Empathie, der rotierte und am System schraubte, aber die Spieler nicht wirklich auf seinem Weg mitnahm. Der Club, also Ancillo Canepa, versuchte sich in einer Nibelungentreue, um den Coach auch dann noch zu stützen, als die Defizite längst offensichtlich geworden waren. Einzelne Vorwürfe am Trainer tat er als Räuberpistole ab.

Das Ende der Geschichte nach 18 Spielen ist nichts als vernünftig. Es ist so viel schiefgelaufen. Zu viel ist kaputt gegangen, um es in nützlicher Frist reparieren zu können. Die Freude am Spiel, die Siegermentalität, die Widerstandskraft, der letzte Wille, alles für den Erfolg zu machen, der Glauben an sich und an das, was der Trainer vorgibt – puff, alles weg. In Luft aufgelöst während eines einzigen heissen Sommers.

Weiter an Foda festzuhalten, hätte nur für weiteren Schaden gesorgt. Der Deutsche war zu unnahbar gegenüber der Mannschaft und der Öffentlichkeit, als dass ihm einer eine Träne nachweinen würde. Von ihm wird nur eines in Erinnerung bleiben: dass er als Randnotiz in die Geschichte des FCZ eingehen wird und als Fehlgriff der Führung.

Zurück bleibt nun ein Verein, der sich wieder sammeln muss, aber wenigstens Erfahrung hat mit solchen Situationen, weil er unter Ancillo Canepa schon oft einen Trainer entlassen musste. Bleibt Marinko Jurendic, der in all diesen Wochen erstaunlicherweise unter dem Radar flog, dabei muss er genauso in der Kritik stehen für die Wahl Fodas und der neuen Spieler wie der Präsident auch. Zurück bleibt schliesslich eine Mannschaft, für die es kein Davonlaufen und Entkommen mehr gibt.

Seit diesem Mittwoch fehlt ihr Foda als Deckmäntelchen, um sich vor Kritik geschützt zu fühlen. Jetzt kann sie zeigen, dass für dilettantisches Abwehrverhalten oder fürs Auslassen grösster Chancen nur einer verantwortlich gewesen ist: der Trainer und nicht sie. Jetzt kann sie beweisen, dass sie so gut ist, wie der Präsident denkt, und dass diese Einschätzung nicht nur ein weiterer Irrtum ist wie die Anstellung von Foda.

Ob der FCZ mit diesem Tag nun zur Ruhe kommt? Irgendwie würde das erstaunen. Der FCZ ist kein Verein fürs Mittelmass. Er kennt nur die extremen Ausschläge. Damit sorgt er immerhin für gute Unterhaltung. Das ist auch schon etwas.

Benutzeravatar
roliZ
Beiträge: 1409
Registriert: 10.02.03 @ 17:56
Wohnort: Southend of Winti

Re: Medien

Beitragvon roliZ » 21.09.22 @ 13:36

Wir sind eben alles, nur nicht normal ;-))
ME13TER 2022 !!! Puck Futin !!

schwizermeischterfcz
Beiträge: 8188
Registriert: 21.01.16 @ 16:35

Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 21.09.22 @ 17:35

NZZ:

KOMMENTAR

Der Trainer Foda muss gehen – der FCZ hat den Umbruch unterschätzt und sich selbst überschätzt
Der FC Zürich stellt Franco Foda frei und korrigiert damit einen Fehlgriff. Die Entlassung legt auch offen, dass der Meister die alten Geister nicht vertrieben hat.

Fabian Ruch
21.09.2022, 16.10 Uhr

Franco Foda arbeitet nicht mehr für den FC Zürich. Am Mittwochmittag gab der Klub die Freistellung des Trainers bekannt, der bis 2024 datierte Vertrag wurde aufgelöst. Damit setzt der FCZ einem schweren und teuren Missverständnis keinen Tag zu spät ein Ende.

Die Bilanz des noch vor wenigen Monaten so stolzen Schweizer Meisters ist in allen Wettbewerben kläglich: Zwei Punkte nach acht Runden in der Super League, zwei Niederlagen in der Europa League zum Start, am Sonntag das Ausscheiden im Cup beim zweitklassigen FC Lausanne-Sports. Der Präsident Ancillo Canepa hatte sich in Lausanne auch nach der sechsten Niederlage in Serie vorerst vor Foda gestellt und gefragt: «Was kann der Trainer dafür, wenn die Spieler so viele Fehler machen?»


Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung ist nun aber auch Canepa zu der Einsicht gelangt, dass die Entlassung des deutschen Trainers die logische Konsequenz ist. Damit korrigiert der FCZ eine grobe Fehleinschätzung. Bereits bei Fodas Anstellung waren aus Österreich viele kritische Kommentare zu vernehmen, ob sich der FCZ wirklich darüber informiert habe, wie Foda arbeite. Es hiess, der frühere Nationalcoach Österreichs sei schwierig im Umgang, ein Trainer für Aussenseiterteams, er verbreite wenig Fröhlichkeit.

Der FC Zürich hat den Umbruch im Sommer unterschätzt – und sich überschätzt. Und er hat den Glücksgriff André Breitenreiter, den es in die Bundesliga zu Hoffenheim zog, ausgerechnet durch einen Trainer ersetzt, der in vielerlei Hinsicht anders ist.

Foda vermittelte nie jene Herzlichkeit, die Breitenreiter ausgezeichnet hatte. Er strahlte vom ersten Tag an eine Verkniffenheit aus, die Spieler und Mitarbeiter irritierte. In internen Diskussionen ging es oft darum, dass sich der Trainer noch nicht bei allen Angestellten des Klubs vorgestellt haben soll, wen Foda überhaupt grüsse, wie unnahbar und hart er sein könne. Auch Journalisten registrierten die barsche Art erstaunlich früh, als Foda noch nicht unter Resultatdruck stand.


Die meisterlichen Frühlingsgefühle sind im Herbst weit weg

Foda hatte es nicht geschafft, die Mannschaft, den Klub und die Öffentlichkeit von sich zu überzeugen. Auch er hat sich überschätzt – und die Aufgabe in Zürich unterschätzt. Das fing bereits in der Vorbereitung an, als er ankündigte, den FCZ deutlich variabler aufzustellen. Warum Foda nicht zuerst auf das unter Breitenreiter so prächtig funktionierende 3-5-2-System setzte, war rätselhaft. Er veränderte zu Beginn beinahe willkürlich Personal und taktische Ausrichtung und verunsicherte dadurch die Mannschaft.


Foda war der falsche Trainer zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Und gewiss lief es auch unglücklich für den FCZ. Am ersten Spieltag in der Super League etwa verschoss Antonio Marchesano in Bern gegen YB nach der Pause einen Penalty. Es wäre das 1:0 für Zürich gewesen, am Ende verlor der Meister im Wankdorf 0:4. So ging das immer weiter, die Abwärtsspirale erfasste Klub, Team und Trainer.

Knappe Niederlagen, späte Gegentore, Platzverweise prägten die letzten Auftritte, es fehlte an Leidenschaft, Solidarität, Spielfreude. Marchesano wirkte am Sonntagabend in Lausanne hilflos, als er sagte: «Letzte Saison war es umgekehrt. Damals wussten wir nicht, warum wir alle engen Spiele gewinnen.»

Und so sucht der FCZ wieder einmal das Glück – und einen neuen Trainer. Es gibt einige interessante Möglichkeiten. Aber auch einige Fragezeichen: Würde es mit den Alphafiguren Ancillo Canepa und René Weiler funktionieren? Ist Aaraus Stephan Keller bereit für die Super League? Hat Maurizio Jacobacci eine Chance bei einem grösseren Klub verdient? Falls genügend Geld vorhanden ist: Warum nicht erneut ein deutscher Trainer mit Bundesligavergangenheit – einfach mehr Breitenreiter, weniger Foda? Oder: Hätte eine Zusammenarbeit mit Fabio Celestini nicht seinen Reiz? Schliesslich klappte es mit Lucien Favre und damit mit einem zuweilen komplizierten, aber versierten Westschweizer Trainer schon einmal grossartig.

Nach der Länderspielpause geht es für den FC Zürich am 1. Oktober mit dem Derby bei GC weiter. Und es geht für ihn vor allem bemerkenswert schnell nicht mehr darum, meisterliche Frühlingsgefühle zu konservieren, sondern sportliche Stabilität zu finden. Damit kennt er sich aus, es ist das Fahrwasser von vielen Jahren zuvor.

Die Fehler des FCZ bei der Kaderplanung

Mit Ausnahme des fulminanten Ausreissers nach oben letzte Saison präsentiert sich der FCZ seit einem Jahrzehnt über weite Strecken als Klub, der Turbulenzen, Ernüchterungen und Krisen durchlebt und häufig zu emotional handelt. Es war vielleicht die grösste Leistung von André Breitenreiter, dass es ihm gelang, Ruhe, Abgeklärtheit und Zurückhaltung vorzuleben und im ganzen Verein zu verbreiten.


Der Fall Foda legt offen, dass der FCZ die alten Geister nicht vertrieben hat.

In diesem Sommer sagte Ancillo Canepa, das Kader sei noch stärker als letzte Saison besetzt. Selbst wenn das stimmen würde, setzte diese forsche Aussage das Team unnötig unter Druck. Canepa sagte auch mehrmals, der junge Stürmer Wilfried Gnonto würde nicht für weniger als zehn Millionen Franken Ablösesumme verkauft werden – schliesslich wechselte Gnonto für etwa die Hälfte zu Leeds United.


Sowieso hinterlässt der FC Zürich auf dem Transfermarkt nicht immer einen vorteilhaften Eindruck. Viel zu oft muss er Leistungsträger ablösefrei ziehen lassen, zuletzt Ousmane Doumbia und Assan Ceesay. Der FCZ bot Doumbia, dem wertvollsten Spieler des Meisterteams, offenbar nur eine geringe Erhöhung seiner Bezüge an. Die Offerte sei wie eine Beleidigung für Doumbia gewesen, sagen Menschen, die dem Spieler nahestehen. Doumbia wäre gerne in Zürich geblieben, nun spielt er beim FC Lugano. Beim hoch gehandelten Becir Omeragic droht erneut dieses Szenario, der Vertrag des Verteidigers läuft Ende Saison aus.



Der FCZ dachte, er könne Doumbia problemlos ersetzen. Auch das erwies sich als falsches Urteil. Zudem verpflichtete der Klub vor dieser Saison einige Spieler wie Ole Selnaes, die nach längerer Wettkampfpause nicht in Bestform sein konnten. Die Verantwortlichen bewerteten die Qualität des Teams zu hoch, gerade angesichts des strengen Programms zum Saisonstart.

Dem FC Zürich droht aber nun nicht gleich wie 2016 die Relegation in die Challenge League. Einerseits fehlt dem FC Winterthur die Super-League-Qualität, anderseits gibt es wegen der bevorstehenden Liga-Aufstockung auf zwölf Teilnehmer keinen direkten Absteiger.

Gefordert sind nach der Freistellung des Trainers aber auch die Spieler, die den Glauben an Foda früh verloren hatten. Die Körpersprache von Teamleadern wie Blerim Dzemaili war jüngst fragwürdig. Die Mannschaft kann sich jetzt nicht mehr hinter der Kritik am ungeliebten Trainer verstecken. Sie hat einiges gutzumachen.

Denn es sieht so aus, dass der Meistertitel des FC Zürich die erheblich grössere Sensation war als der tiefe Fall in dieser Saison
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

CT
Beiträge: 1211
Registriert: 25.05.03 @ 12:48

Re: Medien

Beitragvon CT » 21.09.22 @ 18:16

"Der FCZ bot Doumbia, dem wertvollsten Spieler des Meisterteams, offenbar nur eine geringe Erhöhung seiner Bezüge an. Die Offerte sei wie eine Beleidigung für Doumbia gewesen, sagen Menschen, die dem Spieler nahestehen. Doumbia wäre gerne in Zürich geblieben, nun spielt er beim FC Lugano."

klar, jetzt sagen einige, bei lugano ist er auch nicht mehr das wahre. und sowieso haben wir keine ahnung über konkrete zahlen. jedenfalls das gehaltsgefüge sprengen geht ja auch nicht. aber diese info ist mir neu, und ehrlich gesagt find ich sie etwas scheisse.
Zanni hat nicht aufgepasst!

Benutzeravatar
chnobli
Verlorener Sohn
Beiträge: 10254
Registriert: 04.09.08 @ 15:53

Re: Medien

Beitragvon chnobli » 21.09.22 @ 18:23

CT hat geschrieben:"Der FCZ bot Doumbia, dem wertvollsten Spieler des Meisterteams, offenbar nur eine geringe Erhöhung seiner Bezüge an. Die Offerte sei wie eine Beleidigung für Doumbia gewesen, sagen Menschen, die dem Spieler nahestehen. Doumbia wäre gerne in Zürich geblieben, nun spielt er beim FC Lugano."

klar, jetzt sagen einige, bei lugano ist er auch nicht mehr das wahre. und sowieso haben wir keine ahnung über konkrete zahlen. jedenfalls das gehaltsgefüge sprengen geht ja auch nicht. aber diese info ist mir neu, und ehrlich gesagt find ich sie etwas scheisse.


Geringe erhöhung ist dehnbar. Könnten 2% sein oder 20%. Könnte auch nur auf den fixlohn bezogen sein und die bonuszahlungen wären stärker erhöht worden

Solange wir keine genauen zahlen kennen ist es müssig etwas scheisse zu finden oder nicht


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot], Kollegah, rosche, withe lion, ZüriAlain und 501 Gäste