Dave hat geschrieben:Urs Fischer schafft mit seiner Union ein Unentschieden gegen die Bayern, Chapeau! Er passt wirklich wie die Faust aufs Auge zu diesem Club, glaube er wird noch viele Jahre in Berlin arbeiten.
Dazu vllt noch ein Punkt zu Union.
Letzte Woche war Union bei zwei Podcasts in der Analyse und auch in einer meiner Vorlesungen ein Thema.
Union verliert jede Saison seine Leistungsträger und vor der Saison wurde Union von einigen Experten auf einen Abstiegsplatz getippt.
Wieso? Zwecks Doppelbelastung + wichtige Leistungsträger verloren (Prömel, Awoniyi und Kruse). Dazu hat Union Spieler, welche als klassische Zweitligaspieler bezeichnet werden könnten (bitte nicht als Kritik verstehen).
Dazu zählt beispielsweise ein Gießelmann, Michel, Behrend oder ein Kevin Möwald.
Trotzdem ist man verwundert, dass Union immer und immer wieder so aufspielt - was sind die Gründe?
1. Zum Großteil der Trainer - Urs Fischer schafft es dem Verein / der Mannschaft eine Identität zu verpassen ABER auch die Identität von Union anzunehmen. Sprich: er setzt nicht alles auf biegen und brechen durch / will alles verändern.
2. Einkaufspolitik: Es werden sinnvolle Transfers gemacht... beispiel Skarke, Pantovic, Paul Seguin oder auch ein Haberer. Transfers die finanziell machbar sind und die Mannschaft sinnvoll verstärken. Klar Neuzugänge sind auch Glücksgriff, aber bei Union wird noch mehr in die Analyse der Neuzugänge gesteckt als bei manch anderen Vereinen - was ich dazu zähle sind intensive Gespräche mit dem Spieler und Erklärung wie Union tickt. Das wir Gefühl steht hier nicht nur auf dem Blatt Papier.
3. Spielsystem (ganz bewusst als Punkt 3, da er sich aus den Punkten 1 und 2 zusammensetzt). Union hält an seinem System fest und verpflichtet auch nur Spieler die dazu passen - jetzt kann man sagen "wie unflexibel", aber Union fährt damit gut wie man sieht.
4. Umgang mit Spieler im Verein - Beispiel ein Sheraldo Becker (wurde uns übrigens als Breitenreiter kam angeboten) bekommt jetzt wieder das Vertrauen von Union, nachdem er länger verletzt war / ausgefallen ist und in den wenigen Einsätzen nicht wirklich lieferte. Union vertraute aber dem Spieler, da die Verantwortlichen seine Qualitäten / sein Potential gesehen haben und richtig einschätzen konnten.
5. DAS WIR GEFÜHL! Bei Union ist der Umgang mit Spielern / dem Menschen ganz besonders. Beispiel: auf der Weihnachtsfeier sitzt die Putzfrau und auch ein Zeugwart gemischt mit Spielern. Es gibt keine zwei Klassengesellschaft. Bei Union ist jeder Mitarbeiter ein wichtiger Teil und so wird es gelebt - auch etwas besonderes.
Klar können wir uns nicht mit Union vergleichen. Aber bei ein paar Dingen (Trainer + Einkaufspolitik / Planung) könnte man sich annähern. Damit sieht man, dass es nicht immer das große Geld sein muss. Das würde ich mir von unseren Verantwortlichen auch wünschen.