Guter erster Kommentar von Raz im Tagi, finde ich:
Dass Franco Foda zum FCZ kommt, spricht für seinen MutDer Deutsche übernimmt in Zürich einen Job, bei dem er eigentlich nur verlieren kann. Der Club muss seinen neuen Trainer vor zu hohen Erwartungen schützen.Florian Raz
Franco Fodas Ruf hat während seiner Arbeit beim österreichischen Nationalteam etwas gelitten. Aber das muss nicht unbedingt gegen den Deutschen sprechen. An den hohen Ansprüchen vor allem der Wiener Medienwelt ist schon manch ein Trainer gescheitert.
Wichtiger ist das, was über Foda als Clubtrainer in Graz erzählt wird: dass er einer ist, der gerne etwas aufbaut und junge Spieler an den Profifussball heranführt. Das passt schon mal sehr gut zu den Aufgaben, die er auch beim FC Zürich übernehmen muss.
Der Club hat nicht nur darum seine Hausaufgaben gemacht. Er hat einen Trainer verpflichtet, der die Qualifikationsrunden zum Europacup kennt. Jemanden, der weiss, wie schwierig es ist, einen Meistertitel zu bestätigen. Und einen, der nicht sofort und grundsätzlich einen anderen Spielstil einführen will.
Fast noch wichtiger als sein Wirken aber wird für Foda in Zürich sowieso etwas anderes sein: der Umgang des FCZ mit den Erwartungen, die ihn als Titelverteidiger begleiten werden.
Niemand darf davon ausgehen, dass die Zürcher einfach so wiederholen, was ihnen letzte Saison gelungen ist. Das weiss das Präsidentenpaar Canepa, das weiss Sportchef Marinko Jurendic. Jetzt müssen sie es auch schaffen, ihren Trainer gegen aussen vor übertriebenen Vorstellungen zu schützen. Und sie müssen ihrem neuen Trainer eine Mannschaft hinstellen, mit der er in drei Wettbewerben bestehen kann.
Auch so wird Fodas Last sein, dass er in der Öffentlichkeit nicht in erster Linie an seiner Arbeit gemessen wird, sondern an seinem Vorgänger André Breitenreiter. Der hat nicht nur mit dem Titelgewinn überzeugt, sondern auch als Motivator in der Garderobe und als geschickter Moderator gegenüber den Medien.
Es sind riesige Fussstapfen, in die Foda tritt. In der Branche galt der freie Posten des FCZ-Trainers darum auch schon als eine Aufgabe, an der man eigentlich nur scheitern kann. Dass der 56-Jährige trotzdem nach Zürich kommt, spricht schon mal für eine gesunde Portion Mut. Die kann er bei seiner neuen Aufgabe ganz gut gebrauchen.
https://www.tagesanzeiger.ch/dass-franc ... 0216829318
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