Super League

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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Florian
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Re: Super League

Beitragvon Florian » 05.12.21 @ 22:45

Philippescu hat geschrieben:RE-LIVE von FCZ-FCL:
https://elevensports.com/view/event/ckw ... bqxqnf8goc

Gerade mit holländischem VPN getestet und funktioniert super (ausser dass der Kommentar französisch ist).

Vielen Dank für diesen tollen Tipp!


Kollegah
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Re: Super League

Beitragvon Kollegah » 05.12.21 @ 23:11

Kann jemand diesen Artikel posten?

https://www.nzz.ch/amp/sport/kopie-von- ... ld.1658434

Danke!!

katic
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Re: Super League

Beitragvon katic » 06.12.21 @ 0:54

NZZ, 03.12.2021

INTERVIEW

Georg Heitz kündigt Investitionen in den FC Lugano an und sagt: «Wir sind Galaxien von YB und Basel entfernt, aber nicht so weit von allen anderen»

Georg Heitz führt den US-Fussballklub Chicago Fire und hat die Verantwortung für das Partnerprojekt mit dem FC Lugano. Heitz erklärt die Ambitionen des Besitzers Joe Mansueto und sagt, als Geschäft habe er die Idee dem Milliardär nicht verkauft – «ich will ja nicht wissentlich die Unwahrheit verbreiten».

Benjamin Steffen
03.12.2021, 11.30 Uhr

Georg Heitz, nach der Übernahme des FC Lugano durch Joe Mansueto Mitte August sagten Sie, Lugano solle ein Boutique-Klub werden. Was ist das?

Klein, aber fein, das ist die Idee. Der FC Lugano muss nicht die Absicht haben, YB oder den FC Basel zu kopieren. Aber was wir machen, wollen wir sorgfältig machen.

Sie waren es, der den FC Lugano als europäischen Partnerklub von Chicago Fire gesucht und gefunden hat. Wussten Sie von diesem Auftrag schon, als Sie 2019 in Chicago den Job als Sportdirektor übernahmen?

Nein. Aber es war auch nicht unbedingt ein Auftrag. Joe Mansueto erhielt wiederholt Anfragen, ob er diesen oder jenen Klub kaufen wolle. Also erstellten wir ein Konzept und sagten uns: Wenn wir etwas machen, soll es verzahnt sein.

Und wie sollen Chicago und Lugano verzahnt werden?

Wir wollen im sportlichen Bereich vieles aufeinander abstimmen wie das Scouting, die Datenerhebungen oder die Analysen. Die beiden Klubs sollen mit derselben Methodik arbeiten. Die linken Verteidiger von Chicago und Lugano sollen 1:1 miteinander vergleichbar sein.

Und daraus soll sich ein Spieleraustausch ergeben?

Teilweise, ja. In der Major League Soccer gibt es schon mehrere Konglomerate mit Klubs in Nordamerika und Europa. Der europäische Klub ist in der Regel der grössere Klub.

Was bei Ihnen anders ist.

Ja. Es soll auf Augenhöhe ablaufen, wodurch für die Spieler eine bessere Durchlässigkeit entsteht. Man braucht nicht das Gefühl zu haben, ein Chicago-Spieler könnte bei einem europäischen Spitzenklub sofort eine wichtige Rolle einnehmen. In unserem Fall hingegen ist es möglich, dass ein Spieler von Chicago nach Lugano transferiert wird und bei Lugano sofort Wirkung erzielt.

Aber welchen Anreiz hat der Spieler, nach Lugano zu gehen?

Wir transferieren demnächst wohl einen talentierten jungen Argentinier nach Lugano, der in Chicago mit der Grösse der Stadt nicht so zurechtkam. Er wechselte aus Argentinien nach Chicago direkt in den Lockdown, weshalb er etwas Mühe hatte. Nun können wir ihm eine zweite Möglichkeit bieten, in einer kleineren Stadt, in einem kleineren Klub, in einem ruhigen Umfeld.

Wie sah das Anforderungsprofil für Chicagos Partnerklub aus?

Wichtig war, dass wir die Liga kennen. Wer die Liga kennt, kennt auch den Markt – und kann gute Leute verpflichten. Und da rede ich nicht von Spielern, vielmehr vom CEO Martin Blaser und vom Sportkoordinator Carlos Da Silva. Es wäre respektlos, zu glauben, man könne den Klub von Chicago aus führen. Und die Schweiz ist auch interessant, weil die Ausbildung im Land sehr gut ist.

Eben. Sie kennen die Liga. Das Stadion Cornaredo bietet selten prickelnde Erlebnisse, der höchste Zuschauerdurchschnitt der letzten Jahre betrug 4240, Europacup-Heimspiele fanden auswärts statt. Staunten Sie, als Sie merkten, dass die Partnersuche in Lugano endet?

Wer so ein Projekt machen will, kann nicht von heute auf morgen zehn Klubs übernehmen. Und da eröffnete sich die Möglichkeit mit Lugano. Zuerst war es sicher überraschend. Aber bis jetzt ist es ein tolles Projekt.

Warum fokussierte sich Joe Mansueto nach all diesen Übernahmeanfragen nicht einfach auf Chicago?

Weil er wollte, dass wir expandieren und ein Netzwerk bilden.

Warum?

Weil er es faszinierend findet, wie etwas ineinanderspielen kann. Und weil wir es so präsentierten, wie wir das Gefühl hatten, es könne Sinn ergeben.

Es ist der Mechanismus, der Joe Mansueto reizt?

Ja, er findet es toll, dass er nun zwei Teams eng verfolgen kann. Wissen Sie: Wo immer Chicago Fire in der MLS ein Auswärtsspiel hat – Joe Mansueto fliegt ein. Er hat einfach Freude an diesen Projekten. Es ist nicht sein Antrieb, mit dem Klub Geld zu verdienen. Aber er möchte zeigen, dass sein Team etwas zum Laufen bringt.

Im August sagten Sie, im Schweizer Fussball sei es fast überall ein Zuschussgeschäft. Glauben Sie daran, in Lugano ein gewinnbringendes Geschäft zu machen? Oder müssen Sie es gar nicht?

Nein. Als gewinnbringendes Geschäft hätten wir es Joe Mansueto auch nicht verkauft – ich will ja nicht wissentlich die Unwahrheit verbreiten. Es ist klar, dass in einem aussergewöhnlichen Jahr vielleicht ein Gewinn resultiert, dank den hinlänglich bekannten Faktoren . . .

. . . dank Transfererlösen und Einnahmen aus europäischen Wettbewerben.

Genau. Wir sind selbstverständlich bestrebt, dass wir das strukturelle Defizit nicht zu sehr wachsen lassen und ab und zu Gewinn erzielen.

Aber es ist kein Problem, wenn Joe Mansueto Jahr für Jahr ein Defizit decken muss.

Ich kann nicht für ihn reden – aber ich habe ihm die Gegebenheiten geschildert. Er hat den Ehrgeiz, dass wir es gut machen – und dazu gehört nebst sportlichem Erfolg natürlich auch, dass das Loch nach einer teuren Startphase zumindest nicht anwächst.

Wie gross ist das Loch?

Das erste Jahr stellt aussergewöhnliche Anforderungen, weil wir Schulden übernommen haben und Anfangsinvestitionen tätigen. Es gilt sicher, einen zweistelligen Millionenbetrag zu decken. Alles Weitere werden wir sehen. In diesem Zusammenhang war auch wichtig, dass sich das Stimmvolk letzte Woche für das neue Stadion aussprach. Denn natürlich wollen wir den Zuschauerdurchschnitt steigern – aber er wird nie so hoch sein wie an anderen Standorten.

Braucht Lugano also gar kein ausgeklügeltes Geschäftsmodell?

Geschäftsmodell – das klingt so hochtrabend. Dieses Wort impliziert, dass stabil Geld verdient wird. Aber ein Geschäftsmodell kann auch darin bestehen, dass der FC Lugano einen jungen Spieler relativ kostengünstig engagiert, ausbildet und danach nach Chicago transferiert. Darin läge auch ein wirtschaftlicher Benefit, der sich nicht unmittelbar in Zahlen bemessen lässt.

Wie sehr läuft der FC Lugano denn Gefahr, ein Bahnhof zu werden, auf dem Spieler kommen und gehen?

Kein Spieler wird gegen seinen Willen transferiert. Und wir sind bestrebt, nicht alles über den Haufen zu werfen – wir wissen, was wir diesem Team zu verdanken haben. Die Spieler haben es nicht verdient, einfach ersetzt zu werden. Wir müssen in der Breite etwas machen. Soweit möglich, wollen wir das Kommen und Gehen beschränken. Aber die Realität im Schweizer Fussball ist auch: Ein talentierter Spieler, ob Schweizer oder Ausländer, hat nicht das Ziel, die gesamte Karriere in der Schweiz zu verbringen.

Aber er hat auch nicht das Ziel, nach Chicago zu gehen. Er geht lieber in eine grosse europäische Liga.

Das lässt sich noch nicht mit Gewissheit sagen. Ich glaube, die MLS wird global mehr Gewicht erhalten, nicht sofort, aber vielleicht nach der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Da gibt es durchaus eine Dynamik, die MLS wird nicht weniger attraktiv.

Was zu dem Bonmot führt, dass Fussball in den USA seit Jahren der Sport der Zukunft ist – und es immer bleiben wird.

Ich behaupte nur, dass die Sportart insgesamt stärker wird, auch demografisch bedingt. Lateinamerikanische Einwanderer bringen auch eine immer grössere Fussballbegeisterung.

Joe Mansueto sagte im August, der Red-Bull-Kosmos mit Klubs in Leipzig, Salzburg, New York und Bragança Paulista sei ein Vorbild – und die Achse Lugano–Chicago sei eine kleinere Version davon. Sollen weitere Klubs dazukommen?

Das ist denkbar. Aber vorerst tun wir gut daran, uns auf das bestehende Projekt zu fokussieren. Es soll gewissen lokalen Charme haben. Einfach kommen, etwas kopieren und es anderswo genau gleich machen – das geht nicht. Und Sie sehen ja, wie wir in Lugano vorgehen. Sowohl Martin Blaser als auch Carlos Da Silva sprechen fliessend Italienisch. Und mit Mattia Croci-Torti entschieden wir uns für einen einheimischen Trainer. Die lokale Verankerung war nicht der entscheidende, aber doch ein wichtiger Faktor. Die Bevölkerung soll sich wiederfinden im Projekt – sonst scheitern wir.

Der Start verlief gut, der FC Lugano ist in den ersten vier klassiert. Und nun heisst es gerne, der Klub werde im Winter locker aufzurüsten wissen. Stimmt ja – es wäre ein Leichtes, mit viel Geld anzugreifen. Was spricht dagegen?

So wolkig es klingen mag: Es soll organisch wachsen. Aber natürlich werden wir investieren, auch in diesem Winter – und wir investierten übrigens auch schon im Sommer. Was in Lugano passiert, wird einfach nicht so beachtet, vor allem in der Deutschschweiz nicht. Aber Mohammed Amoura kostete eine Ablösesumme von 1,2 Millionen Euro, das ist eine enorme Summe im Schweizer Fussball, die sich in letzter Zeit nicht mancher Schweizer Klub leistete.

Zumal Amoura erst 21 Jahre alt ist.

Er ist ein Potenzialspieler – andere Klubs würden für diesen Betrag einen Routinier verpflichten, der eine gewisse Garantie gibt. Wir investieren, aber wir investieren moderat. Und wir wollen auch für junge Schweizer attraktiv sein. Wer Millionen in lauter ausländische Spieler investiert, ist für junge Einheimische nicht mehr interessant.

Ist Amoura das Beispiel eines Spielers, der von Chicago gescoutet worden war, für die MLS aber noch kein Thema war?

Wir hätten ihn ins Kader von Chicago nehmen wollen, hatten aber Ausländerkontingent und Budget ausgeschöpft. Glücklicherweise konnten wir ihn für Lugano begeistern.

Wie schwer fällt es Ihnen, als Basler Meistermacher einen Konkurrenten des FCB aufzubauen?

Ich werde immer mit dem FCB verbunden sein, alles andere wäre gelogen. Aber ich glaube, dass es für den FCB und die Liga wichtig ist, dass das Niveau möglichst hoch ist. Und dass es in jedem Fall zu begrüssen ist, wenn seriöse Leute zu Investitionen bereit sind. Es ist wichtig, dass Geld in diesen Kreislauf kommt.

In ausländischen Investoren sehen Sie also kein Problem.

Den Begriff Investoren finde ich ohnehin fragwürdig. In der Schweiz ist es ein Mäzenatentum, wenn wir ehrlich sind. Und es geht weniger darum, ob Schweizer oder Ausländer – wichtiger ist, ob jemand seriös ist. Ich sehe keinen grossen Unterschied darin, ob Schweizer über Jahre hinweg Millionen Franken in YB oder in den FCZ investieren oder Joe Mansueto Millionen in Lugano.

Sie finden solche Debatten überflüssig?

Es ist klar, dass sie aufkommen. Aber oft entstehen sie aus Neid – und sie werden aus Kreisen genährt, die sich gewisse Spieler auf dem Markt nicht leisten können oder wollen.

Aus Ihren Worten schimmern Ambitionen durch – dass Sie mit Lugano durchaus mehr erreichen wollen als jahrelangen Abstiegskampf.

Richtig. Es würde auch nicht Spass machen, wenn du Jahr für Jahr zittern müsstest. Aber aus Lugano wird kein Serienmeister. Ich sage es gerne so: Wir sind Galaxien von YB und Basel entfernt, aber nicht so weit von allen anderen.


Zur Person:

bsn. Georg Heitz, 51 Jahre alt, steht für die bisher eindrücklichste Erfolgsserie eines Schweizer Fussballklubs. Unter Heitz’ sportlicher Leitung gewann der FC Basel acht Meistertitel in Serie. Nach dem letzten Titel 2017 stieg Heitz beim FCB aus und verkaufte wie der Präsident Bernhard Heusler und alle anderen Verwaltungsräte seine Klubanteile. Mit Heusler und dem vormaligen FCB-Finanzchef Stephan Werthmüller gründete er eine Beratungsfirma, die er Ende 2019 verliess, als ihm der amerikanische Milliardär Joe Mansueto den Job als Sportdirektor von Chicago Fire übertrug. Mit Heitz und dem Schweizer Trainer Raphael Wicky verpasste Chicago 2020 und 2021 die Play-offs in der Major League Soccer.

Im August stellten Heitz und Mansueto die Expansion nach Lugano vor; Mansueto ist der neue Besitzer des FC Lugano, Heitz hat die sportliche Verantwortung für das Projekt, das im Tessin vom CEO Martin Blaser und vom Sportkoordinator Carlos Da Silva geführt wird. In die laufende Saison ist der FCL überraschend gut gestartet. Vor der Niederlage gegen YB am Mittwoch siegten die Tessiner fünf Mal hintereinander.

https://www.nzz.ch/amp/sport/kopie-von- ... ld.1658434


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Re: Super League

Beitragvon schwizermeischterfcz » 06.12.21 @ 13:10



Gibts am Schluss ein Titelrennen FCZ vs Lugano?

Sorry aber Lugano darf niemals Meister werden. Meisterfeier im Cornaredo vor 3‘000 Nasen? Wäre genau so ein schlechtes Zeichen oder Image für den Schweizer Fussball wie wenn GC zB Meister würde und sich in der Stadt nicht einmal eine Meisterfeier machen lässt aufgrund nicht vorhandenen Anhangs.
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Baumschullehrer
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Re: Super League

Beitragvon Baumschullehrer » 06.12.21 @ 13:58

Die basler motzen wieder, weil der verschossene penalty nicht wiederholt wurde.
i wett i hett es happy bett

Forza1896
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Re: Super League

Beitragvon Forza1896 » 06.12.21 @ 14:22

schwizermeischterfcz hat geschrieben:


Gibts am Schluss ein Titelrennen FCZ vs Lugano?

Sorry aber Lugano darf niemals Meister werden. Meisterfeier im Cornaredo vor 3‘000 Nasen? Wäre genau so ein schlechtes Zeichen oder Image für den Schweizer Fussball wie wenn GC zB Meister würde und sich in der Stadt nicht einmal eine Meisterfeier machen lässt aufgrund nicht vorhandenen Anhangs.


Das hoffe ich auch nicht, dass Lugano wirklich ein Wort um die Meisterschaft mit spricht.
Man kann von Lugano halten was man will, aber schlecht machen es die Verantwortlichen nicht.
Vor allem ist deren Weg ja nicht abgeschlossen - wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann werden sie nächste Saison voll angreifen.
**Züri sinder no nie gsi - jetzt sinder nöd mal meh gc**


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