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ted mosby
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Re: Medien

Beitragvon ted mosby » 06.11.21 @ 11:50

mischifcz hat geschrieben:Super League: Assan Ceesay, der neue Goalgetter des FC Zürich: https://www.nzz.ch/sport/assan-ceesay-d ... ld.1653841

„Der FCZ steht in Kontakt mit Ceesays italienischem Berater Massimo Grillo; einen Verkauf im Winter schliesst der Sportchef Jurendic aus.“

Kannst du den Artikel bitte posten?
tehmoc hat geschrieben: Leute mit Allianznamen können mich kreuzweise.
...
Anstand bedeutet für mich auch, dass man Leute nicht mit seinem Kacknamen nervt.


mischifcz
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Re: Medien

Beitragvon mischifcz » 06.11.21 @ 12:15

Assan Ceesay, der neue FCZ-Goalgetter: Als Kind spielte er barfuss auf staubigen Strassen und nannten sie ihn «Spaghetti», heute ist er ein Nationalheld
Einst war er im FC Zürich das Sinnbild der Krise, jetzt ist Ceesay die Symbolfigur des Höhenflugs. Der schnelle Angreifer aus Gambia erfüllt mit drei Jahren Verspätung die hohen Erwartungen. Eine Aufsteigergeschichte mit Rückschlägen.

Vielleicht müsste Assan Ceesay unter die Buchautoren gehen. Sein Werk wäre ein Ratgeber, eine Lebenshilfe, gespickt mit Motivationssprüchen. Wer sich mit dem Stürmer des FC Zürich unterhält, ist zunächst irritiert, bald fasziniert, irgendwann erstaunt, wie oft Ceesay Sätze wie aus dem Poesiealbum verwendet. Einmal sagt er: «Egal, wie oft du fällst, du musst immer wieder aufstehen und dich deiner Herausforderung stellen.»

Ceesays Biografie ist ein Mutmacher für zweifelnde Menschen, weil man feststellt, wie sehr es sich lohnt, an seinen Überzeugungen festzuhalten. Mit ein paar Jahren Verspätung hat Ceesay das Versprechen eingelöst, im FC Zürich ein Torjäger zu sein. Bis im Sommer 2021 gelangen ihm in 66 Super-League-Spielen für den FCZ nur sechs Tore, in der letzten Saison waren es zwei in 32 Partien. Die Bilanz nach elf Einsätzen in dieser Saison: neun Tore, fünf Assists. Seine Verwandlung ist spektakulär.

Es gab Assan Ceesay, der Bälle verstolperte, eine Chance nach der anderen vergab, unglücklich und mit hängenden Schultern das Sinnbild der FCZ-Krise war. Und es gibt Assan Ceesay, der explosiv, flink und torgefährlich ist, mit seinem starken linken Fuss aufregende Tore erzielt, die Symbolfigur des FCZ-Höhenflugs ist.

Der erste Monatslohn: 30 Franken
Die Aufsteigergeschichte Ceesays beginnt in Banjul, der Hauptstadt Gambias. Die Familie lebt bescheiden, die Mutter führt einen kleinen Shop, der Vater ist Schneider. «Wir litten nie Hunger», sagt Ceesay. «Und wenn du genug zu essen hast, ist das schon einmal gut.» Jeden Tag kickt er als Bub stundenlang barfuss auf den staubigen Strassen, für Fussballschuhe fehlt das Geld. Immer wieder muss die Mutter mit ihm zum Arzt gehen oder sogar ins Spital, weil die Haut an den Füssen tief aufgerissen ist, Nägel abgebrochen sind, Infektionen drohen.

Ceesay wird wegen seiner langen, dünnen Beine «Spaghetti» gerufen. Als er dreizehn ist, stirbt der Vater, die Zeiten sind kompliziert. Es sind jene Jahre, die sich in seinem melancholischen Blick abbilden. In einen Fussballklub geht er erst mit fünfzehn, längst hat er sich zum Ziel gesetzt, Profi zu werden.

Als 17-Jähriger erhält Ceesay einen Vertrag in der ersten Mannschaft des Gamtel FC. Der Monatslohn: umgerechnet rund 30 Franken. Bald wird Ceesay Torschützenkönig, mit zwanzig zieht er weiter ins Nachbarland Senegal zu Casa Sports. Die Bühnen werden grösser, «Spaghetti» schiesst weiter Tore, an Weihnachten 2015 hat er Angebote für Probetrainings bei Anderlecht und Ajaccio – sowie eine konkrete Offerte des FC Lugano. Und so landet er Anfang 2016 im Tessin. Es ist kalt, es ist ungemütlich, der erste Schnee, die Einsamkeit, die fremde Kultur.

Slapstick und Spott
Assan Ceesay wirkt verletzlich, schüchtern, scheut den Augenkontakt, erzählt manchmal zögerlich von seinem Werdegang. Aber er sagt: «Ich bin mental sehr gefestigt. Wenn du in Gambia als Kind nicht stark bist, wirst du auf der Strasse schlecht behandelt, man nimmt dir alles weg.» Der FCZ-Sportchef Marinko Jurendic beschreibt Ceesay als sensiblen Menschen mit feinem Charakter und hoher Sozialkompetenz. Er hat den Spieler als Stürmertrainer erlebt und schätzt dessen ausgeprägten Eifer. «Natürlich fehlte ihm in den schwierigen Phasen etwas die Lockerheit. Aber er hat immer an sich geglaubt.»

So ist das auch im Tessin. Ceesay spielt im Team Ticino U 21 in der 2. Liga Interregional, danach leihweise beim FC Chiasso in der Challenge League, schliesslich beim FC Lugano in der Super League. Er steigt auf, er fällt auf, die Tempoläufe, der linke Fuss, der harte Schuss. 2018 verliert der FCZ mit Michael Frey und Raphael Dwamena gleich zwei starke Stürmer, kurz vor Transferschluss im Sommer wechselt Ceesay für rund zwei Millionen Franken nach Zürich.

Thomas Bickel, der damalige Sportchef, hat in Ceesay etwas gesehen, was anderen womöglich verborgen geblieben ist. «Assan attackiert die Tiefe des Raumes mit seiner Schnelligkeit ausgezeichnet», sagt Bickel. «Er bringt vieles mit, um ein starker Stürmer zu sein.»

Die Erwartungen an Ceesay in Zürich sind riesig. Als er nach ein paar Monaten im Derby gegen GC eines seiner wenigen Tore erzielt, rutscht er beim Torjubel aus und fliegt in eine Werbebande. Auch auf dem Rasen sind Slapstickszenen in Erinnerung geblieben, etwa als Ceesay das leere Tor verfehlte. Er spürte den Spott, hörte die Kritik. Fallen. Aufstehen. Sich der Herausforderung stellen.

Ende 2019 scheint es für Ceesay dennoch keine Zukunft im FC Zürich zu geben. Er wird für ein halbes Jahr an den VfL Osnabrück ausgeliehen und erzielt in der 2. Bundesliga nur ein Tor. Danach findet der FCZ keinen Abnehmer mehr für Ceesay. Nicht im Sommer 2020, schon gar nicht im Sommer 2021. Der neue Trainer André Breitenreiter möchte sich in der Vorbereitung ein Bild von allen Spielern machen. Und wenige Tage vor dem Saisonstart sagt er im Gespräch mit der NZZ, er sehe enorm viel Potenzial bei Ceesay. «Hätte er letzte Saison seine Chancen verwertet und 20, 25 Tore geschossen, wäre er sehr viel Geld wert.»

Nationalheld in Gambia
Der frühere Stürmer Breitenreiter spricht regelmässig mit Ceesay, der Trainer setzt auf ein 3-5-2-System, in dem sich der Gambier wohl fühlt. «Unsere Spielidee mit gradlinigen, schnellen Angriffen kommt Assan sehr entgegen», sagt er.

Thomas Bickel wiederum verspürt keine Genugtuung, weil sich sein teurer Transfer nach drei Jahren doch nicht als Flop herausgestellt hat. Er sagt: «Die Qualitäten von Assan waren immer da. Aber sie waren nicht ausgereift, er hat sich gut weiterentwickelt und profitiert nun davon, dass es dem ganzen Team besser läuft.» So sieht es auch der Präsident Ancillo Canepa: «Die Kritik an Ceesay war manchmal ungerecht. Was er kann, zeigt er in einer funktionierenden Mannschaft.»

Und so hat der FC Zürich auf einmal ein Problem, das man sich vor ein paar Monaten nicht hätte vorstellen können. Der Vertrag Ceesays läuft Ende Saison aus, es droht ein ablösefreier Abgang. Der FCZ steht in Kontakt mit Ceesays italienischem Berater Massimo Grillo; einen Verkauf im Winter schliesst der Sportchef Jurendic aus. Ceesay sagt, er verspüre Dankbarkeit gegenüber dem Verein, wie jeder Fussballer möchte aber auch er einmal in einer Topliga spielen.

An die Zukunft verschwendet der 27-Jährige dennoch nicht zu viele Gedanken. Er sagt, das Glück müsse man sich immer wieder verdienen – auch im Nationalteam, für das er in zwanzig Länderspielen elf Tore geschossen hat. Gambia, das kleine Land mit etwas mehr als zwei Millionen Einwohnern, nimmt im Januar erstmals am Afrika-Cup teil – dank Ceesays Tor beim 1:0-Sieg gegen Angola.

Spätestens seit jenem Tor ist Ceesay ein Nationalheld. Er sagt, es sei wunderbar, könne er den Leuten in der Heimat beweisen, was man mit Willen und harter Arbeit erreichen könne. In Banjul unterstützt Ceesay nicht nur seine Familie mit Geld, er finanziert auch Projekte in Schulen, Sportvereinen und wohltätigen Organisationen. «Es gibt nichts Schöneres, als anderen Menschen zu helfen», sagt er. Es ist ein Satz wie aus dem Poesiealbum.

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Re: Medien

Beitragvon Gha_Züri » 11.11.21 @ 13:29



Sympatisch die Jungs :) Nochmals ein grosses Lob an die Macher von FCZ-TV, hoffe das bleibt auch nach dem Jubiläumsjahr bestehen.
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Antabus
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Re: Medien

Beitragvon Antabus » 12.11.21 @ 11:13

Kiyomasu hat geschrieben:https://youtu.be/eMyhtz0d6QQ

Geil, scheinbar hat man sich einige Clips für die Natipause aufgespart :)

Lindi extrem sympathisch und strahlt viel Selbstvertrauen aus. Hoffe man setzt bei einem Abgang von Becir im Winter auf ihn.



Lindrit hat was von Puyol....;-)
ich trinkä wenig und sältä, aber wänn dänn viel und oft

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Re: Medien

Beitragvon FCZ1896 mis Läbe » 12.11.21 @ 21:01

Antabus hat geschrieben:
Kiyomasu hat geschrieben:https://youtu.be/eMyhtz0d6QQ

Geil, scheinbar hat man sich einige Clips für die Natipause aufgespart :)

Lindi extrem sympathisch und strahlt viel Selbstvertrauen aus. Hoffe man setzt bei einem Abgang von Becir im Winter auf ihn.



Lindrit hat was von Puyol....;-)


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Re: Medien

Beitragvon südkurve wescht » 13.11.21 @ 15:47

Falls es jemand verpasst hat (was ich nicht davon ausgehe), heute auf Blue TV nochmals ´Nie usenand gah - 125 Jahre FCZ‘ . 20.00 Uhr
Zhyrus hat geschrieben:Die echte Zürcher Männermesse gibt es seit 1896, alles andere ist eine billige Kopie!



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