Rekurs gegen Stadion wird weitergezogen

Diskussionen zum FCZ
Simon

Beitragvon Simon » 26.05.04 @ 21:59

Eine unendliche Geschichte ! Ich verstehe das ganze Theater vom VCS nicht ...


Habasch
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Beitragvon Habasch » 27.05.04 @ 3:33

und weiter gehts im Kapitel... (Tagi)


Ledergerber entschuldigt sich

Elmar Ledergerber und Gabi Petri, Geschäftführerin der VCS-Sektion Zuerich (Archivbild).


Zürichs Stadtpräsident Elmar Ledergerber bedauert, dass er das Verhalten des VCS Zürich gegenüber dem geplanten Stadionbau als «Öko-Terror» bezeichnet hat.

Er habe in keiner Weise einen Vergleich mit dem schrecklichen Terror angestellt, der heute viele Menschen bedroht, hiess es in der mit «Sorry» übertitelten Medienmitteilung Ledergerbers, die er im Zürcher Stadtparlament vorlas. «Terror» habe umgangssprachlich eine harmlosere Bedeutung. Sage man, «jemand macht Terror», sei gemeint, dass man von der Person extrem genervt werde.
«Sollte ich mit meiner zornigen Aussage aber jemanden verletzt oder vor den Kopf gestossen haben, so tut es mir aufrichtig leid», erklärte Ledergerber. Eine Entschuldigung hatte vorgängig die Fraktion der Grünen und Alternativen Liste (AL) gefordert. Die Fraktion nahm die Entschuldigung Ledergerbers an.

Sie wies die Schuld am «Stadion-Debakel» Ledergerber zu; als Vorsteher des Hochbaudepartements habe er viel zu lange am multifunktionalen Stadion festgehalten. Dasselbe Argument war auch von den FDP- und SVP-Fraktionen zu hören.

Die Hauptschuld für die verfahrene Situation liegt gemäss der bürgerlichen Parteien dennoch bei der Zürcher VCS-Sektion. SVP, FDP und CVP/EVP erinnerten daran, dass das Stimmvolk der Stadionvorlage mit der umstrittenen Mantelnutzung im September 2003 zugestimmt hatte.

Der «Verhinderungsclub der Schweiz» (so die SVP) foutiere sich um diesen demokratisch legitimierten Entscheid, hiess es, der VCS trete die Demokratie mit Füssen. Zudem missbrauche er das Verbandsbeschwerderecht, so die FDP. Es bestehe die Gefahr, dass Grossanlässe in diesem Land offensichtlich nicht mehr durchgeführt werden können.

Schadenfreude und Spott bliebe Zürich, sagte der CVP-Vertreter. Die Motive des VCS Zürich seien schwer nachzuvollziehen. Man komme nicht umhin zu glauben, dass die lokalen VCS-Exponenten den Bezug zur Realität verloren hätten: «Er ist im Begriff, sich selbst abzuschaffen - eigenlich schade.» (wim/sda)

Habasch
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Beitragvon Habasch » 27.05.04 @ 3:35

Wir wollen das Stadion
Kommentar von Peter Hartmeier
In 17 Tagen starten Nationaltrainer Köbi Kuhn und seine Mannschaft mit dem Spiel gegen Kroatien ins Abenteuer Fussball-Europameisterschaft. Köbi Kuhn ist mit Leib und Seele Zürcher, und sein Traum ist bekanntlich, auch 2008 noch Trainer des Nationalteams zu sein. Ob er in seiner Heimatstadt je ein EM-Spiel bestreiten wird, bleibt jedoch ungewiss - weil ungewiss ist, ob das dafür nötige Stadion gebaut werden kann.

Ein lokales Problem? Weit gefehlt. Das Stadion ist zum Symbol geworden. Die Schweiz wollte sich mit der Fussball-EM ein prestigeträchtiges Spektakel ins Land holen. Jetzt läuft sie Gefahr, nicht nur das Spektakel zu verlieren, sondern auch mehr an Prestige, als sie mit der EM je hätte gewinnen können.

Zürich ist daran, das Renommee des Landes nachhaltig zu beschädigen. Die Schweiz wird vertrags- brüchig, wenn sie die Rahmenbedingungen für die EM - vier Stadien in vier Städten - nicht einhält. Sie würde - wegen Zürich - ihren internationalen Ruf als Land, das sich ausschliesslich mit sich selbst beschäftigt, befestigen. Sie hätte sich isoliert und stünde im Abseits.

Die Argumentation, ein Stadion werde nicht bloss wegen dreier EM-Spiele gebaut, ist provinziell. Sie verkennt die einzigartige Wirkung internationaler Sportanlässe. Olympische Sommer- und Winterspiele, die Fussball-WM und die Fussball-EM spiegeln die Kultur und Lebensfreude ihrer Veranstalter. Sie bieten diesen die Chance, sich als liebenswürdige Gastgeber zu profilieren.

Für die Schweiz bleibt die Fussball-EM vorderhand die einzige Möglichkeit, eines dieser vier massgebenden Sportereignisse zu beherbergen. Sollte dies an Zürich scheitern, verliert die Schweiz als kleinliche, komplizierte und unzuverlässige Veranstalterin endgültig alle Chancen für eine künftige Kandidatur.

Dass während der Planungsphase so viele Fehler gemacht wurden, darf nicht dazu verführen, die grundsätzliche Bedeutung dieses Projekts zu verkennen. Der TA jedenfalls wird sich weiterhin für das Stadion einsetzen. Und er appelliert an die Rekurrenten, auf die aufschiebende Wirkung ihrer Beschwerden zu verzichten - zu Gunsten einer gastfreundlichen Schweiz.

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Beitragvon Habasch » 27.05.04 @ 3:37

Sorry - die Entschuldigung Ledergerbers
Im Zürcher Stadtparlament hat sich Stadtpräsident Elmar Ledergerber für seine verbale Attacke gegen den VCS entschuldigt. Hier die Erklärung im Wortlaut.

Sorry
Ich habe vergangenen Montag das Verhalten des VCS Zürich als Ökoterror bezeichnet. Selbstverständlich habe ich damit in keiner Weise einen Vergleich mit dem schrecklichen Terror angestellt, der heute viele Menschen bedroht. Das Wort Terror hat umgangssprachlich aber auch eine harmlosere Bedeutung. Man kann von jemandem sagen, er oder sie mache Terror und man meint damit, dass man von jemandem extrem genervt wird. Die Reaktion von vielen Menschen hat mir gezeigt, dass ich auch so verstanden wurde.

Sollte ich mit meiner zornigen Aussage aber jemanden verletzt oder vor den Kopf gestossen haben, so tut es mir aufrichtig leid.

Trotzdem und erst recht appelliere ich an alle Beteiligten doch bitte mitzuhelfen, dass das Stadion rechtzeitig für die EM gebaut werden kann. Zürich und die ganze Schweiz würde sonst einen unermesslichen Imageschaden erleiden. Der Zeitdruck ist nur darauf zurückzuführen, dass es dem Fussballverband gelungen ist, während der Stadionpla-nung die EM in die Schweiz zu holen und deshalb das Stadion 2007 fertig gestellt sein muss. Sonst könnten wir mit mehr Gelassenheit die Baufreigabe abwarten.

Elmar Ledergerber, Stadtpräsident (wim)

Battle Axe
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Beitragvon Battle Axe » 27.05.04 @ 6:15

Blick, 26.05.2004

Andreas Ineichen

«UNGESPITZT IN DEN BODEN!»

ZÜRICH. Es hätte ein freudiges Fest werden sollen im Fifa-Hauptsitz am Sonnenberg. Doch der Stadion-krieg gegen den VCS trübte die Stimmung der Prominenz aus Sport, Politik und Wirtschaft - und versetzte den Präsidenten des FC Zürich Sven Hotz (74, Bild) in Rage.

Kulinarische Köstlichkeiten von Starkoch Jacky Donatz, dazu ein edler Weisswein und viel Sonnenschein am gestrigen Abend - besser hätte der Rahmen für die Feier des 10. Geburtstags von «Pro Sportstadt Zürich» nicht sein können. Aber den Gästen hatten die Einsprachen von VCS Zürich und Anwohnern gegen das EM-Stadion auf den Magen geschlagen. Im Anschluss an den offiziellen Teil donnerte FCZ-Präsident Sven Hotz los: «Wenn sie mir gegenüber stünden, würde ich sie am liebsten ungespitzt in den Boden hauen.» Raunen im Fifa-Auditorium. Wen Hotz mit «sie» meinte, war jedem der rund 50 Anwesenden klar: Öko-Fundis wie Gabi Petri vom VCS Zürich. Im Stadionkrieg werden zusehends härtere Töne angeschlagen. Hotz drohte: «Ich überlege mir, mit den über 300 FCZ-Junioren in der Stadt aufzumarschieren und für ein Spektakel zu sorgen, das Zürich noch nie gesehen hat.» Sein Vorhaben wollte Hotz später nicht präzisieren. Dazu sei es noch zu früh. Aber er haute den Stadion-Gegnern noch eins ans Bein: «Es ist unterste Schublade, den Willen der Bevölkerung, die mit 63 Prozent fürs neue Stadion gestimmt hat, in Frage zu stellen.» Hotz hofft nun auf einen positiven Entscheid des Verwaltungsgerichts. Doch so weit muss es vielleicht gar nicht kommen. Denn Fifa Boss Sepp Blatter (58) höchstpersönlich hat gestern eine Friedensmission gestartet. Er will als Vermittler auftreten. «Ich möchte die Anwohner des Stadions von der Notwendigkeit des Neubaus überzeugen.» Blatter optimistisch zu BLICK: «Mit dem VCS habe ich das beste Verhältnis. Ich hoffe nun, dass er grünes Licht für den Stadionneubau gibt - sozusagen als Geschenk zum 100-Jahre-Jubiläum der Fifa.» Das umstrittene EM-Stadion in Zürich als Projektskizze. Fifa-Boss Sepp Blatter (r.) und Walter Frey (ZSC Lions).

Battle Axe
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Beitragvon Battle Axe » 27.05.04 @ 6:17

Tages-Anzeige, 26.05.2004

Marc Zollinger und Philipp Mäder

DIE SCHWEIZ KÖNNTE DIE EM 2008 VERLIEREN

Keine gewagte Prognose: Das Stadion wird im Jahr 2008 nicht gebaut sein. Was bedeutet das für Zürich? Und für die EM?

Die Credit Suisse will Anfang Juni entscheiden, ob sie das Stadion auf die EM 2008 hin baut oder das Projekt sistiert, bis die Gerichte einen rechtsgültigen Entscheid gefällt haben. Eigentlich könnte sie schon heute abwinken: Nur noch grösste Optimisten glauben ernsthaft, dass die Zeit reicht. Bis Anfang Juni müssten alle Rekurse bereinigt sein. Doch die Anwohner und der VCS werden ihre Rechtsmittel kaum zurückziehen. Spielraum für Verhandlungen gibt es nicht; und das Verwaltungsgericht wird mehr als einen Monat brauchen, um die Rekurse zu bearbeiten. Einzig der Fall von Robert Wolfer - dem dritten Rekurrenten, der seine Rechtsschrift vor drei Wochen eingereicht hat - könnte bald abgeschlossen sein. Das Gericht wird vermutlich am 10. Juni über den von ihm kritisierten Schattenwurf befinden. Wolfer hat stets beteuert, nicht bis vor Bundesgericht zu gehen.

«Wir müssen sehr vorsichtig sein»

Trotz der klaren Ausgangslage geht man beim Schweizerischen Fussballverband immer noch davon aus, dass es Zürich schafft. Zumindest lautet so die offizielle Sprachregelung. «Wir glauben noch daran», sagt Pressesprecher Pierre Benoit. Gleichwohl arbeitet der Verband hinter den Kulissen längst an alternativen Szenarien. Dabei geht es in erster Linie darum, einen Ersatz für Zürich zu finden. Es wäre zwar nicht schwierig, die drei Zürcher Spiele auf die anderen drei Schweizer Stadien zu verteilen, allenfalls auch auf die vier Spielstätten in Österreich. Doch damit würden die Organisatoren ein Risiko eingehen: In der Vereinbarung mit der Uefa haben sie sich verpflichtet, die Spiele in acht Stadien durchzuführen. Sind es nur sieben, könnte der europäische Fussballverband den Schweizern und Österreichern die rote Karte zeigen und die Spiele an ein anderes Land vergeben. Benoit hält dies für «nicht wahrscheinlich», aber immerhin für theoretisch möglich. Letztlich müsste darüber das Exekutivkomitee der Uefa entscheiden, das aus Exponenten von 52 Verbänden besteht. Gemäss Benoit könnten starke Fussballnationen wie Italien, Spanien oder England ohne Probleme einspringen. Denkbar sei auch, dass Österreich mit Ungarn zusammenspannt. «Wir müssen schon sehr vorsichtig sein.»
Alternativen zu Zürich gäbe es, doch diese scheinen nicht besonders realistisch zu sein. Der Verband führt Gespräche in diversen Schweizer Städten, in denen neue Stadien geplant sind: St. Gallen, Aarau, Neuenburg oder Martigny.
«Wir würden uns sehr geehrt fühlen», sagt Hans Hurni, Präsident der Stadion AG in St. Gallen. Doch um an der EM teilzunehmen, müsste das neue Stadion um 10 000 auf 30 000 Plätze erweitert werden. «Uns fehlt das Geld dazu, und wir müssten den Überbauungsplan nochmals auflegen, was erneut zu Verzögerungen führen kann.»
Auch Christian Stebler, Verwaltungsratspräsident des Aarauer Mittelland-Parks, winkt ab: «Unser Bau ist für 12 500 Zuschauer konzipiert.» Eine Absage erteilt auch Neuenburg. Das Stadion, das 2007 in Betrieb gehen soll, sei mit seinen 15 000 Plätzen zu klein und könne nicht aufgestockt werden, sagt ein Sprecher des FC Xamax. Eine Alternative wäre die geplante Arena von Sion-Präsident Christian Constantin in Martigny. Dieser setzt alles daran, sein Stadion bis 2007 fertig zu bauen. Falls er die Zürcher EM-Spiele erbt, will er es mit 30 000 Plätzen bauen. Doch auch der forsche Constantin verfügt noch nicht über eine rechtskräftige Baubewilligung.
Ähnlich schwierig wie in der Schweiz ist die Situation in Österreich. Auch dort gibt es kein zusätzliches Stadion, das über die notwendige Anzahl an Sitzplätzen verfügt.
Schafft es Zürich nicht, das Stadion rechtzeitig auf die EM bereitzustellen, hätte das Folgen für die Stadt: «Der Imageverlust wäre enorm», sagt Christian Kern, Geschäftsführer des Basler Stadions. Weil Zürich die wichtigste Stadt der Schweiz sei, müssten dort auch Spiele stattfinden. Laut Jürgen Müller, EM-Verantwortlicher der Uefa, ist in der Geschichte des Turniers solch ein Missgeschick noch keinem Land passiert. Ausgerechnet das potente Zürich wäre die Ausnahme.

Wie viel Geld geht der Stadt verloren?

Ein Aus für Zürich hätte auch finanzielle Folgen. Wie viel Geld wegen der EM in der Stadt eingenommen würde, ist heute schwer abzuschätzen. Der Fussballverband wird im Juni an einer Medienkonferenz eine Wertschöpfungsanalyse für alle vier Schweizer Städte vorstellen.
Finden in Zürich keine Spiele statt, hat die Stadt laut Heinz Rütter, dem Verfasser der Studie, vor allem bei den Übernachtungen der Fussballfans mit «substanziellen Verlusten» zu rechnen. Betroffen wären auch die umliegenden Kantone, die eine grosse Zahl an Besuchern aufnehmen werden.
Zürich würde allerdings nicht leer ausgehen, da es im nahen Basel zu wenig Hotelzimmer gibt. Mit 4000 Zimmern beträgt die Kapazität in der Region Basel lediglich ein Drittel derjenigen von Zürich. Mehrere Tausend Fussballtouristen, so schätzt Rütter, würden in Zürich übernachten. Wegen ihrer verkehrstechnisch ausgezeichneten Lage ist die Stadt auch für Besucher anderer Schweizer Stadien attraktiv. Klar ist gemäss dem Rüschliker Fachmann für Wirtschaftsstudien zudem, dass im Kanton mindestens eine der Fussballmannschaften logieren wird. Auch Verbandsfunktionäre würden die Region als Ausgangspunkt wählen. Und in einem Punkt würde Zürich sogar Geld sparen: Es müsste keine Polizei aufgeboten werden, um die Sicherheit rund um die Spiele zu garantieren.
Kein Stadion, keine Werbung
Finden hier keine Spiele statt, entfällt auch die Werbung für Zürich als Fussballstadt. Bei internationalen Spielen sendet das Fernsehen weltweit Trailer über die Austragungsorte und Stadien, Zeitungen drucken Reiseberichte ab. Das sei gut fürs Image einer Stadt, sagt Rütter. Müsste Zürich diese Werbung selber bezahlen, würde sie das teuer zu stehen kommen.

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flo
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Beitragvon flo » 27.05.04 @ 13:19

Dave hat geschrieben:Wieso meinen sie, sie seine im Recht??? Dass hat der Bäumle die ganze Sendung gepredigt, er zieht nicht mal in Betracht dass er im Unrecht ist.

Ziehst denn du in Betracht, dass du Unrecht hast? Und überhaupt, woher nimmst du das Recht zu glauben, dass du Recht hast?

In unserem Land ist es zum Glück so, dass niemand niemanden fragen muss, welche Meinung er haben müsse. Jeder hat seine eigene Meinung, und das ist gut so. Wenns dir nicht passt, darfst du gerne in den Irak oder nach Kuba auswandern. Viel Spass!
SchwarzRotGold


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