Medien

Diskussionen zum FCZ
Simon Le Bon
Beiträge: 691
Registriert: 17.06.03 @ 11:28

Re: Medien

Beitragvon Simon Le Bon » 21.08.21 @ 10:33

1 Derby, endlich Derby – und die Clubs heizen an
Nach fast zweieinhalb Jahren Pause dürfen sich der FCZ und GC wieder miteinander messen. Fans und Spieler freuen sich.

Marcel Rohner, Christian Zürcher
Publiziert heute um 10:03 Uhr
0 Kommentare

«Du brauchst Derbys»: FCZ-Fan und Künstler Daniel Binggeli über die Sehnsüchte beim ersten Aufeinandertreffen mit GC seit zweieinhalb Jahren.
Foto: Urs Jaudas (Tamedia)
Idaplatz, Kreis 3, FCZ-Revier. Es ist Morgen, Daniel Binggeli, kurze Hosen, rosarote Sonnenbrille, zündet sich eine Zigarette an und schwelgt. «Es ist schon so. Du brauchst Derbys», sagt der Zürcher Künstler. «Ich freue mich wie schon lange nicht mehr.» Der FCZ spielt wieder einmal gegen GC, und Binggeli ist ein bisschen nervös. Der 52-Jährige ist FCZ-Fan, ziemlich glühend, und dieses Dasein erklärt man am trefflichsten über Geschichten.
Er hat einst nach einem Derby seinen Job verloren, sein FCZ spielte 0:0, er ging am Morgen darauf alkoholisiert zur Arbeit. Kam schlecht an. Ein andermal wurde er bei einem Trainingsbesuch in Joggingkleidern von Longo Schönenberger mit einem jugoslawischen Transferzugang verwechselt. Und weil er gerne eine Perskindol-Jacke im Stil von Vereinslegende Hermann Burgermeister trug, kam er bei FCZ-affinen Clubs zu Gratiseintritten, weil er sich eben als Hermann Burgermeister ausgab (der echte Burgermeister hat ihm später lächelnd verziehen).
Binggeli verknüpfte seine Kunst oft mit dem Fussball, zu seinen Kunsti-Zeiten war das so etwas wie ein Sakrileg. Doch er hat weitergemacht. Mit Liedern, Bildern, Ausstellungen (zum Beispiel wiederholt im Helmhaus).
In seinem Schaffen präsent war immer auch der FCZ – und mit ihm häufig auch die Sehnsucht nach besseren Zeiten. «Wir Fussballfans sind da sehr einfach.» Gerade jetzt spüre er, wie eine solche Phase im Anflug sei, wie ein Hauch Euphorie durch die Stadt flimmert. Drei Spiele, drei Siege. «Fast zu gut oder? Doch man muss das geniessen, es ist so schnell wieder vorbei.»
Er spricht von dunklen 25 Jahren nach dem Meistertitel 1981. Sie führten dazu, dass er einmal Präsident Sven Hotz auf der Tribüne sagte, eigentlich müsse man bei solchen Leistungen das Geld zurückverlangen, worauf dieser präsidial und humorvoll erwiderte: «Dann steigen Sie doch selbst in die Hosen.» Binggeli blieb Zuschauer und verfolgte die Spiele und die Derbys weiter, auch wenn GC oft der «Pain in the Ass» war. Aber eben. Derby ist Derby.
2 András Gurovits: Immer noch den Abstieg in den Knochen
Für die Grasshoppers ist dieses Spiel auch ein Signal des Aufbruchs. Ein Indiz, dass man sich nicht mehr nur an Vergangenem festhalten muss, weil man wieder jemand ist, die ersten Spiele machten Freude. «Zuerst einmal bin ich froh, dass es wieder so weit ist», sagt András Gurovits. Die letzten Jahre haben den GC-Vizepräsidenten emotional gefordert, «ich habe den Abstieg noch in den Knochen».
Noch im Mai 2019 schaute er in einen leeren Letzigrund – und fragte sich: «War es das? Lichterlöschen bei GC?» Sion zu Gast, GC schon abgestiegen, und wegen Ausschreitungen war es auch noch ein Geisterspiel. Der Verein gab ein jämmerliches Bild ab. Gurovits erzählte die Episode unmittelbar nach dem Aufstieg siegestrunken und diese Woche erneut. Wie er sich im Letzigrund sitzen sieht, zeigt ihm, woher dieser Verein kommt. Von ganz tief unten. Das will er nicht vergessen.
Entsprechend vorsichtig ist Gurovits vor dem Derby, er sagt: «Ich weiss nicht, warum, aber die Leute trauen dieser Sache noch nicht ganz.» Er hofft, dass es nur an Corona liegt, dass die Fans noch fehlen. Als der FCZ 2017 den Wiederaufstieg schaffte, waren beim ersten Derby 20’000 im Stadion. Heute ist man froh, wenn die Hälfte davon kommt.

Einst als Fan dabei, heute Vizepräsident: András Gurovits.
Foto: Ennio Leanza (Keystone)
GC ist aus dem Bewusstsein der Stadt verschwunden, es gibt viele Gründe dafür. Die sportliche Konkurrenz, die Challenge League, das fehlende Stadion, die chinesischen Investoren, das Bild, das GC gegen aussen abgab. Dennoch ist Gurovits erstaunt, dass die Euphorie um dieses Spiel nicht grösser ist. «Die Leute warten noch ab», sagt er, «man ist noch nicht ganz angekommen, auch im neuen Umfeld.»
Vielleicht auch darum heizen die Clubs auf ihren Kanälen auf das Spiel ein, als gäbe es kein Morgen. Spieler erzählen in Videos von ihren schönsten Erlebnissen, GC kreiert gar wieder ein Derbytrikot, es ist grün, und die Schweizer Spieler erzählen ihren ausländischen Kollegen von der Bedeutung dieser stadtinternen Meisterschaft. Jeder muss begreifen, wie wichtig das ist.
3 Amir Abrashi: Als gäbe es nichts Grösseres im Fussball
Amir Abrashi hat es längst begriffen, der GC-Captain hat schon 15 Derbys bestritten. Was bedeuten ihm solche Spiele? «Ich liebe sie.» Abrashi sitzt an einem Tisch auf dem GC-Campus, und wie er erzählt vom Derby, diesem Mythos, dann scheint es, als würde er am liebsten nur noch gegen den FCZ spielen, als gäbe es im Fussball nichts Grösseres. Er sagt: «Ich weiss, was es heisst, die Nummer 1 in der Stadt zu sein.»
Abrashi verliess GC 2015, spielte fünfeinhalb Jahre in der Bundesliga und kam diesen Sommer zurück, er wurde gleich Captain. Sein erstes Derby bestritt er 2010 als 20-Jähriger, er spricht gern über die alten Zeiten, über den Cupsieg 2013, als GC den FCZ im Halbfinal bezwang, «da habe ich ein Pässchen gespielt…» Abrashi meint den Assist zum 1:1 durch Frank Feltscher, «solche Dinge vergisst du nie».

Als er weg war, war Abrashi auch beim einen oder anderen Derby zu Besuch im Letzigrund. «Ich empfand das Feuer als nicht mehr so gross», sagt er. Früher sei man fast aufeinander losgegangen, Provokationen von beiden Seiten gehörten dazu. Und bei Siegen ging es nach dem Spiel weiter in die Stadt, bei Niederlagen lieber nicht.
Abrashi sieht es als seine Aufgabe, eine solche Lust zurückzubringen, den neuen Spielern klarzumachen, was ein Derby bedeute. «Das Gemütliche», sagt er, «das geht nicht mehr, das probiere ich zu vermitteln.» 31 ist Abrashi mittlerweile, und er geht voran. Letzte Woche erlitt er einen Jochbeinbruch, Operation am Mittwoch, am Freitag wieder im Training. «Das Gesicht ist egal», sagt er, «schöner werde ich nicht mehr.»
4 Die Fans: Sie kommen wieder – trotz Zertifikat
Wenn Spieler über das Derby sprechen, dann fallen Worte wie Herz und Leidenschaft. Kaum einer kann diese Worte besser beschreiben als Mirlind Kryeziu. Er hat die Rivalität schon früh erfahren, als Sechsjähriger kam er zum FCZ. Er erzählt, dass man als Junior sehr bald automatisch merke, dass man sich nicht so gerne hat. «Die Rivalität wächst einfach in dir.» Dazu haben bei ihm sicher auch seine Beziehungen in die Südkurve beigetragen.

Kryeziu hat noch kein Derby verloren, wenn er auf dem Platz gestanden ist. Und auch nun freut er sich auf die Fans, auf die Lautstärke und diese aufgekratzte Stimmung. «Es ist jedes Mal ein Push für die Mannschaft.»
Auch dieses Mal wird es aufgekratzt sein. Seit Donnerstag ist klar, dass das Derby vor derbywürdiger Kulisse stattfindet. Sowohl die Südkurve des FCZ als auch der Sektor IV der Grasshoppers meldeten, dass sie ins Stadion zurückkehren. Die Fans beider Lager hatten sich in den vergangenen Wochen gegen personalisierte Tickets gewehrt und sind den Spielen ferngeblieben. Jetzt versammeln sich die einen beim Hardturm, die anderen bei der Bäckeranlage, um Richtung Letzigrund zu marschieren.
Dass es so weit kommt, ist einer alternativen Lösung zu verdanken. Zwar kommt der Fan nach wie vor nur mit einem Covid-Zertifikat ans Spiel, nur zeigen muss er dieses vorher. Bei den jeweiligen Treffpunkten gibt es Kontrollstellen, die Bändel an zertifizierte Anhänger verteilen. Beim Einlass wird statt eines QR-Codes dieser Bändel gezeigt.
Es geht um die Vorherrschaft in der Stadt und die Laune der kommenden Wochen. Oder wie beschreibt es Künstler Daniel Binggeli. «Entweder bist du zwei Wochen depressiv, oder du fliegst auf einer Wolke.»


Benutzeravatar
Philippescu
ADMIN
Beiträge: 3468
Registriert: 21.09.02 @ 15:24
Kontaktdaten:

Re: Medien

Beitragvon Philippescu » 21.08.21 @ 13:34

Canepa: «Es ist alles eine Momentaufnahme»
Ancillo Canepa spricht unter anderem über die Rolle von Trainer André Breitenreiter, die Veränderungen innerhalb des Klubs und die Stimmung in der Stadt.

https://www.srf.ch/play/tv/redirect/det ... c1a7749990

Benutzeravatar
Züri Live
Beiträge: 1828
Registriert: 05.10.15 @ 7:46

Re: Medien

Beitragvon Züri Live » 21.08.21 @ 14:03

Die 12 denkwürdigsten Derbies der Super League-Ära:
https://www.zuerilive.ch/2021/08/die-12 ... ague-aera/

Benutzeravatar
Will
Beiträge: 2549
Registriert: 01.08.08 @ 19:44

Re: Medien

Beitragvon Will » 21.08.21 @ 21:15

Egal wo, egal wänn,mir STÖND immer für dich da!!!!! FCZ

Benutzeravatar
Tschik Cajkovski
Beiträge: 3108
Registriert: 26.07.10 @ 20:35
Wohnort: Goldcoast

Re: Medien

Beitragvon Tschik Cajkovski » 21.08.21 @ 21:37

Will hat geschrieben:Wunderbar die Zusammenfassung :-)
https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... rby-glueck

vor allem wie der breiti am schluss insbrünstig jubelt!
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk

Benutzeravatar
devante
ADMIN
Beiträge: 19372
Registriert: 26.01.05 @ 11:19

Re: Medien

Beitragvon devante » 21.08.21 @ 21:51

Tschik Cajkovski hat geschrieben:
Will hat geschrieben:Wunderbar die Zusammenfassung :-)
https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... rby-glueck

vor allem wie der breiti am schluss insbrünstig jubelt!

Der letzte pass kam von Gnonto, nicht Doumbia oder?
BORGHETTI

Benutzeravatar
din Vater
Beiträge: 6079
Registriert: 06.03.08 @ 11:31
Wohnort: Kreis 9

Re: Medien

Beitragvon din Vater » 21.08.21 @ 21:55

devante hat geschrieben:
Tschik Cajkovski hat geschrieben:
Will hat geschrieben:Wunderbar die Zusammenfassung :-)
https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... rby-glueck

vor allem wie der breiti am schluss insbrünstig jubelt!

Der letzte pass kam von Gnonto, nicht Doumbia oder?


Ja, wieder mal peinlich das SRF.
stolzer Träger der Arroganz-Kappe


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: CH-Simon, de Albisriede Assi, eifachöppis, Google [Bot], Google Adsense [Bot] und 774 Gäste