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Mushu
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Beitragvon Mushu » 23.07.21 @ 16:54

Jea hat geschrieben:https://fanclubletzi.ch/2021/07/22/das-grosse-interview-zum-saisonstart-mit-cheftrainer-andre-breitenreiter/

Das grosse Interview zum Saisonstart mit Cheftrainer André Breitenreiter
Publiziert am Juli 22, 2021 von Markus
André Breitenreiter, zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich kurz vor dem Saisonstart die Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten. Das Interview wird auf der Webseite des Fanclub Letzi unter http://www.fanclubletzi.ch publiziert werden. Wir sind der älteste Fanclub des FC Zürich mit Gründungsjahr 1978.

Zuerst mal auch von unserer Seite herzlich willkommen beim FCZ und in der Schweiz. Wie haben Sie sich hier eingelebt?

Ich fühle mich beim Stadtclub nach den ersten eineinhalb Monaten bereits sehr wohl. Sowohl die Mitarbeiter im Verein als auch die Mannschaft haben mich sehr freundlich und positiv empfangen, was mir den Beginn zusätzlich erleichtert hat.

Was hat Sie bewogen als Trainer mit Erfahrung in der Bundesliga in die beschauliche Schweiz zu wechseln?

Die Verantwortlichen beim FCZ haben mir in den verschiedenen Gesprächen den Verein eindrücklich vorgestellt und mir dargelegt, weshalb ich für die Philosophie des Vereines der nächste FCZ-Trainer sein soll. Die Argumente haben mich vollends überzeugt und ich freue mich hier zu sein.

Was sind die grössten Unterschiede zwischen Ihren Trainerstationen in der Bundesliga und jetzt hier beim FCZ?

Natürlich ist das ganze «Drumherum» mit dem medialen Interesse in Deutschland etwas grösser. Zudem haben die Clubs auch aufgrund der Sponsoren- und TV-Gelder andere finanzielle Möglichkeiten. Bei meinen vorherigen Trainerstationen in Paderborn, Hannover und auch bei Schalke 04 haben wir etwas entwickelt, dies wollen wir nun auch beim FCZ machen.

Wie gut kennen Sie den Schweizer Fussball?

Ich habe den Schweizer Fussball über viele Jahre stets verfolgt. Auch international haben Schweizer Clubs immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Zudem war der FCZ vor nicht allzu langer Zeit auch in Leverkusen zu Gast, wo ich einen Einblick gewonnen habe.

Schaut man als Bundesligatrainer überhaupt auf so kleine Ligen wie diejenige der Schweiz?

Bereits in den ersten Tagen hier habe ich gespürt, dass sich der Schweizer immer etwas kleiner macht, als er ist. Gerade die EM hat gezeigt, dass die Schweizer Ausbildung und der Schweizer Fussball nicht schlecht sind, deshalb verfolgt man die Schweizer Liga auch in Deutschland.

Wie schätzen Sie das Niveau des Fussballs in der Schweiz ein?

Die Spieler in der Schweiz sind gut ausgebildet und sehr lernwillig. Da wir bisher nur Testspiele bestritten haben, ist ein abschliessendes Fazit zum Niveau des Fussballs noch schwierig zu treffen. Was ich sagen kann ist, dass wir die Tests trotz der intensiven Vorbereitung auf einem guten Niveau ausgetragen haben.

Wie ist die bisherige Vorbereitung auf die neue Saison verlaufen?

Wir haben eine äusserst intensive Vorbereitung mit zahlreichen Kraft- und Ausdauereinheiten hinter uns, in welcher wir den Spielern unsere Spielphilosophie vermittelt haben. Wir haben mit sehr viel Spass und Akribie trainiert und die Jungs haben sehr gut mitgezogen.

Gibt es Dinge auf die Sie in der Vorbereitung speziell Wert gelegt haben?

Inhaltlich lag der Fokus insbesondere auf dem Kraft- und Ausdauerbereich sowie in der Vermittlung unserer Spielphilosophie. Es war uns zudem wichtig, alle Personen und Spieler mit Begeisterung mitzunehmen und die Mentalität vorzuleben, die wir benötigen, um erfolgreich zu sein.

Die Resultate in den Testspielen waren sagen wir es mal so, ziemlich durchzogen, haben Sie keine Angst vor dem Saisonstart?

Die Resultate aus den Testspielen sollte man nicht zu stark gewichten, zumal sich der Club in einer Umbruchphase befindet und der Kader noch nicht komplett ist.

Der FCZ schoss verhältnismässig wenige Tore in den Testspielen, Woran liegt es?

Das ist bis auf den 6:1-Testspielsieg gegen den SC Kriens korrekt, allerdings kann man es auch umgekehrt betrachten, dass wir nur sehr wenige Tore erhalten haben. Wir arbeiten weiterhin hart, um uns sowohl offensiv als auch defensiv weiter zu steigern.

Vergangene Woche wurde mit Pollero ein Stürmer verpflichtet, wird man sich in der Offensive noch weiter verstärken?

Die Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen und Transfers sind noch bis Ende August möglich. Natürlich suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen.

Der FCZ hat vor Kurzem mit Marc Hornschuh einen Spieler verpflichtet der zuletzt gerade mal in der vierthöchsten Liga in Deutschland gespielt hat, kann ein solcher Spieler wirklich eine Verstärkung für den FCZ in der höchsten Schweizer Liga sein?

Marc hat in den Tests einen sehr guten Eindruck hinterlassen und wir sind überzeugt, dass er mit seiner Persönlichkeit und mit seiner Erfahrung eine wertvolle Ergänzung für unser Team ist.

Wird es in den nächsten Tagen und Wochen noch zu Abgängen oder Zuzügen kommen oder bleibt der aktuelle Kader so wie er ist?

Wie bereits vorhin gesagt, suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen. Die Transferperiode dauert noch bis Ende August.

Gibt es noch Positionen wo Sie sich eine Verstärkung wünschen würden?

Ich werde natürlich involviert, wenn es um die Profile für die Positionen geht, die wir neu zu besetzen haben. Dort sind wir in einem permanenten Austausch mit dem Präsidenten und dem Sportdirektor. Nach dem Kennenlernen der Mannschaft habe ich den Verantwortlichen auch meine Einschätzung mitgeteilt.

Wie lautet das Saisonziel für die bevorstehende Saison?

Wir befinden uns in einem Umbruch und der Kader ist noch nicht komplett aufgestellt. Erst wenn das der Fall ist, macht es Sinn über realistische Zielsetzungen zu sprechen.

Andre Breitenreiter wir möchten uns recht herzlich für dieses Interview bedanken und wünschen der Mannschaft und Ihnen viel Erfolg.
Interview: Markus Imbach

"Stehen wir im Austausch mit dem Präsidenten und dem Sportchef"

Man beachte die Reihenfolge der sorgsam gewählten Wortart ...

;o)


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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 23.07.21 @ 17:12

Mushu hat geschrieben:
Jea hat geschrieben:https://fanclubletzi.ch/2021/07/22/das-grosse-interview-zum-saisonstart-mit-cheftrainer-andre-breitenreiter/

Das grosse Interview zum Saisonstart mit Cheftrainer André Breitenreiter
Publiziert am Juli 22, 2021 von Markus
André Breitenreiter, zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich kurz vor dem Saisonstart die Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten. Das Interview wird auf der Webseite des Fanclub Letzi unter http://www.fanclubletzi.ch publiziert werden. Wir sind der älteste Fanclub des FC Zürich mit Gründungsjahr 1978.

Zuerst mal auch von unserer Seite herzlich willkommen beim FCZ und in der Schweiz. Wie haben Sie sich hier eingelebt?

Ich fühle mich beim Stadtclub nach den ersten eineinhalb Monaten bereits sehr wohl. Sowohl die Mitarbeiter im Verein als auch die Mannschaft haben mich sehr freundlich und positiv empfangen, was mir den Beginn zusätzlich erleichtert hat.

Was hat Sie bewogen als Trainer mit Erfahrung in der Bundesliga in die beschauliche Schweiz zu wechseln?

Die Verantwortlichen beim FCZ haben mir in den verschiedenen Gesprächen den Verein eindrücklich vorgestellt und mir dargelegt, weshalb ich für die Philosophie des Vereines der nächste FCZ-Trainer sein soll. Die Argumente haben mich vollends überzeugt und ich freue mich hier zu sein.

Was sind die grössten Unterschiede zwischen Ihren Trainerstationen in der Bundesliga und jetzt hier beim FCZ?

Natürlich ist das ganze «Drumherum» mit dem medialen Interesse in Deutschland etwas grösser. Zudem haben die Clubs auch aufgrund der Sponsoren- und TV-Gelder andere finanzielle Möglichkeiten. Bei meinen vorherigen Trainerstationen in Paderborn, Hannover und auch bei Schalke 04 haben wir etwas entwickelt, dies wollen wir nun auch beim FCZ machen.

Wie gut kennen Sie den Schweizer Fussball?

Ich habe den Schweizer Fussball über viele Jahre stets verfolgt. Auch international haben Schweizer Clubs immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Zudem war der FCZ vor nicht allzu langer Zeit auch in Leverkusen zu Gast, wo ich einen Einblick gewonnen habe.

Schaut man als Bundesligatrainer überhaupt auf so kleine Ligen wie diejenige der Schweiz?

Bereits in den ersten Tagen hier habe ich gespürt, dass sich der Schweizer immer etwas kleiner macht, als er ist. Gerade die EM hat gezeigt, dass die Schweizer Ausbildung und der Schweizer Fussball nicht schlecht sind, deshalb verfolgt man die Schweizer Liga auch in Deutschland.

Wie schätzen Sie das Niveau des Fussballs in der Schweiz ein?

Die Spieler in der Schweiz sind gut ausgebildet und sehr lernwillig. Da wir bisher nur Testspiele bestritten haben, ist ein abschliessendes Fazit zum Niveau des Fussballs noch schwierig zu treffen. Was ich sagen kann ist, dass wir die Tests trotz der intensiven Vorbereitung auf einem guten Niveau ausgetragen haben.

Wie ist die bisherige Vorbereitung auf die neue Saison verlaufen?

Wir haben eine äusserst intensive Vorbereitung mit zahlreichen Kraft- und Ausdauereinheiten hinter uns, in welcher wir den Spielern unsere Spielphilosophie vermittelt haben. Wir haben mit sehr viel Spass und Akribie trainiert und die Jungs haben sehr gut mitgezogen.

Gibt es Dinge auf die Sie in der Vorbereitung speziell Wert gelegt haben?

Inhaltlich lag der Fokus insbesondere auf dem Kraft- und Ausdauerbereich sowie in der Vermittlung unserer Spielphilosophie. Es war uns zudem wichtig, alle Personen und Spieler mit Begeisterung mitzunehmen und die Mentalität vorzuleben, die wir benötigen, um erfolgreich zu sein.

Die Resultate in den Testspielen waren sagen wir es mal so, ziemlich durchzogen, haben Sie keine Angst vor dem Saisonstart?

Die Resultate aus den Testspielen sollte man nicht zu stark gewichten, zumal sich der Club in einer Umbruchphase befindet und der Kader noch nicht komplett ist.

Der FCZ schoss verhältnismässig wenige Tore in den Testspielen, Woran liegt es?

Das ist bis auf den 6:1-Testspielsieg gegen den SC Kriens korrekt, allerdings kann man es auch umgekehrt betrachten, dass wir nur sehr wenige Tore erhalten haben. Wir arbeiten weiterhin hart, um uns sowohl offensiv als auch defensiv weiter zu steigern.

Vergangene Woche wurde mit Pollero ein Stürmer verpflichtet, wird man sich in der Offensive noch weiter verstärken?

Die Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen und Transfers sind noch bis Ende August möglich. Natürlich suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen.

Der FCZ hat vor Kurzem mit Marc Hornschuh einen Spieler verpflichtet der zuletzt gerade mal in der vierthöchsten Liga in Deutschland gespielt hat, kann ein solcher Spieler wirklich eine Verstärkung für den FCZ in der höchsten Schweizer Liga sein?

Marc hat in den Tests einen sehr guten Eindruck hinterlassen und wir sind überzeugt, dass er mit seiner Persönlichkeit und mit seiner Erfahrung eine wertvolle Ergänzung für unser Team ist.

Wird es in den nächsten Tagen und Wochen noch zu Abgängen oder Zuzügen kommen oder bleibt der aktuelle Kader so wie er ist?

Wie bereits vorhin gesagt, suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen. Die Transferperiode dauert noch bis Ende August.

Gibt es noch Positionen wo Sie sich eine Verstärkung wünschen würden?

Ich werde natürlich involviert, wenn es um die Profile für die Positionen geht, die wir neu zu besetzen haben. Dort sind wir in einem permanenten Austausch mit dem Präsidenten und dem Sportdirektor. Nach dem Kennenlernen der Mannschaft habe ich den Verantwortlichen auch meine Einschätzung mitgeteilt.

Wie lautet das Saisonziel für die bevorstehende Saison?

Wir befinden uns in einem Umbruch und der Kader ist noch nicht komplett aufgestellt. Erst wenn das der Fall ist, macht es Sinn über realistische Zielsetzungen zu sprechen.

Andre Breitenreiter wir möchten uns recht herzlich für dieses Interview bedanken und wünschen der Mannschaft und Ihnen viel Erfolg.
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Mushu
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Beitragvon Mushu » 23.07.21 @ 17:25

spitzkicker hat geschrieben:
Mushu hat geschrieben:
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Das grosse Interview zum Saisonstart mit Cheftrainer André Breitenreiter
Publiziert am Juli 22, 2021 von Markus
André Breitenreiter, zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich kurz vor dem Saisonstart die Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten. Das Interview wird auf der Webseite des Fanclub Letzi unter http://www.fanclubletzi.ch publiziert werden. Wir sind der älteste Fanclub des FC Zürich mit Gründungsjahr 1978.

Zuerst mal auch von unserer Seite herzlich willkommen beim FCZ und in der Schweiz. Wie haben Sie sich hier eingelebt?

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Was hat Sie bewogen als Trainer mit Erfahrung in der Bundesliga in die beschauliche Schweiz zu wechseln?

Die Verantwortlichen beim FCZ haben mir in den verschiedenen Gesprächen den Verein eindrücklich vorgestellt und mir dargelegt, weshalb ich für die Philosophie des Vereines der nächste FCZ-Trainer sein soll. Die Argumente haben mich vollends überzeugt und ich freue mich hier zu sein.

Was sind die grössten Unterschiede zwischen Ihren Trainerstationen in der Bundesliga und jetzt hier beim FCZ?

Natürlich ist das ganze «Drumherum» mit dem medialen Interesse in Deutschland etwas grösser. Zudem haben die Clubs auch aufgrund der Sponsoren- und TV-Gelder andere finanzielle Möglichkeiten. Bei meinen vorherigen Trainerstationen in Paderborn, Hannover und auch bei Schalke 04 haben wir etwas entwickelt, dies wollen wir nun auch beim FCZ machen.

Wie gut kennen Sie den Schweizer Fussball?

Ich habe den Schweizer Fussball über viele Jahre stets verfolgt. Auch international haben Schweizer Clubs immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Zudem war der FCZ vor nicht allzu langer Zeit auch in Leverkusen zu Gast, wo ich einen Einblick gewonnen habe.

Schaut man als Bundesligatrainer überhaupt auf so kleine Ligen wie diejenige der Schweiz?

Bereits in den ersten Tagen hier habe ich gespürt, dass sich der Schweizer immer etwas kleiner macht, als er ist. Gerade die EM hat gezeigt, dass die Schweizer Ausbildung und der Schweizer Fussball nicht schlecht sind, deshalb verfolgt man die Schweizer Liga auch in Deutschland.

Wie schätzen Sie das Niveau des Fussballs in der Schweiz ein?

Die Spieler in der Schweiz sind gut ausgebildet und sehr lernwillig. Da wir bisher nur Testspiele bestritten haben, ist ein abschliessendes Fazit zum Niveau des Fussballs noch schwierig zu treffen. Was ich sagen kann ist, dass wir die Tests trotz der intensiven Vorbereitung auf einem guten Niveau ausgetragen haben.

Wie ist die bisherige Vorbereitung auf die neue Saison verlaufen?

Wir haben eine äusserst intensive Vorbereitung mit zahlreichen Kraft- und Ausdauereinheiten hinter uns, in welcher wir den Spielern unsere Spielphilosophie vermittelt haben. Wir haben mit sehr viel Spass und Akribie trainiert und die Jungs haben sehr gut mitgezogen.

Gibt es Dinge auf die Sie in der Vorbereitung speziell Wert gelegt haben?

Inhaltlich lag der Fokus insbesondere auf dem Kraft- und Ausdauerbereich sowie in der Vermittlung unserer Spielphilosophie. Es war uns zudem wichtig, alle Personen und Spieler mit Begeisterung mitzunehmen und die Mentalität vorzuleben, die wir benötigen, um erfolgreich zu sein.

Die Resultate in den Testspielen waren sagen wir es mal so, ziemlich durchzogen, haben Sie keine Angst vor dem Saisonstart?

Die Resultate aus den Testspielen sollte man nicht zu stark gewichten, zumal sich der Club in einer Umbruchphase befindet und der Kader noch nicht komplett ist.

Der FCZ schoss verhältnismässig wenige Tore in den Testspielen, Woran liegt es?

Das ist bis auf den 6:1-Testspielsieg gegen den SC Kriens korrekt, allerdings kann man es auch umgekehrt betrachten, dass wir nur sehr wenige Tore erhalten haben. Wir arbeiten weiterhin hart, um uns sowohl offensiv als auch defensiv weiter zu steigern.

Vergangene Woche wurde mit Pollero ein Stürmer verpflichtet, wird man sich in der Offensive noch weiter verstärken?

Die Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen und Transfers sind noch bis Ende August möglich. Natürlich suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen.

Der FCZ hat vor Kurzem mit Marc Hornschuh einen Spieler verpflichtet der zuletzt gerade mal in der vierthöchsten Liga in Deutschland gespielt hat, kann ein solcher Spieler wirklich eine Verstärkung für den FCZ in der höchsten Schweizer Liga sein?

Marc hat in den Tests einen sehr guten Eindruck hinterlassen und wir sind überzeugt, dass er mit seiner Persönlichkeit und mit seiner Erfahrung eine wertvolle Ergänzung für unser Team ist.

Wird es in den nächsten Tagen und Wochen noch zu Abgängen oder Zuzügen kommen oder bleibt der aktuelle Kader so wie er ist?

Wie bereits vorhin gesagt, suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen. Die Transferperiode dauert noch bis Ende August.

Gibt es noch Positionen wo Sie sich eine Verstärkung wünschen würden?

Ich werde natürlich involviert, wenn es um die Profile für die Positionen geht, die wir neu zu besetzen haben. Dort sind wir in einem permanenten Austausch mit dem Präsidenten und dem Sportdirektor. Nach dem Kennenlernen der Mannschaft habe ich den Verantwortlichen auch meine Einschätzung mitgeteilt.

Wie lautet das Saisonziel für die bevorstehende Saison?

Wir befinden uns in einem Umbruch und der Kader ist noch nicht komplett aufgestellt. Erst wenn das der Fall ist, macht es Sinn über realistische Zielsetzungen zu sprechen.

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Interview: Markus Imbach

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Genau die richtige Wortwahl, wenn man nicht wieder das Haar in der Suppe sucht. Zuerst muss der Präsi sagen, wieviel Kohle er für einen neuen Spieler aufwerfen will, und dann kann der Sportchef mit diesem Check auf Suche gehen.

Genau; so läuft das bei einem professionellen Club.

Der Trainer meldet dem Präsidenten Wünsche an. Der geht zum Sportchef und gibt ihm einen Auftrag. Der Sportchef geht dem nach und macht Vorschläge, solange, bis der Präsident sagt: "das passt ". Dann geht der Präsident zum Trainer und informiert ihn.

Ja; genau so funktionieren hochprofessionelle Spitzenvereiene.

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roliZ
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Re: Medien

Beitragvon roliZ » 23.07.21 @ 17:26

SRF hat eine Rangliste veröffentlicht, gemäss wissenschaftlichen Berechnungen würden wir vierte und China steigt ab. Wehe Euch es stimmt nicht ;-). Kriege das Bild nicht rüber geladen
ME13TER 2022 !!! Puck Futin !!

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 23.07.21 @ 17:38

Franz AG wird neuer Business Partner

https://www.fcz.ch/de/profis/news/2021/ ... s-partner/
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Medien

Beitragvon Nonda14 » 23.07.21 @ 19:34

Mushu hat geschrieben:
spitzkicker hat geschrieben:
Mushu hat geschrieben:
Jea hat geschrieben:https://fanclubletzi.ch/2021/07/22/das-grosse-interview-zum-saisonstart-mit-cheftrainer-andre-breitenreiter/

Das grosse Interview zum Saisonstart mit Cheftrainer André Breitenreiter
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André Breitenreiter, zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich kurz vor dem Saisonstart die Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten. Das Interview wird auf der Webseite des Fanclub Letzi unter http://www.fanclubletzi.ch publiziert werden. Wir sind der älteste Fanclub des FC Zürich mit Gründungsjahr 1978.

Zuerst mal auch von unserer Seite herzlich willkommen beim FCZ und in der Schweiz. Wie haben Sie sich hier eingelebt?

Ich fühle mich beim Stadtclub nach den ersten eineinhalb Monaten bereits sehr wohl. Sowohl die Mitarbeiter im Verein als auch die Mannschaft haben mich sehr freundlich und positiv empfangen, was mir den Beginn zusätzlich erleichtert hat.

Was hat Sie bewogen als Trainer mit Erfahrung in der Bundesliga in die beschauliche Schweiz zu wechseln?

Die Verantwortlichen beim FCZ haben mir in den verschiedenen Gesprächen den Verein eindrücklich vorgestellt und mir dargelegt, weshalb ich für die Philosophie des Vereines der nächste FCZ-Trainer sein soll. Die Argumente haben mich vollends überzeugt und ich freue mich hier zu sein.

Was sind die grössten Unterschiede zwischen Ihren Trainerstationen in der Bundesliga und jetzt hier beim FCZ?

Natürlich ist das ganze «Drumherum» mit dem medialen Interesse in Deutschland etwas grösser. Zudem haben die Clubs auch aufgrund der Sponsoren- und TV-Gelder andere finanzielle Möglichkeiten. Bei meinen vorherigen Trainerstationen in Paderborn, Hannover und auch bei Schalke 04 haben wir etwas entwickelt, dies wollen wir nun auch beim FCZ machen.

Wie gut kennen Sie den Schweizer Fussball?

Ich habe den Schweizer Fussball über viele Jahre stets verfolgt. Auch international haben Schweizer Clubs immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Zudem war der FCZ vor nicht allzu langer Zeit auch in Leverkusen zu Gast, wo ich einen Einblick gewonnen habe.

Schaut man als Bundesligatrainer überhaupt auf so kleine Ligen wie diejenige der Schweiz?

Bereits in den ersten Tagen hier habe ich gespürt, dass sich der Schweizer immer etwas kleiner macht, als er ist. Gerade die EM hat gezeigt, dass die Schweizer Ausbildung und der Schweizer Fussball nicht schlecht sind, deshalb verfolgt man die Schweizer Liga auch in Deutschland.

Wie schätzen Sie das Niveau des Fussballs in der Schweiz ein?

Die Spieler in der Schweiz sind gut ausgebildet und sehr lernwillig. Da wir bisher nur Testspiele bestritten haben, ist ein abschliessendes Fazit zum Niveau des Fussballs noch schwierig zu treffen. Was ich sagen kann ist, dass wir die Tests trotz der intensiven Vorbereitung auf einem guten Niveau ausgetragen haben.

Wie ist die bisherige Vorbereitung auf die neue Saison verlaufen?

Wir haben eine äusserst intensive Vorbereitung mit zahlreichen Kraft- und Ausdauereinheiten hinter uns, in welcher wir den Spielern unsere Spielphilosophie vermittelt haben. Wir haben mit sehr viel Spass und Akribie trainiert und die Jungs haben sehr gut mitgezogen.

Gibt es Dinge auf die Sie in der Vorbereitung speziell Wert gelegt haben?

Inhaltlich lag der Fokus insbesondere auf dem Kraft- und Ausdauerbereich sowie in der Vermittlung unserer Spielphilosophie. Es war uns zudem wichtig, alle Personen und Spieler mit Begeisterung mitzunehmen und die Mentalität vorzuleben, die wir benötigen, um erfolgreich zu sein.

Die Resultate in den Testspielen waren sagen wir es mal so, ziemlich durchzogen, haben Sie keine Angst vor dem Saisonstart?

Die Resultate aus den Testspielen sollte man nicht zu stark gewichten, zumal sich der Club in einer Umbruchphase befindet und der Kader noch nicht komplett ist.

Der FCZ schoss verhältnismässig wenige Tore in den Testspielen, Woran liegt es?

Das ist bis auf den 6:1-Testspielsieg gegen den SC Kriens korrekt, allerdings kann man es auch umgekehrt betrachten, dass wir nur sehr wenige Tore erhalten haben. Wir arbeiten weiterhin hart, um uns sowohl offensiv als auch defensiv weiter zu steigern.

Vergangene Woche wurde mit Pollero ein Stürmer verpflichtet, wird man sich in der Offensive noch weiter verstärken?

Die Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen und Transfers sind noch bis Ende August möglich. Natürlich suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen.

Der FCZ hat vor Kurzem mit Marc Hornschuh einen Spieler verpflichtet der zuletzt gerade mal in der vierthöchsten Liga in Deutschland gespielt hat, kann ein solcher Spieler wirklich eine Verstärkung für den FCZ in der höchsten Schweizer Liga sein?

Marc hat in den Tests einen sehr guten Eindruck hinterlassen und wir sind überzeugt, dass er mit seiner Persönlichkeit und mit seiner Erfahrung eine wertvolle Ergänzung für unser Team ist.

Wird es in den nächsten Tagen und Wochen noch zu Abgängen oder Zuzügen kommen oder bleibt der aktuelle Kader so wie er ist?

Wie bereits vorhin gesagt, suchen wir auf bestimmten Positionen noch nach Verstärkungen. Die Transferperiode dauert noch bis Ende August.

Gibt es noch Positionen wo Sie sich eine Verstärkung wünschen würden?

Ich werde natürlich involviert, wenn es um die Profile für die Positionen geht, die wir neu zu besetzen haben. Dort sind wir in einem permanenten Austausch mit dem Präsidenten und dem Sportdirektor. Nach dem Kennenlernen der Mannschaft habe ich den Verantwortlichen auch meine Einschätzung mitgeteilt.

Wie lautet das Saisonziel für die bevorstehende Saison?

Wir befinden uns in einem Umbruch und der Kader ist noch nicht komplett aufgestellt. Erst wenn das der Fall ist, macht es Sinn über realistische Zielsetzungen zu sprechen.

Andre Breitenreiter wir möchten uns recht herzlich für dieses Interview bedanken und wünschen der Mannschaft und Ihnen viel Erfolg.
Interview: Markus Imbach

"Stehen wir im Austausch mit dem Präsidenten und dem Sportchef"

Man beachte die Reihenfolge der sorgsam gewählten Wortart ...

;o)


Genau die richtige Wortwahl, wenn man nicht wieder das Haar in der Suppe sucht. Zuerst muss der Präsi sagen, wieviel Kohle er für einen neuen Spieler aufwerfen will, und dann kann der Sportchef mit diesem Check auf Suche gehen.

Genau; so läuft das bei einem professionellen Club.

Der Trainer meldet dem Präsidenten Wünsche an. Der geht zum Sportchef und gibt ihm einen Auftrag. Der Sportchef geht dem nach und macht Vorschläge, solange, bis der Präsident sagt: "das passt ". Dann geht der Präsident zum Trainer und informiert ihn.

Ja; genau so funktionieren hochprofessionelle Spitzenvereiene.

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Evt. ironisch gemeint, anyways in wirklich professioneller Aufstellung hätte der Sportchef die Freiheit dies selber zu gestalten, innerhalb vorgegebenem Budget. Verantwortung des Präsidenten ist die langfristige Ausrichtung des Vereins und Auswahl der geeigneten Personen für die entsprechenden Positionen, was nicht die Mannschaft beinhaltet.

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Salocin27
Beiträge: 373
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Re: Medien

Beitragvon Salocin27 » 23.07.21 @ 20:10

Aus TA-Online
Ueli Kägi, Christian Zürcher
Publiziert heute um 19:27 Uhr

Interview mit dem neuen FCZ-Trainer
«Ich bin forsch? Woher haben Sie das?»
André Breitenreiter lanciert beim FCZ seine Trainerkarriere neu. Der Deutsche hat zuvor eine Pause vom Fussball genommen – aus familiären Gründen.
Sie können es zugeben: Zu den Bewerbungsgesprächen mit der Familie Canepa haben Sie Ihren Hund mitgenommen.
Meinen Hund? (Lacht) Nein, den habe ich nicht mitgenommen. Ich weiss aber, dass die Familie Canepa sehr hundeaffin ist. Und ich kann mir vorstellen, dass wir irgendwann einmal auch gemeinsam mit unseren Hunden spazieren gehen werden.
Heliane Canepa sagte, es habe bei den Gesprächen gefunkt zwischen ihnen.
Ich habe schnell eine Begeisterung gespürt. Alle Gespräche, zuerst per Videokonferenz, später hier in Zürich, waren sehr sympathisch, sehr kompetent.
Sie sind ein Kind der Bundesliga, haben in der Bundesliga gespielt, waren Bundesliga-Trainer. Trotzdem sind Sie jetzt beim FCZ. Ist das nicht ein Abstieg?
Ich habe schon in den ersten Tagen hier gespürt, dass sich der Schweizer immer etwas kleiner macht, als er ist. Gerade die EM hat gezeigt, dass die Schweizer Ausbildung und der Schweizer Fussball nicht schlecht sind und dass man ein Engagement hier nicht als Rückschritt sehen sollte.
Im April 2020 haben Sie in einem Interview allerdings gesagt, Deutschland werde immer erste Wahl für Sie sein.
Wie Sie es gesagt haben: Das war im April 2020. Ich treffe meine Entscheidungen aus einer inneren Überzeugung heraus. Im erwähnten Interview habe ich auch gesagt, dass ich offen bin für eine Auslandserfahrung. Ich hatte damals schon entsprechende Anfragen, aber nichts war so reizvoll, dass ich mich für ein Projekt entscheiden wollte.
Beim FCZ ist das anders?
Als Spieler hatte ich nie den Mut, ins Ausland zu wechseln. Jetzt habe ich mich sehr bewusst für den FC Zürich entschieden, obwohl ich auch Anfragen aus der 1. und 2. Bundesliga hatte. Der FCZ ist ein Traditionsverein mit grosser Geschichte und Bedeutung, ich sehe hier eine spannende Herausforderung, seine Philosophie kommt mir entgegen. Wenn wir alle gemeinsam vorwärtsgehen, können wir sehr erfolgreich sein.
Vielleicht machen die Schweizer ihre Liga wirklich kleiner, als sie ist. Im Vergleich mit der Bundesliga wirkt die Super League aber schon wie ein Trostpreis. Können Sie diese Sichtweise nicht nachvollziehen?
Gar nicht. Ich habe andere Ansatzpunkte. Ich muss nicht sofort bei einem Grossclub wie Bayern, Dortmund oder Gladbach Trainer sein. Spannend und reizvoll kann es auch sein, etwas zu entwickeln. Ich war in Paderborn, dort haben wir mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga den Club überhaupt erst bekannt gemacht auf der Fussball-Landkarte. Etwas entwickelt haben wir auch in Hannover oder bei Schalke 04 – wobei Schalke von der Grösse her noch etwas anders einzustufen ist.
Der FCZ hat seine Kabine in der düsteren Saalsporthalle. Was haben Sie gedacht, als Sie erstmals hierher gekommen sind?
In Paderborn haben wir uns in einer Hausabwarts-Wohnung umgezogen und stiegen trotzdem auf. Dank unserem Erfolg konnte der Verein später ein Leistungszentrum bauen, in Hannover war es ähnlich. Es ist eine Frage der Erwartungshaltung, der Demut. Bei meinem ersten Verein als Trainer, dem TSV Havelse, haben wir die Kabine zusammen mit den Spielern selbst abgebrochen und neu aufgebaut – das geht auch, dafür bin ich mir nicht zu schade.
Nach der Entlassung bei Hannover 2019 haben Sie während längerer Zeit und bewusst nicht mehr als Trainer gearbeitet: Ihre Mutter verstarb, ihr Vater ist an Demenz erkrankt. Wieso war Ihnen diese Pause so wichtig?
Ich habe meinen Eltern sehr viel zu verdanken. Meine Mutter starb von heute auf morgen im August 2019. Es war für mich danach klar, dass ich keinen Job ausserhalb Hannovers annehme. Mein Vater musste ins Pflegeheim. Ich wäre meiner Verantwortung als Sohn nicht gerecht geworden, wäre ich in dieser Phase nicht nahe bei ihm gewesen.
Andere Trainer gehen vom einen Tag auf den anderen überall hin, die Familien müssen damit zurechtkommen.
Es macht einen Unterschied, ob ich gerade einen Job habe oder wie damals eben nicht. Trotzdem gilt im Grundsatz: Die Familie steht über allem. Wenn ich unter Vertrag stehe, bin ich bereit, sieben Tage lang die Woche 24 Stunden für den Verein zu denken. Ich bin aber immer noch Mensch und brauche Zeitfenster für die Familie. In Zürich bin ich nun alleine, die Familie hat ihren Lebensmittelpunkt in Hannover.
Und das bleibt auch so?
Das bleibt auch so. Ich bin mit meiner Frau seit… (er überlegt)
…keinen Fehler machen jetzt…
…(lacht) seit 31 Jahren zusammen. Wir haben gemeinsam Abitur gemacht. Als ich in Hannover noch im Nachwuchs spielte, stand sie bereits an der Seitenlinie. Wir wissen, wie unser Leben funktioniert, wir waren räumlich zwischendurch immer mal wieder getrennt. Ich habe eine total fussballbegeisterte Familie, sie wird häufig zu Besuch sein (mit seiner Frau hat Breitenreiter eine Tochter, 22, und einen Sohn, 18, beide sind noch in der Ausbildung).
Nach dem Job bei Hannover haben Sie Ihre Arbeit und Ihr Wirken analysiert. Mit welchem Resultat?
Mir ist Feedback von Mitarbeitern und Spielern wichtig. Ich glaube, dass sich Menschen auch nach gemeinsamer Zeit noch regelmässig bei mir melden, weil ich einen ehrlichen und fairen Umgang pflege. Wenn ich mit Spielern wie Leon Goretzka oder Leroy Sané (beide trainierte Breitenreiter auf Schalke, beide wurden deutsche Nationalspieler) immer noch Kontakt habe, ist das für mich auch eine grosse Bestätigung für meine Arbeit.
Sie treten selbstbewusst und forsch auf. Haben Sie einen Schweizerkurs besucht, bevor Sie hierhergekommen sind?
Einen Schweizerkurs? Warum?
Wegen unserer Kultur, unserer Mentalität…
…ich bin forsch? Woher haben Sie das? Haben Sie mich beobachtet?
Wir haben mit Leuten über Sie geredet, die mit Ihnen zu tun hatten.
Oh, das ist immer gefährlich.
Wir fragen, weil frühere deutsche Trainer in der Schweiz das Gefühl hatten, sie hätten die Schweizer mit ihrer forschen Art überfordert.
Ich habe keinen Kurs gemacht, wie ich mich hier verhalten muss. Damit würde ich an Authentizität verlieren. Ich sage Menschen – und darum geht es bei Ihrer Bemerkung ja wohl auch – auf direkte Art meine Meinung. Im konkreten Fall für den FC Zürich heisst das: Es braucht die Mischung zwischen Fordern und Akzeptieren. Ich muss mich einerseits den Gegebenheiten anpassen. Andererseits hat der Club in den letzten drei Jahren unter den eigenen Ansprüchen performt, er kann also nicht weitermachen wie bisher, sondern er muss offen sein für Neues.
Sie haben einmal einen spannenden Satz gesagt: «Ich mache Spieler besser, wenn sie besser werden wollen.» Gibt es viele Profis, die nicht besser werden wollen?
Die gibt es definitiv. Viele Fussballer haben grosses Talent, doch die wenigsten von ihnen schaffen es bis ganz nach oben. Wer nicht die Bereitschaft hat, viel zu investieren, stagniert.
Etwas böse könnte man sagen: Der Profifussballer, das überbezahlte und genügsame Wesen.
Ja, aber wir sind ja nicht böse. Und deshalb sagen wir das nicht. (Lacht)
Das viele Geld macht genügsam.
Da bin ich hundertprozentig bei Ihnen. Es gilt nicht für jeden, aber junge Spieler haben es sicherlich leichter als früher, viel Geld zu verdienen.
Wie reagieren Sie, wenn ein Spieler zu genügsam ist?
Der Spieler muss verstehen, weshalb er etwas tun muss. Zwinge ich ihn zu etwas, das er nicht versteht, führt das zu nichts. Am Anfang steht also immer auch die Bereitschaft des Spielers, dem Trainerstaff zuzuhören und sich selbst zu reflektieren. Tut er das dann auch, belohne ich ihn.
Wie belohnen Sie?
Mit Einsätzen.
Der FCZ hat nach der vergangenen Saison einen Umbruch eingeleitet.
Ich finde es bemerkenswert, wie viele Leistungsträger mit Erfahrung gegangen sind.
Waren Sie an diesen Entscheiden beteiligt? Zum Beispiel am Abgang von Identifikationsfigur Marco Schönbächler, der seit 2002 beim FCZ spielte?
Nein. Das war die Analyse des Vereins. Der Verein steht über allem. Er hat eine klare Philosophie. Das ist auch gut für den Cheftrainer, weil er so nicht auch noch die Verantwortung bei der Personalplanung trägt. Natürlich aber werde ich gefragt und wir diskutieren Zugänge. Wir haben viel Qualität abgegeben und brauchen neue. Um nicht nur das Level zu halten, sondern auch den nächsten Schritt zu machen.
Das Level halten heisst: Der FCZ wäre Abstiegskandidat.
Ich hoffe schon, dass wir das Level heben können. Und am Ende wissen wir auch, dass Qualität Tore schiesst.
Wenn Sie von Umbruch sprechen, aber auch erklären, dass die Clubführung die Philosophie vorgibt und Spieler verpflichtet, dann kommen wir zum Schluss, dass Sie gar nicht so viele Kompetenzen haben.
Oha. Ich?
Genau.
Es geht ja um die Frage, ob es Sinn macht, wenn ich mitspreche. Wenn Sie es so sehen, dann würden Sie also auch finden, dass ein Julian Nagelsmann in Leipzig nichts zu sagen hatte? Dort geht es auch nur nach Philosophie.
Wie wehren Sie sich, wenn Ihnen ein Entscheid nicht gefällt?
Ich muss mich nicht wehren. Am Ende des Tages gibt es zwei Möglichkeiten für einen Trainer. Entweder ist er der entscheidende Mann und sagt: Ich will den, den und den. Dafür bin ich aber zu kurz hier. Und eine solche Konstellation trifft man vor allem in Vereinen, in denen Aktionismus herrscht. Diesen Eindruck habe ich hier nicht gewonnen. Deshalb masse ich mir auch nicht an, beim FCZ die grossen Ansagen zu machen. Ich kann vielleicht Spieler fordern nach einer gewissen Zeit, aber nicht nach wenigen Wochen.
Welchen Fussball wollen Sie spielen?
Offensiv ausgerichtet, wir wollen aktiv sein, eine kluge Spieleröffnung haben und nicht die Bälle nach vorne bolzen. Dazu möchte ich Talente entwickeln.
Die Philosophie heisst also: Jung, offensiv, spielstark.
Ja. Und variabel.
Beim FCZ treffen Sie mit Ancillo und Heliane Canepa auf eine aussergewöhnlich leidenschaftliche Clubführung.
Genau. Super Menschen. Empathisch. Sie haben das Herz am rechten Fleck.
Zuletzt hatte der FCZ bei sportlichen Entscheidungen allerdings nicht immer ein gutes Händchen. Wieso soll es mit Ihnen als Trainer besser werden mit dem Erfolg als in der Vergangenheit?
Berechtigte Frage. Ich kann sie heute nicht beantworten. Was ich aber sagen kann: In der Vergangenheit hat nicht alles geklappt. Jetzt tun wir alles dafür, dass es anders wird.


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