Beitragvon Ruud Gullit » 10.06.21 @ 7:59
Shit, das wird eine extrem krasse Saison und geklotzt wird ja erst noch... bei den Transfers...
Aus sport.ch:
Das Trainer-Karussell dreht immer noch
Wohl gleich acht neue Trainer im Jahr 2021, die Strategien gehen aber weit auseinander
Während in der letzten Saison in der Super League verhältnismässig weniger Trainer entlassen wurden, hat das Trainer-Karussell nun so richtig Schwung aufgenommen. Am Ende könnten gar nur zwei Teams neuerlich mit demselben Trainer wie vor einem Jahr in die neue Spielzeit starten.
Bald nur noch zwei Trainer schon 2020 im Amt?
Mit Sion, Zürich und Basel haben sich in der letzten Spielzeit nur gerade drei Clubs in der Super League von ihren Trainern getrennt. Auch wenn man die Entlassung des Coachs bei Aufsteiger GCZ noch mitzählt, kommt man auf wenige Trainerwechsel im Vergleich zu den vorangegangenen Saisons. Die Vermutung lag nahe, dass vielleicht die Auswirkungen der Corona-Krise den grossen Trainerverschleiss etwas gebremst hat. Doch die Entwicklungen während dieser Sommerpause deuten darauf hin, dass dies nur eine ganz kurze Momentaufnahme war.
Zumindest zwei Trainerposten werden noch so besetzt sein, wie zum Beginn der letzten Saison. Sowohl Alain Geiger beim Servette FC als auch Peter Zeidler beim FC St.Gallen werden gar in ihre jeweils vierte Saison bei ihren aktuellen Vereinen starten. Um Zeidler kursierten kurzzeitig Gerüchte über ein mögliches Interesse von Werder Bremen. Der Absteiger aus der deutschen Bundesliga hat sich allerdings für eine andere Option entschieden und so sind Geiger und Zeidler wohl bald als Duo die Trainer mit der bei weitem längsten Amtszeit der aktuellen Super-League-Trainer.
Gleich bei allen anderen acht Mannschaften wurde im Jahr 2021 der Trainer bereits ausgetauscht oder er könnte noch wechseln. Da mit Lugano am Montag und den beiden Zürcher Clubs am Mittwoch diese Woche gleich drei Vereine ihre neuen Übungsleiter präsentiert haben, sind nur noch zwei Fragezeichen zu setzten. Bei der Trainerwahl haben sich die Vereine dieses Mal für sehr unterschiedliche Strategien entschieden.
Die überzeugenden Interimstrainer
Mit Marco Walker und Patrick Rahmen gehen zumindest zwei weitere Trainer mit ihren Clubs in die neue Saison, die sie bereits in den letzten Wochen der abgelaufenen Spielzeit gecoacht haben. Rahmen folgte in Basel auf Ciriaco Sforza und die neue Führung ist gewillt, weiterhin am gebürtigen Basler festzuhalten. Dank des erreichten Klassenerhalts darf "Feuerwehrmann" Walker beim FC Sion auch die neue Spielzeit in Angriff nehmen, mit bald drei Monaten Amtszeit sitzen die beiden plötzlich im Verhältnis schon lange im Amt.
Die Super-League-Stammtrainer
In der Regel sind es in der Super League sehr oft eine kleine Gruppe von Trainern, die bei diversen Vereinen während ihrer Laufbahn einmal an der Seitenlinie stehen. Für eine solche Option hat sich der Grasshopper Club Zürich entschieden. Am Mittwoch haben sie Giorgio Contini präsentiert, der zuvor schon Vaduz, St.Gallen und in der letzten Saison Lausanne gecoacht hat. Für den 47-Jährigen kann die neue Aufgabe beim Aufsteiger eine interessante Herausforderung darstellen, da er wohl dank den finanzstarken Investoren auch den nötigen Spielraum erhalten wird.
Die interne Lösung
Eine überraschende Wahl hat der FC Lausanne-Sport getroffen. U21-Trainer Ilija Borenovic wurde in die erste Mannschaft befördert. Der Serbe hatte schon einmal als Interimstrainer die Mannschaft 2018 für vier Spiele gecoacht. Schaut man sich den letztjährigen Kader der Waadtländer an, ist ein Nachwuchstrainer wohl gar keine schlechte Wahl. Borenovic kann gut mit jungen Spielern arbeiten und sie weiterbringen, das soll er künftig auch in der ersten Mannschaft tun. Ob das reicht für die grossen Ambitionen in der Chefetage, wird sich zeigen.
Die internationale Lösungen
Ein neuer Wind herrscht beim FC Lugano, es ist ein brasilianischer. Abel Braga ist neuer Cheftrainer der Bianconeri. Während der Name in der Schweiz wohl kaum einem etwas gesagt hat, ist er in Südamerika eine feste Grösse. Der 68-Jährige ist schon seit 1985 als Trainer tätig. In seiner erfolgreichsten Zeit hat er gar die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. Doch wie gut sich Braga in der Super League auskennt, darf getrost in Frage gestellt werden.
Auch beim neuen FCZ-Coach muss man einen Schweizer Bezug förmlich suchen. Pirmin Schwegler spielte 45 Partien bei Hannover 96 unter André Breitenreiter. Seit Januar 2019 war der Deutsche nun schon ohne Anstellung, nun hat er sich zum allerersten Mal im Ausland anstellen lassen. Breitenreiter war sowohl als Spieler als auch als Trainer bislang nur in unserem nördlichen Nachbarland tätig. Durch die Nähe und die Sprache sollte hier die Angewöhnungszeit allerdings nicht ganz so lange dauern.
Zwei Fragezeichen
Einleitend war immer die Rede von zwei Clubs, die mit demselben Trainer wie im Vorjahr in die neue Saison starten. Eigentlich sind es ja drei, denn auch Fabio Celestini ist beim FC Luzern weiterhin fest eingeplant, doch weil beim Meister YB weiterhin unklar ist, wer die Nachfolge von Gerardo Seoane antritt, steht hinter dem Luzerner Coach ein Fragezeichen. Celestini ist der Kronfavorit auf den YB-Posten, die Young Boys verlieren ihren Coach ja bekanntlich an Leverkusen. So kann die Trainerfrage in Luzern erst beantwortet werden, wenn sich der Meister entschieden hat.
Mit Contini ist ein weiterer Kandidat in Bern wieder vom Tisch. Das Rennen scheint weiterhin offen zu sein, wird es am Ende tatsächlich neuerlich der Luzern-Coach, der nach Bern wechselt, dann gehört die Entscheidung klar in die Kategorie der "Super-League-Stammtrainer". Nach Lausanne, Lugano und Luzern wäre Bern Celestinis vierte Station in der höchsten Schweizer Spielklasse. Und was passiert dann in Luzern? Beim Cupsieger bedient man sich dann wohl auf dem noch attraktiven besetzten Markt, denn mit Bruno Berner steht noch ein Trainer ohne Club da, der eine Anstellung in der Super League mehr als verdient hätte.
„Du hörst erst mit Lernen auf, wenn du aufgibst.“
Ruud Gullit