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Don Ursulo
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Re: Medien

Beitragvon Don Ursulo » 13.05.21 @ 0:28

Fussballverückter hat geschrieben:Soll nicht irgendwie macho-haft rüberkommen aber habe noch selten einer Frau so aufmerksam zugehört, wenn sie über Fussball spricht:)


Daniela ist eine sehr smarte FCZlerin. I like!
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camelos
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Re: Medien

Beitragvon camelos » 13.05.21 @ 8:41

Tagi von Heute


Der Satz, den Marco Schönbächler hinwirft, ist nur kurz. «Das müssen wir besser machen», sagt der Spieler des FC Zürich. Fünf Worte, aber es ist ganz viel Wahrheit, die da drin steckt.

Der Mittwochabend endet bitter für den FCZ. 2:0 hat er gegen St. Gallen zur Pause geführt, bis in die 85. Minute mag er wenigstens ein 2:1 halten. Trotzdem bleibt ihm schliesslich bloss ein Punkt, weil Junior Adamu noch den Ausgleich für den Gast erzielt.

Mit einem Sieg hätte er sechs Punkte Vorsprung auf das neuntplatzierte Vaduz gehabt und dazu eine viel bessere Tordifferenz (plus 15). So ist es nichts mit dem vorzeitigen Ligaerhalt. Und als Bilanz bleibt: Er ist ganz schön selbst schuld, dass er am Samstag in Basel und allenfalls am kommenden Freitag gegen Vaduz überhaupt noch zittern muss, um in der Super League zu bleiben.

Am Sonntag führte der FCZ schon in Lausanne nach der ersten Halbzeit mit zwei Toren, bevor er sich entschloss, den Betrieb einzustellen. Er reiste mit einem 2:2 ab. Gegen St. Gallen ist es nicht anders, «wieder spielen wir eine solche zweite Halbzeit», sagt Schönbächler. Die Frage liegt nahe: warum? «Wir haben keinen Ball mehr gesehen», antwortet Schönbächler. «Wir sind keine Roboter», sagt Yanick Brecher, der Goalie und Captain. Und Trainer Massimo Rizzo: «Wir haben immer wieder den Ball verloren, ihm immer wieder hinterher rennen müssen. Das zermürbt.»

Um die Gegentore gebettelt
Die Zürcher kommen vor der Pause leicht zu ihren Toren. St. Gallens Goalie Zigi lässt einen Schuss von Aiyegun Tosin passieren, den er halten muss. Und seine Kollegen lassen sich nach einem eigenen Corner auskontern, wie es naiver kaum geht. Aus ihrer Sicht ist auch das Goal von Fabian Rohner ein Geschenk. Später hat Antonio Marchesano die Chance zu einem dritten Zürcher Treffer. «Wenn wir den machen…», sagt Brecher. Marchesano aber nutzt die Möglichkeit nicht, es ist auch die einzige der ganzen zweiten Halbzeit für die Zürcher. Das steht dafür, wie inexistent ihr Offensivspiel ist, wie sie vielmehr fast darum betteln, St. Gallen möge doch bitte seine Tore erzielen.

Ihnen fehlt die Ruhe im Spiel, die Übersicht und Klasse, einmal einen Ball zu halten. Sie stehen sofort wieder unter dem Druck eines Gegners, der spielerisch nicht überzeugt, aber von seiner Mentalität her, von seiner Willenskraft. Lukas Görtler steht für dieses St. Gallen, weil er dauernd aufrüttelt und antreibt.

Der FCZ hat keinen Görtler, dem das Anschlusstor gelingt. Er hat nur einen Blerim Dzemaili, der nach 72 Minuten müde gelaufen ist und ausgewechselt wird. Es ist wieder kein grosser Abend des Spielers, der eigentlich der Leader dieser Mannschaft sein sollte, seit er aufs neue Jahr aus China heimgekehrt ist. Als er kam, waren mit ihm die grossen Emotionen und Erwartungen verbunden, er gab auch gleich einen tollen Einstand beim 4:1 in Basel, und er versprach noch viele solcher Leistungen, wenn er denn erst fit sei.

Auch gegen St. Gallen gelingt Dzemaili nicht, wofür er da sein sollte: das Spiel des FCZ zu beruhigen und zu lenken
Viele solcher Leistungen sind nicht gefolgt, im Gegenteil. Dzemaili kann das Alter nicht leugnen, er ist inzwischen 35. Neun von zwanzig Spielen hat er verpasst, weil er immer wieder unpässlich war und wegen seiner Lust zum Reklamieren einmal auch gesperrt. Gegen St. Gallen gelingt ihm einmal mehr nicht, wofür er eigentlich da sein sollte: das Spiel des FCZ zu beruhigen und lenken.

Der FCZ ist diese Saison auch mit Dzemaili keinen Schritt weitergekommen. Schon die letzte war eine zum Vergessen. In der Rückrunde hatte er nur drei Spiele gewonnen und die Bilanz eines Absteigers hingelegt. Die neue Saison begann mit der Blamage im Cup in Chiasso. Trotzdem dachte Präsident Ancillo Canepa gross, bevor die Super League begann: Europäisch sollte sein FCZ schon wieder werden.

Nach drei Runden musste er die erste Korrektur anbringen und Ludovic Magnin gegen seinen eigenen Widerstand entlassen, weil es mit diesem Trainer einfach nicht mehr weiterging. Schon insgesamt zwölf Spieler hatte Magnin nicht mehr gewonnen. Massimo Rizzo wurde zu seinem Nachfolger ausgerufen. Die ersten drei Spiele gewann er, zu Null, weil er auf die Defensive setzte und damit auf das Gegenteil von Magnin. Rizzos Pragmatismus wirkte, zumindest auf die Schnelle. «Ich bin einfach da», sagte er einmal. Besser hätte er nicht beschreiben können, wie wenig er in den Vordergrund drängt.

Ein kleiner Trost
Auf Dauer aber ist vom anfänglichen Schwung unter ihm nichts übrig geblieben. Der FCZ, der sich so gerne als Spitzenclub versteht, hat sich auch unter Rizzo nicht weiterentwickelt, dafür ist er schnell wieder im Mittelmass versunken. In der Rückrunde hat nur St. Gallen weniger Punkte gewonnen als er. Die Strahlkraft geht ihm ab, die Beständigkeit fehlt ihm vollends, und beides ist Ausdruck fehlender Qualität - von hinten bis vor allem ganz vorne im Sturmzentrum.

Das Kader ist nicht so gut besetzt, wie es Canepa gerne glauben würde. Natürlich wiegt der verletzungsbedingte Ausfall von Lasse Sobiech im Abwehrzentrum schwer, aber auch bei seinen zwölf Einsätzen gab es nur fünf Siege. Und es kann nicht an seiner Absenz allein liegen, dass der FCZ zum Beispiel gegen ein offensiv zuletzt harmloses St. Gallen bereits vor der Pause dreimal in arge Nöte gerät; und dass Adamu den Ausgleich erzielen kann, obschon er gleich von sechs Zürchern umgeben ist.

Auch für den Moment des 2:2 gilt der Satz Schönbächlers, dass sie das einfach besser machen müssten. Planlos seien es in der zweiten Halbzeit gewesen, sagt er noch. In der Analyse sind die Zürcher gelegentlich prägnanter als auf dem Platz.

Was ihnen als kleiner Trost nach der nächsten Enttäuschung dient, ist Brechers Feststellung, dass sie den Ligaerhalt noch immer aus eigener Kraft schaffen können. Sie sind bescheiden geworden. Wenn es am Samstag gut läuft für sie und Vaduz gegen Servette und Sion in Lugano nicht gewinnen, sind sie selbst bei einer Niederlage in Basel in Sicherheit. Wenigstens das, aber auch dann ist es für sie wieder eine Saison zum Vergessen.
5.2.22 Derby GCN-FCZ 1:3
Transpi in der SK:
ZÜRI SINDER NO NIE GSI, JETZT SINDER NÖD MAL ME GC

Victor Jara
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Re: Medien

Beitragvon Victor Jara » 13.05.21 @ 12:29

Ich bin so froh, dass Brecher und Schönbi öfters vor die Kamera treten und klar, ohne Wenn und Aber Auskunft geben. Das ist für das Selbstbewusstsein der Mannschaft so wichtig.
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likavi
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Re: Medien

Beitragvon likavi » 13.05.21 @ 14:38

Victor Jara hat geschrieben:Ich bin so froh, dass Brecher und Schönbi öfters vor die Kamera treten und klar, ohne Wenn und Aber Auskunft geben. Das ist für das Selbstbewusstsein der Mannschaft so wichtig.


Für die Mannschaft spielt das doch keine Rolle. Das ist nur für die Medien und Zuschauer relevant.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 14.05.21 @ 10:37

Super League: Der FC Zürich schubst sich selber in die Bredouille

Zwei Runden vor Schluss der Super-League-Saison kann der FC Zürich noch immer absteigen – gegen St. Gallen zeigte sich, dass dem Team die Robustheit fehlt.

Stephan Ramming
14.05.2021, 05.00 Uhr

Eine knappe Stunde war am Mittwoch seit dem 2:2 gegen St. Gallen vergangen, als der motorisierte Teil der FCZ-Spieler die Tiefgarage im Letzigrund verlassen wollte. Doch beim Ausgang gab es einen Zwischenhalt für alle. Eine Fangruppe hatte sich aufgestellt und machte Gebrauch vom Recht auf Meinungsäusserung. Es blieb friedlich. Aber es war laut. Und deutlich.

Zwischen Lethargie und Hektik

Steigt der FCZ ab? Schon wieder? Erst fünf Jahre sind vergangen, seit die Zürcher den Gang in die Challenge League antreten mussten. Als damals der Abstieg feststand, stürmten die Fans den Spielereingang, und es kam zu wüsten Szenen. Auch die Erinnerung an die Relegation hatte am Mittwochabend die Anhänger auf die Fritschiwiese getrieben, wo sie das Spiel via Bildschirm und Handys verfolgten. Was sie sahen, gefiel ihnen nicht. Nach dem Schlusspfiff ging ein kleiner Teil von ihnen zum Letzigrund. Die Mannschaft sollte wissen, was die Fans denken. Einer hatte ein Megafon mitgebracht. Er schrie am Ende des Austauschs mit den Spielern: «Wir werden euch unterstützen, wenn ihr in die Barrage müsst!»

Der direkte Abstieg ist möglich, die Barrage gegen den Zweiten der Challenge League ist ein realistisches Szenario nach dem Unentschieden gegen St. Gallen. Der FCZ hatte es in der Hand, sich dieser Sorgen zu entledigen. Weil zeitgleich der FC Sion gegen den FC Luzern nicht gewann und am Vorabend der FC Vaduz gegen YB verlor, hätte sich der FCZ mit einem Sieg verabschieden können aus dem Kampf gegen den Abstieg. Doch er versagte kläglich.

Die Mannschaft scheint aus Fehlern nichts zu lernen. Am vergangenen Sonntag hatte der FCZ in Lausanne zur Halbzeit 2:0 geführt. Antonio Marchesano, Torschütze und bester FCZ-Skorer, sagte im Pauseninterview, die Führung sei gut, aber gefährlich und man müsse aufpassen. Der FCZ brach zusammen, erreichte nur ein 2:2. Drei Tage später führte der FCZ in der Pause wieder 2:0, und wieder sagte Marchesano, die Führung sei gut, aber gefährlich, man müsse aufpassen. Was folgte? Das Gleiche wie in Lausanne. Marchesano und seine Kollegen zogen sich selber den Teppich unter den Füssen weg.

Die Duplizität des Verhaltens ist ein Zeichen dafür, wie wenig gefestigt die Mannschaft durch die Meisterschaft stolpert. Derweil ringen Trainer und Spieler hilflos um Erklärungsversuche. Man müsse es besser machen als in der zweiten Halbzeit, sagte Marco Schönbächler; als Spieler sei man kein Roboter, befand der Captain Yanick Brecher. Sein Team sei nur noch dem Ball hinterhergelaufen, die Übersicht und Ruhe habe gefehlt, sagte Massimo Rizzo. Der Trainer hatte ständig «Ruhe!» aufs Feld geschrien, als sich seine Mannschaft zwischen Lethargie und Hektik einzupendeln begann.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass der FCZ einfach nicht davon loskommt, sich als kapriziöse Diva aufzuführen, statt anzuerkennen, dass auch Nüchternheit und Pragmatismus zum Ziel führen können. Gerade dann, wenn es vor allem um Punkte geht und nicht um Schönheit und Unterhaltung. Dafür braucht es spielerische und mentale Robustheit. Sie fehlt dem FCZ.

Ganz anders der FC St. Gallen. Dem Cup-Finalisten stand nach dem 0:3 gegen den FC Sion das Wasser bis zum Hals, auch bis zum 0:2 war alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. Keiner verkörperte dies mehr als der St. Galler Lukas Görtler. Der Deutsche wirkte müde, alles misslang ihm. Doch Görtler kämpfte, dirigierte und versuchte, voranzugehen als Vorbild für die anderen, immer weiterzumachen. Schliesslich belohnte er sich und sein Team mit dem Anschlusstreffer.

Die gleiche Aufgabe wäre im FCZ eigentlich für Blerim Dzemaili vorgesehen. Sein Schuss hatte zwar Tosins frühes 1:0 eingeleitet, doch es gelang ihm einmal mehr nicht, den Mitspielern Halt zu geben und Ruhe zu vermitteln. Kurz nach Görtlers Anschlusstreffer hatte Rizzo ein Einsehen und wechselte Dzemaili aus. Es ist nicht Dzemailis Fehler, dass er mit 35 Jahren fast zehn Jahre älter ist als Görtler. Aber weder Dzemaili noch der Trainer sind sich im Klaren darüber, welche Rolle dem ehemaligen Nationalspieler und weitgereisten Profi im Team zugedacht ist. Die des Leaders, der seiner Mannschaft Ruhe und Ausstrahlung gibt, ist es bis jetzt nicht.

Das Versprechen war ein anderes, das Dzemaili abgab für sich und den FCZ, als er im Januar beim 4:1 gegen den FC Basel debütierte. Er spielte gross auf, wie danach in St. Gallen beim 3:2. Aber in den neun weiteren Einsätzen blieb das Versprechen ebenso uneingelöst wie das Vorhaben von Rizzo, in diesem Jahr die Offensive zu pflegen und bessere Lösungen im Spiel mit dem Ball zu finden. Nur 5 Siege und insgesamt 21 Punkte gab es in den letzten 20 Meisterschaftsspielen. In den ersten 11 Partien unter Rizzo hatte der FCZ noch 18 Punkte gewonnen. Der Trend weist nach unten statt nach oben.

Wirklichkeit und Anspruch

Der Anspruch des FCZ aber ist ein anderer. Der Präsident Ancillo Canepa hatte auch nach der verkorksten letzten Saison daran festgehalten, dass das Potenzial des Teams zur Qualifikation für den Europacup reichen müsste. Nach dem Ausscheiden im Cup gegen Chiasso und dem Trainerwechsel von Ludovic Magnin zu Rizzo sah es zunächst danach aus, als ob die Mannschaft mit den Prinzipien der defensiven Solidität mehr Sicherheit gewinnt. Doch es war nicht nur der Ausfall des Abwehrpatrons Lasse Sobiech, der den FCZ in diesem Jahr viele Punkte kostete.

Es war ein Irrglaube, dass die spielerische Qualität und die Substanz des Kaders besser seien als bei St. Gallen, Lausanne, Luzern, Sitten, Lugano oder Servette. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der FCZ das Selbstbild des Spitzenklubs vor sich herträgt. Der seit vielen Jahren bemerkbare Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist augenfällig. Und dementsprechend laut ist die Wehklage, wenn er so klar zutage tritt wie vor der Tiefgarage im Letzigrund.

Basel heisst nun der Gegner am Samstag. Eine erste Chance für den FCZ, sich aus der selbstverschuldeten Bredouille zu befreien
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 14.05.21 @ 16:22

Für Zubi werden die Trainer das wichtigste Puzzleteil sein in den nächsten 2 Runden:


„Für den FCZ wird es nochmals ganz heiss“

https://www.bluewin.ch/de/sport/fussbal ... 09870.html
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 14.05.21 @ 18:35

Wo bleibt die Nachwuchsstrategie?: Der FCZ verbannt im Abstiegskampf seine Talente

https://www.blick.ch/-id16523898.html?u ... ck_app_ios
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