dennisov hat geschrieben:FCL-Müller verhindert FCZ-Rot
Ist das schon die Fairplay-Geste des Jahres?
Als FCZ-Verteidiger Nathan wüste Beleidigungen durch den Letzigrund brüllt, bezieht es Schiedsrichter Bieri auf sich: Gelb-Rot gegen den Zürcher. Doch dann kommt alles anders, weil Bieri und Luzern-Goalie Müller cool reagieren.
Vor allem die erste Halbzeit ist ein FCZ-Totalausfall.
Es ist die Super-League-Runde der zurückgezogenen Platzverweise! Am Mittwoch sieht Servette-Spieler Gael Ondoua Rot und darf dann doch auf dem Platz bleiben. Am Donnerstag ist es FCZ-Verteidiger Nathan im Spiel gegen Luzern (1:2), der eigentlich fliegt – aber dann doch verschont wird.
Zunächst scheint der Fall klar: Nathan kassiert für ein Foul Gelb, ist total frustriert, schimpft und flucht wegen der Karte und kassiert dann von Ref Alain Bieri wegen Schiri-Beleidigung sogleich die Ampelkarte gezeigt.
Wem galt das «Fuck off!»?
Doch dann flippt Nathan erst recht aus. Der Innenverteidiger aus Brasilien und diverse Mitspieler bestürmen Bieri vehement. Sogar FCL-Keeper Marius Müller mischt mit. Sie alle wollen Bieri klar machen, was auch von der Tribüne so zu erkennen war. Nathan richtet seine gebrüllten «Fuck off!» und «Puta madre!» nicht gegen den Ref, sondern gegen einen Mitspieler. Es war offenbar Willy Gnonto gemeint.
Die Proteste wirken. Bieri lässt Gnade walten. Nathan darf bleiben. FCZ-Captain Yanick Brecher nach dem Spiel: «Der Schiri hat nicht genau gewusst, was passiert ist. Er hat nur die Worte gehört. Darum auch Chapeau an Marius Müller, der extra gekommen ist, um was zu sagen. Das war sehr sportlich von ihm als Gegner.» Über den rauhen Umgangston in der Mannschaft sagt Brecher: «Die Emotionen müssen manchmal raus, das gehört zu einem Fussballteam dazu.»
Doch Moment mal. Sind derartige Verbal-Ausraster nicht ohnehin Gelb-würdig, ganz egal ob die Beleidigungen dem Schiri, dem Gegner oder dem Mitspieler gilt?
Schiri-Boss lobt Gelb-Rücknahme
Spitzenschiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger erklärt gegenüber BLICK: «Der Zürcher Spieler Nathan wurde in dieser Aktion aufgrund seiner Reklamation und seines aggressiven Verhaltens von Alain Bieri zurecht verwarnt. Die daraufhin weitergehenden Gesten und Aussagen von Nathan nahm Bieri als «Protestieren mit Worten und Handlungen gegen den Schiedsrichter» wahr, was gemäss Reglement eine zweite Gelbe Karte und folglich die Gelb-Rote Karte rechtfertigte.»
Doch dann korrigiert sich Bieri. Völlig zu recht, wie Wermelinger schildert: «Regeltechnisch hat der Schiedsrichter die Möglichkeit, einen Entscheid solange zurückzunehmen, bis weitergespielt wird. Dies hat Bieri getan, weil der vom Schiedsrichter angenommene Sachverhalt von beiden Teams klar widerlegt werden konnte. Die Rücknahme der zweiten Gelben Karte ist klar zu stützen.»
Nathans Zusammenstauchen von Mitspieler Gnonto war also okay – jeder Amateurkicker, der schon mal frustriert auf dem Platz stand, wirds verstehen.
Ja klar wer kennt das nicht, jeder Amateurkicker hat doch schon mal seinen Mitspieler als Hurensohn beleidigt..
Sehr sympathisch und im Sommer dann bitte abgeben!
Puta Madre kannst du nicht 1:1 ins Deutsche so übernehmen. Für Südamerikaner ist dies ein normales Fluchwort und so nicht eindeutig auf die Person und Mutter von Willi auszulegen. Nach solch einem Spiel bzw solcher Leistung finde ich es ok wenn Emotionen im Spiel sind... bei Nathan merkte man deutlich wie angekackt er war.. die Wortwahl „Hurensohn“ ist natürlich eher unglücklich..
Intern wurde er aber bestimmt bestraft und die Sache ist damit gegessen :)