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Brolin
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Re: Medien

Beitragvon Brolin » 18.10.20 @ 18:31

Zhyrus hat geschrieben:
1896_ hat geschrieben:
Brolin hat geschrieben:Das setzt m.E. eine/mehrere Sperre(n) ab. (Ist aber wohl eher ein Fall für die Rubrik «Superleague»...).


Kann man da nachträglich noch eingreifen, wenn der Unparteiische sich die Situation über VAR anschaut & dann nichts gibt?!

Ziemlich sicher nein. Tatsachenentscheidung. Bua wurde auch nicht gesperrt, obwohl der SFL den VAR-Entscheid als klar falsch beurteilte (Siehe hauseigenes Video zur Beurteilung der VAR Entscheide).

Leider! Görtler fällt regelmässig negativ auf. Das ist das Sahnehäubchen. Ich verstehe nicht, weshalb Spieler wie er und Ellbogen-Sanogo von den Schiris geschützt werden.

Falscher Thread gehört in den normalen Fussballbereich.


Ja, falscher Thread. Und: tiefste, hundsmiserable Note für die Art des Zusammenspiels VAR/SR in der Super League. Es ist eigentlich unglaublich, dass die das nicht auf die Reihe kriegen. Und schlicht und ergreifend auch dumm.
«Wir freuen uns auf die Rückkehr von Pa Modou und wünschen ihm viel Erfolg mit dem FC Zürich.»


yellow
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Re: Medien

Beitragvon yellow » 18.10.20 @ 22:30

Brolin hat geschrieben:
Zhyrus hat geschrieben:
1896_ hat geschrieben:
Brolin hat geschrieben:Das setzt m.E. eine/mehrere Sperre(n) ab. (Ist aber wohl eher ein Fall für die Rubrik «Superleague»...).


Kann man da nachträglich noch eingreifen, wenn der Unparteiische sich die Situation über VAR anschaut & dann nichts gibt?!

Ziemlich sicher nein. Tatsachenentscheidung. Bua wurde auch nicht gesperrt, obwohl der SFL den VAR-Entscheid als klar falsch beurteilte (Siehe hauseigenes Video zur Beurteilung der VAR Entscheide).

Leider! Görtler fällt regelmässig negativ auf. Das ist das Sahnehäubchen. Ich verstehe nicht, weshalb Spieler wie er und Ellbogen-Sanogo von den Schiris geschützt werden.

Falscher Thread gehört in den normalen Fussballbereich.


Ja, falscher Thread. Und: tiefste, hundsmiserable Note für die Art des Zusammenspiels VAR/SR in der Super League. Es ist eigentlich unglaublich, dass die das nicht auf die Reihe kriegen. Und schlicht und ergreifend auch dumm.



Also dieses Mal war's kein Problem vom VAR. Schiri San wurde auf die Situation aufmerksam gemacht, er hat sich die Sache angeschaut und war -aus welchen Gründen auch immer- der Überzeugung, dass da nichts Schlimmes vorgefallen ist. Spielt ja eigentlich keine Rolle, bei wem die Probleme lagen. Tatsache ist einfach, dass wir uns beim Schiri/VAR-Wesen in der Schweiz immer auf der gleichen Stelle befinden. Von Fortschritt ist kaum etwas zu erkennen.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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Zürcherflyer
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Re: Medien

Beitragvon Zürcherflyer » 20.10.20 @ 7:55

https://www.tagesanzeiger.ch/der-nieder ... 2951389520
Kann jemand bitte diesen Artikel hier reinposten?

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Krönu
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Re: Medien

Beitragvon Krönu » 20.10.20 @ 8:01

MF2000 hat geschrieben:https://www.tagesanzeiger.ch/der-niedergang-eines-klassikers-452951389520
Kann jemand bitte diesen Artikel hier reinposten?

Der Niedergang eines Klassikers
Das Duell des FC Zürich gegen Basel beherrschte einst den Schweizer Fussball – das Spiel vom 11. Mai 2011 war der Auslöser, wieso das nicht mehr so ist.
Florian RazThomas Schifferle
Thomas Schifferle, Florian Raz
Publiziert: 18.10.2020, 11:27


Es ist der Abend der grossen emotionalen Ausbrüche. Vor dem Spiel an diesem 11. Mai 2011, einem Mittwochabend, geht ein fast biblischer Wolkenbruch über dem ­Letzigrund nieder. Basler Anhänger stürmen den Eingang zu ihrem Sektor und skandieren: «Zürich muss fallen!»

Sie werfen einen Rucksack voller Feuerwerkskörper ins Stadion und prügeln sich deshalb mit ­Sicherheitskräften, sie werfen ­Absperrgitter nach ihnen und ­beschlagnahmen zwei Verpflegungsstände, einen zerstören sie. Es gibt 200’000 Franken Sachschaden und zehn Verletzte. Drei Monate später zeigt die «Rundschau» verstörende Bilder dieses Krawalls.

Dann folgt das Spiel, Zürich gegen Basel. Vier Runden stehen in der Saison 2010/11 noch aus, der FCZ ist Leader, dank minimal besserer Tordifferenz als der punktgleiche Rivale. Er legt einen Auftritt hin, der so gut ist wie selten einer, zumindest eine Stunde lang. Er führt 1:0 und 2:1, eigentlich müsste er klarer führen, wenn bloss Alexandre Alphonse seine Chancen verwerten würde.

Die alten Rivalen werden auf unterschiedliche Umlaufbahnen katapultiert.

Der FCB ist gar nicht gut, aber am Ende hat er Alex Frei. Fünf Wochen zuvor ist Frei aus dem Nationalteam zurückgetreten, entnervt ob der Kritik an seiner Person. Jetzt im Letzigrund ist er es, der dem FCB mit seinen Toren das 2:2 rettet. Und damit das wesentlich prägt und beeinflusst, was danach alles folgen soll.
Im Rückblick gesehen, ist es dieser Mai-Abend vor neun Jahren, der die alten Rivalen endgültig auf unterschiedliche Umlaufbahnen katapultiert hat: Basel fängt Zürich als Leader noch ab, wird wieder Meister und ist danach auf Jahre hinaus der Dominator der Super League, Zürich dagegen erholt sich nie mehr von den Folgen dieses Spiels und ist bis heute bestenfalls ein braver Mitläufer, der zwischendurch sogar in der Challenge League verschwindet.

Heute steht diese Paarung wieder auf dem Programm. Zürich ist Letzter und in der Krise, Basel dümpelt im Mittelfeld und versucht mit den Transfers von Timm Klose und Pajtim Kasami in einem schwierigen Umfeld Aufbruchstimmung zu verbreiten. 15’800 Zuschauer dürften wegen der ­Corona-Vorschriften maximal in den Letzigrund, 5000, vielleicht 6000 werden effektiv nur erwartet. Ein Virus verstärkt den Eindruck, wie sehr der Klassiker des Schweizer Fussballs an Glanz verloren hat.

«Das war unglaublich: Köbi gegen Karli ...»
Ein Klassiker ist es seit den K&K-Zeiten, den Zeiten des Zürchers Köbi Kuhn und des Baslers Karl Odermatt, der eigentlich aus Luzern kommt. Zwischen 1963 und 1976 führen sie ihre beiden Vereine zu zusammen elf Meisterschaften und acht Cupsiegen. «Früher», erinnert sich Odermatt einmal in der «SonntagsZeitung» in weinseliger Stimmung, «war das etwas Unglaubliches: Basel gegen Zürich, Kunz gegen Grob, Künzli gegen Hitzfeld, Köbi gegen Karli …»

Aus Basler Sicht werden die Spiele gegen den FCZ auch darum zur Besonderheit, weil der FCB erst in der Zeit der grössten Rivalität mit dem FCZ bedeutsam wird in seiner Stadt. Bis 1965 ist er bloss ein beschaulicher Schweizer Mittelfeldclub mit einem Meistertitel im Palmarès. Rotblau ist weit ­davon entfernt, den Puls der Region mitzubestimmen.

Das ändert sich markant, als Helmut Benthaus Spieler-Trainer wird. In den 17 Jahren unter dem Deutschen gewinnt Basel sieben Meistertitel und zwei Cupfinals. Aber Benthaus tut viel mehr, als bloss für sportlichen Erfolg zu sorgen: Er schafft es, den Club auch in jenen Schichten der Bevölkerung populär zu machen, die Fussball bislang als Zeitvertreib für Proleten und damit als unter ihrer Würde betrachteten.
Benthaus hat die Lust, den Sport mit der Hochkultur zu vermischen. Und trifft mit dem Basler Theaterdirektor Werner Düggelin einen kongenialen Partner. Es ist eine Mischung aus aufregendem Fussball und intellektueller Begleitung, die den FCB als unverzichtbares Wahrzeichen wie die Fasnacht in seiner Stadt verankert. «Mit unserer Idee haben wir die Basler Fussballkultur geschaffen», sagt Benthaus später. Und der grosse Antipode dieser Fussballkultur heisst FC Zürich.

Mit der Gutsherrenart von Ancillo Canepa ist der FCZ zum biederen Club geworden.
Mit der Gutsherrenart von Ancillo Canepa ist der FCZ zum biederen Club geworden.
Foto: Keystone
Der FCZ steht lange Zeit für eine Stadt, in der für Basler Gleis 12 im Zürcher Hauptbahnhof der schönste Ort in der Stadt ist, weil hier der Zug zurück in die Heimat fährt. Zürich gilt als gross, laut, vorlaut, mächtig, der Zürcher Akzent ist grob. Die Stadt dient perfekt als Feindbild, auch in Basel.
Es mag im ersten Moment unlogisch klingen. Aber vermutlich liegt es auch am tiefen Sturz des FCB ab Mitte der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts, dass Spiele gegen den FCZ in Basel so lange ihren Sonderstatus behalten ­haben. Unabhängig von der Platzierung der beiden Mannschaften. Gerade weil der FCB von der Benthaus-Ära bis in die ersten Jahre des neuen Jahrtausends keine Erfolge feiert, bleiben die Heldengeschichten aus den alten Tagen lebendig.

Die Grösse von Rotblau speist sich über Jahrzehnte nur aus verflossenen Erfolgen. Und aus den in der Erinnerung immer epischer werdenden Auseinandersetzungen mit den Zürchern. So wird jedes Spiel gegen den FCZ auch immer zur Gelegenheit, sich noch einmal in der goldenen Vergangenheit zu sonnen.

Für Basel hat sich die Rivalität verschoben
Die Duelle zwischen Baslern und Zürchern, die zwischen 2005 und 2011 die Meistertitel unter sich ausmachen, scheinen da die ­Geschichte des scheinbar ewigen Streits weiterzuspinnen. Und doch verändert sich in Basel etwas markant: Mit den aktuellen Erfolgen wird die Gegenwart wichtiger als die Vergangenheit.
In Zürich ist das umgekehrt. Da ist die Vergangenheit wichtiger, weil die Gegenwart so trostlos ist. Die grossen Figuren sind verschwunden. Bei Kuhn, Künzli, Grob oder Martinelli genügten die Vornamen, um zu wissen, von wem die Rede ist. Köbi, Fritz, Karli, Rosa... Die Mannschaften der Neuzeit sind besetzt von Spielern, die auswechselbar sind und keine Identifikation schaffen. Hannu Tihinen ist noch der Letzte, der ein Idol war. Der Finne ist bereits seit zehn Jahren weg.

Wenn der Blick nach hinten aber nicht mehr alleiniger Ankerpunkt der eigenen Identität ist, können sich Rivalitäten verschieben. Genau das geschieht in Basel, als die Young Boys den FCZ als härtesten Gegner im Meisterrennen ablösen. Es sind nicht mehr die Spiele gegen den historischen Erzrivalen, die die grössten Emotionen auslösen. Es sind jene Partien, in denen es um Titelgewinne geht und in denen neue Heldengeschichten geschrieben werden können.

Und so nimmt die Brisanz des Klassikers aus Sicht der Basler mit jedem Jahr ab, in dem sich der FCZ irgendwo zwischen Rang 7 und der Challenge League befindet.

Es gibt keinen Religionskonflikt oder politische Verwerfungen.

Es zeigt sich, dass dem Schweizer Klassiker vermutlich eine tiefergehende Verankerung fehlt, die über den Sport hinausreicht. Da ist keine räumliche Nähe wie zwischen Schalke und Dortmund oder erst recht zwischen Liverpool und Everton. Da gibt es keinen Religionskonflikt wie beim Old Firm von Glasgow zwischen den Rangers und Celtic und auch keine politischen Verwerfungen wie beim Clasico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid.

Und jene Städterivalität, die zwischen Basel und Zürich ausserhalb des Fussballfelds herrscht, hat längst nicht mehr die Wucht vergangener Tage. Natürlich wird das kleinere Basel den Neidkomplex gegenüber Zürich nie ganz ablegen. Aber er scheint in den letzten Jahren doch spürbar geschrumpft zu sein. Was sich an den Schnitzelbänken zeigt, die gut als Fiebermesser der Basler Befindlichkeit funktionieren. Dort wird höchstens noch aus nostalgischen Gründen über Zürich hergezogen. In der Stadt Basel lacht man heute lieber über die Baselbieter.

Inzwischen scheint sogar die ­Rivalität zwischen der Zürcher Süd- und der Basler Muttenzerkurve einen emotionalen Tiefstand erreicht zu haben. Dazu dürfte auch beitragen, dass Konflikte mit der Zürcher Polizei dafür sorgen, dass die organisierten Basler Anhänger mehrfach auf die Reise in den Letzigrund verzichten. Der Aufmarsch der Zuschauer an der Badenerstrasse ist nie mehr annähernd so gross gewesen wie an jenem 11. Mai 2011, als 22’800 für einen brodelnden Kessel sorgen. Das hat nur ­etwas Gutes: Die Zeit der schlimmsten Ausschreitungen ist vorbei.

Bernhard Burgener hat den FC Basel mit seiner Art der Führung ins Chaos gestürzt.
Bernhard Burgener hat den FC Basel mit seiner Art der Führung ins Chaos gestürzt.
Foto: Urs Lindt (Freshfocus)
Damit sind wir zurück an diesem Tag im Mai 2011, der die Entwicklung der beiden Clubs zuletzt so sehr definiert hat. Der FCB ist drei Spiele nach dem 2:2 gegen den FCZ Meister, schafft direkt den Sprung in die Champions League und sorgt da für Furore, als er sich dank eines 2:1 gegen Manchester United für die Achtelfinals qualifiziert. Er ist nicht mehr zu bremsen, zumindest so lange er von Bernhard Heusler als Präsident und Georg Heitz als Sportchef ­geführt wird. In den letzten neun Jahren nimmt er in den europäischen Wettbewerben 125,7 Millionen Euro allein an Prämien ein, der FCZ kommt auf einen Bruchteil davon, auf 17,4 Millionen.

Nachdem Basel Anfang Dezember 2011 gegen Manchester United gewonnen hat, zieht Trainer Urs Fischer beim FCZ die Bilanz des Jahres: «Wo der FCB jetzt steht, könnte der FCZ auch stehen. Auch wir könnten wie Basel sein – im optimalsten Fall.»

Ein Machtkampf und seine Folgen
Der optimale Fall ist weit weg. ­Wegen der verpassten Champions League kündigt Präsident Ancillo Canepa eine Reduktion des Budgets von 26 auf 20 Millionen Franken an. Er sucht neue Gelder und holt zusätzlich Leute in den Verwaltungsrat. Daraus entwickelt sich ein Richtungsstreit, der gar zu einem Machtkampf führt. Fischer ist eines der Opfer davon und wird zehn Monate nach der knapp verpassten Meisterschaft entlassen.
Canepa behält am Ende zwar die Macht, und die Gegner ziehen sich wieder zurück. Die Folge ist aber, dass er sich mehr und mehr abschottet und den Club zusammen mit seiner Frau Heliane zu einer Familiensache macht. 90 Prozent der Aktien gehören den ­Canepas inzwischen. Er mag den FCZ noch lange als Spitzenclub anpreisen und alle, die das hinterfragen, schon fast als Hinterwäldler anschauen. An einem führt trotzdem kein Weg vorbei: Mit ­Canepas Gutsherrenart ist der FCZ nicht durchgestartet, sondern zum gewöhnlichen Club geworden und um Jahre zurückgefallen – fernab des Glanzes alter grosser Klassikertage, als er auf Augenhöhe mit dem FC Basel war.

In Basel kommen die Probleme erst ab dem Sommer 2017, nach acht Meistertiteln in Serie. Bernhard Burgener übernimmt den Club und stürzt ihn mit seiner Art der Kommunikation und des ­Finanzgebarens zunehmend ins Chaos. Aber auch das reicht in ­Basel noch immer zu den Plätzen 3, 2 und 2, zu einem Cupsieg und einem Viertelfinal in der Europa League, zu Transfers von Klose und Kasami und zu einer Lohnsumme, die höher ist als überall sonst im Schweizer Fussball.

Köbi und Karli spielten einst für 100’000 Franken im Jahr, höhere Gehälter erlaubte der Schweizer Verband zu ihrer Zeit nicht. «Heute würden wir sicher eine Million verdienen», sagt Odermatt einmal. Sie wären ihr Geld noch wert.
Gemäss einer Studie der Fairleigh Dickinson Uni (2011) sind Fox News Zuschauer nicht nur schlechter informiert als die Zuschauer anderer News Sender, sondern sind im Schnitt sogar etwas schlechter informiert als Menschen, die gar keine Nachrichten sehen.

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Salocin27
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Re: Medien

Beitragvon Salocin27 » 25.10.20 @ 10:27

Interessante Steckbriefe einiger Spieler aus dem gestrigen Spiel, veröffentlicht bei TA-Media:

Starke Debütanten: Der Nächste, bitte! Diese Neuen können dem FC Zürich helfen
Beim 4:1 in Vaduz überzeugen drei, die ihren Einstand beim FCZ geben. Ein Rückkehrer schenkt Zuversicht. Und ein Altbekannter entdeckt neue Qualitäten.
Von Florian Raz, Etienne Sticher

Ousmane Doumbia: Der Schleicher im Pressing
Nach seiner Verpflichtung wurde er von Sportchef Marinko Jurendic angepriesen als «Balleroberer, der mit seiner Dynamik wichtige Akzente im Offensivspiel geben wird». Davon ist in den ersten zwanzig Minuten seines Debüts gegen Vaduz noch nicht viel zu sehen. Ousmane Doumbia wirkt manchmal etwas verloren.
Doch dann zeigt er, weshalb ihm die Anhänger des FC Winterthur nachtrauern. In der eigenen Platzhälfte steht er solide, gewinnt jene Zweikämpfe, die der FCZ in den letzten Spielen zu oft verloren hat. Und wenn er die Gegner mal in deren Strafraumnähe bedrängt, dann tut er es richtig. Das 2:0 und das 3:0 sind seine Tore. Fast schleicht er sich jeweils an den Ballführer an. Und ehe sie die Gefahr bemerken, hat er ihnen den Ball bereits abgeluchst und auch schon weitergeleitet.
Lange hat Doumbia als der vermutlich beste Sechser der Challenge League gegolten. Die Leistung gegen Vaduz ist ein erster, deutlicher Fingerzeig, dass der 28-Jährige auch in der Super League mehr sein kann als ein Mitläufer.

Fidan Aliti: Der Neue im Bermudadreieck
Hinten links hat der FCZ sein persönliches Bermudadreieck, in dem ein Spieler nach dem anderen verloren geht. Letzte Saison haben sich Levan Kharabadze, Pa Modou, Mads Pedersen und Michael Kempter beim FCZ als linker Verteidiger versucht. Keiner von ihnen ist heute noch im Club. Zu Beginn dieser Spielzeit ist es Tobias Schättin, der mehr schlecht als recht in der Zone nach dem rechten schaut. Gegen Vaduz ist der Neuzugang vom FC Winterthur nicht einmal mehr im Aufgebot.
Fidan Aliti muss also entweder unglaublich mutig sein. Oder die Geschichte all der gescheiterten Linksverteidiger ist ihm egal. Auf jeden Fall stellt sich der 27-Jährige gegen Vaduz hinten links hin – und er wird nicht verschluckt.
Trotzdem ist es nicht ganz einfach, Alitis Leistung zu beurteilen. Dazu sind die Vaduzer Angriffe zu zaghaft. Klar ist, er mit seinen 1,86 Metern Körperlänge eine gewisse Robustheit ausstrahlt, ohne dabei hölzern zu wirken. Seine Technik wirkt solide. Das enge taktische Korsett hilft seinem Stellungsspiel ebenso sehr, wie es seine Offensivgelüste zügelt.
Aliti ist in der Region Basel aufgewachsen. Er hat danach in Luzern gespielt und in Transnistrien, einem Staat, den es nur de facto gibt, aber nicht anerkannt wird. Er war in Kroatien und in Albanien. Zuletzt spielte er für Kalmar in Schweden. Jetzt also das grosse Abenteuer FCZ. Es hat recht unaufgeregt begonnen.

Antonio Marchesano: Der neu entdeckte Kämpfer
Vielleicht ist bei ihm der Unterschied zum letzten Auftritt unter Ludovic Magnin am augenfälligsten. Beim Offenbarungseid gegen Lausanne stand sein Ballverlust unmittelbar vor dem 0:3 für eine Zürcher Zweikampfscheue, die Magnin schlussendlich den Job kostete. In Vaduz gewinnt Antonio Marchesano plötzlich Zweikämpfe.
Er ackert, er fightet - und das fast zu sehr. Nach guten zwanzig Minuten sieht er, der eher als Techniker bekannt ist, wegen eines Fouls Gelb. In der zweiten Halbzeit hat er sogar Glück, dass sein Arbeitstag nicht frühzeitig endet. Er trifft den Gegner mit dem Arm im Gesicht und wird nur ermahnt.
Interessanterweise leiden seine Stärken in der Spielauslösung nicht unter dem neu erwachten Einsatzwillen. Kurz vor der Pause bedient er zweimal hintereinander Tosin. Das erste Zuspiel verwertet der Nigerianer zum 2:0.
Nach einer guten Stunde ist Marchesanos Arbeitstag vorbei. Es ist sein kürzester Einsatz dieser Saison. Aber kämpfen ist auch anstrengend.

Aiyegun Tosin: Auch an der Leine gut
Es gibt einige, die glauben, dass es kein Zufall sein kann. Am 28. Juni verletzte sich Aiyegun Tosin am Innenband des rechten Knies. Eine Woche später feierte der FCZ seinen letzten Sieg vor einer zwölf Pflichtspiele dauernden Durststrecke. Und jetzt, kaum da dieser Tosin wieder von Anfang an spielen kann, gewinnen die Zürcher wieder.
Es ist allerdings kein entfesselter Tosin, der da im Rheinpark aufläuft. Als rechter Mittelfeldspieler in einem 4-4-2 hat ihn Trainer Rizzo an die ganz enge taktische Leine gelegt. Kaum einmal ist einer von diesen Energieanfällen zu sehen, mit denen Tosin seine Gegenspieler zu überfordern und die Fans zu verzücken pflegt. Ernst und gewissenhaft erledigt er seine defensiven Aufgaben.
Aber wenn er sich mal vorne einschaltet, dann wird es gefährlich. Er steht richtig, um Doumbias Ballgewinn zum 2:0 zu veredeln. Er taucht gleich darauf alleine vor Vaduz-Goalie Ospelt auf. Und nach der Pause zeigt er einmal, dass er zu den schnellsten Flügeln der Liga gehört. Und erst noch über eine feine Schusstechnik verfügt.
Nach 71 Minuten ist sein Arbeitstag beendet. Er hat bewiesen, wie wichtig er für den FCZ sein kann. Selbst wenn er an die Leine gelegt wird.

Wilfried Gnonto: Erst ein Vorgeschmack
Nur gerade zwanzig Minuten dauert sein Super-League-Debüt. Doch Wilfried Gnonto hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Kurz nach seiner Einwechslung wird er verwarnt. Dann hält er nach einer kurzen Eckballvariante aus 22 Metern einfach mal drauf - und der Ball ist drin. Als Torschütze darf sich der 16-Jährige trotzdem nicht feiern lassen. Kramer hat den Ball leicht abgelenkt - die Liga gibt ihm den Treffer.
Trotzdem ist Gnontos Auftritt ein erster Hinweis darauf, warum er in Italien von der «Gazzetta dello Sport» mit Lob überschüttet wurde. «Richtig stark» sei er im Eins-gegen-Eins, hiess es da. Ausserdem habe er eine herausragende Beschleunigung mit dem Ball.
Während sein Wechsel zum FCZ in der Schweiz fast unbemerkt geblieben ist, ist der Stürmer in seiner Heimat bereits bestens bekannt: Als Notlösung hat ihn die Squadra Azzurra für die U-17-WM 2019 aufgeboten. Gnonto überzeugte mit drei Toren in vier Spielen und wurde danach in die U-19 von Inter befördert.
Spielt er in den nächsten Wochen gleich wie gegen Vaduz, dürfte seine Bekanntheit auch in der Schweiz markant ansteigen.

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mitleser
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Re: Medien

Beitragvon mitleser » 26.10.20 @ 6:09

Ex-Nati-Star Blerim Dzemaili (34) hat seinen Vertrag bei Shenzhen FC in China aufgelöst. Nun hofft er auf eine Rückkehr zum FC Zürich.

BLICK: Blerim Dzemaili, weshalb haben Sie Ihren Vertrag in China aufgelöst?
Blerim Dzemaili: Der Klub hat nicht mehr auf mich gesetzt. Es passte einfach nicht mehr, deshalb haben wir den Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.

Dass Shenzhen Trainer Roberto Donadoni nach nur vier Spieltagen entliess, hat sicher auch eine Rolle gespielt, oder? Sie waren ja sein absoluter Wunschspieler, hatten schon zweimal bei Bologna zusammengearbeitet.
Sicher. Ich war in den ersten vier Spielen noch nicht spielberechtigt. Nach dem Abgang von Roberto Donadoni ist dann alles ein wenig anders gekommen.

Sie haben in diesen neun Monaten keinen einzigen Ernstkampf für Shenzhen bestritten.
Das ist schon ein wenig ungewöhnlich, ich weiss. Und ich finde es auch schade. Aber es war ja auch eine ganz spezielle und verrückte Zeit mit diesem Virus. Es war ja fast ein Wunder, dass wir Fussballer aus dem Ausland ein Visum gekriegt haben, China liess ja lange Zeit gar niemanden rein. Auch wenn ich nicht gespielt habe, China war für mich eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen will. Shenzhen ist eine super Stadt, die Leute waren sehr höflich und nett.

Sie hatten keine Probleme, sich einzuleben?
Nein, das ist mir überhaupt nicht schwergefallen. Ich finde mich schnell zurecht und alle Staff-Mitglieder waren Italiener und auch zu meinen Teamkollegen, Chinesen oder Ausländer, hatte ich einen guten Draht.

Und kulinarisch?
Klar ist die Esskultur total verschieden. Aber Shenzhen ist sehr international, da findet man alles – vom Edelitaliener bis zum Steakhouse. «Hot Pot» hat mir zum Beispiel sehr gut geschmeckt – das ist so eine Art chinesisches Fondue Chinoise.

Sie sind 34. Wollen Sie noch weiterspielen oder hören Sie auf?
Ich will auf jeden Fall weiterspielen. Ich fühle mich noch zu jung, um aufzuhören, bin noch zu fit und auch noch total motiviert. Ich werde mich in den nächsten Wochen fit halten. Dann schauen wir, was im Januar passieren wird, wenn das Transferfenster wieder offen ist.

Kommen Sie auf Ihr Karriereende hin zurück in die Schweiz?
Ich war nun 14 Jahre im Ausland, der Wunsch nach Hause zu kommen, besteht schon. In Zürich bin ich aufgewachsen, da wohnt meine Familie, der FCZ ist mein Stammverein. Klar wäre es schön, wenn ich meine Karriere da beenden könnte, wo ich sie begonnen habe.

Haben Sie bereits mit den FCZ-Verantwortlichen gesprochen?
Sagen wir es so: Ja, wir haben uns schon ausgetauscht. Aber konkret sind wir dabei nicht geworden, da meine Situation mit Shenzhen damals noch nicht geklärt war. Ich denke, wir werden uns in nächster Zeit intensiver zusammensetzen. Aber in diesen zwei Monaten kann noch viel passieren. Wir werden sehen, ob es klappt.

Ihr ehemaliger Nati-Kollege Ludovic Magnin wird nicht mehr an der Seitenlinie stehen, falls Sie beim FCZ unterschreiben würden.
Ja, leider. Ich hätte gerne mit ihm zusammengearbeitet. Aber so ist das eben im Fussball. Es kann alles sehr schnell gehen.

Und was steht in den nächsten Tagen auf Ihrem Programm?
So rasch als möglich zu meinem Sohn Luan und so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Ich habe ihn nun schon viel zu lange nicht gesehen. Ich freue mich wahnsinnig darauf.

Quelle: https://www.blick.ch/sport/fussball/int ... 62196.html
Zuletzt geändert von mitleser am 26.10.20 @ 6:22, insgesamt 1-mal geändert.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 26.10.20 @ 6:15

Wow ich dachte gerade dass sei ein Fake-Artikel wie damals die lustigen Interview mit Cillo von Schweri. Aber es scheint tatsächlich wahr zu werden, Blerim kommt nach hause (und wird anschliessend Sportchef wie er schon oft sagte ;))

Das meint BLICK: Dzemaili zum FCZ – eine gute Idee!

https://www.blick.ch/-id16162278.html?u ... ck_app_iOS
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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