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Jure Jerković
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Re: Medien

Beitragvon Jure Jerković » 03.10.20 @ 23:14

Tagi, 3.10., Christian Zürcher

FCZ-Debakel in Lausanne
Eine einzige Vermisstmeldung


Der FC Zürich steckt schon wieder in der Krise. Mit einem desolaten Auftritt verliert er gegen Aufsteiger Lausanne 0:4.

Nach 26 Minuten schreit Ludovic Magnin eine Vermisstmeldung auf den Platz. «Mentalität, Mentalität», ruft er. Die Sache mit der Mentalität im Fussball ist die, dass sie alles bedeuten kann. Einsatz etwa, oder Kampfgeist, Wille, Widerstandskraft, Mut auch und eine gewisse Boshaftigkeit. Beim FCZ ist die Deutung in diesen Minuten etwas einfacher. Ihm fehlt schlicht alles. Es muss Magnin ärgern. Besonders ihn. Seine Fussballer verweigern sich gerade ziemlich allem, was ihren Trainer einmal als Spieler ausgezeichnet hat. Der FCZ ist mau, blass, schlecht. Und Magnin kann es nicht ändern.

Die Zürcher kommen in der ersten Halbzeit kaum aus der eigenen Hälfte, sie bringen es nicht über 25 Prozent Ballbesitz – und sie agieren ohne defensives Gewissen. Wie beim ersten Gegentor. Nach einem Eckball des FCZ darf Lausanne kontern. Die Waadtländer werden von den Zürchern in den eigenen Strafraum begleitet, am Ende darf Aldin Turkes unbedrängt einschiessen.

Magnins Aufruf zu mehr Mentalität verpufft – ohnehin ist der Verweis auf diese Mentalität immer auch ein Indiz dafür, dass man für die wahre Problemlösung nicht die richtigen Worte findet. Magnin versucht es dann mit einem anderen Kniff. Er wechselt den 18-Jährigen Silvan Wallner nach 31 Minuten aus. Doch auch das bewirkt wenig, seine Spieler sind immun gegen die Impulse ihres Trainers. Das zeigt die Szene vor dem 0:2. Die Mentalität, mit der Schönbächler in den Zweikampf gegen Cameron Puertas geht, ist schwer beschreibbar. Es sieht fast schon bemitleidenswert aus, mit wie wenig Kraft und Überzeugung er Puertas vom Ball trennen will. Dieser schüttelt ihn ab und schiesst aus 25 Metern. Der Ball zieht einem Strich gleich in die hohe Torecke. Was für ein Treffer.

Und wieder einmal herrscht Krise beim FCZ
Magnin ist nach dem Spiel sauer: «Das war ein kollektives Versagen heute. Es gibt nix Positives, unser Auftritt hatte nichts mit Super League zu tun.»

Es ist also so gekommen, wie man es befürchten musste. Der FCZ macht so weiter, wie er letzte Saison aufgehört hat. Er verteidigt schlecht und kassiert viele Tore. Er sieht desolat aus und gewinnt kaum Punkte. Magnin wiederum vermag einmal mehr nicht zu zeigen, weshalb er ein guter Trainer sein könnte. Stattdessen: Krise. Wieder einmal. «Wir müssen nun alles hinterfragen», sagt Captain Yanick Brecher nach dem Spiel. Zur Erinnerung: Es sind erst drei Runden gespielt.

Ganz anders Lausanne. Der Aufsteiger hat einen Plan, er drückt den FCZ mit heftigem Pressing in dessen Platzhälfte. Besonders Stürmer Turkes gelingt ein gutes Spiel. Letzte Woche verpflichtete der Club vier Talente aus Nizza, einen 21-Jährigen und drei 19-Jährige. Einer von ihnen, Evann Guessand, trifft dann auch zum 4:0-Endstand. Die Transfers zeigen einmal mehr: Lausanne ist eine Art Filiale von Nizza – und vielleicht schneller als gedacht eine gewichtige Kraft im Schweizer Fussball.

Der FCZ wiederum verliert sehr wahrscheinlich einen Spieler. Simon Sohm, das 19-jährige Talent aus dem eigenen Nachwuchs, wechselt gemäss Medienberichten zum italienischen Club Parma – für kolportierte sechs Millionen Euro. Das ist viel Geld und hilft den angeschlagenen Vereinsfinanzen. Sportlich ist es eine weitere Schwächung der Mannschaft nach dem Abgang von Kevin Rüegg. Und hilft in der Krise wenig.
RIP Jure. Du warst einer der Besten, die je für den FCZ gespielt haben!


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Mushu
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Beitragvon Mushu » 04.10.20 @ 7:30

"Magnins Aufruf zu mehr Mentalität verpufft – ohnehin ist der Verweis auf diese Mentalität immer auch ein Indiz dafür, dass man für die wahre Problemlösung nicht die richtigen Worte findet."

Eine Kurzzusammenfassung der letzten 2.5 Jahre seines Wirkens (inkl. Mitwirken von AC) ...

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 04.10.20 @ 12:49

Heute Abend sind wir Thema im „Heimspiel“

Weiss jemand wieso die Sendung nur noch halb so lange dauert?

https://www.bluewin.ch/de/sport/fussbal ... 45604.html
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Medien

Beitragvon Sportchef » 04.10.20 @ 12:59

um wieviel uhr und wo?

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Re: Medien

Beitragvon Sportchef » 04.10.20 @ 14:22

Kiyomasu hat geschrieben:
Sportchef hat geschrieben:um wieviel uhr und wo?


19 Uhr auf Teleclub Zoom (neu "Blue Zoom")

Danke

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neinei
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Re: Medien

Beitragvon neinei » 04.10.20 @ 14:44

Nach paar versöhnlichen Artikeln, hat Schifferle den Steilpass angenommen.

Tagi hat geschrieben:Sonntag 04. Oktober 2020 14:14

Analyse zum FCZ-Saisonstart
Mit Magnin kommt der FCZ nicht weiter
Das 0:4 in Lausanne ist eine Bankrotterklärung und führt zur Erkenntnis: Solange die Spieler keine Ehre haben und Ludovic Magnin Trainer ist, wird der FCZ dauerhaft anfällig für Krisen sein.

Aktualisiert vor 22 Minuten von Thomas Schifferle

Den besten Auftritt haben die Zürcher, als der schwere Schaden angerichtet ist. Yanick Brecher und Ludovic Magnin versuchen wenigstens nicht einmal im Ansatz noch etwas aufzuhellen, was tiefschwarz ist. Der Captain und sein Chef stehen hin und sagen, wie es ist. Es liegt das kollektive Versagen vor.

Dieser FC Zürich gibt in Lausanne ein erschreckendes Bild ab. 0:4 verliert er, wobei es nicht einfach ein Verlieren ist, es ist ein Untergang, eine Demütigung. Es ist eine derartige Nichtleistung, die alles ad absurdum führt, was die Zürcher in den Tagen dieser jungen Saison schon alles erzählt haben.

Magnin: Wir wissen, dass wir gut arbeiten. Die Spieler sind daran, eine Mannschaft zu werden. Oder Ancillo Canepa, der Präsident: Natürlich sind wir ein Spitzenclub. Auf den Punkt gebracht ist das, was sie bis zu diesem Samstag sagen, ein einziges Blabla.

Die Zerbrechlichkeit des FCZ lässt Canepas Gerede vom Spitzenclub noch absurder erscheinen, als es ohnehin ist.

Natürlich ist das jetzt nur ein Spiel, das verloren ging, und die Saison ist jung, auch das stimmt. Aber darum geht es nicht bei diesem FCZ, der immer mehr sein will, als er ist. Das Problem hält schon lange an und geht viel tiefer. Im Kern heisst die Erkenntnis: Mit Magnin kommt die Mannschaft nicht weiter.

Canepa zeigt eine Nibelungentreue zu seinem Trainer, die ihn gleich über jede Krise hinwegsehen lässt. Und die ihn gar dazu brachte, dessen Vertrag im letzten Januar gegen alle Widerstände innerhalb des Vereins zu verlängern – um zwei Jahre gleich, als käme ein anderer Club irgendwie auf die Idee, Magnin abzuwerben.

Krisen hat es schon genug gegeben, seit Magnin im Februar 2018 für Uli Forte auf den Thron gehoben wurde. Dass dieses 0:4 vom Samstag reicht, um den Club schon wieder zu erschüttern, sagt alles über seine Standfestigkeit. Sagt alles, wie sehr ihm das Fundament fehlt. Die Zerbrechlichkeit dieses FCZ lässt Canepas Gerede vom Spitzenclub noch absurder erscheinen, als es das ohnehin ist.

Canepa kämpft dauernd mit sich selbst
Canepa bewegt sich im dauernden Kampf mit sich selbst. Den Trainer kann er nicht entlassen, weil er sonst zugeben müsste, dass er sich in ihm geirrt hat. Der Mannschaft kann er die Qualität nicht absprechen, weil er sonst überführt wäre, dass seine Transferpolitik falsch ist. Er mag sich jetzt trösten, dass er nach Kevin Rüegg (Hellas Verona) mit Simon Sohm (zu Parma) einen weiteren jungen Spieler für gutes Geld verkaufen konnte.

Die Ausbildung hat er sich auf die Fahne geschrieben. Und Magnin ist sein Trainer, der sie vorantreiben soll. Das ist alles nett. Doch was bringt sie, wenn der Club in seiner sportlichen Existenz gefährdet ist und sich derart blossstellen lässt wie vor drei Wochen im Cup beim kleinen Chiasso oder nun in Lausanne?

«So wie der FCZ heute gespielt hat», sagte Magnin am Samstagabend, «hat das nichts mit Super League zu tun.» Und wenn Goalie Yanick Brecher fordert, dass sich alle hinterfragen müssten, hört sich auch das nach einer einzigen Bankrotterklärung an.

Die Zahlen sprechen einfach gegen Ludovic Magnin: 38 Siege in total 108 Spielen, nur 3 im Jahr 2020.

In Lausanne sind die jungen Aussenverteidiger Wallner und Schättin heillos überfordert. Vor allem aber versagen die Spieler, die das Team tragen müssten: Lasse Sobiech, Hekuran Kryeziu, Antonio Marchesano, Marco Schönbächler, Benjamin Kololli, Blaz Kramer… Note 1 für jeden wegen der Körpersprache und der offensichtlichen Unlust, in Zweikämpfe zu gehen. Jeder tut so, als ginge ihn alles gar nichts an. Schönbächler und Marchesano verschulden dazu mit ihrer fehlenden Bereitschaft, sich körperlich zu engagieren, die Gegentore zwei bis vier. Als Einziger genügt Brecher.

Zwei Wochen hat der FCZ nun Zeit, in sich zu gehen, weil bis zum Spiel gegen Basel die Meisterschaft ruht. Er muss das zum x-ten Mal in der Zeit unter Magnin tun. Und weil das so ist, fällt auch die Prognose leicht: Die nächste Krise folgt beim FCZ bestimmt, solange Magnin im Amt ist. Das ist nicht allein seine Schuld, das liegt auch am Charakter der Spieler. Aber die Zahlen sprechen einfach gegen ihn: 38 Siege in total 108 Spielen, nur drei im Jahr 2020.
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.

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Mushu
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Beitragvon Mushu » 04.10.20 @ 14:49

AboAnalyse zum FCZ-Saisonstart

Mit Magnin kommt der FCZ nicht weiter

Das 0:4 in Lausanne ist eine Bankrotterklärung und führt zur Erkenntnis: Solange die Spieler
keine Ehre haben und Ludovic Magnin Trainer ist, wird der FCZ dauerhaft anfällig für Krisen sein.
Thomas Schifferle

Den besten Auftritt haben die Zürcher, als der schwere Schaden angerichtet ist. Yanick Brecher und Ludovic Magnin versuchen wenigstens nicht einmal im Ansatz noch etwas aufzuhellen, was tiefschwarz ist. Der Captain und sein Chef stehen hin und sagen, wie es ist. Es liegt das kollektive Versagen vor.

Dieser FC Zürich gibt in Lausanne ein erschreckendes Bild ab. 0:4 verliert er, wobei es nicht einfach ein Verlieren ist, es ist ein Untergang, eine Demütigung. Es ist eine derartige Nichtleistung, die alles ad absurdum führt, was die Zürcher in den Tagen dieser jungen Saison schon alles erzählt haben.

Magnin: Wir wissen, dass wir gut arbeiten. Die Spieler sind daran, eine Mannschaft zu werden. Oder Ancillo Canepa, der Präsident: Natürlich sind wir ein Spitzenclub. Auf den Punkt gebracht ist das, was sie bis zu diesem Samstag sagen, ein einziges Blabla.

Die Zerbrechlichkeit des FCZ lässt Canepas Gerede vom Spitzenclub noch absurder erscheinen, als es ohnehin ist.
Natürlich ist das jetzt nur ein Spiel, das verloren ging, und die Saison ist jung, auch das stimmt. Aber darum geht es nicht bei diesem FCZ, der immer mehr sein will, als er ist. Das Problem hält schon lange an und geht viel tiefer. Im Kern heisst die Erkenntnis: Mit Magnin kommt die Mannschaft nicht weiter.

Canepa zeigt eine Nibelungentreue zu seinem Trainer, die ihn gleich über jede Krise hinwegsehen lässt. Und die ihn gar dazu brachte, dessen Vertrag im letzten Januar gegen alle Widerstände innerhalb des Vereins zu verlängern – um zwei Jahre gleich, als käme ein anderer Club irgendwie auf die Idee, Magnin abzuwerben.

Krisen hat es schon genug gegeben, seit Magnin im Februar 2018 für Uli Forte auf den Thron gehoben wurde. Dass dieses 0:4 vom Samstag reicht, um den Club schon wieder zu erschüttern, sagt alles über seine Standfestigkeit. Sagt alles, wie sehr ihm das Fundament fehlt. Die Zerbrechlichkeit dieses FCZ lässt Canepas Gerede vom Spitzenclub noch absurder erscheinen, als es das ohnehin ist.

Canepa bewegt sich im dauernden Kampf mit sich selbst. Den Trainer kann er nicht entlassen, weil er sonst zugeben müsste, dass er sich in ihm geirrt hat. Der Mannschaft kann er die Qualität nicht absprechen, weil er sonst überführt wäre, dass seine Transferpolitik falsch ist. Er mag sich jetzt trösten, dass er nach Kevin Rüegg (Hellas Verona) mit Simon Sohm (zu Parma) einen weiteren jungen Spieler für gutes Geld verkaufen konnte.

Die Ausbildung hat er sich auf die Fahne geschrieben. Und Magnin ist sein Trainer, der sie vorantreiben soll. Das ist alles nett. Doch was bringt sie, wenn der Club in seiner sportlichen Existenz gefährdet ist und sich derart blossstellen lässt wie vor drei Wochen im Cup beim kleinen Chiasso oder nun in Lausanne?

«So wie der FCZ heute gespielt hat», sagte Magnin am Samstagabend, «hat das nichts mit Super League zu tun.» Und wenn Goalie Yanick Brecher fordert, dass sich alle hinterfragen müssten, hört sich auch das nach einer einzigen Bankrotterklärung an.

In Lausanne sind die jungen Aussenverteidiger Wallner und Schättin heillos überfordert. Vor allem aber versagen die Spieler, die das Team tragen müssten: Lasse Sobiech, Hekuran Kryeziu, Antonio Marchesano, Marco Schönbächler, Benjamin Kololli, Blaz Kramer… Note 1 für jeden wegen der Körpersprache und der offensichtlichen Unlust, in Zweikämpfe zu gehen. Jeder tut so, als ginge ihn alles gar nichts an. Schönbächler und Marchesano verschulden dazu mit ihrer fehlenden Bereitschaft, sich körperlich zu engagieren, die Gegentore zwei bis vier. Als Einziger genügt Brecher.

Zwei Wochen hat der FCZ nun Zeit, in sich zu gehen, weil bis zum Spiel gegen Basel die Meisterschaft ruht. Er muss das zum x-ten Mal in der Zeit unter Magnin tun. Und weil das so ist, fällt auch die Prognose leicht: Die nächste Krise folgt beim FCZ bestimmt, solange Magnin im Amt ist. Das ist nicht allein seine Schuld, das liegt auch am Charakter der Spieler. Aber die Zahlen sprechen einfach gegen ihn: 38 Siege in total 108 Spielen, nur drei im Jahr 2020.


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