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Diskussionen zum FCZ
Zhyrus
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Re: Medien

Beitragvon Zhyrus » 28.09.20 @ 9:50

MetalZH hat geschrieben:Wohl eher auf TM, wo manchmal auch die Wünschelrute ausgepackt wird, um Transfersummen zu "berechnen".

Das ist so. Es wird zu oft von TM, also von Laien, abgeschrieben, dennoch denke ich, dass die Summen grössenordnungsmässig hinkommen. Eine solche Schätzung auf zwei Nachkommastellen anzugeben ist lächerlich, aber es meines Erachtens untergeordnete Rolle für die Diskussion und die Aussage, ob man nun 48 oder 68 Millionen eingenommen hat (58 ± 10 Millionen). Wir haben ja einen Präsi, der vielfach darauf anspielte, dass Ausstehende keine Ahnung hätten und er viel mehr herausgeholt hätte (bei Koné war es doch so, wenn ich mich nicht komplett irre).

Bei den Einkäufen muss man gerade beim FCZ beachten, dass Viele "ablösefrei" kamen. Das ergibt dafür höhere Handgeldzahlungen. Der FCZ, mindestens gemäss Blick, gab nach dem FCB am meisten für Beratergelder aus.

Grundsätzlich sind das erschreckende Zahlen! Entweder legen wir eine verschwenderische Ineffizienz in der Haushaltung an den Tage, die uns Alles versaut, oder wir sind trotz guter Führung meilenweit von Canepas Antrittsziel enfernt, den FCZ als selbsttragenden und nachhaltig aufgestellten Verein zu etablieren. Ich weiss nicht, was schlimmer wäre.

So heisst es schlicht und ergreifend, wir müssen mit einem unglaublichen und konstanten Aderlass leben und laufen jedes Jahr gefahr, dass wir so viel Substanz verlieren, die wir nicht mehr mit Talenten kompensieren können.


Victor Jara
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Re: Medien

Beitragvon Victor Jara » 28.09.20 @ 10:19

MetalZH hat geschrieben:...

Wohl eher auf TM, wo manchmal auch die Wünschelrute ausgepackt wird, um Transfersummen zu "berechnen".


Hihi...die SOP dazu würde ich gerne einmal sehen :-)
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Victor Jara
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Re: Medien

Beitragvon Victor Jara » 28.09.20 @ 10:41

Zhyrus hat geschrieben:...
... dennoch denke ich, dass die Summen grössenordnungsmässig hinkommen. Eine solche Schätzung auf zwei Nachkommastellen anzugeben ist lächerlich, aber es meines Erachtens untergeordnete Rolle für die Diskussion und die Aussage, ob man nun 48 oder 68 Millionen eingenommen hat (58 ± 10 Millionen)....

Ja, die Nachkommastellen sollen die Präzision ausdrücken, mit denen die Differenz ermittelt worden ist (bei einer Unsicherheit von vielleicht 10 Millionen wie Du es andeutest).
Aber ich schätze diese Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben im Transfergeschäft als ziemlich realistisch ein. Das wird in der Grössenordnung des strukturellen Defizits liegen.
Jeder kann das strukturelle Defizit mit den offiziellen Zahlen abschätzen:
Zuschauerzahlen - geschätzte Einnahmen 10 Millionen, 4 Millionen Fernsehgelder, Sponsoring (2 Millionen), Verkauf Fanartikel (2 Millionen Gewinn? ). Macht 18 Millionen.

Ausgaben: 100 Mitarbeiter im FCZ ( Ausgaben mit allem Overhead 20 Millionen), Stadionmiete Sicherheitskosten (5 Millionen), allgemeine Kosten (?). Ich komme auf geschätzte 25 Millionen.

Geschätztes strukturelles Defizit pro Jahr: 7 Millionen ± geschätzte 4 Millionen! Im besten Fall 45 Millionen strkturelles Defizit in 15 Jahren. Im besten Fall wird das struktuelle Defizit durch die Transfergewinne gedeckt.

Zhyrus hat geschrieben:...
...
So heisst es schlicht und ergreifend, wir müssen mit einem unglaublichen und konstanten Aderlass leben und laufen jedes Jahr gefahr, dass wir so viel Substanz verlieren, die wir nicht mehr mit Talenten kompensieren können.


Ich sehe dies auch so. Aber es geht nicht anders oder wir sind dann Teil einer Konzernmarketingabteilung. Es lebe der moderne Fussball!
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likavi
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Re: Medien

Beitragvon likavi » 28.09.20 @ 11:37

Zhyrus hat geschrieben:Grundsätzlich sind das erschreckende Zahlen! Entweder legen wir eine verschwenderische Ineffizienz in der Haushaltung an den Tage, die uns Alles versaut, oder wir sind trotz guter Führung meilenweit von Canepas Antrittsziel enfernt, den FCZ als selbsttragenden und nachhaltig aufgestellten Verein zu etablieren. Ich weiss nicht, was schlimmer wäre.

So heisst es schlicht und ergreifend, wir müssen mit einem unglaublichen und konstanten Aderlass leben und laufen jedes Jahr gefahr, dass wir so viel Substanz verlieren, die wir nicht mehr mit Talenten kompensieren können.


Die Transfererlöse kommen aber zum allergrössten Teil von Spielern, die aus der eigenen Academy stammen und die Academy ist gleichzeitig einer der gössten Kostenpunkte. Man könnte die Academy-Kosten deutlich senken, um in die Nähe einer schwarzen Null zu kommen, aber dann würde es durch die geringere Qualität der Ausbildung wohl auch weniger Transfererlöse geben (zusätzlich zu geringerer Identifikation und Perspektiven aufgrund weniger Spielern aus dem eigenen Nachwuchs). Die Transfererlöse decken die Kosten der Academy zwar nicht, aber wenn man auch noch einberechnet, dass die Academy-Spieler eine zeitlang in der 1. Mannschaft spielen, zu den sportlichen Resultaten beitragen und im Schnitt weniger kosten als auswärtige Spieler, dann ist die Academy-Rechnung rein finanziell gesehen wohl etwa ausgeglichen.

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tehmoc
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Re: Medien

Beitragvon tehmoc » 28.09.20 @ 12:01

likavi hat geschrieben:
Zhyrus hat geschrieben:Grundsätzlich sind das erschreckende Zahlen! Entweder legen wir eine verschwenderische Ineffizienz in der Haushaltung an den Tage, die uns Alles versaut, oder wir sind trotz guter Führung meilenweit von Canepas Antrittsziel enfernt, den FCZ als selbsttragenden und nachhaltig aufgestellten Verein zu etablieren. Ich weiss nicht, was schlimmer wäre.

So heisst es schlicht und ergreifend, wir müssen mit einem unglaublichen und konstanten Aderlass leben und laufen jedes Jahr gefahr, dass wir so viel Substanz verlieren, die wir nicht mehr mit Talenten kompensieren können.


Die Transfererlöse kommen aber zum allergrössten Teil von Spielern, die aus der eigenen Academy stammen und die Academy ist gleichzeitig einer der gössten Kostenpunkte. Man könnte die Academy-Kosten deutlich senken, um in die Nähe einer schwarzen Null zu kommen, aber dann würde es durch die geringere Qualität der Ausbildung wohl auch weniger Transfererlöse geben (zusätzlich zu geringerer Identifikation und Perspektiven aufgrund weniger Spielern aus dem eigenen Nachwuchs). Die Transfererlöse decken die Kosten der Academy zwar nicht, aber wenn man auch noch einberechnet, dass die Academy-Spieler eine zeitlang in der 1. Mannschaft spielen, zu den sportlichen Resultaten beitragen und im Schnitt weniger kosten als auswärtige Spieler, dann ist die Academy-Rechnung rein finanziell gesehen wohl etwa ausgeglichen.


Sehe ich auch so. Es gibt einen „Eigennutzwert“ bei den Junioren, der buchhalterisch kaum erfassbar ist.

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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 28.09.20 @ 18:20

Victor Jara hat geschrieben:
Zhyrus hat geschrieben:...
... dennoch denke ich, dass die Summen grössenordnungsmässig hinkommen. Eine solche Schätzung auf zwei Nachkommastellen anzugeben ist lächerlich, aber es meines Erachtens untergeordnete Rolle für die Diskussion und die Aussage, ob man nun 48 oder 68 Millionen eingenommen hat (58 ± 10 Millionen)....

Ja, die Nachkommastellen sollen die Präzision ausdrücken, mit denen die Differenz ermittelt worden ist (bei einer Unsicherheit von vielleicht 10 Millionen wie Du es andeutest).
Aber ich schätze diese Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben im Transfergeschäft als ziemlich realistisch ein. Das wird in der Grössenordnung des strukturellen Defizits liegen.
Jeder kann das strukturelle Defizit mit den offiziellen Zahlen abschätzen:
Zuschauerzahlen - geschätzte Einnahmen 10 Millionen, 4 Millionen Fernsehgelder, Sponsoring (2 Millionen), Verkauf Fanartikel (2 Millionen Gewinn? ). Macht 18 Millionen.

Ausgaben: 100 Mitarbeiter im FCZ ( Ausgaben mit allem Overhead 20 Millionen), Stadionmiete Sicherheitskosten (5 Millionen), allgemeine Kosten (?). Ich komme auf geschätzte 25 Millionen.

Geschätztes strukturelles Defizit pro Jahr: 7 Millionen ± geschätzte 4 Millionen! Im besten Fall 45 Millionen strkturelles Defizit in 15 Jahren. Im besten Fall wird das struktuelle Defizit durch die Transfergewinne gedeckt.

Zhyrus hat geschrieben:...
...
So heisst es schlicht und ergreifend, wir müssen mit einem unglaublichen und konstanten Aderlass leben und laufen jedes Jahr gefahr, dass wir so viel Substanz verlieren, die wir nicht mehr mit Talenten kompensieren können.


Ich sehe dies auch so. Aber es geht nicht anders oder wir sind dann Teil einer Konzernmarketingabteilung. Es lebe der moderne Fussball!


Danke euch beiden plus likavi für die interessanten Infos und Gedanken!
Das hatte ich mir so nicht überlegt, aber es macht total Sinn. Das bedeutet vermutlich auch, dass diese ganze Maschinerie nur wirklich profitabel sein kann, wenn wir oben mitspielen und unsere Spieler besser verkaufen können. Ob das mit einem Team über längere Strecken möglich ist, das stets mit vielen eigenen Jungen antritt, wage ich zu bezweifeln. Da müssten dann schon immer Top-Zugänge das erfahrene Grundgerüst bilden, was in den letzten zehn Jahren leider nie gelungen ist. In diesem Sinne hoffe ich auf mehr Sobiechs und weniger Popovics! :)
We are Motörhead. And we play Rock'n'Roll.

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 28.09.20 @ 22:04

Auch wenn der FCZ nicht gewinnt: Es geschehen auch im Zürcher Fussball Zeichen und Wunder
Fussballfans sind Mystiker. Sie setzen Ereignisse in Zusammenhang, die nichts miteinander zu tun haben. Deshalb war das Wochenende aus Sicht des FC Zürich trotzdem ein Erfolg.

Stephan Ramming
28.09.2020, 07.00 Uhr

Der Fussballfan als solcher sieht in Gegenständen oder Ereignissen Dinge, die jeglicher Vernunft Hohn spotten. Und doch hat es eine tiefe Bedeutung, wenn der Fussballfan den immergleichen Schal um den Hals schlingt, bevor er zum Spiel geht. Fährt der Bus zum Stadion eine halbe Minute zu früh, ist das ein böses Omen. Und der Wolkenbruch beim Anstehen beim Eingang bedeutet für den durchnässten Fussballfan, dass er zur Entschädigung mit dem Sieg seiner Mannschaft belohnt wird. Der Fussballfan ist ein Mystiker. Er glaubt an Zeichen und Wunder.


Als der FC Zürich am Samstagabend nach 90 Minuten 2:1 führte, dräute ein böses Verhängnis über dem Letzigrund. Lugano hatte sich eine Corner-Gelegenheit erkämpft, die Herzen bebten, der Puls raste. Sollte sich nun vollstrecken, was zu befürchten stand, also das Gegentor, die Schmach, die Enttäuschung – der Ausgleich zum 2:2?

In Momenten des drohenden Unheils schiessen dem Fussballfan tausend Wetten durch den Kopf. Sie folgen dem Schema: Sollte dieses oder jenes passiert, dann wird sich dieses oder jenes ereignen. Konkret: Hält der Goalie den Penalty, dann wird der Chef am Montag ausnahmsweise gute Laune haben. Verschiesst der Stürmer den Elfmeter, wird sich mein Schnupfen zur Grippe auswachsen. Wenn wir dieses Spiel noch verlieren, trinke ich ein Jahr lang keinen Alkohol mehr. Nick Hornby hat mit diesem Fan-Mystizismus eine ganze Schriftstellerkarriere begründet.


Welche Wette also schloss der FCZ-Fan als solcher mit sich selbst ab, als der Lugano-Spieler in der Nachspielzeit Anlauf nahm für den Corner? Der Ausgleich lag in der Luft, es galt, das Unheil zu bannen, den Ausgleich abzuwenden, irgendwie. Es war leicht, eine Wette zu finden, die einen Zusammenhang zwischen mystischen Zeichen und märchenhaften Wundern herstellt: Gelingt Lugano der Ausgleich, wird als Entschädigung das Referendum gegen das neue Stadion abgelehnt. Und also flog der Eckball vors FCZ-Tor, Guidotti schoss das 2:2, und am nächsten Tag hat Zürich ein neues Stadion bekommen. Es ist kein Zeichen, ein Wunder schon eher. Man muss nur richtig wetten
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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