Beitragvon Zhyrus » 19.08.20 @ 17:26
Ich finde nicht, dass die vielen Kanterniederlagen auf offensiven Brechzangen-Fussball zurückzuführen sind. Es war schlicht ein unsortierter, verunsicherter Hühnerhaufen, der konfus herumrannte aber sich nicht spezifisch nach Vorne orientierte. Wir hatten jeweils lange Phasen, in denen wir überhaupt nicht mehr einen Ball jenseits der Mittelline halten konnten. Es standen ja nicht nur hohe Gegentorzahlen, sondern meistens auch eine fette Null auf FCZ Seite auf dem Score Board.
Es fehlt meines Erachtens den Unsrigen an der Resistenz, wenn der Gegner nur schon halbwegs Druck entwickelt. Es fehlen die Automatismen und das Vertrauen, dass man diese Phasen übersteht, wenn jeder seine Aufgaben übernimmt. Wir verrennen uns oft in einer Ungestümtheit in irgendwelchen unwichtigen und/oder aussichtslosen Zweikämpfen und lösen so den sowieso schon wackligen Abwehrverbund auf. Alle unsere Offensiven fielen ohnehin, gelinde gesagt, nicht durch defensiven Fleiss auf, damit ist der Fehlerakzeptanzbereich in der Defensive entsprechend gering. Ein verlorener Zweikampf und es brannte lichterloh.
Zhyrus Rezepte (für Internettrainer, die Alles Besser wissen):
1. Das Gelümmle der Offensiven abstellen. Wer nach vorne sprinten kann, kann das auch nach Hinten.
2. Automatismen und Defensivkonzepte erarbeiten und besser einüben, die Sicherheit bieten, wenn wieder einmal Landunter ist. Es vereinfacht auch die Deckungsarbeit, die Abstimmung und die Antizipation, wenn ich einen "Game plan" auch einmal über 90 min und in kritischen Phasen verfolgen kann und nicht stets auf alle möglichen Eventualitäten reagieren muss. Was mache ich in Situation X? Wohin rennt der Kollege in Situation Y? Wenn Spieler A nach vorne geht, wie sichere ich ihn frühzeitig ab? Wie reagiere ich, wenn der Kollege fehlt? Das hat Magnin ja schon gemacht, phasenweise erkannte man eine Handschrift, trotzdem verfiel man zu oft in einer Panik (Mentalcoach?) und kam in's Rudern.
3. Möglichst schnell die Verteidigung fixieren. Jetzt ist die Zeit, in der wir trainieren und uns abstimmen können.
4. Absicherungen einbauen. Auch Verteidiger machen Fehler, wir müssen schauen, dass dann vermehrt ein anderer einspringen und aushelfen kann, aber dazu müssen Alle mithelfen bis und mit Kramer (und weniger vorne die Hände Richtung Schiri verwerfen, weil dieser nicht gepfiffen hat).
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Zhyrus am 19.08.20 @ 17:30, insgesamt 1-mal geändert.