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Cavoka
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Re: Medien

Beitragvon Cavoka » 03.08.20 @ 12:48

Kann hier jemand bitte den Tagi-Artikel Ah, Magnin posten?

Thks


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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 03.08.20 @ 12:59

Cavoka hat geschrieben:Kann hier jemand bitte den Tagi-Artikel Ah, Magnin posten?

Thks

Siehe Quo Vadis FCZ.

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gelbeseite
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Re: Medien

Beitragvon gelbeseite » 03.08.20 @ 13:01

Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

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Cavoka
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Re: Medien

Beitragvon Cavoka » 03.08.20 @ 13:07

Danke.

Ich vermisse eindeutig den Pressespiegel auf fcz.ch

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neinei
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Re: Medien

Beitragvon neinei » 03.08.20 @ 15:42

Analyse zur FCZ-Saison
Ah, ein Magnin!
Vor dem letzten Saisonspiel bleibt für den FCZ ein tristes Fazit: Es war eine Saison zum Vergessen, mit zu vielen Gegentoren und zu wenig Stilsicherheit. Auch wegen des Trainers.

Christian Zürcher
MEINUNGChristian Zürcher
Publiziert heute um 11:33 Uhr

Es gehört zum Verdienst grosser Maler, wenn Leute vor ihren Werken stehen und auf einmal sagen: Das ist ein Monet. Damit ist alles gesagt, das Gemälde schubladisiert, der Pinselstrich bestimmt.

Ähnlich verhält es sich mit der Arbeit eines Fussballtrainers. Tausende von Menschen schauen ihren Mannschaften zu und sagen irgendwann, kurz und klar: «Das ist typisch Klopp.» Oder: «Ganz klar Zeidler-Fussball.» Es sind kleine Komplimente an die Arbeit eines Trainers. Er hat Spuren hinterlassen.

Wo ist der Spielstil?

Beim FC Zürich ist Ludovic Magnin seit 30 Monaten Trainer, von Magnin-Fussball aber war bisher kaum die Rede – und wenn, dann war das meist nicht sehr positiv gemeint. Ein Spielsystem, ein Stil, der über Monate wächst und sich festigt, ist auch nach über zwei Jahren noch nicht erkennbar. Man könnte anmerken: Das Einzige, was diese Saison System hatte, waren die konstante Inkonstanz und die hohen Niederlagen. Man schaut auf das 0:4 auf dem Resultatblatt und sagt: «Ah, ein Magnin!»

17-mal verlor der FCZ bisher in der Liga, nur Thun und Xamax waren schlechter (18), 8-mal kassierte Magnins Team vier Gegentore, 2-mal sogar fünf. Es war, als ob der FCZ gegen eine Wand fahre und dabei noch Gas gebe. Magnin erzählte immer wieder bei den Medienterminen vor den Spielen, dass er lieber 0:4 verliere, dafür auch mal ein 0:2 aufhole. So verhielten sich seine Spieler. Sie vergassen bei Rückständen das defensive Denken, vertrauten bei Fifty-fifty-Bällen dem eigenen Glück und machten gemeinsam stets den Schritt nach vorne. Bei Ballverlust sah dann das Abwehrdispositiv unversehens sehr unpässlich aus. Der FC Zürich um Goalie Yanick Brecher, wohl der beste FCZ-Spieler der Saison, kassierte 69 Tore.

So befiel die Mannschaft bei Rückständen oft eine Unsicherheit. Man ahnte, dass es womöglich nicht gut kommt, dass da noch mehr Gegentreffer folgen werden. Auf dem Platz standen oft Spieler, die ganz gut Fussball spielen können, doch nicht diese Widerstandkraft zeigen, diesen Willen, sich gegen Unwägbarkeiten aufzulehnen.
Es ist das Resultat einer missglückten Transferpolitik, die nach dem Saisonstart noch einmal überarbeitet werden musste. Der FCZ holte Pa Modou, Vasilije Janjicic und Aiyegun Tosin, weil die Mannschaft nicht genügte. Es folgte ein kleiner Aufschwung vor Weihnachten, in dem erstmals so etwas wie ein positiver Magnin-Fussball gespielt wurde. Vertikales Spiel in hohem Tempo und mit wenig Ballberührungen. Das sah gut aus und war erfolgreich, in sieben Spielen holte der FCZ 18 Punkte.

Doch bevor man von einem eigenen Stil sprechen konnte, war das spielerische Hoch auch schon wieder vorbei. Es folgte ein Tief. Die Inkonstanz war sogar im Kleinen sichtbar. Von Spiel zu Spiel, manchmal auch von Halbzeit zu Halbzeit. Und dann kam Corona – und mit dem Virus die letzte, lange Krise. Der FCZ war nach der Quarantäne konstant ungenügend, er verlor sich in der sportlichen Bedeutungslosigkeit.

Magnin hat nach der jüngsten Niederlage gegen Luzern gesagt, dass man nun «alles knallhart analysieren» müsse. Eine Kurzanalyse zu seiner Arbeit fällt trist aus: Saisonziel Europa verpasst, kein Spielstil erkennbar, zu viele Gegentore, zu wenig Punkte, und die jungen Spieler machen kaum Fortschritte. Kevin Rüegg, Simon Sohm, Toni Domgjoni, Lavdrim Rexhepi, Izer Aliu haben zwar alle gute Anlagen, doch scheinen sie das grosse Potenzial, das man ihnen zuschreibt, nicht nutzen zu können. Magnin macht seine Spieler nicht besser.

Es gibt einige Punkte, die gegen den Trainer sprechen – und doch ist er noch immer da. Zwischen ihm und Präsident Ancillo Canepa ist ein Band, das trotz heftiger Belastungen nicht reissen will. Im Januar hat Canepa zum Erstaunen vieler den Vertrag von Magnin vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Im Juni hat der Präsident dann Thomas Bickel, Sportchef und Kritiker Magnins, entmachtet. Mit dem neuen Sportchef Marinko Jurendic und Heinz Moser als Ausbildungschef holte er zudem neue sportliche Kompetenz in die Entscheidungsgremien.

Vielleicht hat Canepa gemerkt, dass seine Art, den Club zu führen, nicht mehr zeitgemäss ist. Vielleicht sind das aber auch einfach bloss neue Figuren in einem mässig erfolgreichen Club, der in einem Punkt stets gleich funktioniert: Am Ende entscheidet Canepa.
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.

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devante
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Re: Medien

Beitragvon devante » 04.08.20 @ 10:51

hat jemand ein nzz paywall abo und kann den text posten?
https://www.nzz.ch/sport/der-fcz-im-kar ... duced=true
BORGHETTI

Lemieux
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Re: Medien

Beitragvon Lemieux » 04.08.20 @ 10:57

devante hat geschrieben:hat jemand ein nzz paywall abo und kann den text posten?
https://www.nzz.ch/sport/der-fcz-im-kar ... duced=true



Der FCZ im Kartenhaus: Hinter dem Klub liegt erneut eine verstörende Saison – Magnin wird dennoch Trainer bleiben
Bei wohl keiner anderen Super-League-Mannschaft ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit grösser. Der FC Zürich führt zum Abschluss gegen Thun 3:0 und spielt am Ende doch nur 3:3. Er hat in dieser Saison alle Ziele verpasst.

Flurin Clalüna
03.08.2020, 22.44 Uhr

Als ob diese epochale Saison nicht schon denkwürdig genug gewesen wäre, betreibt der FC Zürich am Montagabend beim 3:3 gegen Thun auch noch etwas Geschichtsfolklore. Der Trainer Ludovic Magnin lässt den Goalie Andris Vanins spielen, und damit geschieht etwas, das es beim FCZ seit über dreissig Jahren nicht mehr gegeben hat. Vanins ist der erste über 40-jährige Spieler seit dem sagenumwobenen Torhüter Karl Grob, der in einen Pflichtspiel zum Einsatz kommt. Nun verlässt der Lette Zürich nach vier Jahren, er verabschiedet sich von einem Klub, der mit sich und der Welt hadert. 3:0 hatte der FCZ geführt, 3:3 stand es am Ende. Es war, als ob die Mannschaft zum Abschluss nochmals allen zeigen wollte, wie unberechenbar und launisch sie ist.


Am 1. August wurde der FC Zürich 124 Jahre alt, aber eine solche Saison hat er noch nie erlebt. Es war eine Seuchensaison, an die er sich immer erinnern wird, obwohl es schon wieder eine zum Vergessen war. Keine andere Mannschaft litt so sehr unter Covid-19 wie der FCZ, und bei wohl keiner anderen ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit grösser. Der FCZ hat alle Saisonziele verpasst, den Europacup, einen weiten Vorstoss im Cup, er ist keinen Schritt weiter als vor einem Jahr. Damals sagte der Trainer Ludovic Magnin: «Der Verein wird sich nun auf jeder Position hinterfragen.» Und als dies geschehen war, meinte der Präsident Ancillo Canepa: «Wir haben das Standing und die Ansprüche eines Spitzenklubs.»

Inzwischen hat Magnin gesagt, was er davon hält, wenn man den FCZ auf seine Ambitionen behaften will: «Blabla» sei das. Er kündigt «eine knallharte Analyse» an. Das klingt so radikal wie letztes Jahr, als Canepa sagte, eine solche Saison wolle er nie mehr erleben.

Magnins Rolle

Jetzt hat er eine noch viel verstörendere Saison erlebt, zum Teil unverschuldet wegen Corona, zum Teil sind die unglücklichen Monate aber auch auf einen Cocktail von Fehleinschätzungen zurückzuführen. Der FCZ habe ausschliesslich «Topspieler und Leader» verpflichtet, sagte Canepa im letzten Sommer. Und an Magnin habe er keine Sekunde gezweifelt. Die erste Aussage ist mehr als nur diskutabel, die zweite drückt Nachlässigkeit aus, falls es wirklich so gewesen sein sollte. Wenn die Analyse nun tatsächlich so knallhart ausfallen soll, wie es sich Magnin wünscht, wird sie auch seine eigene Rolle umfassen.


Man muss sich aber nichts vormachen: Die Bereitschaft für einen Trainerwechsel gibt es im FCZ nicht, zumindest nicht bei Canepa. Magnin wird Chefcoach bleiben, auch in der nächsten Saison. Dabei gäbe es gute Gründe, dies auch anders zu sehen. Der zurückgestufte Sportchef Thomas Bickel ist schon länger ein Kritiker, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass ihn die Skepsis gegenüber dem Trainer am Ende auch den Job gekostet hat.

Dreissig Monate ist Magnin auf seinem Posten, über 100 Spiele stand er an der Seitenlinie, nur etwas mehr als ein Drittel dieser Partien konnte er gewinnen. Er hat die Gnade des frühen Erfolgs, den Cup-Sieg 2018 und die darauffolgenden Auftritte im Europacup, aber das alles verblasst allmählich. Argumente, die für ihn sprechen, sind schon länger keine mehr dazugekommen, nicht einmal Softfaktoren, die den Spielstil, die Entwicklung der Spieler oder die Mentalität der Mannschaft betreffen. Neun Mal hat der FCZ in dieser Saison 0:4 oder höher verloren, er ist labil wie ein Kartenhaus, und die zehntägige Quarantäne hat ihn noch anfälliger werden lassen.

Dritte Kraft

Seit neun Jahren spielt der FC Zürich nicht mehr um den Meistertitel, egal wie der Trainer gerade heisst. Nach dem Wiederaufstieg 2017 sprach man im FCZ von einer Übergangssaison, danach wollte man die Spitze angreifen und zur dritten Kraft im Schweizer Fussball werden hinter YB und Basel.


Inzwischen folgt eine Übergangssaison auf die nächste, immer erst morgen soll alles besser werden. Der FC Zürich macht nicht glücklich, die Fans nicht, die Spieler nicht und auch den Präsidenten nicht. Canepa war zuletzt nach sechs Niederlagen in Serie ungehalten über die Auftritte seiner Spieler, seine Corona-bedingte Nachsicht wird immer geringer. Vor allem in den letzten zwei Saisons war der FCZ sehr weit entfernt davon, den Wunschvorstellungen seines Präsidenten zu entsprechen. Auch am Montagabend wird sich Canepa wieder über seine Mannschaft gewundert haben.

Aber wenn Canepa nicht bereit ist, am Trainer zu rütteln: Welche Einflussmöglichkeiten hat er dann noch, besonders in dieser Wirtschaftskrise, die Investitionen in die Mannschaft unwahrscheinlich erscheinen lässt? Canepa hat die sportliche Führung umgekrempelt und Marinko Jurendic zum neuen Sportchef ernannt. Aber ob das genügt, ist eine andere Frage. Neue Spieler wird sich der Klub kaum leisten können, solange nicht einmal feststeht, ob in der neuen Saison wieder mehr als nur 1000 Zuschauer ins Stadion gelassen werden. Einnahmen aus dem Europacup gibt es ebenso wenig wie Spieler, die sich teuer verkaufen lassen. Es war schon angenehmer, FCZ-Präsident zu sein


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