Beitragvon schwizermeischterfcz » 05.07.20 @ 20:39
Clalüna und die NZZ loben Heki immer wieder sehr stark, schon vor seiner Verletzung wurde ihm mal ein ganzer Artikel gewidmet. Hier im Forum kommt er immer eher schlechter weg, woher diese Diskrepanz?
Der Trainer-Spieler Hekuran Kryeziu und die Unberechenbarkeit des FCZ
Hekuran Kryeziu steht beim FC Zürich sinnbildlich für das, was der Coach Ludovic Magnin von seinen Spielern möchte: hohe Anpassungsfähigkeit.
Flurin Clalüna
05.07.2020, 13.50 Uhr
Es gibt im Fussball diese Chamäleon-Spieler, die alles können, was der Trainer von ihnen verlangt. Lucien Favre hat das Wort «polyvalent» für sie erfunden, und vermutlich ist es kein Zufall, dass auch Favres Ziehsohn, der FCZ-Trainer Ludovic Magnin, solche Spieler besonders mag. Dank ihnen kann er tun, was er am liebsten tut: den Gegner überraschen. Nach dem 2:0 gegen Servette sagt Magnin: «Ich will, dass meine Mannschaft unberechenbar ist, Servette war erstaunt über unser System.»
In diesem System spielte Hekuran Kryeziu eine Rolle, die für ihn besonders war. Kryeziu, kosovarischer Nationalspieler, ist eigentlich ein Mittelfeldspieler mit strategischen Fähigkeiten. Am Samstagabend war er Innenverteidiger, «das war ungewohnt für mich, aber wenn es mich hier braucht, mache ich das», sagt er. Und er machte es gut. Kryeziu, 27-jährig, ist ein Trainer-Spieler, einer, der die Ideen seines Coachs umsetzt, weil er über genug Spielintelligenz verfügt, um sich anzupassen. Er hat eine lange Leidenszeit hinter sich, im April 2019 riss ihm das Kreuzband, monatelang vermisste er seine Mannschaft, und sie vermisste ihn.
Am Samstagabend staunten einige, wie selbstverständlich Kryeziu seine Rolle interpretierte, nicht so der Präsident Ancillo Canepa, der sagte, er kenne ihn ja aus dessen Zeit in Luzern, er wisse um Kryezius Fähigkeiten. Besonders in Zeiten wie diesen sind Spieler wie Kryeziu wertvoll, weil sie uneitel genug sind, um dem Trainer Rochaden zu ermöglichen. Magnin sagt, er führe die Inkonstanz mehrerer Mannschaften in diesen «englischen Wochen» darauf zurück, dass die Kader in der Schweiz nicht besonders gross seien und die Trainer junge, unerfahrene Spieler einsetzen müssten, um über die Runden zu kommen. Entweder ein Trainer erhöht seinen Spielraum durch die Integration von Nachwuchsfussballern. Oder er vertraut auf die Vielseitigkeit von Spielern wie ihm: Hekuran Kryeziu
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