yellow hat geschrieben:Der Präsi spricht schon kurz nach Amtsantritt vom Bayern der Schweiz. Der Sportchef sagt, dass ein Gattuso-Typ nichts für den FCZ wäre. Der Trainer will spielen wie RB Leipzig.
Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Denkweise immer noch auf allen Ebeen tief verankert ist und der Hauptgrund ist, weshalb es bei uns nicht vorwärts geht.
Wann hört dieses Gewurstel endlich auf? Und ich bin überzeugt, dass eine Trainerentlassung unsere Probleme evtl. kurzfristig (neuer Besen), aber sicherlich nicht längerfristig lösen würde.
Die Leipzigaussage hat mich jetzt nicht so gestört. Einmal völlig losgelöst von der Diskussion, ob ein Gegenpressing unserem Kader zusagt oder nicht, mit was für Clubs soll Magnin seine Visionen vom gegenpressendem Fussball unterstreichen? Dem Fünften der zweiten mongolischen Liga? 1. FC Timbuktu?
"Wir" haben ein mittel- bis langfristiges Projekt mit Magnin als Trainer ins Leben gerufen. Das ist mit Visionen und Ambitionen gefüllt, und an denen hat es unter Canepa nie gemangelt. Je weiter der Weg zu den gesteckten Zielen ist, desto wichtiger erachte ich es, dass man zwischendurch überprüft, ob man noch auf dem richtigen Kurs ist. Letzteres halte ich für fraglich, weil die Entwicklung in zwei Jahren Magnin m.E. nicht erkennbar sind. Wir mühen uns in einem Hamsterrad, bleiben aber an Ort und Stelle. Letztes Jahr haben wir die Barrage in extremis dank einem engagierten Auftritt gegen Xamax vermeiden können. Nun scheinen wir wieder in den unteren Tabellensumpf zu geraten, mit einem Fussball der auch keine Ästhetikpreise gewinnt. Die Frage, die ich mir stelle, ist, inwiefern Magnin (und Canepa) die Realität aktiv verdrängen, weil auch sie ob der momentanen Verfassung des FCZs erkennen müss(t)en, dass die Visionen und hochgesteckten Ziele immer noch genau gleich weit weg sind, wie bei Magnins Amtsantritt. Visionen finde ich gut! Lass uns versuchen wie Redbull, Real Madrid oder Liverpool zu spielen.
Was mich eher stört, sind Aussagen wie diese:
Tagi hat geschrieben:Die Partie in Genf war eine taktische Horrorshow. Für Magnin liegt das in erster Linie daran, dass seine Mannschaft nicht mit der «nötigen Aggressivität» am Werk war: «Unser ganzer Plan kann nicht aufgehen, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist.» (...) Nur wenn wir ans Limit gehen, erkämpfen wir uns das nötige Quäntchen Wettkampfglück.
Come on! Wir haben teilweise amateurhafte (system-bedingte?) Fehler gemacht. Das lag bei Weitem nicht (nur) an der Aggressivität.
Aber so mag Magnin nicht denken. Und er sieht in Leipzig das perfekte Beispiel, warum er weiterhin auf dem richtigen Weg ist: «Die hatten auch Rückschläge und brauchten Jahre, bis alles zusammengewachsen war.»
Die sind in 10 Jahren seit der Gründung zum Meisterkandidaten gereift. Die haben sicher nicht 2 Jahre an einem Trainer festgehalten, der Null Fortschritte brachte.