Quo Vadis FCZ

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zuerchergoalie
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon zuerchergoalie » 21.02.20 @ 17:01

Züri Live hat geschrieben:FC Zürich – eine der letzten Zufluchtsstätten für Auslaufmodelle des modernen Fussballs
http://www.zuerilive.ch/2020/02/fc-zuer ... fussballs/


Toller Artikel, danke!

Würde mich noch interessieren, welche Spieler des aktuellen Kaders deiner Meinung nach nicht in diesen modernen Fussball passen, dessen sich der FCZ mittlerweile annehmen sollte.
MS27: «Die Journalisten schreiben ab und zu einen Mist zusammen. Und wir spielen ab und zu einen Mist zusammen.» Dann lacht er.
Tagesanzeiger, 23.11.2019
Schönbi #27 Immer eine vo ois.


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MetalZH
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon MetalZH » 21.02.20 @ 18:01

schwizermeischterfcz hat geschrieben:
Züri Live hat geschrieben:FC Zürich – eine der letzten Zufluchtsstätten für Auslaufmodelle des modernen Fussballs
http://www.zuerilive.ch/2020/02/fc-zuer ... fussballs/


Da schreiben wir Seiten voll und du hast das Problem wohl wieder mal auf den Punkt getroffen. Einmal @Cillo Canepa bitte. Merci ZüriLive


So wie meistens...

Wirklich ein grossartiger Artikel! Von sowas können Tagi, NZZ und Co. nur träumen.
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spitzkicker
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon spitzkicker » 22.02.20 @ 8:47

MetalZH hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:
Züri Live hat geschrieben:FC Zürich – eine der letzten Zufluchtsstätten für Auslaufmodelle des modernen Fussballs
http://www.zuerilive.ch/2020/02/fc-zuer ... fussballs/


Da schreiben wir Seiten voll und du hast das Problem wohl wieder mal auf den Punkt getroffen. Einmal @Cillo Canepa bitte. Merci ZüriLive


So wie meistens...

Wirklich ein grossartiger Artikel! Von sowas können Tagi, NZZ und Co. nur träumen.


Hier ist der Traum... Für einmal ein guter Artikel im Tagi, sehr realitätsbezogen und weniger Bibel-Fussball als von ZüriLive:

Aus dem Tagi vom 22. Februar 2020

Die FCZ-Schau des Grauens
Fussball Ludovic Magnin träumt von Powerfussball, wie ihn derzeit Leipzig spielt. Sein Team aber liefert etwas ganz anderes ab. Trotzdem will der FCZ-Trainer auch heute gegen Xamax nicht von seinem Plan abrücken.

Florian Raz

RB Leipzig also. Nein, eine Nummer kleiner geht es nicht. Wenn Ludovic Magnin spricht, dann sind die Ziele klar. Und sie sind gross. Also erklärt der Trainer des FC Zürich, warum er seinen Spielern auch gegen Xamax nicht einen etwas vorsichtigeren Plan mit auf den Weg geben wird: «Denken Sie, Leipzig würde in unserer Situation hinten reinstehen?» Und dann sagt er den schönen Satz: «Ich habe kein Problem damit, den Sturkopf zu spielen.»

Die Ziele, die Magnin hat, sind klar. Und davon rückt er auch nach vier Spielen mit nur einem Punkt nicht ab. Er stellt sich eine Mannschaft vor, «die den Gegner auf dem ganzen Feld unter Druck setzt». Eben genauso wie Leipzig, das in der Champions League gegen Tottenham eindrücklich gezeigt hat, wie moderner Pressing-Fussball aussieht.

Magnin hat bloss ein Problem: Sein FCZ hat am letzten Sonntag beim 1:4 gegen Servette gezeigt, wie moderner Pressing-Fussball sicher nicht aussieht. Es ist halt ein Unterschied, ob die Spieler den Gegner hoch angreifen, am besten gleich zu zweit. Ob sie sich gierig in die Zweikämpfe stürzen und im Notfall auch nicht vor einem Foul zurückschrecken, um den gegnerischen Angriff möglichst früh zu unterbinden. Das ist, was Leipzig macht. Oder ob die Spieler einfach weit vorne stehen, ohne den Gegner unter Druck zu setzen. So machen es derzeit die Zürcher – und sie werden dafür in diesem Jahr im Schnitt mit drei Gegentoren pro Spiel bestraft.

Die Partie in Genf war eine taktische Horrorshow (siehe Beispiele rechts). Für Magnin liegt das in erster Linie daran, dass seine Mannschaft nicht mit der «nötigen Aggressivität» am Werk war: «Unser ganzer Plan kann nicht aufgehen, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist.»

Wie schlechte Pokerspieler
Die riesigen Löcher, die sich derzeit in der Zürcher Abwehr auftun, liegen aber auch an den Anweisungen, die Magnin gibt. «Ich will, dass meine Offensivspieler spekulieren», gibt er zu. In Genf sah das dann so aus, dass sich bei praktisch jedem Zweikampf im Mittelfeld bereits fünf bis sechs Zürcher nach vorne orientierten. Ging das Duell dann verloren, was im Fussball ja manchmal vorkommen soll, gerieten die Zürcher Abwehrspieler sofort in eine Unterzahl-Situation.

Der FCZ agiert derzeit wie ein Pokerspieler, der seine Karten gar nicht erst anschaut, sondern immer sofort «all in» geht und alle seine Chips setzt. Das geht oft nicht auf, manchmal aber schon. Darum stellt Magnin mit Blick auf die vergebenen FCZ-Gelegenheiten in Genf fest: «Die Jungs trauen sich etwas und kommen zu Chancen. Das war auch schon anders.»

Entscheidend ist allerdings, in welchem Verhältnis der mögliche Gewinn zum Verlust steht. In Genf zählten die Statistiker von Sofascore drei Grosschancen für Zürich und neun für Servette. Das ist kein Verhältnis, bei dem man mit einem Punktgewinn oder gar Sieg rechnen darf.

Und diese Partie war kein Einzelfall. In den letzten zehn Ligaspielen hat der FCZ nur beim 3:0 gegen Luzern mehr Chancen herausgespielt als der Gegner. Fünfmal hatte das andere Team die besseren Gelegenheiten, viermal war das Verhältnis ausgeglichen.

Nun haben solche Statistiken nicht in jedem Fall eine Auswirkung auf das Ergebnis des Spiels. Die Zürcher haben im Herbst tatsächlich mehrere Partien gewonnen, in denen sie weniger Chancen hatten als der Gegner. Nur spricht die Wahrscheinlichkeit dagegen, dass ein Team andauernd gewinnt, obwohl der Gegner häufiger aufs Tor schiesst.

Sind die Spieler schuld?
So stellt sich die Frage, ob Magnin aus seinen Beobachtungen die richtigen Schlüsse zieht. Er stellt mit Blick auf die Resultate fest: «Wir haben viele Spiele mit bloss einem Tor Unterschied gewonnen. Wenn wir aber verloren haben, dann meist hoch.» Für ihn spricht das dafür, dass seine Spieler in den gewonnenen Partien «an ihre Grenzen gegangen sind» – zuletzt aber nicht mehr: «Nur wenn wir ans Limit gehen, erkämpfen wir uns das nötige Quäntchen Wettkampfglück.»

Das ist eine Interpretation. Eine andere wäre, dass Magnins System mehr Risiken als Chancen beinhaltet. Dass also nicht die knappen Siege des Herbstes den Normalfall darstellen, sondern die Niederlagen.

Aber so mag Magnin nicht denken. Und er sieht in Leipzig das perfekte Beispiel, warum er weiterhin auf dem richtigen Weg ist: «Die hatten auch Rückschläge und brauchten Jahre, bis alles zusammengewachsen war.»

Magnin arbeitet nun exakt seit zwei Jahren an seinen Ideen mit dem FCZ. Und soll nicht auch seine zweite komplette Saison als Cheftrainer in einer Enttäuschung enden, muss sein Plan endlichwieder einmal aufgehen. Am besten schon heute gegen Xamax.

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Jure Jerković
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Jure Jerković » 22.02.20 @ 15:21

Der Tagibericht von heute bestätigt einmal mehr, wie weit weg Ludo von der Realität weg ist. Leipzig hat mit den Millionen von Red Bull und während der Zeit von Rangnick eine hochprofessionelle Scoutingabteilung aufgebaut und sind in der Lage, genau jene Fussballer zu verpflichten, welche taktisch, technisch, athletisch und fussballerisch genau in dieses System passen. Dazu haben sie aktuell einen der talentiertesten Trainer Deutschlands. Und was haben wir? Eine zumindest nach Aussensicht ziemlich planlos zusammengestellte Mannschaft und einen Trainer mit einem bisher sehr beschränktem Leistungsausweis.
Unsere Mannschaft ist ganz einfach nicht in der Lage, den von Magnin geträumten Fussball zu spielen, Punkt. Dass er das nicht einsieht, ist unverständlich und geradezu abenteuerlich. Wir müssten tief stehen und unser Heil in Kontern suchen, dafür hätten wir einige gute Spieler.
RIP Jure. Du warst einer der Besten, die je für den FCZ gespielt haben!

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Glarona » 22.02.20 @ 15:28

Jure Jerković hat geschrieben:Der Tagibericht von heute bestätigt einmal mehr, wie weit weg Ludo von der Realität weg ist. Leipzig hat mit den Millionen von Red Bull und während der Zeit von Rangnick eine hochprofessionelle Scoutingabteilung aufgebaut und sind in der Lage, genau jene Fussballer zu verpflichten, welche taktisch, technisch, athletisch und fussballerisch genau in dieses System passen. Dazu haben sie aktuell einen der talentiertesten Trainer Deutschlands. Und was haben wir? Eine zumindest nach Aussensicht ziemlich planlos zusammengestellte Mannschaft und einen Trainer mit einem bisher sehr beschränktem Leistungsausweis.
Unsere Mannschaft ist ganz einfach nicht in der Lage, den von Magnin geträumten Fussball zu spielen, Punkt. Dass er das nicht einsieht, ist unverständlich und geradezu abenteuerlich. Wir müssten tief stehen und unser Heil in Kontern suchen, dafür hätten wir einige gute Spieler.

Ich glaube eher der technische Zauber Fussball wird gefordert von einer anderen Seite. Wir haben schon einmal einen Trainer in die Wüste geschickt weil er kein Spektakel auf dem Rasen gezeigt hat. Der ist jetzt Trainer in der Buli.
Zuviel CL und Kicker lesen tut nicht gut.
"Bei uns sind die Höhen halt höher und die Tiefen dafür richtig tief."
Zitat Ussersihl

yellow
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon yellow » 22.02.20 @ 15:44

Glarona hat geschrieben:
Jure Jerković hat geschrieben:Der Tagibericht von heute bestätigt einmal mehr, wie weit weg Ludo von der Realität weg ist. Leipzig hat mit den Millionen von Red Bull und während der Zeit von Rangnick eine hochprofessionelle Scoutingabteilung aufgebaut und sind in der Lage, genau jene Fussballer zu verpflichten, welche taktisch, technisch, athletisch und fussballerisch genau in dieses System passen. Dazu haben sie aktuell einen der talentiertesten Trainer Deutschlands. Und was haben wir? Eine zumindest nach Aussensicht ziemlich planlos zusammengestellte Mannschaft und einen Trainer mit einem bisher sehr beschränktem Leistungsausweis.
Unsere Mannschaft ist ganz einfach nicht in der Lage, den von Magnin geträumten Fussball zu spielen, Punkt. Dass er das nicht einsieht, ist unverständlich und geradezu abenteuerlich. Wir müssten tief stehen und unser Heil in Kontern suchen, dafür hätten wir einige gute Spieler.

Ich glaube eher der technische Zauber Fussball wird gefordert von einer anderen Seite. Wir haben schon einmal einen Trainer in die Wüste geschickt weil er kein Spektakel auf dem Rasen gezeigt hat. Der ist jetzt Trainer in der Buli.
Zuviel CL und Kicker lesen tut nicht gut.



Sehe ich auch so.

Irgendwie ist es etwas beängstigend zu sehen, dass wir von zwei Sturköpfen geführt werden. Wie weit würden Canepa und Magnin wirklich miteinander gehen? Abstieg? (Trotz allem hoffe ich, dass wir uns diese Frage nicht nach dem heutigen Spiel noch viel eindringlischer stellen müssen.)
Irgendwie habe ich aber schon seit längerer Zeit das Gefühl, dass sich Canepa und Magnin zusammen verrannt haben und eine unheilige Schicksalsgemeinschaft bilden. Entweder verfolgen sie wirklich beide genau die gleiche Linie. Oder aber sie stehen in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zueinander. Magnin weiss, dass wenn er Canepa nicht widerspricht, er eigentlich eine Jobgarantie hat, und Canepa weiss, dass er einen Trainer hat, der wohl kaum teure Forderungen stellen wird und schon sehr zufrieden ist, dass er einen NLA-Club führen kann. So wird Canepa auch immer die Kontrolle bewahren können.

Da ich über kein Insiderwissen verfüge, sind dies bloss Mutmassungen. Ziemlich wild, aber was solls. Das Forum ist ja u.a. auch dazu da, solche äussern zu dürfen.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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spitzkicker
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon spitzkicker » 22.02.20 @ 16:51

Glarona hat geschrieben:
Jure Jerković hat geschrieben:Der Tagibericht von heute bestätigt einmal mehr, wie weit weg Ludo von der Realität weg ist. Leipzig hat mit den Millionen von Red Bull und während der Zeit von Rangnick eine hochprofessionelle Scoutingabteilung aufgebaut und sind in der Lage, genau jene Fussballer zu verpflichten, welche taktisch, technisch, athletisch und fussballerisch genau in dieses System passen. Dazu haben sie aktuell einen der talentiertesten Trainer Deutschlands. Und was haben wir? Eine zumindest nach Aussensicht ziemlich planlos zusammengestellte Mannschaft und einen Trainer mit einem bisher sehr beschränktem Leistungsausweis.
Unsere Mannschaft ist ganz einfach nicht in der Lage, den von Magnin geträumten Fussball zu spielen, Punkt. Dass er das nicht einsieht, ist unverständlich und geradezu abenteuerlich. Wir müssten tief stehen und unser Heil in Kontern suchen, dafür hätten wir einige gute Spieler.

Ich glaube eher der technische Zauber Fussball wird gefordert von einer anderen Seite. Wir haben schon einmal einen Trainer in die Wüste geschickt weil er kein Spektakel auf dem Rasen gezeigt hat. Der ist jetzt Trainer in der Buli.
Zuviel CL und Kicker lesen tut nicht gut.


Nur war es nicht Canepa, der diesen Trainer in die Wüste geschickt hat, sondern Leute im Club, die heute nicht mehr dabei sind. Und dieses Ereignis war der Auslöser, dass Canepa das alleinige Sagen haben und nicht mehr abhängig von anderen sein wollte. Blöd, dass man ihm die Entlassung von Fischer genau deshalb nicht auch noch ankreiden kann, auch wenn es schön ins Puzzle passen würde.


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