Beitragvon Zhyrus » 16.12.19 @ 1:16
Bei uns würde es doch ähnlich tönen, wenn wir mit Aussicht auf Rang 2 (oder 1) gegen einen Gegner antreten würden, der gerade 0:5 zu Hause von Servette auseinander genommen wurde.
Auch kann ich den Ärger verstehen, wenn man über weite Strecken des Spiels dominanter aufgetreten ist und phasenweise den Gegner derart einschnürte, dass der kaum einen Ball kontrolliert über die Mittellinie brachte.
Der Sieg des FCZs ist sicher nicht gestohlen, aber wir schlugen mit wenigen Nadelstichen erbarmungslos zu. Erst als sich Zeidler meines Erachtens schwer vercoacht hat - und die Verteidigung zu früh und zu stark entblösste - kamen wir zu Chancen: Entscheidung durch Tosin, Pfostenschuss Mahi. Zwischen dem 1:1 (30 min) und dem 1:3 (75 min) tendierte mein Stimmungsbarometer hauptsächlich zwischen der Angst, dass wir gleich einen fressen und unsere fragile Moral einbricht wie ein Kartenhaus, und dem Ärger, dass man sich zu passiv tief in die eigene Hälfte drängen liess. Ich habe mich über den engagierten Auftritt gegen ein formstarken Gegner gefreut, zumal der Mannschaft von Teilen der eigenen Anhängerschaft nach dem 0:5 keinen Kredit mehr gegeben wurde, aber wir haben meines Erachtens phasenweise die Kontrolle über das Spiel verloren und keine Ruhe und Struktur in's Spiel bringen können. An der Souveränität und der richtigen Balance zwischen Defensive und Angriff können wir noch arbeiten. Die Chancenauswertung war für einmal top, und für mich auch der Hauptunterschied zum Servettespiel, wo man grobfahrlässig die Führung und den Ausgleich verschenkte (3 vs. 1 und Domgjonis Schuss aus 6 m), ehe man komplett einbrach.
Ja, es war ein geiles und intensives Spiel, aber als St. Galler würde ich mich auch ärgern, dass man trotz gutem Spiel ständig einem Rückstand nachlief.