Beitragvon schwizermeischterfcz » 11.11.19 @ 13:40
Kololli hätte immerhin auch zur Kurve kommen können am Schluss, hat mich schon etwas enttäuscht...
Anbei noch der Bericht des Tagi:
FCZ dreht das Spiel, YB mit Spektakelsieg im Spitzenspiel
Die Zürcher feiern den dritten Sieg in Folge, während bei YB - St. Gallen sogar sieben Tore fallen. Basel schlägt Lugano zudem klar.
10.11.2019
Eine Bemerkung muss Ludovic Magnin zum Schluss noch loswerden. Der FCZ hat zwar eben Sion bezwungen, das 4:2 ist der dritte Meisterschaftssieg in Serie. Aber in die Aufarbeitung mischen sich auch kritische Töne des Trainers. Er sagt: «Es war vieles nicht gut in der ersten Halbzeit.»
Kaum hat der Nachmittag im Letzigrund begonnen, führen die Zürcher. Schönbächler flankt, Kramer profitiert von der Passivität seines Gegenspielers Ruiz. Magnin staunt, weil er es sich nicht gewohnt ist, dass sein Team gleich die erste Chance verwertet. Aber seine Freude darüber verfliegt ziemlich schnell. Und das hat viel mit Kololli zu tun, der auf der linken Seite verteidigen sollte, sich aber Aussetzer erlaubt, die Magnin in Rage bringen. Zuerst lässt er sich von Maceiras überlaufen – nach dessen Flanke drückt Toma den Ball über die Linie. Dann verliert er den Ball, setzt aber nur halbherzig nach und kann Toma nicht mehr an der Hereingabe hindern. Das Endprodukt ist Lenjanis 2:1 für den Gast.
Nathan köpfelt Mitrjuschkin an und trifft dann doch zum 2:2. (Video: SRF)
Kräftiges Signal von Magnin
Die Zürcher wirken defensiv anfällig, und Magnin weiss, dass er handeln muss. Er verpasst Kololli mit der Auswechslung kurz vor der Pause einen gehörigen Denkzettel. Hinterher erklärt der Trainer in energischem Ton: «Ich musste reagieren. Punkt. Aus. Wenn ich nichts unternommen hätte und ein drittes Gegentor gefallen wäre, hätten alle gefragt: Wieso macht Magnin nichts?» Er sendet mit der Massnahme ein kräftiges Signal aus, «an die Mannschaft, aber auch an die Zuschauer». Bedeuten soll es: So kann es nicht weitergehen.
Es geht auch nicht so weiter. Weil sich die Zürcher nun zusammenreissen und ausgleichen, bevor Teil 1 der Partie vorüber ist. Nathan scheitert zuerst mit einem Kopfball an Goalie Mitrjuschkin, setzt aber hartnäckig nach und imponiert damit seinem Chef. Dieser hebt den «riesigen Willen» des Innenverteidigers hervor und erklärt das 2:2 «zum Schlüsselmoment» des Spiels.
Der FCZ macht einen stabileren Eindruck, und er hat mit Marco Schönbächler den Spieler, der an den entscheidenden Szenen beteiligt ist und sich eine vorzügliche Note verdient. Zuerst glückt ihm nach Vorarbeit von Kramer das 3:2, dann bremst ihn Maceiras regelwidrig im Strafraum. Marchesano beseitigt mit dem Penalty zum 4:2 die letzten Zweifel: Die Zürcher laufen nicht mehr Gefahr, Punkte abzugeben, nicht gegen ein Team, das keine Lust mehr zeigt, Fussball zu spielen. «Uns war in der Pause bewusst, dass wir uns steigern müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen», sagt Schönbächler. Und mit einem Schmunzeln fügt er an: «Es ist schön, dass wir für einmal vier Tore erzielt und nicht vier erhalten haben.»
Unter der Woche hat Magnin von einer positiven Atmosphäre berichtet, die er rund um den FCZ wahrnimmt. Das 3:2 gegen Basel und das 1:0 in Thun nimmt er als Belege dafür, dass sich etwas tut in der Mannschaft. «Und jetzt», sagt er noch, «jetzt können die Spieler selber bestimmen, wohin die Reise führt: Gewinnen wir bis zur Winterpause noch ein paarmal, haben wir schöne Weihnachten. Wenn wir aber nur verlieren, haben wir Unruhe.»
Der FCZ peilt schöne Festtage an. Schönbächler findet jedenfalls, man dürfe sich nach oben orientieren. Die Laune ist gut bei ihm nach diesem 4:2, mit dem Tabellenplatz 4 verteidigt wird. Nur bei einem hält sich an diesem Sonntag das Vergnügen in engen Grenzen: Kololli ist bereits geduscht, als seine Kollegen nach dem Match in die Garderobe zurückkehren. Und aus seinem Gesicht lässt sich ablesen, wie er sich gerade fühlt. (pmb.)
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