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Cavoka
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Re: Medien

Beitragvon Cavoka » 10.11.19 @ 15:48

Danke MetalZH.

Gruss aus der Hitze.


schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 11.11.19 @ 21:33

Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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1896_
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Re: Medien

Beitragvon 1896_ » 12.11.19 @ 7:55

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Macht Freude, so einen Teamgeist auch neben dem Platz zu sehen:

https://instagram.com/stories/domgjonit ... kmcpei95v3

https://instagram.com/stories/eatbyalex ... lyhnt971mt


Es bewahrheitet sich einfach bis in die allertiefsten Fussballligen: Wenn man es neben dem Platz gut hat - dann läuft es auch auf dem Platz. Man sprintet viel eher mal nach einem Ball, wenn man sich auch neben dem Platz mag. Klar, kann man sagen - im Vergleich zu den Amateurligen: "Das ist ihr Job, die verdienen dafür was". Trotzdem merkt man einen guten Teamgeist auch auf dem Platz.
Libanese Blonde hat geschrieben:min coiffeur isch übrigens dä einzig typ uf däm planet woni s'oke gib wänners mir am schluss no schnäll vo hine zeigt.

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chuk
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Re: Medien

Beitragvon chuk » 12.11.19 @ 8:42

Spannender Text, wie ich finde:

Der verlorene Sohn in der Fankurve
Von Mamablog-Redaktion, 12. November 2019
Jugendliche Fussballfans sind Krawallsuchende, Randalierer und Vollidioten. Tatsächlich? Ein Vater berichtet aus dem Stadion.

Ich hatte meiner Frau versprochen, dass ich den Sohn mit nach Hause nehmen würde. Doch dann war der Akku leer, der Saft reichte gerade noch für eine letzte SMS: «Mein Handy ist gleich tot. Sehen uns zu Hause. Viel Spass. Pass auf.» Er antwortete eine Minute später: «Oke! Dir au.» Ein letztes Mal noch flog mein Blick über das Meer aus Fahnen und Doppelhaltern und über die unzähligen Köpfe vor mir. Vorwiegend Quartier-Frisuren, 15 Franken, bei Yusuf oder Istanbul – «einmal Seiten auf Null, bitte!». Bei vielen Jungs Standard momentan. Auch bei meinem Sohn.

Es war unmöglich, ihn ausfindig zu machen. Seit sie präventiv und aus Solidarität alle diese Uniform aus weissen Reeboks, Jeans und Kurvenjacke tragen, sehen sie nicht nur für Polizei und Sicherheitspersonal alle gleich aus, sondern auch für ihre Väter. Wäre ich abergläubisch, hätte ich noch kurz auf Holz geklopft. So jedoch ging ich direkt zum Wurststand. Wird schon.
Hodengesteuerte Logik

Hinter mir in der Reihe standen ein paar Jungs, nicht viel älter als mein Sohn. Nicht unbedingt die Sorte junger Männer, die man als Vater gerne aus dem Zimmer seiner Tochter schleichen sieht. Sie fragten spöttisch, ob ich auch mit dem Extrazug angereist sei, hehe! – «Nein», antwortete ich, «seit mein Sohn in diesem Zug sitzt, benutze ich für die Auswärtsspiele, die mir meine Frau erlaubt, die regulären Verbindungen.» (Anm. d. Red.: Das mit seiner Frau meinte der Autor ironisch) – «Also meinem Sohn würde ich eine runterhauen, wenn er hier wäre.»

Ich hatte als Vater schon mehrfach Ähnliches zu hören bekommen, aber für gewöhnlich ausserhalb der Stadien. Und von Erwachsenen. Ich tat, was ich im Umgang mit temporär vor allem hodengesteuerten jungen Männern oft tue; ich verzichtete auf Besserwisserei, auf Logik und Pädagogik, und setzte stattdessen auf lustig mit Twist: «Eine runterhauen … hm. Habe ich versucht, hat nichts gebracht.» Ich zwinkerte noch mit dem linken Auge und machte mich dann auf, zurück in die oberen Kurvenränge.

Auf dem Weg dorthin begegnete ich einem Baum von Mann, der unter der Woche in einem Kinderhort arbeitet. Ich traf eine SP-Gemeinderätin, die auf ihrem Instagram-Profil öfter #fuessballliebi postet als #bodypositivity. Und ich begegnete einem Architekten, der in ein paar Wochen sein zweites Kind erwartet. Stadionbekanntschaften. Ich weiss wenig über sie. Doch in bestimmten Momenten fallen wir uns um den Hals. Es gibt Menschen, die fliegen weit, um indische Gurus zu umarmen. Ich lass mich gerne nach Toren drücken, ziemlich egal von wem.

Es sind vielleicht nicht die tiefsten Emotionen, die der Fussball bereithält. Weinen im Stadion halte ich für unangebracht. Doch genauso suspekt wäre es, im aprikotfarbenen Entbindungszimmer vor Freude ein «Daleo» anzustimmen. In meinem Leben möchte ich beides nicht missen; weder das Weinen vor Glück im Gebärsaal noch die euphorische Bierdusche im Stadion.
Auf Sicherheit programmiert und auf Angst gebürstet

Ein Fussballfan zu sein, ist momentan keine Auszeichnung. Schon klar. Ein paar Idioten haben ganze Arbeit geleistet. Aber die Idiotie ist immerhin gut verteilt. Männer mit Hang zum Überbiss haben ihre Befriedigung, die Medien ihr Fressen, der gemeine Konsument sein Spiel zum Brot, die Techbranche ihren Absatz an teurem Überwachungsequipment und die politischen Organe das Plazet der auf Sicherheit programmierten, aber auf Angst gebürsteten «Ui nei!»-Gesellschaft, um am sogenannten Fan immer weitreichendere Kontroll- und Sanktionsmassnahmen auszuloten. Und was schaut für mich dabei raus: ein Meer aus Uniformierten – und ein Sohn, den ich nicht mehr finde.

Früher sass ich mit ihm im Familiensektor, später in der neutralen Zone. Ich habe dabei oft mit ihm über Gewalt geredet, über Verantwortung, Respekt, auch über Männlichkeit. Wir haben zusammen gelitten und gefeiert, gewonnen und verloren. Und am Ende gingen wir immer zusammen nach Hause. An jenem Abend zum ersten Mal nicht. Wird schon.


https://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/ ... -fankurve/

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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 12.11.19 @ 9:51

1896_ hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:Macht Freude, so einen Teamgeist auch neben dem Platz zu sehen:

https://instagram.com/stories/domgjonit ... kmcpei95v3

https://instagram.com/stories/eatbyalex ... lyhnt971mt


Es bewahrheitet sich einfach bis in die allertiefsten Fussballligen: Wenn man es neben dem Platz gut hat - dann läuft es auch auf dem Platz. Man sprintet viel eher mal nach einem Ball, wenn man sich auch neben dem Platz mag. Klar, kann man sagen - im Vergleich zu den Amateurligen: "Das ist ihr Job, die verdienen dafür was". Trotzdem merkt man einen guten Teamgeist auch auf dem Platz.


Es bewahrheitet sich leider auch immer wieder, dass gute Stimmung allein nichts nützt - so schön dass eine gute Stimmung ja ist. Ich erinnere an die grossartigen Wintertrainingscamps mit Forte oder Magnin und den folgenden sackschwachen Leistungen. Oder diesen Sommer: Super Stimmung in der Vorbereitung und dann 0:4 gegen Lugano.

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Artemos
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Re: Medien

Beitragvon Artemos » 12.11.19 @ 10:01

chuk hat geschrieben:
Es sind vielleicht nicht die tiefsten Emotionen, die der Fussball bereithält. Weinen im Stadion halte ich für unangebracht.


https://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/ ... -fankurve/

Bei diesem Punkt muss ich widersprechen, wieviele bittere Tränen ich im Stadion schon vergossen habe.
Ansonsten ein authentischer Text, spannend finde ich jetzt aber ein bisschen übertrieben ;)
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Zhyrus
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Re: Medien

Beitragvon Zhyrus » 12.11.19 @ 10:08

Artemos hat geschrieben:
chuk hat geschrieben:
Es sind vielleicht nicht die tiefsten Emotionen, die der Fussball bereithält. Weinen im Stadion halte ich für unangebracht.


https://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/ ... -fankurve/

Bei diesem Punkt muss ich widersprechen, wieviele bittere Tränen ich im Stadion schon vergossen habe.
Ansonsten ein authentischer Text, spannend finde ich jetzt aber ein bisschen übertrieben ;)

War ja klar, dass so etwas kommt.

Martin Frey hat geschrieben:12. November 2019 um 08:21 Uhr
Sie mögen das blasiert nennen, ich nenne das ehrlich, aber kritisch. Bigotterie und Selbstgefälligkeit hat mich schon immer gestört. Aber klar, der Spiegel vor der Nase schätzt niemand.
Natürlich sind nicht alle Leute, die in der Kurve stehen, gewalttätig. Aber viele. Und viele sind es latent. Und seien wir ehrlich: das sog. Konstruktive der Kurve ist doch ebenso ein Mythos wie die sog. Selbstregulierungskräfte:
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/st ... y/11295837
Fakt ist einfach, dass die Südkurve die beknacktesten Ultras der ganzen Schweiz aufweist, mit den höchsten Fallzahlen und Folgekosten für die Gesellschaft.
Ja, ich würde mich hintersinnen. V.a. aber wegen meines eigenen Beitrags zu dieser Entwicklung.


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