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Zhyrus
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Re: Medien

Beitragvon Zhyrus » 07.11.19 @ 12:12

devante hat geschrieben:muhaha, was sind denn das für amateure? Haben wohl nix aus dem 1. rechts-streit gelernt. Deppen

Der Typ scheint mir an Geltungssucht zu leiden.


Charlie Brown
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Re: Medien

Beitragvon Charlie Brown » 07.11.19 @ 12:29

ich hoffe der FCZ macht ausser dem Testimonial von Schönbi noch mehr für die Aktion "Fussball für alle".

https://www.fcz.ch/de/ueber-uns/news/20 ... -fur-alle/
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schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 07.11.19 @ 14:00

Mariani wäre wohl auch einer, den man wieder mal zurückholen könnte. Hätte er einen Groll auf den FCZ als Verein würde er kaum immer wieder Bilder vom FCZ auf Instagram kommentieren wie bspw. heute:

Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Brolin
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Re: Medien

Beitragvon Brolin » 09.11.19 @ 10:51

Aus der NZZ heute:

Aiyegun Tosin: «Ich habe keine Wahl, ich muss es schaffen.»

FCZ-Spieler Aiyegun Tosin: «Ich habe mir immer gesagt: Du darfst keine Fehler machen. Sonst schicken sie dich vielleicht nach Afrika zurück»
Der Fussball ist für Aiyegun Tosin die Chance seines Lebens. Wer ist der junge Nigerianer, der den FC Zürich so fasziniert wie schon lange keiner mehr?

Flurin Clalüna, 9.11.2019, 06:00 Uhr

Es gibt diese schicksalhaften Momente im Leben eines Fussballers. Man betritt den Rasen als unbekannter junger Mann, und wenn man ihn wieder verlässt, ist man jemand anderer geworden. Zumindest in den Augen der Menschen, die auf den Tribünen zugeschaut haben. Als Aiyegun Tosin Ende Oktober mit dem FC Zürich gegen Basel spielt, ist das ein Erweckungserlebnis. Es sind nur ein paar Minuten, aber in dieser kurzen Zeit sehen die Zuschauer Tosins Kraft, seine Schnelligkeit, seine Intuition. Es ist, als ob da einer seine Zukunft vorwegnimmt und alles, was einmal aus ihm werden könnte. Es ist schon länger her, dass man beim FCZ so sehr über jemanden gestaunt hat, über den man so wenig wusste. Bloss Yassine Chikhaouis erstes Stadtderby in Zürich vor zwölf Jahren war vielleicht noch eindrücklicher.

Erinnerungen an Odey

Der FC Zürich verpflichtete in diesem Sommer mehrere neue Fussballer, die er als «Topspieler» ankündigte. Tosins Verpflichtung geschah eher beiläufig. Es war Anfang September, kurz vor Transferschluss, als er mit seiner Freundin und der wenige Monate alten Tochter in Zürich eintraf. Er ist halb Stürmer, halb Flügelspieler, gekauft für rund 300 000 Franken vom FK Ventspils aus der kleinen lettischen Liga. Tosin war ein Spieler aus dem Sommerschlussverkauf. Der FCZ-Sportchef Thomas Bickel war zwar schon im Frühling auf ihn aufmerksam geworden. Aber damals dachte noch kaum jemand, dass Tosin vielleicht einer werden könnte wie die Afrikaner Raphael Dwamena oder Stephen Odey. Diese konnte der FCZ vor einiger Zeit für viel Geld verkaufen. Doch dann sahen die FCZ-Chefs Tosin spielen – und waren «hocherfreut», wie Bickel sagt.

Eigentlich ist Tosins Geschichte eine der typischen afrikanischen Auswandererstorys. Oft gehen sie schief, weil Fussballklubs und Agenten in diesem modernen Menschenhandel auch mit den Hoffnungen junger Menschen spielen. Tosin sagt: «Wenn man die Chance bekommt, in Europa zu spielen, muss man sie nutzen. Damit spasst man nicht. Ich habe mir immer gesagt: Tosin, du darfst keine Fehler und keine Probleme machen. Sonst schicken sie dich vielleicht nach Afrika zurück.» Er habe keine andere Wahl, als es zu schaffen. Er kennt viele, denen es nicht gelungen ist.

Aus 200 ausgewählt

Tosin ist 21-jährig, geboren in Lagos in Nigeria, aufgewachsen mehrheitlich im Nachbarland Benin, woher seine Mutter stammt. Sie arbeitete als Coiffeuse, sein Vater reparierte Autos, vor drei Jahren ist er verstorben. Bis er 17 Jahre alt war, spielte Tosin auf der Strasse, «ich hatte keine Möglichkeit, zu einem Profiklub zu gehen», sagt er. Er schloss sich der Jugendfussball-Academy Real Sapphire in Lagos an, und wenn er über diese Zeit spricht, tönt es, als sei es eine Art Überlebenscamp gewesen.

Aus 200 Jugendlichen sei er als Einziger ausgewählt worden, Spieler seien gekommen und gegangen. «Wenn einer nicht gut genug war, war er wieder weg. Das war hart», sagt er. 20 Jugendliche leben dort zurzeit, sie trainieren zwar unter schlechten Bedingungen, aber die Academy unterhält gute Beziehungen nach Europa, nach Spanien, Lettland, Norwegen und Belgien. Der Sportdirektor von Real Sapphire, Godwhinn Austine, sagt am Telefon: «Wir bringen immer wieder Spieler nach Europa, zurzeit sind es acht. Aber jemanden mit dieser Leichtigkeit wie Tosin hatten wir noch nie. Wie schnell er sich entwickelt hat, ist unglaublich.» Ein Jahr nur blieb er in der Academy.

Tosin war 18 Jahre alt, als er 2017 gemeinsam mit einem weiteren Spieler von Real Sapphire nach Ventspils ging. Zuvor war er kurz in Deutschland gewesen, dann in Malta und der Slowakei, eine ständige Odyssee, um irgendwo einen Vertrag zu bekommen, immer in Begleitung eines Managers der nigerianischen Academy. In Lettland klappte es. Sergei Usachev, der Geschäftsführer von Ventspils, erinnert sich: «Tosin hatte diese natürliche Geschwindigkeit und Kraft wie der Boxer Mike Tyson. Wir mussten ihm nur noch das Fussballspielen beibringen.» Das Fussballspielen funktionierte gut, Tosin erzielte schnell viele Tore, 34 in 88 Spielen. «In seiner zweiten Saison war Tosin mit Abstand der beste Spieler der lettischen Liga», sagt Usachev. Und was Usachev vielleicht noch mehr beeindruckt hat, ist dies: «Tosin war noch so jung. Und doch so erwachsen. Wir mochten ihn sehr.» Noch heute schaue er sich jedes Spiel von ihm an, wenn er im Internet irgendwo eine Fernsehübertragung finde.

Zweieinhalb Jahre spielte Tosin in Lettland. Als der FC Zürich anfragte, geriet Ventspils in ein Dilemma. Es war mitten in der Meisterschaft, und der Geschäftsführer Usachev sagt: «Tosin war unser Schlüsselspieler. Es war riskant für uns, ihn abzugeben. Aber er hatte es sich so sehr verdient, dass der Präsident nicht wie ein Präsident, sondern wie ein Vater gehandelt hat.» Als Tosin von seinem Berater vom angebotenen Vierjahresvertrag des FCZ erfuhr, war es um ihn geschehen. Tosin sagte zum Agenten: «Scherzt du? Der FC Zürich? Das ist ein grosser Klub.» Er habe es zuerst gar nicht glauben können. Und er habe zu sich selber gesagt: «Tosin, von jetzt an musst du in jedem Spiel treffen.»

Er ging ins Büro des Präsidenten von Ventspils und sagte, dass er ihm immer dankbar dafür sein werde, wie gut er sich um ihn gekümmert habe, «ich werde immer an dich denken, aber ich kann nicht mein ganzes Leben in Lettland spielen». Er müsse auch an seine Familie denken. Seine Mutter hat inzwischen aufgehört, in Benin im Coiffeursalon zu arbeiten. Er sagte ihr: «Ruh dich aus. Das hast du verdient.»

Glücksfall für Bickel

Für den FCZ-Sportchef Thomas Bickel ist Tosin schon jetzt ein Glücksfall. Bickel ist jüngst wegen seiner Sommertransfers in die Kritik geraten. Mit dem Nigerianer sei dem Klub nun eine besonders gute Verpflichtung gelungen, sagt der Präsident Ancillo Canepa. Er könnte recht haben.
«Wir freuen uns auf die Rückkehr von Pa Modou und wünschen ihm viel Erfolg mit dem FC Zürich.»

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Yekini_RIP
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Re: Medien

Beitragvon Yekini_RIP » 09.11.19 @ 12:32

Solche Geschichten berühren mich immer wieder sehr...
Ich bin Yekini...angemeldet eigentlich 2002...dann gehackt worden ca. 2014...jetzt wieder auferstanden als Yekini_RIP

Metti, RoMario, Duo Infernale, Züri Fans uf ewig...

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Cavoka
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Re: Medien

Beitragvon Cavoka » 10.11.19 @ 15:11

Kann jemand bitte den Tagi Abo Artikel ueber Kramer posten?
Danke.

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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 10.11.19 @ 15:16

Cavoka hat geschrieben:Kann jemand bitte den Tagi Abo Artikel ueber Kramer posten?
Danke.


Voilà :)

«Na, dann wäre ich wohl bei den Bayern, oder?»

Hat ihn der FCZ etwas zu gut angepriesen? Blaz Kramer sind die Vorschusslorbeeren fast schon peinlich. Obwohl: Er wäre beinahe beim deutschen Rekordmeister gelandet.

Nein, ganz genau hat Blaz ­Kramer sie nicht mehr im Kopf. Also schnell die Vorschusslorbeeren gezückt, mit denen der FC Zürich seinen neuen Spieler vor dem Saisonstart überschüttet hat. «Er ist ein schneller, ­athletischer und torgefährlicher Angreifer, der dank seiner ­Grösse auch sehr kopfballstark ist.» ­Diese Werbung hat Sportchef Thomas Bickel nach der Vertragsunterzeichnung als offizielles Statement auf die Website des FCZ schreiben lassen.

Kramer sitzt in der Saalsporthalle, als er den Satz vorgelesen bekommt. Die Kleider des Slowenen bilden einen reizvollen Kontrast zur Einrichtung, die am nettesten mit dem Wort «funktional» umschrieben wird. Sie stammen aus dem klassischen Fundus des globalisierten Profifussballers: ein Pullover mit silbernem Markennamen, Hosen im Flicken­teppich-Look, dazu Schuhe einer Marke, die Goldsteak-Liebhaber Franck ­Ribéry gern auf ­Instagram spazieren führt.

Und irgendwie passt das ­Outfit ja zu Kramers bisherigem Weg, der von diesem Geschäft geprägt ist, in dem junge Männer von ihren Träumen getrieben zu einer Art weltweit gehandeltem Spekulationsobjekt werden. Auch Kramer ist mit seinen 23 Jahren schon herumgekommen. Aufgewachsen ist er in einem slowenischen Dorf bei seiner Mutter. Als er ans Wirtschaftsgymnasium wechselt, zieht er zu seinem ­Vater nach Celje – mit 40 000 Einwohnern die drittgrösste Stadt Sloweniens.

Die Matur will er nachholen

Die Matur will er heute noch per Fernstudium nachholen, «weil du nie weisst, was im Fussball passiert». Aber weil er als Teenager Tor um Tor schiesst, ist der Weg trotzdem klar: möglichst schnell raus aus Slowenien, ­diesem kleinen Land, in dem die meisten Clubs zu wenig Geld ­haben, um sich gute Nachwuchszentren leisten zu können.

Das zumindest ist der Plan seines Beraters. Also geht ­Kramer auf Reisen. Eindhoven, Prag, Wolfsburg und so weiter quer durch Europa. Überall spielt er vor, überall wird ihm gesagt, dass ihm noch etwas fehle. Also dreht er eine Saison lang eine Ehrenrunde in der höchsten Liga ­seiner Heimat, ehe er rauskommt aus ­Slowenien.

Spiele in der vierten Liga

Er landet mit 20 doch noch in Wolfsburg, der Autostadt, in der sein Berater wohnt und zwei Restaurants betreibt. Kramer trainiert mit dem ersten Team, spielt mit dem Nachwuchs in der vierten Liga. Und verbringt seine Tage meist in den Lokalen seines Beraters, wo die Mitarbeiter seine Freunde werden.

Auch wenn es ihm zu keinem Spiel in der Bundesliga reicht, ist Kramer nah dran an den Profis, die sich in Wolfsburg mit guten Löhnen über die überschaubare Attraktivität des Wohnortes trösten können. Ist es ein Wunder, dass der Kleidungsstil seiner Vorbilder auf ihn abfärbt?

Wobei Kramer die Attitüde ­abgeht, die von den Stars der Branche ­üblicherweise zu dieser Sorte Mode getragen wird. ­Sowieso ziehe er eigentlich meistens Trainer an, meint er. Und als er etwas zu Bickels Lob sagen soll, lächelt er fast scheu. Schnell, torgefährlich, kopfballstark– mehr kann ein Stürmer ja eigentlich gar nicht sein, oder? «Wenn ich das alles hätte», sagt Kramer, «na, dann wäre ich wohl bei den ­Bayern, oder?»

Die Gespräche mit München

Ist der 23-Jährige aber nicht. Sondern beim FCZ. Jenem Club, der am zweitwenigsten Tore in der Super League geschossen hat. Wobei – das mit den Bayern, das sagt Kramer nicht von ungefähr. Er hat tatsächlich im Sommer mit dem Deutschen Meister gesprochen. Er muss den Bayern spätestens in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga aufgefallen sein, in denen sich Bayern II gegen Wolfsburg II durchgesetzt hat.

Für welches Team er in München vorgesehen gewesen wäre? «Das ist nun nicht mehr relevant.» Aber es muss ihm eine ähnliche Rolle angeboten worden sein, wie er sie bereits beim VfL Wolfsburg zwei Jahre lang ausgefüllt hat: Trainings mit der ersten Mannschaft, Einsätze aber vor allem mit dem zweiten Team. Und davon hatte er genug. «Wenn du Back-up von Lewandowski bist, wirst du nicht viele Einsätze ­bekommen», sagt er.

Also landete Kramer beim FCZ und spaziert nun in der Freizeit mit Ehefrau und Hund am Seeufer seines neuen Wohnorts Freienbach. Nicht dass es keine anderen Angebote gegeben hätte. Aber da war ja Admir ­Mehmedi, den Kramer in Wolfsburg kennen gelernt hat. Der ehemalige FCZ-Junior übernahm eine Vermittlerrolle zwischen seinem ehemaligen Club und Kramer.

Mehmedi schwärmte vom FCZ

Auf der einen Seite legte ­Mehmedi Sportchef ­Bickel den Stürmer ans Herz. Und auf der anderen schilderte er den FCZ in den schönsten Farben. «Ich habe viel mit ihm geredet», erzählt Kramer, «er hat mir gesagt, das sei ein super Verein, bei dem ich mich super entwickeln kann.»

Nur dass sich am Anfang der Saison irgendwie gar nichts super entwickelt hat in Zürich. Das Team stolperte durch die Saison. Kramer blieb elf Liga-Runden ohne Torerfolg. Nicht einfach für einen Stürmer. Nun half ihm die deutsche Schule, die er in Wolfsburg mitbekommen hat: «Mentalität, professionelle Einstellung, harte Arbeit im Training.»

Die Erlösung

Und dann dieses Spiel gegen den FC Basel, in dem ihm endlich der erste Treffer gelang. Ein Tor zu diesem 3:2-Sieg, von dem alle beim FCZ hoffen, dass er das Team endlich auf den richtigen Kurs bringt. Zumindest für ­Kramer scheint das zu stimmen; er trifft eine Woche später auch gegen Thun zum 1:0-Sieg.

Kramers erstes Tor für den FCZ: der Siegtreffer gegen den FC Basel. (Video: Teleclub)

Bei diesem Tor wird erstmals klar, welche Qualitäten Bickel in ihm sieht. Kramer ist verdammt schnell für seine 1,91 Meter. 34 Kilometer pro Stunde seien bei ihm in einem FCZ-Spiel gemessen worden, sagt er selbst. Damit wäre er gleich schnell wie Cristiano ­Ronaldo. Der trägt übrigens auch diese exklusiven Sneaker.
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