Zhyrus hat geschrieben:Das "Schiri du Mixer mit W, wir gedenken körperliche Wärme zu deiner Erzeugerin zu suchen" wird gerade von gelegentlichen Matchbesuchern sehr stark wahrgenommen und prominent diskutiert. Ich wurde schon oft mit dem konfrontiert. Das wirft durchaus ein sehr fragwürdiges Bild auf uns FCZ-Fans, v.a., da es institutionell wirkt, wenn ein Vorsänger den "Gesang" anstimmt und die Kurve brüllt die Beleidigung nach.
Die Stadionsgegner werden versuchen, das schlechte Image der Fussballfans auszunutzen. Ich bin mir sicher, dass der Depp, der einen Vater k.o. schlug, und/oder Nufer und seine GC-Charmebolzen in's Feld geführt werden, um die Notwendigkeit von Profi-Fussball in ZH zu untergraben.
Mal ganz abgesehen vom drohenden Referendum sind Schmähgesänge ein interessantes Thema:
Ich meine mich zu erinnern, dass wir einen Hopper-Schmähgesang, der sich homophober Stereotypie bediente, verbannt haben, bevor es dem Zeitgeist entsprach.
Sind Gesänge, die sich generell der Gossensprache bedienen in Zeiten, in denen alles moralisch aufgeladen ist, noch vertretbar? Dürfen Gegner und Schiri noch als Alöcher und Wixer beschimpft werden?
Mich beschleicht diesbezüglich ein ungutes Gefühl. Gemäss meiner Auffassung war die Kurve/das Stadion immer ein Ort, an dem man mit Abstrichen (Homophobie, Rassismus etc.) auch verbal mal die Sau raus lassen konnte – im besten Fall hat man noch etwas für die Psychohygiene gemacht, obwohl so wie der FCZ momentan spielt :). Gerade weil wir nach Abpfiff wieder die zivilisierten, funktionierenden Mitglieder der Gesellschaft sind, die dem Hopper-Büro-Kollegen beim Lunch noch einen Guten wünschen, statt «figg di furt, Drecksniederhaslier», bin ich der Meinung dass Geschimpfe auch Platz haben muss.
Auch wenn ich ambivalent bin, eine von PR-Beratern verstümmelte und selbstzensierte Kurve, die es sich zur Maxime macht, der Allgemeinheit zu gefallen ist ja auch scheisse…