Neues stadion

Diskussionen zum FCZ

Wie stimmt ihr beim neuen Stadion ab?

Ja
85
30%
Nein
56
20%
JA kein Stadtzürcher
107
38%
NEIN kein Stadtzürcher
32
11%
 
Abstimmungen insgesamt: 280

Simon Le Bon
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Re: Neues stadion

Beitragvon Simon Le Bon » 25.10.19 @ 13:56

Quelle: Tagi.ch / ABO-Artikel

Das sind die Zürcher Stadiongegner
Wer ist die IG Freiräume, die den Neubau verhindern will? Die Gruppe hat einen Draht zur Klimajugend – und einen TV-Korrespondenten auf ihrer Seite.
Marius Huber
Redaktor Zürich
Alternativ, grün, klimabewegt – das ist das Holz, aus dem die neue Generation der Stadiongegner geschnitzt sind. Jene, die einen zweiten Volksentscheid erzwingen wollen, um die Brache zu erhalten, die seit dem Abriss des alten Stadions vor gut zehn Jahren zur Oase im Quartier geworden ist.
Im Gegensatz zur letzten Abstimmung, als die mächtige Stadtzürcher SP den Widerstand anführte, macht das diesmal die wenig bekannte IG Freiräume, eine Bürgerbewegung aus dem Quartier. Sie hat angekündigt, ab dem 30. Oktober Unterschriften zu sammeln, um den Gestaltungsplan für das Projekt mit den zwei Hochhäusern per Referendum zu Fall zu bringen.
Wer sind diese Leute, die schaffen wollen, wozu die rot-grüne Gemeinderatsmehrheit ihrer Ansicht nach «nicht den Mut» hat? Das prominenteste Gesicht im Vorstand ist eines, das sich nicht in den Medien zeigen darf – so hat es Jean-Marc Heuberger mit seinem Arbeitgeber abgemacht. Der 47-Jährige ist Deutschschweiz-Korrespondent für die Tagesschau des Westschweizer Fernsehens.
Heuberger kann sich dank einer Ausnahmeregelung politisch engagieren, da das Thema so lokal ist, dass es in der Westschweiz nicht interessiert. Sollte es anders kommen, müsste er in den Ausstand treten. Er selbst wohnt in Höngg, ist aber ein resoluter Verteidiger der Stadionbrache, auf der er früher Fussballtrainings für Kinder leitete.
Die grüne Allianz
Das andere Gesicht des IG-Vorstands, Sprecherin Lisa Kromer, verkörpert das Milieu des Widerstands idealtypisch: Mitglied der Grünen, «Brachianerin der ersten Stunde» und Bewohnerin der alternativen Wohnbaugenossenschaft Kraftwerk gleich nebenan. Solche Überschneidungen sind häufig, auch wenn der Verein Hardturmbrache politisch nicht mitmischen will und sich Kromer deshalb aus dem Vorstand zurückzog.
Im Referendumskomitee macht zum Beispiel auch Genossenschaftsgründer Hans Widmer mit, in den Achtzigern unter dem Pseudonym «P.M.» ein Kultautor der anarchistischen Szene. Er setzt sich heute für ökologischere Städte ein und ist ein scharfer Kritiker jener Art von Städtebau, für die der Glattpark oder die Europaallee stehen.
Mit dabei sind auch zahlreiche Mitglieder der Grünen, die als einzige Partei gegen das Stadionprojekt kämpfen. Die bekanntesten sind das Powerpaar Markus Knauss und Gabi Petri, die zusammen den Zürcher VCS leiten und vor 15 Jahren schon das erste Stadionprojekt bekämpften. Besonders engagiert ist diesmal Knauss, das politische Schwergewicht des Widerstands, der sich aber nicht zu stark in den Vordergrund stellen will. Ein anderer prominenter Grüner, der das Stadionprojekt bekämpft, ist Maurice Maggi, stadtbekannt als Guerillagärtner.
Frauen- und Klimabewegte
Die IG ist bemüht, fürs Komitee auch Leute aus anderen Quartieren zu gewinnen und Abweichler aus anderen Parteien. Wie die Regisseurin und AL-Kantonsrätin Laura Huonker. Oder die Juristin Sandra Bienek, Vorstandsmitglied bei den Stadtzürcher Grünliberalen und im Quartierverein Kreis 5. Bienek und Kromer, beides Feministinnen, versuchten auch den Bogen zur Frauenstreikbewegung zu schlagen: Aus Frauensicht dürfe es nicht sein, dass der einzige «soziale Grünraum» in Zürich-West einem Stadion «für kommerziellen Männerfussball» weichen müsse, wo Frauenverachtung an der Tagesordnung sei.
Im Referendumskomitee findet man auch mehrere junge Leute aus der Klimastreikbewegung. Etwa der 21-jährige Aktivist Dominik Waser, Mitglied der Juso und der Jungen Grünen. Bevor er sich mit seinem Verein Grassrooted dem Kampf gegen Foodwaste verschrieb, dem Vergeuden von Lebensmitteln, arbeitete er als Gärtner.
Für ihn ist der Zusammenhang zum Klimaschutz klar: «Jeder Grünraum, den man zubaut, trägt zur Erwärmung dieser Stadt bei – und die Stadionbrache ist heute schon einer der letzten Freiräume der Stadt, wo die Natur nicht zu Tode gepflegt wird.» Zudem sei die Credit Suisse alles andere als ein klimafreundliches Unternehmen, das Stadionprojekt mit den beiden Türmen diene aber primär den finanziellen Interessen der Grossbank und ihren Investoren.
Die prominenten Abwesenden
Die Stadtzürcher SP-Leitung will laut Co-Präsident Marco Denoth im Fall eines Referendums zwar Stimmfreigabe empfehlen, hält sich aber abseits.
Ausdrücklich nicht dabei ist diesmal SP-Nationalrätin Jacqueline Badran, bei der Stadionabstimmung vor einem Jahr noch Wortführerin des Nein-Lagers. Sie sei dagegen, das Referendum zu ergreifen. «Die Bevölkerung hat zum Projekt Ja gesagt, Punkt.»
Badran betont, sie habe das Stadion nie verhindern wollen, im Gegenteil: Sie habe den damit verbundenen Turmbau der CS bekämpft, weil dieser die Chancen schmälere, dass Zürich in absehbarer Zeit ein neues Stadion erhalte. Sie rechnet fest damit, dass gegen das aktuelle Projekt bis vor Bundesgericht prozessiert wird – und dass es das Vorhaben dort wegen mangelhafter Einordnung schwer haben wird.
Keine Untersützung vom Höngger Komitee
Diesen Rechtsweg prüfen will das Höngger Komitee gegen den Höhenwahn um den früheren Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», Felix E. Müller. Von dieser Seite ist laut Kromer kein Engagement im Referendumskampf zu erwarten, trotz inhaltlicher Unterstützung. Auch die Kontakte zum Quartierverein IG Hardturm führten zu nichts. Dort gibt es im Vorstand zwar mit José Wolf eine ausgesprochene Stadiongegnerin, die am Mittwoch gemeinsam mit der IG vor dem Rathaus demonstrierte, aber mit SVP-Gemeinderat Stefan Urech eben auch einen leidenschaftlichen GC-Fan.
Die zweite prominente Abwesende im Referendumskomitee neben Badran ist die grüne Stadträtin Karin Rykart, die selbst in der Genossenschaft Kraftwerk lebt, der Keimzelle des Widerstands, und sich vor ihrer Wahl noch gegen das aktuelle Projekt aussprach: zu wuchtig die Türme, zu gross der Verlust der Brache als Freiraum. Sie wehrte sich wie Knauss schon gegen den ersten Stadionentwurf, das gescheiterte «Pentagon». Diesmal wird sie sich nicht exponieren.
Erstellt: 25.10.2019, 11:00 Uhr


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Sektor D
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Re: Neues stadion

Beitragvon Sektor D » 25.10.19 @ 14:10

Simon Le Bon hat geschrieben:Quelle: Tagi.ch / ABO-Artikel

Alternativ, grün, klimabewegt – das ist das Holz, aus dem die neue Generation der Stadiongegner geschnitzt sind....


Ich checke einfach nicht, wie naiv man sein muss, dass man bei dieser Brache von "der letzten Oase" und "grünem Freiraum" labern kann.

Es ist eine verdammte Baulandparzelle! Auch wenn dort nie ein Stadion stehen sollte, Schrebergärtli und Spielwiese für Hippie-Kinder wird es dort niemals langfristig geben.
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

«Ich kann das alles nicht fassen; ich google "Sophie Scholl" und finde Jana aus Kassel...» by Nic Knatterton, DJ Spice 23, Nordmonopol

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Re: Neues stadion

Beitragvon schwizermeischterfcz » 25.10.19 @ 14:21

verstehe ich Badran richtig, dass sie denkt, dass das Stadion vor Bundesgericht keine Chance haben wird?

Falls ja und sie Recht behalten sollte, Tschüss Profifussball in der Stadt Zürich. Das wäre es dann. GC wäre finito und wir würden möglicherweise schnelll folgen

Edit: Glaube habe sie falsch verstanden oder? Sie rechnet damit, dass das Stadion siegt nehme ich an.

Btw: Finde ich stark von ihr, auch wenn ich sie nicht sonderlich mag sonst
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Neues stadion

Beitragvon fred » 25.10.19 @ 14:24

ich werde das referendum nicht unterschreiben aber dass man sich darüber aufregt, wenn andere ihre politischen und rechtlichen mittel zur erreichung ihre ziele ausschöpfen erschliesst sich mir nicht.

gut ding will weile haben.

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Re: Neues stadion

Beitragvon chuk » 25.10.19 @ 14:27

Simon Le Bon hat geschrieben:Quelle: Tagi.ch / ABO-Artikel

Die IG ist bemüht, fürs Komitee auch Leute aus anderen Quartieren zu gewinnen und Abweichler aus anderen Parteien. Wie die Regisseurin und AL-Kantonsrätin Laura Huonker. Oder die Juristin Sandra Bienek, Vorstandsmitglied bei den Stadtzürcher Grünliberalen und im Quartierverein Kreis 5. Bienek und Kromer, beides Feministinnen, versuchten auch den Bogen zur Frauenstreikbewegung zu schlagen: Aus Frauensicht dürfe es nicht sein, dass der einzige «soziale Grünraum» in Zürich-West einem Stadion «für kommerziellen Männerfussball» weichen müsse, wo Frauenverachtung an der Tagesordnung sei.



Wow, dem FCZ Frauenverachtung zu unterstellen. Denen ist wohl nichts zu billig im Abstimmungskampf, da kann man auch noch das Klischee des machoiden Männerfussball aufgreifen.

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Ostler
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Re: Neues stadion

Beitragvon Ostler » 25.10.19 @ 14:30

fred hat geschrieben:ich werde das referendum nicht unterschreiben aber dass man sich darüber aufregt, wenn andere ihre politischen und rechtlichen mittel zur erreichung ihre ziele ausschöpfen erschliesst sich mir nicht.

gut ding will weile haben.


Weil es nun mal schon eine Abstimmung gegeben hat. Auch wenn es baurechtlich und technokratisch schon seine Richtigkeit hat, dass die damalige Abstimmung noch nicht für das fixfertige Stadion war - so war es in der öffentlichen Wahrnehmung und für jeden absolut nachvollziehbar eine demokratische Abstimmung "Stadion ja oder nein". Und es wurde entschieden.

Das man jetzt Abstimmungen wiederholen wird, ist im besten Fall komplett unsympathisch. Im schlechteren Fall brandgefährlich für die Glaubwürdigkeit der Demokratie. Ich würde mich irgendwann fragen, wieso ich überhaut abstimmen soll. Es gibt ja Mittel und Wege..
Krönu hat geschrieben:Bei uns ist das Niveau im Forum deshalb so hoch, weil sich die FCZ-Fans, grob gesagt, in 2 Gruppen aufteilen:
- Akademiker/Studenten
- Solche, die eh kein Compi bedienen können

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riot666
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Re: Neues stadion

Beitragvon riot666 » 25.10.19 @ 14:33

schwizermeischterfcz hat geschrieben:verstehe ich Badran richtig, dass sie denkt, dass das Stadion vor Bundesgericht keine Chance haben wird?

Falls ja und sie Recht behalten sollte, Tschüss Profifussball in der Stadt Zürich. Das wäre es dann. GC wäre finito und wir würden möglicherweise schnelll folgen

Edit: Glaube habe sie falsch verstanden oder? Sie rechnet damit, dass das Stadion siegt nehme ich an.

Btw: Finde ich stark von ihr, auch wenn ich sie nicht sonderlich mag sonst

Badran sagt klar, dass es das Projekt vor Bundesgericht schwierig haben wird und daran ist nicht das Stadion, sondern die Wohnsilos schuld.
Burt hat geschrieben:Ich bin so schlecht da gibts gar kein stöhnen :)


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