Schweizer Nati

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
Pyle
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Pyle » 02.09.19 @ 14:14

Ich fand Shaqiri noch nie besonders sympathisch (erst recht nicht wegen der nationalistischen Doppeladler-Geschichte, was soll daran sympathisch sein? - bei allem Verständnis für seine Emotionen) und amüsiere mich immer wieder, wie es ein notorischer Bankdrücker und Schönwetterspieler mit eigener PR-Maschinerie (Blick) soweit gebracht hat. Aber ohne ihn fehlt tatsächlich ein kreatives Element in dieser hüftsteifen Elf.

Dass der Blick („Alpenmessi“, „Zauberzwerg“) seinen Schützling pusht und gleichzeitig unter dem Beifall der völkischen Bauernschweiz mal wieder auf Vlado - der sich im Gegensatz zu Hitzfeld nicht von Ringier kaufen lässt - eindrischt, war abzusehen. Ein Trauerspiel.


Simon Le Bon
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Simon Le Bon » 02.09.19 @ 14:49

Pyle hat geschrieben:Ich fand Shaqiri noch nie besonders sympathisch (erst recht nicht wegen der nationalistischen Doppeladler-Geschichte, was soll daran sympathisch sein? - bei allem Verständnis für seine Emotionen) und amüsiere mich immer wieder, wie es ein notorischer Bankdrücker und Schönwetterspieler mit eigener PR-Maschinerie (Blick) soweit gebracht hat. Aber ohne ihn fehlt tatsächlich ein kreatives Element in dieser hüftsteifen Elf.

Dass der Blick („Alpenmessi“, „Zauberzwerg“) seinen Schützling pusht und gleichzeitig unter dem Beifall der völkischen Bauernschweiz mal wieder auf Vlado - der sich im Gegensatz zu Hitzfeld nicht von Ringier kaufen lässt - eindrischt, war abzusehen. Ein Trauerspiel.


Also es war doch gerade (auch) die völkische Bauernschweiz, die ein Problem mit der Doppeladleraktion hatte. Mir hat diese Aktion gefallen, eben gerade wegen der Reaktionen aus den von dir erwähnten Teilen der Schweiz.

Zhyrus
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Zhyrus » 02.09.19 @ 20:02

Simon Le Bon hat geschrieben: es war doch gerade (auch) die völkische Bauernschweiz, die ein Problem mit der Doppeladleraktion hatte. Mir hat diese Aktion gefallen, eben gerade wegen der Reaktionen aus den von dir erwähnten Teilen der Schweiz.

Bin jetzt auch nicht so ein Fan des völkischen Bauernkosovos, und fand's eine deplatzierte Demonstration von Nationalstolz.

Brauche weder Albaner noch Serben im Nationaldress, die sich gegenseitig mit Grüssen provozieren, in jedem anderen Spiel können sie grüssen, wen und wie sie wollen.

Die Geschichte sollte langsam Geschichte sein.

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eifachöppis
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon eifachöppis » 04.09.19 @ 14:33

Hahahaha Liverpool hat gar keinen geregelten Trainingsbetrieb und die wenigen anwesenden Spieler haben grundsätzlich frei.

Wurde nicht Tami eingestellt, um solch verwirrende mediale Auftritte zu verhindern?

Er will nicht beim eminent wichtigen Spiel in Irland dabei sein?
Dann darf er gerne bis Ende Qualispiele und allfälliger EM-Endrunde aussen vor bleiben.
Neue Chance ab Quali WM 2022, bis dahin, adios

Simon Le Bon
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Simon Le Bon » 04.09.19 @ 19:26

eifachöppis hat geschrieben:Hahahaha Liverpool hat gar keinen geregelten Trainingsbetrieb und die wenigen anwesenden Spieler haben grundsätzlich frei.

Wurde nicht Tami eingestellt, um solch verwirrende mediale Auftritte zu verhindern?

Er will nicht beim eminent wichtigen Spiel in Irland dabei sein?
Dann darf er gerne bis Ende Qualispiele und allfälliger EM-Endrunde aussen vor bleiben.
Neue Chance ab Quali WM 2022, bis dahin, adios


Im Tagi stand gestern (Autor: Thomas Schifferle)

Shaqiri und seine mentalen Probleme

Der Verband kommuniziert im Fall des Schlüsselspielers erneut schwach. Shaqiri fühlt sich offenbar nicht bereit, für die Schweiz zu spielen.
Das Nationalteam versammelt sich vor dem Irland-Spiel.

Pierluigi Tami sagt es nicht gleich so, dafür ist er zu ¬zurückhaltend. Aber er meint es so: Was reden wir hier eine halbe Stunde über einen ¬Spieler, der gar nicht da ist! Wieso reden wir nicht über diese Spiele, die jetzt anstehen, über Irland, über Gibraltar?
Tami ist seit dem 1. Juli der neue Direktor des Nationalteams. Im Hotel am Fuss des Uetlibergs hat er seit der ¬Ernennung zum Chef von Vladimir Petkovic seinen ersten Auftritt. Er sagt, er wolle seine Analyse zur Mannschaft erst Ende Jahr präsentieren. Sein Statement ist dürr. Danach geht es um den, der nicht da ist: um Xherdan Shaqiri, um einen Spieler, der offenbar eine Leere spürt, die ihn daran hindert, jetzt in der Schweiz zu sein.
23 Spieler sind nach Zürich gekommen, um sich auf die beiden Spiele zur EM-Qualifikation in dieser Woche vorzubereiten. Aber sie interessieren an diesem Montagnachmittag überhaupt nicht. Shaqiri interessiert, er vor allem, und ein wenig auch noch Stephan Lichtsteiner, weil er als Captain wie schon im Juni beim Finalturnier der Nations League keine Berücksichtigung bei Petkovic fand. Lichtsteiner, erklärt der Coach, sei wegen der ¬fehlenden Vorbereitung im Sommer körperlich nicht in der nötigen Verfassung. Das will er ihm schon vor zwei Wochen gesagt haben.
Petkovic verblüfft, als er bestätigt, dass das Verhältnis zwischen ihm und Shaqiri viel besser sein könne.
Am Freitag hat Petkovic sein Aufgebot bekannt gegeben, und seither hat es viel Kritik gegeben: an ihm, an Shaqiri. Die Frage, wie gross das Bekenntnis des Spielers zum Nationalteam noch sei, ist thematisiert worden. Ebenso das Verhältnis von Coach und Spieler, das wirklich nicht gleich so ist, als würden sie einander bei einem Wiedersehen freudig um den Hals fallen. «Es hat viel Polemik gegeben», stellt Petkovic fest, der online gerne unterwegs ist. «Als Journalisten haben sie drei Tage Zeit gehabt, um zu spekulieren, Zeitungen zu verkaufen, und online … Schauen Sie, wie viel Mal jemand so gemacht hat.» Er meint, wie oft jemand einen Text zu Shaqiri angeklickt hat.
Es geht mal wieder um die Kommunikation
Petkovic mag scherzen. Für die Sache aber ist es nicht gut, dass der Verband über die Gründe zu Shaqiris Abwesenheit die Öffentlichkeit im Ungewissen liess, dass Shaqiri am Freitag, am Samstag, Sonntag, Montag und auch heute noch das vorherrschende Thema ist und nicht gerade dieses besonders wichtige Spiel am Donnerstag in Dublin. Es geht beim SFV wieder einmal um das Thema, das während des letzten WM-Sommers so viele Konflikte aufbrechen liess. Um die Kommunikation. Zu seinen Zeiten als Coach erklärte Ottmar Hitzfeld bei einer Pressekonferenz seine personellen Entscheide. Polemiken liessen sich so vermeiden. Das wäre auch jetzt einfach möglich gewesen.
Petkovic versucht drei Tage verspätet, die Personalie Shaqiri zu erklären. Er sagt auch: «Das Niveau unseres Verhältnisses ist okay. Es kann auch viel besser sein. Wir müssen uns gegenseitig öffnen.» Das Bekenntnis verblüfft, Petkovic ist nicht bekannt für solche Einblicke. Dass Shaqiri also nicht kommt, soll keine kurzfristige Sache, sondern schon fünf Tage vor der Bekanntgabe des Aufgebots beschlossen worden sein. Soll es so sein. Der entsprechende Wunsch kam vom Spieler selbst, «er hat konkrete Probleme», sagt Petkovic. Und hebt schon fast zum Monolog an, dass er Shaqiris Anliegen verstehe und akzeptiere. «Vielleicht kann er jetzt auf andere Gedanken kommen. Vielleicht kann er so die Möglichkeit nutzen, wieder der alte Xherdan zu werden, den wir brauchen und den wir genossen haben. Wir sind für ihn da, wir sind aber auch für alle andern da, um ihnen in kleinen physischen oder ¬mentalen Krisen zu helfen.»
Shaqiri setzt seine Situation in
Liverpool mehr zu, als seine öfter
unbeschwerte Art vermuten liesse.
Bei Shaqiri ist es nicht die Physis, er ist fit. Sonst hätte ihm Jürgen Klopp am Samstag beim Spiel von Liverpool in Burnley nicht wenigstens fünf Minuten Auslauf gegeben. Das Mentale muss das Problem sein. Petkovic sagt: «Manchmal spürt man als Fussballer, dass man nichts geben kann. Vielleicht ist man ein bisschen leer, auch von der Motivation her. Dann kann eine Pause helfen. Oder ein Spiel. Oder fünf ¬Trainings an einem Tag. Oder man schaut Fernsehen.» ¬Shaqiri bevorzugt die Auszeit vom Nationalteam.
Offenbar setzt dem 27-Jährigen die Situation in Liverpool sehr viel mehr zu, als sein öfter unbeschwert-flapsiges Auftreten vermuten liesse. Es geht um das Empfinden, im Club nicht wirklich gebraucht zu werden, in der Hierarchie der Offensivspieler nur die Nummer 6 oder gar 7 zu sein. Dass er finanziell für sein Leben ausgesorgt hat, hilft da nicht weiter. Shaqiri hat das Selbstverständnis, dass er spielen will, immer, überall. 82 Länderspiele tragen dazu bei und all die gewonnenen Titel mit Basel, Bayern München und Liverpool.
Shaqiri reagiert anders als Schär oder Seferovic
Andere Spieler haben schon anders reagiert, wenn sie im Club nicht zum Einsatz kamen. Da begriffen sie ein Aufgebot von Petkovic als Chance, um in einer anderen Umgebung wieder aufzutanken. Fabian Schär ist so ein Beispiel oder Haris Seferovic. Shaqiri ist anders. Denkbar ist, dass er, der gelegentlich auch kapriziöse Individualist, dieses Nationalteam nicht als Wohlfühloase begreift, wie andere das tun. Petkovic sagt: «Es macht keinen Sinn, ihn aufzubieten, wenn er sich nicht darauf konzentrieren kann, Fussball zu spielen. Er braucht diese Pause von zwei Wochen, um gedanklich wieder aufzuladen.»
Petkovic hat Shaqiri ein längeres SMS geschrieben, «mit positiven Gedanken». Denn es geht auch um die Frage, ob er fürchte, dass Shaqiri die Lust auf die Schweiz verlieren könne. «Ich will nicht pessimistisch sein», sagt er, «ich hoffe, er meistert die Situation so, dass das Nationalteam wieder von ihm profitieren kann.»

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Re: Schweizer Nati

Beitragvon schwizermeischterfcz » 05.09.19 @ 20:23

Wie findet ihr den ersten Auftritt von Tami?

Ich denke er wird Schwierigkeiten haben bezüglich harten Entscheidungen, doch traue es ihm durchaus zu, einen guten Draht zu den teils hyperempfindlichen Nati-Spielern zu finden.
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Tschik Cajkovski
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Re: Schweizer Nati

Beitragvon Tschik Cajkovski » 05.09.19 @ 21:33

irgendwie find ich die spiele vom fcz doch nicht so schlecht...
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk


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