Florian hat geschrieben:Absolut idiotisch. Ich dachte die Idiotie, dass die erste Saisonhälfte praktisch wertlos gemacht wird mit der Punktehalbierung hätten wir schon lange hinter uns gelassen. Zudem nur noch 32 statt 36 Spiele heisst die Clubs verlieren noch mehr Einnahmen weil jeder 2 Heimspiele weniger hat.....aber ist ja nicht so, dass die Schweizer Clubs je Geldsorgen hätten...
Also ich weiss echt nicht, wie ein ökonomisch denkender Clubpräsident zu einem solchen Modus je seine Zustimmung geben könnte, mal ganz abgesehen von der unsportlichen Punktehalbierung.
Es ist wohl das Los der kleinen Ligen, dass sie eine künstliche Spannung erzeugen müssen. Das funktioniert nur über den Modus. Das Produkt Super League ist momentan zu wenig spannend, dass ein traditionelles System, wie wir es jetzt kennen, weitere Zuschauer, Sponsoren oder höhereFernsehgelder anzieht. Auch mich ödet es manchmal an, 4x mal gegen den gleichen Gegner zu spielen.
Nicht jedes Jahr gestaltet sich der Kampf gegen die Barrage und um den 3. Platz so spannend wie letzte Saison.
Am liebsten wäre mir eine 16er-Liga nach klassischem Vorbild. Jedoch benötigen wir dafür min. 6 internationale Startplätze, 2 direkte Absteiger und 1 Klub muss in die Barrage. Das Problem ist, dass wir dafür international zu schwach sind und die Schweiz einfach nicht 3 potente Aufsteiger hergibt. Ohne diese Voraussetzungen wäre die Liga für die meisten Mannschaften enorm langweilig, da sie nur um die goldene Ananas spielen würden.
Auch der frühere Modus mit der Final- und Auf-/Abstiegsrunde gefiel mir gut. Punktehalbierung müsste jedoch nicht sein.
Belgien und Österreich fallen mir auf Anhieb ein, wenn es um unkonventionelle Modi geht. Beide Ligen stehen momentan ziemlich gut da, was den Klubfussball betrifft. Das muss überhaupt keine Kausalität zum Liga-Modus haben, es kann aber sein, dass stärkere Leistungen aufgrund längerer Spannung daraus resultieren und die Teams generell stärker macht.
Für die Fernsehgelder ist ein spannender Modus sicherlich ebenfalls positiv. Wenn die Liga spannender wird, interessiert das mehr Leute, was in der Folge auch zu besseren Verträgen führen sollte. Auch der Zuschauer-Schnitt sollte dadurch steigen.
2 Heimspiele weniger können weh tun, definitiv. Umgekehrt kann ich mir aber auch vorstellen, dass gerade die Heimspiele gegen Basel oder YB durch die erhöhte Exklusivität mehr Zuschauer anziehen. Und unser Kassenwart wäre sicherlich nicht unglücklich, wenn er wieder ein Heimspiel gegen die Hoppers verbuchen könnte.
Zu den Finanzen ist noch folgendes zu sagen: habe kürzlich einen Artikel über die Ausgaben und Investitionen der Super-League Klubs gelesen. Weiss leider nicht mehr wo, aber hinterliess ein grosses Fragezeichen bei mir. Die Budgets wurden nicht grösser oder kleiner, aber scheinbar waren die Lohnsummen der Teams vor 10-15 Jahren höher als heute. Heute müssen die Klubs scheinbar viel Geld für Social Media und andere Kommunikationsformen aufwerfen. Frage mich wirklich, warum sie das nicht stoppen. Die Zuschauerzahlen sind weiterhin mässig, der Erfolg dieser Massnahmen somit überschaubar. Aber höhere Lohnsummen würde die Verpflichtung bessere Spieler ermöglichen. Dies alleine würde schon mehr Zuschauer anlocken.
Es ist sicherlich nicht optimal, aber so lange unsere Liga kein Zuschauermagnet (egal ob Stadion oder TV) wie einer der grossen Ligen ist, verstehe ich die Versuche, dies zu ändern. Einfach nichts zu machen, fände ich fatal. Der aktuelle Modus ist einfach zum Gähnen.
Edith: habe den Artikel noch gefunden.
https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fu ... -135279335Wenn ich dann solche Sachen lese:
Dabei sind die Klub-Budgets nicht tiefer als früher – ganz im Gegenteil. Aber die Unternehmen sind enorm gewachsen – aus Vereinen wurden Aktiengesellschaften. Heute beschränkt sich die Arbeit eines Fussball-Klubs nicht einzig auf die Organisation der Spiele. Nein, die Stadien sollen vermarktet, die Logen möglichst stark ausgelastet sein. Viele leisten sich eine moderne Infrastruktur, eine professionelle Nachwuchsausbildung, sogar eigene Kommunikations-Kanäle. Das kostet. Für das Flaggschiff, die erste Mannschaft, bleibt häufig weniger als früher.
Jene St. Galler Mannschaft, die im Jahr 2000 im Espenmoos Schweizer Meister geworden ist, war teurer als die heutige, die vor mehr Zuschauern in der modernen AFG-Arena kickt. Obwohl der Umsatz heute um mindestens 10 Millionen höher ist als vor 19 Jahren.Das heisst für mich, dass der Wasserkopf immer grösser und die Selbstbedienungsmentalität auch in den Klubs immer schlimmer wird. Aber das Kerngeschäft, eine starke Mannschaft zu stellen, wird sekundär. Und anderen Klubs geht es ähnlich, siehe GC.